Die Geschichte von Rheinland-Pfalz
Zu Rheinland-Pfalz gehören große und historische Städte wie Koblenz, Mainz oder
Trier. Die größte Seilbahn Deutschlands ist dort zu finden und das Wappen zeigt
ein Kreuz, ein Rad und einen Löwen auf weißem, rotem und schwarzem Grund.
Schon die alten Römer waren am linksrheinischen Gebiet interessiert. Das war zur
der Zeit, als der Gallische Krieg tobte und Julius Caesar 55 v. Chr. seine
Eroberungen machte, als das Land Rheinland-Pfalz natürlich noch gar nicht
existierte. Aber eine Geschichte hat diese Region dennoch und die Provinzen und
Städte waren von da an römisch geprägt.
Im Mittelalter fanden dann Völkerwanderungen statt, die auch am Rhein nicht
haltmachten. Germanische Eroberer plünderten die dortigen Dörfer und Städte. Die
Römische Herrschaft wurde durch Alamannen und Franken abgelöst. Die Provinz
„Germania Prima“ ging daraus hervor.
Gleichen Orts, genauer in Worms, stand im Jahr 1521 Martin Luther vor dem
Reichstag und sollte seine Thesen und Reformbestrebungen widerrufen, was er
ablehnte. Durch den Buchdruck, der damals populär wurde, konnten sich Luthers
Schriften schnell verbreiten und hatten großen Erfolg. Für diese wurde er im
gleichen Jahr bereits exkommuniziert. Die Folge seiner Ablehnung – „Hier stehe
ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.“ – war das „Wormser Edikt“,
durch das Luther im gesamten Reich zu einem Geächteten erklärt wurde, so dass
ihm weder jemand helfen durfte noch ihn beherbergen noch seine Schriften lesen
oder drucken. Das Wormser Edikt beinhaltete gleichfalls, dass selbst der Mord an
Luther nicht geahndet werden würde, da dieser von da an als „vogelfrei“ galt.
Im
17. Jahrhundert tobte im heutigen Rheinland-Pfalz der Pfälzische
Erbfolgekrieg und große Teile dieses Gebietes wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Städte wurden schwer beschädigt, Brände gelegt, historische Burgen zerstört, und
alles nur deshalb, weil Ludwig XIV. durch Erbschaft und Verschwägerung Anspruch
auf die Kurpfalz erhob. Überhaupt sollte
Frankreich für das Gebiet immer eine
wichtige Rolle spielen, denn drei Jahrhunderte später, nach dem Zweiten
Weltkrieg, gehörte das Rheinland zur französischen Besatzungszone.
Die Gründung von Rheinland-Pfalz war daher eine französische Idee und
Entscheidung, die dann am 30. August 1946 auch ihre Umsetzung fand. Einen Monat
zuvor hatte Großbritannien das Land Nordrhein-Westfalen gegründet, das in der
eigenen Besatzungszone lag, und somit die jeweiligen Einflusszonen gesichert.
Städte wie z. B. Saarbrücken, Koblenz, Mainz oder Trier lagen in der
französischen Besatzungszone und bei der Reise durch das Nachkriegsdeutschland
forderte General de Gaulle eine Zusammenarbeit mit Deutschland für den
Wiederaufbau der Städte, der Industrie und anderer Institutionen.
Frankreich wollte sich dabei in erster Linie den französischen Einfluss
innerhalb Deutschlands sichern, sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer
Hinsicht. Sogar von einem eigenen „Rheinstaat“ war die Rede, was de Gaulle
allerdings als Konzept dann wieder verwarf. Sichtbar unter diesen Bedingungen
war das Chaos all der zersplitterten Gebietsgliederungen nach dem Krieg. Die
Gründung des Landes Rheinland-Pfalz war im Grunde eine der ersten klaren
Ordnungsmaßnahmen.
Was ebenso hinter der Gründung lag, war das Interesse Frankreichs am dortigen
Kohle-Bestand und Abbau. Insbesondere das Rheinufer linker Hand war ein
Streitgespräch zwischen Baden-Baden und Paris, denn dort sollte Deutschland
einen neuen strukturellen Aufbau erfahren, weshalb ein autonomer Rheinstaat auch
lange ein Gesprächsthema war, das sich letztendlich dann nicht durchsetzen ließ.
Den Grundstein bei der Gründung von Rheinland-Pfalz legte der General und
Oberkommandierende der französischen Besatzungszone Marie Pierre Koenig. So
bildete sich das Land aus der preußischen Provinz Hessen-Nassau, der bayerischen
Pfalz, der Rheinprovinz und Rheinhessen.