Januar 2013 – Große Erwartungen oder kleine
Brötchen?
Das Jahr begann mit großen Erwartungen und
vorprogrammierten Enttäuschungen. Ärger brachten in
Deutschland einige Neuregelungen, u. a. das erhöhte
Briefporto und die Erhöhung der GEZ-Kosten. Die
Benzinpreise hatten sich auch bereits wieder begonnen
bergauf zu bewegen, als hätten sie den Ehrgeiz das
2012er Jahr zu toppen. Das westafrikanische Mali wurde
immer mehr zum internationalen Kriegsschauplatz. Eine
friedliche Spannung bot lediglich der Sport, u. a. die
Vierschanzentournee. Spendabel zeigten sich die
Staatengemeinschaften auf zahlreichen Geberkonferenzen,
um Kriegsopfern und Flüchtlingen finanziellen und
materiellen Beistand zu leisten. Und Barack Obama hatte
mit einer grandiosen Jubelfeier seine zweite Amtszeit
angetreten. Wieder eine große Erwartung.
Ereignisse & Schlagzeilen Januar 2013
1. Januar
Die
Republik Irland, die seit 1973 der Europäischen Union angehört, übernahm mit
Jahresbeginn die Ratspräsidentschaft der EU.
1. Januar
Der Politiker der Schweizerischen Volkspartei (SVP), Ueli Maurer (*
1950) trat
turnusgemäß sein Amt als Bundespräsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft
für die Dauer eines Jahres an.
1. Januar
Das Jahr begann, ohne dass bei einem Arztbesuch die noch im Vorjahr übliche
Praxisgebühr von 10 Euro gezahlt werden musste. Sie ist seit dem Beginn des
Jahres abgeschafft. Außerdem stieg der steuerliche Grundfreibetrag um 126 Euro
auf dann 8130 Euro. Ebenfalls eine Änderung erfuhr der Beitragssatz zur
Rentenversicherung, er sank von 19,6 % auf 18,9 %. Das Briefporto erhöhte sich
auf 58 Cent anstelle der bisherigen 55 Cent.
1. Januar
Die südfranzösische Stadt Marseille und Košice (Slowakei) wurden für das Jahr
2013 als Europas Kulturhauptstädte auserkoren.
1. Januar
Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wurden zum Jahreswechsel fünf Länder
(
Argentinien,
Australien,
Luxemburg,
Ruanda,
Südkorea) zu neuen, nichtständigen
Mitgliedern.
1. Januar
Das Neujahrsspringen der 61. Vierschanzentournee, das in Garmisch-Partenkirchen
stattfand, hatte der Norweger Anders Jacobsen (*1985) gewonnen. Er konnte auf
der Großen Olympiaschanze seinen Sieg vom ersten Durchlauf der
Vierschanzentournee untermauern. Jacobsen hatte am
30. Dezember 2012 bereits auf
der Schattenbergschanze in Oberstdorf gewonnen.
1. Januar
Bei der Unternehmensberatung BCG (Boston Consulting Group) kam es zu einem
Führungswechsel. Der US-Amerikaner Richard Lesser (*1964) übernahm den Posten
und trat die Nachfolge von Hans-Paul Bürkner (*1952) an, der BCG neun Jahre
geleitet hatte. Der Wechsel war schon im Mai 2012 angekündigt worden.
1. Januar
Mit Beginn des Jahres 2013 fiel in
Deutschland das Schornsteinfeger-Monopol. Die
Kehrbezirke, die dem jeweiligen Bezirksschornsteinfeger vorbehalten waren,
wurden für die Konkurrenz geöffnet.
2. Januar
Der
ADAC gab bekannt, dass das Jahr 2012 das bisher teuerste Tank-Jahr aller
Zeiten war. Das bundesweite Mittel an Markentankstellen und freien Tankstellen
belief sich auf 1,598 Euro für den Liter
Super E10 und 1,478 Euro für einen
Liter
Diesel-Kraftstoff.
3. Januar
Die Mannschaft der deutschen Handballer konnten einen überraschenden Sieg beim
WM-Testspiel gegen Schweden erzielen. Sie gewannen in Växjö mit 26:20 Toren
gegen die Schweden-Auswahl.
3. Januar
Der französische Schauspieler Gérard Depardieu, der Anfang Januar offiziell um
die russische Staatsbürgerschaft ersucht hatte, wurde von Staatspräsident
Wladimir Putin (*1952) darüber informiert, dass er sie per Gesetz erhalte und
sie mit sofortiger Wirkung gültig sei. Putin hatte sie dem Franzosen bereits am
20. Dezember 2012 angeboten.
4. Januar
Dem Erfinder der Braille-Schrift, dem Franzosen Louis Braille (1809-1852),
dessen Geburtstag sich an diesem Tag jährt, wird mit dem Welt-Braille-Tag
gedacht. Das Braille, wie diese Blindenschrift kurz genannt wird, ist die am
meisten verbreitete Blindenschrift weltweit. Der Gedenktag wird von der
Weltblindenunion betreut.
5. Januar
In Aurora (US-Bundesstaat Colorado) kamen bei einer Geiselnahme vier Menschen
ums Leben. Unter den Opfer war auch der bewaffnete Täter. Verhandlungen der
Polizei mit dem Täter hatten zu keinem Ergebnis geführt, woraufhin das Haus
gestürmt worden war, in dem sich Täter und Geiseln befunden hatten. Drei der
Geiseln waren bereits tot, als die Polizei das Haus in ihre Gewalt bekam.
6. Januar
Im österreichischen Bischofshofen endete die Vierschanzentournee mit einem
Heimsieg von Gregor Schlierenzauer (*1990), der den Titel zum zweiten Mal in
Folge holen konnte. Er verwies die beiden Norweger Anders Jacobsen (*1985) und
Tom Hilde (*1987) auf die Plätze zwei und drei.
7. Januar
Die SPD-Politikerin
Gabriele Warminski-Leitheußer (*1963) trat von ihrem Amt als
baden-württembergische Kultusministerin zurück.
7. Januar
In
Stuttgart (
Baden-Württemberg) trat der Grünen-Politiker Fritz Kuhn (*1955)
sein Amt als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt an. Kuhn ist der erste grüne
Bürgermeister einer Landeshauptstadt. Er hatte sich am 21. Oktober 2012 gegen
seine Gegenkandidaten im zweiten Wahlgang durchgesetzt und 52,9 % der Stimmen
erreicht.
7. Januar
Der spanisch-argentinische Fußballer
Lionel Messi (*1987) wurde zum vierten Mal
hintereinander zum „Weltfußballer des Jahres“ gewählt. Messi, der in Diensten
des FC Barcelona steht, verlängerte seinen Vertrag bis 2018.
7. Januar
Ein Schreiben, das das Datum vom 4. Januar trug, erreichte den
Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer (*1954). Darin erhielt die Bundesregierung
Kenntnis über die Verschiebung der geplanten Flughafen-Eröffnung in Berlin. Über
die prekäre Bausituation am Berliner Großflughafen war die Regierung überrascht.
8. Januar
Die laufende kriminologische Studie, die den Missbrauch in der
römisch-katholischen Kirche untersuchen sollte, wurde von der Deutschen
Bischofskonferenz gestoppt. Die katholische Kirche und der Leiter des
Kriminologischen Instituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer (*1944) schoben
sich gegenseitig die Schuld am vorläufigen Scheitern der Studie zu. Die Kirche
wies Zensur-Vorwürfe zurück.
8. Januar
Der Neu-Russe
Gérard Depardieu, der wegen eines Unfall mit seinem Motorroller
unter Alkohol gefahren war, sollte in Frankreich vor Gericht erscheinen. Der
bereits einmal auf seinen Wunsch hin verlegte Termin, wurde von Depardieu nicht
wahrgenommen.
8. Januar
Die deutschsprachige Erstausstrahlung der „Sesamstraße“ jährte sich zum 40. Mal.
Die Sendung für Kinder im Vorschulalter, die auch für Erwachsene zum Klassiker
wurde und
1973 aus den USA nach Deutschland kam, war am 10. November 1969
erstmals im USA-Fernsehen ausgestrahlt worden.
9. Januar
Nur wenige Stunden, nachdem US-Präsident Barack Obama (*
1961) Jacob (Jack) Lew
(*1955) als nächsten US-Finanzminister angekündigt hatte, gab die
Arbeitsministerin Hilda Solis (*
1957) im Kabinett Obama ihren Rücktritt bekannt.
9. Januar
Im Nahen Osten forderten schwere Unwetter mehrere Menschleben. In Tulkarem im
Norden des Westjordanlandes fand man zwei Leichen zweier Palästinenserinnen, die
seit dem Vortag vermisst worden waren. Sintflutartige Regenfälle hatten ihr Auto
fortgespült. Insgesamt neun Tote gab es seit Jahresbeginn durch die schlechte
Wettersituation.
10. Januar
Im pakistanischen Swat-Tal wurden einer Serie von Anschlägen in Quetta und in
Mingora 78 Menschen getötet.
10. Januar
Die Londoner U-Bahn fuhr vor genau 150 Jahren vom Bahnhof Paddington nach
Farringdon. Sie ist die erste U-Bahn der Welt und umfasst heute mit mehr als 400
Kilometern das zweitgrößte U-Bahn-Streckennetz weltweit. Von den Londonern wird
sie „Tube“ genannt und ebenso gehasst wie geliebt.
10. Januar
Die Nominierung des neuen US-Finanzministers, Jack Lew (*1955), die Präsident
Barack Obama (*1961) tags zuvor bekanntgegeben hatte, wurde in Washington
offiziell bestätigt.
10. Januar
In Beverly Hills (USA) wurden die Nominierungen für die 85. Oscarverleihung
bekanntgegeben. Steven Spielbergs (*1946) Film „Lincoln“ wurde mit zwölf
Nominierungen ins Rennen geschickt. Das Drama des österreichisches Regisseurs
Michael Hanke (*1942) wurde als bester Film nominiert und in weiteren vier
Kategorien.
11. Januar
In der chinesischen Provinz Yunnan kamen 46 Bewohner des Dorfes Gaopo im Kreis
Zhenxiong ums Leben. Die Katastrophe wurde durch einen Erdrutsch ausgelöst.
11. Januar
In Spanien begann die Handball-Weltmeisterschaft der Herren mit dem
Eröffnungsspiel des Gastgebers
Spanien gegen
Algerien. Die Meisterschaft dauerte
bis zum 27. Januar.
11. Januar
In
Tschechien begann die zweitägige Präsidentschaftswahl.
12. Januar
Den malischen Streitkräften gelang es im Kampf gegen islamistische Rebellen,
deren Vorstoß aus der Nordhälfte von Mali (Westafrika) mit Hilfe von
französischen Truppen zurückgeschlagen werden konnte, die Stadt Konna
zurückzuerobern. Die malischen Streitkräfte wurden von einer internationalen
Allianz unterstützt, der sich auch Nigeria und Senegal angeschlossen hatten.
12. Januar
In
Somalia (Ostafrika) scheiterte die Befreiungsaktion für den Mitarbeiter des
französischen Auslandsnachrichtendienstes Direction Générale de la Sécurité
Extérieur (DGSE), Denis Allex. Drei Soldaten, fünf Zivilisten und mehr als zehn
Al-Schabaab-Kämpfer wurden dabei getötet.
12. Januar
Die deutsche, aus dem
Libanon stammende Profiboxerin und zweifache Weltmeisterin Rola El-Halabi (*1985) konnte in Ulm bei ihrem Kampf gegen die Italienerin Lucia
Morelli ihren WM-Titel nicht verteidigen, hatte aber mit diesem Kampf im
Leichtgewicht gezeigt, dass sie den Anschlag ihres Stiefvaters, der sie zwei
Jahre zuvor angeschossen hatte, überwunden hatte. Gegen ihr traumatisches
Erlebnis hatte sie einen großen Sieg errungen.
13. Januar
In den USA wurden zum 70. Mal die Golden Globe Awards verliehen. Die jährlichen
Auszeichnungen für die besten Kinofilme und Fernsehsendungen gelten neben den
Oscars und den Emmys als bedeutendste Anerkennung in der Branche.
14. Januar
In
Ägypten war ein Truppentransportzug mit einem Güterzug zusammengestoßen und
entgleist. Mindestens 100 Soldaten wurden verletzt. Bei dem Unglück kamen 19
Menschen ums Leben.
14. Januar
Im Berliner Stadtteil Steglitz war es zu einem spektakulären Banküberfall
gekommen, der offenbar minutiös geplant war. Die Einbrecher, die etwa 200
Schließfächer ausräumten, hatten im Vorfeld einen ca. 45 Meter langen Tunnel von
einer Tiefgarage zur Berliner Volksbank gegraben.
15. Januar
Mehr als 80 Menschen waren bei einem Anschlag auf die syrische Universität
Aleppo getötet worden. Bei den beiden verheerenden Explosionen waren auch mehr
als 110 Menschen verletzt worden.
15. Januar
Der US-Bundesstaat New York beschloss ein verschärftes Waffengesetz. Es
verbietet Sturmgewehre und Magazine mit mehr als sieben Schuss für den privaten
Besitz.
15. Januar
In
Österreich wurde der ÖVP-Politiker Ernst Strasser (*1956), der u. a. von 2000
bis 2004 Bundesminister für Inneres war, zu vier Jahren Haft in erster Instanz
verurteilt. Grund war seine Beteiligung an der sogenannten „Cash-for-Laws-Affäre“
und Bestechlichkeit.
15. Januar
Der oberste Gerichtshof
Pakistans ordnete die Festnahme des amtierenden
Premierministers Raja Pervez Ashraf (*
1950) an. Gegen ihn bestand der Verdacht
auf Korruption.
15. Januar
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) wählte den Ausdruck „Opfer-Abo“ zum
Unwort des Jahres 2012. Der Schweizer Moderator
Jörg Kachelmann (*1958) hatte es
ein Jahr nach dem Vergewaltigungsprozess in einem Interview verwendet.
15. Januar
In
Berlin begann die Fashion Week 2013, die bis zum 20. Januar dauerte. Shows
und Events rund um die Modetrends zogen zahlreiche Fachbesucher und boten auch
der breiten Öffentlichkeit modische Einblicke.
16. Januar
Die an diesem Tag erstmals 1893 in New York in Betrieb genommene Rolltreppe
feierte still ihren 120. Jahrestag. Erfunden wurde sie vom US-amerikanischen
Ingenieur Jesse W. Reno (1861-1947).
16. Januar
In Berlin fand eine Sondersitzung des Aufsichtsrates wegen des Berliner
„Pannen-Flughafens“ statt, dessen Eröffnung wegen massiver Baumängel und
Brandschutzproblemen erneut auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Der bisherige
Aufsichtsratsvorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister
Klaus Wowereit
(*1953), wurde durch den Brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck
(*1953) abgelöst. Der Beschluss, den das Kontrollgremium fasste, war einstimmig.
Das Milliardenprojekt in Berlin-Schönefeld war schon länger in Verruf geraten.
16. Januar
Während der Rushhour stürzte im Zentrum der britischen Hauptstadt
London ein
Hubschrauber nach einer Kollision mit einem Kran in der Nähe des Bahnhofs
Vauxhall ab. Bei dem Unglück starben Menschen, neun Menschen wurden dabei
verletzt.
16. Januar
Der SPD-Politiker und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz,
Kurt Beck (*
1949)
gab sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf. Beck hatte sein Amt 1994
angetreten und ist nit mehr als 18 Amtsjahren der bisher am längsten amtierende
Ministerpräsident Deutschlands. Zu seiner Nachfolgerin wurde die SPD-Politikerin
Malu Dreyer (*1961) gewählt. Sie bekam 60 von 100 gültigen Stimmen. Dreyer war
vordem Sozialministerin von Rheinland-Pfalz.
16. Januar
Im ägyptischen Alexandria stürzte ein zehnstöckiges Haus ein. Mindestens 30
Menschen kamen dabei ums Leben. Auch im Nildelta kam es zu einem ähnlichen
Unglück. Auf einem Dorf brach ein Haus in sich zusammen, wobei zwei Menschen
starben.
16. Januar
In Algerien wurden bei einem Überfall auf ein Gasfeld von den Angreifern der
AQMI (al-Qaida im Maghreb) mindestens 41 ausländische Menschen als Geiseln
genommen. Die Täter, die sich „al-Muwaqiun bi-I Dam“ nennen, gehören zur Katibat
al-Mulathamin, die als eine der ältesten Dschihadistenbewegungen in der Sahara
gilt.
17. Januar
Die
Bundeswehr begann mit dem Start zweier Transall-Maschinen ihren Einsatz in
Mali. Die beiden Flugzeuge starteten vom Flughafen Hohn in
Schleswig-Holstein.
17. Januar
Der erste Wolf, der seit mehr als einhundert Jahren wieder in
Rheinland-Pfalz
wieder im Westerwald ein Zuhause gefunden hatte, wurde versehentlich von einem
Jäger erschossen. Für den Todesschuss musste der Schütze zu 3500 Euro Strafe
zahlen.
17. Januar
Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderten eine
Überprüfung der neuen GEZ-Gebühren. Gegen die „Zwangsabgabe“ der
Rundfunkgebühren klagten Städte und Steuerzahler.
18. Januar
In Berlin begann zum 78. Mal die „International Grüne Woche“. Diese weltgrößte
Agrarmesse wurde von Bundesagrarministerin
Ilse Aigner (*1964) eröffnet.
Aussteller aus 67 Ländern präsentierten Trends und Erzeugnisse aus
Landwirtschaft, Gartenbau und aus der Ernährungsindustrie. Die „Grüne Woche“
dauerte bis zum 27. Januar.
18. Januar
Führende Volkswirte Deutschlands schätzten den Jahresbeginn hinsichtlich der
Konjunktur gut ein. Als Reizthema wurde die neue GEZ-Gebühr genannt.
18. Januar
Die innerparteiliche Krise der SPD war Anlass, dass sich der Parteivorsitzende
Sigmar Gabriel (*1959) und der Kanzlerkandidat
Peer Steinbrück (*1947) zu einem
vertraulichen Treffen zusammenfanden. Das Geheimgespräch hatte ausschließlich
die angespannte Lage der Partei zum Inhalt.
19. Januar
Die mehrtägige Geiselnahme in
Algerien in einer Gasanlage ging durch den
Sturmeinsatz der algerischen Militärs blutig zu Ende. Die Islamisten hatten
bereits angefangen, Geiseln umzubringen. Insgesamt starben 32 der Entführer und
23 Geiseln. Experten kritisierten die „amateurhafte“ Vorgehensweise des
Militärs, was seitens des algerischen Innenministeriums scharf zurückgewiesen
wurde.
19. Januar
Die 29. Ausspielung der Fußball-Afrikameisterschaft 2013 begann in
Südafrika mit
dem Eröffnungsspiel in Johannesburg. Es standen sich die Mannschaften Südafrika
und Kap Verde gegenüber. Die Partie endete torlos mit einem Unentschieden. Die
Afrika-Meisterschaft dauerte bis zum 10. Februar.
19. Januar
In
Bulgarien war ein 25-jähriger Mann während des Kongresses der Türkenpartei (DPS)
auf die Bühne gesprungen und hatte den Vorsitzenden Ahmed Dogan (*1954) mit
einer Pistole bedroht. Der Innenminister Bulgariens, Zwetan Zwetanow (*
1965),
bestätigte, dass es eine Gaspistole gewesen sei. Der Mann wurde festgenommen.
Unklar blieb, ob der Zwischenfall inszeniert war.
20. Januar
In Berlin ging die Fashion Week zu Ende, die am 15. Januar begonnen hatte.
Highlights waren die Schauen der
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am
Brandenburger Tor. Die Hauptstadt hatte sich als aufstrebende Modemetropole und
als Wirtschaftsstandort vor internationalem Publikum gezeigt.
20. Januar
In
Niedersachsen fanden Landtagswahlen statt, aus denen mit knapper Mehrheit
Rot-Grün als Wahlsieger hervorging. Damit kam es nach mehr als 10 Jahren zu
einem Regierungswechsel. Nachfolger des CDU-Ministerpräsidenten David McAllister
(*1971) wurde Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (*1958).
20. Januar
Zwei Tage nach dem blutigen Ende des Geiseldramas auf einem Gasfeld in Algerien
musste von offizieller Seite die Zahl der Todesopfer nach oben korrigiert
werden. Insgesamt 80 getötete Menschen wurden vom algerischen
Informationsminister bestätigt.
20. Januar
Die Deutschland-Premiere des Films „Quartett“, die im ausverkauften Haus der
Deutschen Oper Berlin stattfand, war das Regiedebüt des Hollywood-Schauspielers
Dustin Hoffmann (*1937). Der Streifen über ein Altersheim für Opernsänger im
Ruhestand wurde enthusiastisch bejubelt.
20. Januar
In den USA begann für den wiedergewählten Präsidenten
Barack Obama (*1961) die zweite Amtszeit. Die
Vereidigung fand im kleinen Kreis statt. Die große
Zeremonie zur öffentlichen Vereidigung war für den
nächsten Tag vorgesehen.
21. Januar
In Washington legte Präsident
Barack Obama (*1961) vor
hunderttausenden Amerikanern öffentlich den Eid für
seine zweite Amtszeit auf die Verfassung und die Bibel
ab. Obama betonte in seiner Antrittsrede vor dem
Kapital, dass ein Jahrzehnt des Krieges beendet sei. Im
Vordergrund stünde nun die wirtschaftliche Erholung und
die Stärkung der Sozialpolitik.
21. Januar
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb begann die
Europameisterschaft im Eiskunstlauf. Sie dauerte bis zum
27. Januar. Im Vorfeld mussten die Titel-Favoriten im
Eistanzen, Nathalie Péchalat (*1983) und Fabian Bourzat
(*1980), ihre Teilnahme absagen. Das Eistanzpaar ist
bereits zweimaliger Europameister und Bronzegewinner der
Weltmeisterschaft. Fabian Bourzat hatte sich beim
Training folgenschwer verletzt.
21. Januar
In der syrischen Stadt Salmija (Provinz Hama) wurden
mindestens 30 Menschen durch eine Autobombe getötet, die
vor dem Hauptquartier der regimetreuen Volkskomitees
detoniert war. Unter den Todesopfern waren auch
Zivilisten.
21. Januar
Die Europäische Union beschloss in elf Ländern der EU die
Finanztransaktionssteuer.
22. Januar
Bei der Parlamentswahl in Israel erzielte das rechte politische Lager einen
leichten Vorteil, so dass das Parteienbündnis um Ministerpräsidenten Benjamin
Netanjahu (*
1949) immer noch die stärkste Kraft bildete. Die ursprünglich für
den Herbst vorgesehen Wahl war auf Geheiß des Ministerpräsidenten vorgezogen
worden, da sich die bestehende Regierungskoalition nicht auf einen Haushalt
einigen konnte.
22. Januar
Der ehemalige Palast des einstigen Machthabers von
Libyen,
Muammar al-Gaddafi
(1942-2011), der den islamistischen Rebellen als Kommandostützpunkt diente,
wurde von französischen Kampfjets bei deren Hilfseinsatz in Mali zerbombt.
22. Januar
Anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zwischen
Frankreich und Deutschland im Jahr 1963 fand im Deutschen Bundestag in Berlin
eine gemeinsame Gedenkfeier der Regierungsmitglieder beider Länder statt.
23. Januar
Der britische konservative Politiker und amtierende Premierminister David
Cameron (*
1966) sagte in einer Rede, dass er die Briten über den weiteren
Verbleib in der Europäischen Union in einem Volksentscheid abstimmen lassen
wolle.
24. Januar
In Washington, D. C. (USA) wurde die ehemalige Bundesstaatsanwältin von
Manhattan, Mary Jo White (*1947), von Präsident Barack Obama (*
1966) für das Amt
zur Aufsichtsratsvorsitzenden der US-Börsenaufsicht nominiert.
25. Januar
Im Bundesstaat Lara (
Venezuela) war es im Gefängnis Uribana in Berquisimeto zu
einer Meuterei gekommen. Insgesamt 50 Insassen wurden getötet.
26. Januar
Aus den Parlamentswahlen in Tschechien ging der sozialdemokratische Politiker
Miloš Zeman (*1944) als Sieger hervor. Die Amtseinführung wurde auf den 8. März
2013 festgesetzt. Zeman hatte sich mit einer knappen Stimmenmehrheit gegen
seinen Mitbewerber Karel Schwarzenberg (*1937) bei der Stichwahl durchgesetzt.
27. Januar
In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) wurde Screen Actors Guild Award (SAG
Award) verliehen. Diesen Filmpreis vergibt die US-amerikanische
Schauspielergewerkschaft. Er wird seit 1995 jährlich vergeben.
27. Januar
In Zagreb (Kroatien) gingen die Eiskunstlauf-Europameisterschaften zu Ende. Sie
hatten am 21. Januar begonnen. Die französischen Titel-Favoriten im Eistanzen,
Nathalie Péchalat (*1983) und Fabian Bourzat (1980) hatten im Vorfeld ihre
Teilname verletzungsbedingt abgesagt.
27. Januar
In Santa Maria, im Süden Brasiliens, war es durch den Einsatz von Pyrotechnik
einer Band zu einer verheerenden Brandkatastrophe gekommen. Mehr als 230
Menschen kamen bei einer Massenpanik ums Leben.
27. Januar
Malische und französische Truppen erreichten auf ihrem Vormarsch gegen die
islamistischen Rebellen die strategisch wichtige Stadt Gao. Sie konnte
zurückerobert werden.
28. Januar
Französische Truppen und die malische Armee erreichten die Oasenstadt Timbuktu.
Sie gehört zum Weltkulturerbe. Die islamistischen Rebellen leisteten wenig
Widerstand. Sie flohen nach Norden.
28. Januar
In Ägypten hielten die tagelangen Proteste gegen die Regierung von Mohammed
Mursi (*1951) weiter an. In der Hafenstadt Port Said hatte es zwei Tote und
mehrere Hundert Verletzte gegeben. Der Präsident hatte über drei Städte den
Ausnahmezustand verhängt.
29. Januar
In Timbuktu (Mali) feierte die Bevölkerung die Befreiung der Stadt und die
Flucht der Islamisten, die in den Norden des Landes abgedrängt worden waren.
Überschattet wurde der Siegestaumel durch Plünderungen und das Offenbarwerden
großer Zerstörungen an kostbaren kulturellen und religiösen Gebäuden, die
teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört hatten.
29. Januar
Auf einer internationalen Geberkonferenz wurden insgesamt 456 Millionen Dollar
für
Mali zugesichert. Deutschland sicherte die Bereitstellung von 20 Millionen
Dollar zu und außerdem Material und Hilfsleistungen, jedoch keine Bodentruppen.
29. Januar
In der chinesischen Hauptstadt Peking wurde der Luftnotstand ausgerufen.
Krankenhäuser waren überfüllt, die Atemschutzmasken waren ausverkauft. Die
Bevölkerung zeigte sich auf Grund dieses erneuten Smog-Alarms genervt. Die
Medien reagierten mit scharfer Kritik.
29. Januar
Die niederländische Königin Beatrix, die 33 Jahre den Oranje-Thron inne gehabt
hatte, gab ihre Abdankung bekannt. Ihr Sohn Willem-Alexander hat sich durch
Volksnähe die Sympathie seiner Landsleute erworben und wird die Nachfolge
übernehmen. Er gilt als ideale Besetzung.
30. Januar
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi (*1951) weilte zu einem Treffen in
Berlin, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (*
1954) zu sprechen. Den erhofften
Schuldenerlass in Millionenhöhe bekam er nicht gewährt, stattdessen fand die
Kanzlerin strenge Worte zur Staatskrise in
Ägypten und forderte den Präsidenten
auf, die Menschenrechte einzuhalten. Mursi versprach, sein Land zu einem
Rechtsstaat zu machen, verteidigte aber den derzeitigen Notstand, den er
verhängt hatte.
30. Januar
Die internationale Staatengemeinschaft beschloss auf einer Geberkonferenz, die
syrischen Bürgerkriegsopfer mit einer Milliarde Euro zu unterstützen.
Eingeschlossen ist darin auch die Hilfe für die 700.000 Flüchtlinge, die in
Nachbarländer vor dem heimischen Terror unterzukommen versuchten.
30. Januar
Die Bundeswehr begann mit dem Aufbau eines Stützpunktes in Dakar (Senegal), von
dem aus die Hilfe für Mali gezielt organisiert werden soll.
30. Januar
Der deutsche Bundestag und die Bevölkerung gedachten der Holocaust-Opfer. Die
Nazi-Diktatur hatte vor genau 80 Jahren mit der Ernennung
Adolf Hitlers
(1889-1945) ihren Anfang genommen.
31. Januar
Das Afghanistan-Mandat der Bundeswehr wurde vom Bundestag um 13 Monate
verlängert. Die Verlängerung geht mit einer Verkleinerung der Bundeswehrtruppen
am Hindukusch einher.
31. Januar
In
Baden-Württemberg war es in der Nacht zu einem Großbrand auf einem Kamelhof
in Ebhausen unweit von Calw gekommen, bei dem 86 Tiere umkamen. Nur fünf Kamele
konnten gerettet werden. Nach Schätzungen belief sich der Schaden ungefähr auf
zwei Millionen Euro. Menschen kamen nicht zu Schaden.
31. Januar
Das Oberlandesgericht
München ließ die Mord-Anklage gegen die mutmaßliche
Terroristin aus der rechten Szene,
Beate Zschäpe, zu. Ihr wurde Mittäterschaft
bei zehn Morden vorgeworfen. Der Prozess ist für das Frühjahr 2013 anberaumt.