Die Geschichte des Automobilclubs ADAC

Die Geschichte des größten Automobilclubs Deutschlands, des ADACs, führt bis in das Jahr 1903 zurück. In jenem Jahr, genauer am 24. Mai, wurde die Idee zum ersten Mal umgesetzt, dass die Interessen am Kraftfahrzeug und am Motorrad insbesondere für den Mittelstand gefördert werden sollten. Man gründete in Stuttgart die DMV, die „Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung“, und benannte diesen Verein 1911 in den heute bekannten Namen um. Der Mitgliedsbeitrag betrug zu dieser Zeit 6 Reichsmark im Jahr. Auch verschiedene sportliche Veranstaltungen wurden durch ein Komitee, das gewählt wurde, in die Wege geleitet.
Schnell bekam der Verein seine Mitglieder zusammen. 1904 waren es bereits mehr als dreitausend. Der Vorsitzende des Clubs, Emil Schmolz, gewann sogar den Bruder Kaiser Wilhelms als Mitglied, der sich stark für den Motorsport interessierte. Das war eine wichtige Voraussetzung, um die DMV bekannter zu machen. Zu dieser Zeit konnte sich ein Automobilclub nicht halten, wenn nicht mindestens eine hochstehende Persönlichkeit des Adels dabei war.
Ein Jahr später war bereits die Zehntausend-Mitglieder-Grenze gesprengt, der Hauptsitz der DMV wechselte von Stuttgart nach München. Eine Kooperation zwischen der DMV und dem kaiserlichen Automobil-Club kam zustande, die nicht nur der Pflege der mobilen Fahrzeuge galt, sondern auch etliche Sportveranstaltungen finanzierte.
1908 wurde der Beschluss gefasst, dass Mitglieder des Clubs kostenlose Grenzkarten erhielten, so dass die Landesgrenze zollfrei passiert werden konnte. Das lockte natürlich weitere Mitglieder in den Verein.
Da immer mehr Menschen ein Fahrzeug besaßen, es darum auch innerhalb des Landes zu mehr Unfällen kam, wurde durch den Staat ein Automobil-Haftpflichtgesetz erlassen. Damit wurde der Automobilbesitzer dazu gezwungen, bei einem möglichen Unfall seine Unschuld beweisen zu müssen oder ansonsten für den eigenen Schaden aufzukommen. Das wiederum brachte Erhöhungen durch die Versicherungsfirmen mit sich, die diese Gelegenheit für sich nutzten und ihre Prämien grotesk heraufsetzten.
Andere Einschränkungen waren Straßenbenutzungsgebühren, gegen die die DMV erfolgreich vorging und die schließlich wieder abgeschafft wurden.
Das weitere Anwachsen der Mitgliederzahl, von denen zwölftausend ein eigenes Fahrzeug besaßen, führte zur Umbenennung des Verbandes, so dass der ADAC sich über das Motorrad und das Automobil hinaus auch um Motorboote, Luftschiffe oder Flugzeuge kümmern wollte.
Der Automobilclub musste immer wieder mit verschiedenen Behinderungen durch Konkurrenz und Staat kämpfen. Mit dem Ersten Weltkrieg richtete der Verband freiwillige Automobil-Kolonnen und einen Hilfsdienst zwischen Lazaretten, Depots und Bahnhöfen ein. Mitglieder sollten Hilfe leisten und Verwundetentransporte übernehmen.

Der ADAC gegen das Verbot der privaten Nutzung von Pkw

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam die Wirtschaftskrise. Treibstoff war teuer und der ADAC sprach sich gegen das damals vorherrschende Verbot zur Benutzung eines privaten Automobils aus. Inflationen machten das Fahren fast unmöglich und nicht finanzierbar.
Nachdem sich die Wirtschaft in Deutschland wieder erholt hatte, fand besonders der Motorsport

begeisterte Anhänger bei Rennen, die hauptsächlich durch den ADAC organisiert wurden. Auch setzte der Verband durch, dass in Deutschland einheitliche Straßenschilder aufgestellt wurden, damit die Gefahren minimiert und die Unfallzahl besser bestimmt werden konnten. Erstmalig bot der ADAC kostenlose Fahrzeugüberprüfungen für Mitglieder an, aus der bald die heute bekannte zweijährige Hauptuntersuchung jedes Fahrzeugs hervorging.
Der Zweite Weltkrieg führte zu der Ausstellung eines Papiers, das unter dem Namen „Pakt von Baden-Baden“ bekannt wurde und in dem die gesamte Organisation des ADACs der NSKK übertragen wurde. Dreizehn Jahre dauerte es, bis der ADAC wieder unter eigenem Namen Automobilclub wurde.
In den Fünfzigern führte der ADAC dann die heute bekannte Pannenhilfe ein. Ausgebildete Mechaniker wurden beschäftigt und sollten vor Ort Hilfe leisten. Sie erhielten in den Medien schnell die Betitelung „Engel der Straße“.
Damit begannen die Einrichtungen und Bedingungen, die bis heute Gültigkeit haben. Auslandsschutz, Verkehrssicherheitsgebote und das Beschäftigen mit Umweltproblematiken durch den ADAC, dazu die Sorge um den Verbraucherschutz, all das machte den Verband zu dem, was er heute ist, der darüber hinaus auch einer Verbesserung der Verkehrsüberwachung einleitete und Helikopter zur Luftrettung zur Verfügung stellte.