Biografie
Kurt Beck Lebenslauf
Der Rheinland-Pfälzer Kurt Beck hat sich in der
jüngeren bundesrepublikanischen Geschichte einen
Namen als einer der wichtigsten SPD-Politiker machen
können.
Der am
5. Februar 1949 im südpfälzischen Städtchen
Bergzabern (Südliche Weinstraße) geborene Kurt Beck,
Sohn einer Friseurin und eines Maurers, wuchs im
Bergzabern benachbarten Dorf Steinfeld auf.
Hier hat der für seine Bodenständigkeit und
Volksnähe bekannte Beck, zusammen mit seiner Frau
Johanna, geborene Starck (Heirat 1968), seinen
Wohnsitz auch später nie aufgegeben.
Beck begann nach Abschluss der achtjährigen
Volksschule eine Lehre zum Elektromechaniker, die er
1968 erfolgreich beendete. Nach seinem
Grundwehrdienst 1968/1969 blieb er als
Zivilangestellter bei der Bundeswehr und arbeitete
als Elektroniker in einem Instandsetzungswerk des
Heeres in Bad Bergzabern. 1969 wurde Beck Vater von
Sohn Stefan.
Beck, der sich in seiner Jugend in der von aus der
Arbeiterschicht stammenden Katholiken wie Beck
dominierten CAJ (Christlichen Arbeiterjugend)
engagiert hatte, wurde 1972 SPD-Mitglied. Zwei Jahre
später wurde bereits in den Kreistag gewählt, dem er
dann die nächsten 20 Jahre angehörte. Von 1972 bis
1985 übte Beck das Amt eines freigestellten
Personalratsvorsitzenden in seinem Betrieb aus. Der
in jüngeren Jahren wegen seiner bulligen Gestalt,
den dichten dunklen, später ergrauten, Haaren und
dem Vollbart optisch manchmal mit Mario Adorf in
Verbindung gebrachte Beck machte auf dem zweiten
Bildungsweg (Abendschule 1969 bis 1972) den
Realschulabschluss. 1979 wurde er in den
rheinland-pfälzischen Landtag gewählt. Dieses
Landtagsmandat wurde auch in den folgenden Wahlen
bestätigt. Beck, der von 1989 bis 1994 auch das Amt
des Bürgermeisters seiner Heimatgemeinde Steinfeld
ausübte, rückte 1985 als Parlamentarischer
Geschäftsführer seiner Fraktion (1985 bis 1991) und
schließlich als Landesparteivorsitzender (seit 1993)
in die Führungsriege der Sozialdemokratie auf. Als
Nachfolger von Rudolf Scharping, der als neuer
Bundesvorsitzender der SPD 1994 von Mainz wegzog,
wurde Beck Ministerpräsident in seinem Heimatland.
Nach den folgenden vier Landtagswahlen wurde er von
der Mehrheit der Landtagsabgeordneten jedes Mal im
Amt des Ministerpräsidenten bestätigt.
Dem damit zu den dienstältesten Ministerpräsidenten
in der Geschichte der Bundesrepublik zählendem Beck
wurde 2011 nach dem Rücktritt seines saarländischen
Amtskollegen Müller der Superlativ des einzigen noch
aktiven, bereits im 20. Jahrhundert bestallten
Ministerpräsidenten zuteil. Die Regierungsperioden
von Beck in seinem Land waren zumeist von, auch von
seinen Gegnern
eingeräumter, Solididät geprägt,
wurden allerdings auch von einigen Politskandalen
wie die „Nürburgring-Affäre“ (2010) oder die
„Verfassungsbruch-Affäre“ (2011) überschattet.
Beck war von 2003 bis
2006 SPD-Vize-Vorsitzender auf
Bundesebene. Von 2006 bis 2008 stand er als
Nachfolger von Matthias Platzeck an der Spitze
seiner Partei. Beck, der ohne sich offen dazu
erklären, seit 2007 als SPD-Kanzlerkandidat im
Gespräch war und mit großer Wahrscheinlichkeit das
Amt des Bundeskanzlers auch angestrebt hat, konnte
sich innerparteilich in dieser Frage nicht
durchsetzen. Der in Teilen der Partei als
„Provinzkanzler“ bewitzelte Beck trat am 7.
September 2008, nachdem Partei-Vize Frank-Walter
Steinmeier von den Leitungsgremien der SPD als
Kanzlerkandidat auf den Schild gehoben war, unter
Hinweis auf Presse-Indiskretionen, die seiner
Meinung nach zu einem ihm schädigenden
Autoritätsverlust in der SPD geführt hätten, vom
Parteivorsitz zurück und konzentrierte sich wieder
allein auf die Landespolitik. 2012 kursierenden
Rücktrittsgerüchten widersprach Ministerpräsident
Beck mit Nachdruck.
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