Länderinfo Argentinien Geschichte
Die Entdeckung und Besiedlung Argentiniens
Der aus
Spanien stammende Juan Diaz de Solis
hatte das Land im Jahre 1516 als erster Europäer
entdeckt. Die Region bekam den
Namen "La Plata", weil er dort bei seiner Entdeckung das Silber der
Indianer
gefunden hatte. Er selbst starb später bei einem Überfall der Indianer, als er
mit seinen Männern an Land ging.
Die Gründung von Buenos Aires wird auf das Jahr 1535 zurückdatiert. Nach
etlichen Angriffen durch die Indianer, hatte der vom spanischen Kaiser gesandte
Pedro de Mendoza, die Siedlung allerdings wieder aufgeben müssen. Während einer
durch Medoza angeordneten Expidetion über den Rio Parana, gründete man unter der
Führung von Juan de Salazar y Espinosa im Jahre 1537 dann die Siedlung Asunción.
Woraufhin es im Jahre 1580 zu einer Rückkehr der Spanier an den Rio de la Plata
kam, die unter der Leitung von Juan de Garay eine erneute Gründung von Buenos
Aires einleiteten. Im Zeitraum bis 1600 hatten sich in dem heutigen Gebiet
Argentiniens viele Siedlungen und Forts gebildet, welche eine Bevölkerungsanzahl
von etwa 6000 Spaniern darstellten.
Kolonialisierung Argentiniens
Die Kolonialisierung des Landes begann um das Jahr 1620, als Jesuiten in der
Region des Rio Parana damit begonnen hatten, Schutzsiedlungen zu errichten um
die dort einheimischen Guarani Indianer vor Zwangsarbeit und Sklaverei zu
bewahren. Die so genannten Jesuitenreduktionen boten vielen tausenden Indianern
einen Wohnraum, in dem sie leben und arbeiten konnten. Das gesamte Gebiet
unterlag einer sozialen Struktur. So gab es beispielsweise auch Krankenhäuser,
Altenheime, Gemeinschaftsräume oder soziale Einrichtungen. Die Arbeit wurde von
allen gemeinsam verrichtet und alles an Grund und Boden unter allen Bewohnern
gleichermaßen aufgeteilt. Da die Jesuiten die Indianer eher als ihre
Schutzbefohlenen ansahen, hatten sie diese nicht an der Leitung und Verwaltung
der Reduktionen beteiligt. Was nach der Ausweisung der Jesuiten durch die
Spanier dazu führte, dass diese nicht in der Lage waren die Reduktionen
eigenständig weiterzuführen und dies im Laufe der Zeit zur Auflösung der
Reduktionen geführt hatte.
Im Jahre
1776 löste sich die Provinz
Rio La Plata von der peruanischen Herrschaft und erhielt den Status eines
Vizekönigreiches. Nach der Einführung von Intendanturen in den Kolonialgebieten,
hatte Buenos Aires den Status der Generalintendantur des Vizekönigreiches Rio de
La Plata erhalten.
Unabhängigkeit von Spanien und die Föderationskriege
Nach dem die Engländer im Jahre
1806
Buenos Aires überfallen hatten und von den Kreolen ganz ohne spanische Hilfe
zurückgeschlagen wurden, entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein unter den
kreolischen Bürgern, welches letzten Endes auch im Jahre
1810 zur Absetzung des spanischen
Vizekönigs führte. In
Spanien war zu dieser Zeit
Napoleon eingefallen und sorgte
für den Zerfall der spanischen Regierung.
Nach Auflösung des Stadtrates und der Einführung einer kreolischen
Regierungsjunta verfiel der La Plata
Staat in ein anfängliches Chaos. So hatten
sich Hoch-Peru und Paraguay beispielsweise abgespaltet. Am
9. Juli des Jahres
1816 kam es zu einer
Unabhängigkeitserklärung unter Leitung des neugewählten "Dircetor Supremo" Juan
Martin Pueyrredon. In den kommenden Jahren kam es zu militärischen
Auseinandersetzungen mit
Brasilien und
später auch
Großbritannien, als diese die
Malwinen (heute Falklandinseln) besetzten. Danach kam es zu Bürgerkriegen im
Lande, die Argentinien in ihre einzelnen Provinzen aufspaltete. Nach etlichen
Föderationskriegen, kam es im Jahre
1853
zur Verabschiedung der ersten argentinischen Verfassung. Buenos Aires billigte
diese jedoch nicht und spaltete sich vom Rest der Föderation ab. Nach einer
Unabhängigkeitserklärung setzte Buenos Aires daraufhin im Jahre
1854 eine eigene Verfassung auf.
Nach dem es den Unitariern dann gelungen war als Sieger aus den Kämpfen der
Föderationskriege hervor zu gehen, kam es zu einem Verfassungskompromiss
zwischen den verfeindeten Lagern. Daraus resultierten im Jahre
1862 auch die ersten gemeinsamen
Wahlen, aus denen Barolome Mitre als Sieger und neuer Staatspräsident
hervorging.
Argentinien im 1. und 2. Weltkrieg
Sowohl im 1. als auch im 2. Weltkrieg betrieb Argentinien eine Politik der
Neutralität. Obwohl im Zuge des 2. Weltkrieges eine deutliche Sympathie zu
Deutschland und seinen Bündnispartnern festzustellen war, schlug sich die
Politik im Jahre
1943 auf
die Seite der Alliierten. Der Druck der USA veranlasste Argentinien im Jahre
1945 dann auch dazu,
Japan und Deutschland den Krieg zu erklären.
Dennoch war in der Nachkriegszeit zu beobachten gewesen, dass Argentinien die
flüchtenden Funktionäre des Dritten Reiches bei sich aufnahm und versteckte.
Die Perón-Ära und die Spaltung
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, gewinnt Perón die Präsidentschaftswahlen und
sorgt für die Eigenständigkeit Argentiniens und die Unabhängigkeit vom West- und
Ostblock. Im Zuge seiner Politik gelingt es ihm die aufkommenden kommunistischen
Tendenzen in der argentinischen Arbeiterschaft im Keim zu ersticken und sowohl
die Arbeiter als auch das Militär an sich und seine Gewerkschaft zu binden. Mit
der, sich immer weiter verschlechternden Lage in Argentinien, verliert Perón an
Glaubwürdigkeit und wird im Jahre
1955 schließlich von der Opposition dazu gezwungen abzutreten. Die
darauf folgende Zeit spaltet die argentinische Gesellschaft ist bis zum Jahre
1973 sowohl von
Zivilregierungen als auch Militärregierungen bestimmt.
Im Jahre 1973 gelingt es dem linken Peronisten Hector J. Campora, der neue
Präsident des Landes zu werden. Was Perón selbst dazu veranlasst aus dem
spanischen Exil zurückzukehren und eine erneute Präsidentschaft anzufechten.
Nach der gewonnenen Präsidentschaftswahl, bemüht sich Perón die Unternehmer
wieder mit den Arbeitern zu versöhnen, scheitert jedoch und verstirbt im Jahre
1974. Die neue Machtinhaberin des Landes wird seine dritte Ehefrau Isabel. Auch
ihr gelingt es nicht Argentinien aus der Finanzkrise zu holen, woraufhin sie im
Zuge eines Finanz- und Korruptionsskandals im Jahre 1976 ihres Amtes wieder
enthoben wird.
Machtergreifung des Militärs
Nach dem Isabel Perón des Präsidentschaftsamtes enthoben wurde, ergreift das
Militär unter der Führung von General Jorge Rafael Videla die Macht im Lande.
Auch wenn das Volk zum größten Teil hinter ihm steht, gelingt es auch Videla
nicht die Wirtschaftslage Argentiniens zu verbessern. Dafür wird aber eine
ideologische Säuberung durch das Militär betrieben, die über 15.000 Menschen das
Leben kostet. Videlas Nachfolger, General Leopoldo Galtieri verfolgt dabei die
selbe Politik und veranlasst die Besetzung der Falklandinseln. Den Engländern
gelingt es diese jedoch drei Monate später wieder zurück zu erobern.
Rückkehr zur Demokratie und erneute Wirtschaftskrise
Die Niederlage im Falklandkrieg bringt das Volk anschließend gegen die
Militärregierung auf und veranlasst Argentinien
1982 zur Demokratie zurückzukehren. Raúl Alfonsín (UCR) wird daraufhin im Jahre
1983 zum neuen Präsidenten
gewählt. Er sorgt dafür dass die Verbrechen der Militärs offen gelegt und die
Generäle Massera, Viola und Videla im Jahre
1985 zu Gefängnisstrafen
verurteilt werden. Alfonsíns Nachfolger im Präsidentschaftsamt, Carlos Saúl
Menem gelingt es
1989 einen
inneren Frieden herbeizuführen, in dem er die Regierung mit dem Militär wieder
versöhnt und die verurteilten Generäle begnadigt. Nach einer erneuten
Wirtschaftskrise in Argentinien, in der die argentinische Wirtschaftskraft ab
dem Jahre 1998 um 20% gesunken war, gelang es dem Land sich bis zum Jahre
2003 nach und nach davon zu erholen.
Amtlicher Name
Argentina
Landesname
República Argentina
Größe
2.780.400 km²
Einwohner
40.518.425
Hauptstadt
Buenos Aires
KFZ Kennzeichen
RA
Sprache(n)
Spanisch
Staatsform
Präsidiale Bundesrepublik
Währung
Argentinischer Peso
Zeitzone
UTC −3
Domain-Endung
.ar
Telefonvorwahl
+54
Mitgliedschaft
Grenzländer
Sonstiges