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1948
1949
Politjahr 1945
Politik in Deutschland
Hitler ruft zum "Endsieg" auf
und verspricht "Wunderwaffen" (Januar / Februar /
März)
Am 6. Januar ruft das Deutsche Reich zum
"Volksopfer" auf. Der Volkssturm wird gesammelt. Im
Süden von Warschau beginnt am 12. Januar die
Winteroffensive der Sowjetarmee. Die letzten Teile
der deutschen Streitkräfte in Warschau, erklären am
17. Januar ihre Kapitulation vor den polnischen
Truppen. Zwischen der Sowjetunion und Ungarn wird am
20. Januar ein Waffenstillstand vereinbart. Ungarn
tritt daraufhin in den Krieg gegen Deutschland ein.
Am 23. Januar wird von der Kriegsmarine mit der
Evakuierung der deutschen Zivilbevölkerung begonnen.
Auf dem Seeweg können fast drei Millionen Menschen
auf diese Weise in den Westen gelangen und den nach
Berlin vorrückenden Sowjetsoldaten entfliehen. Das
Konzentrationslager Auschwitz wird am 27. Januar
durch die Sowjetarmee befreit. Die letzten 7.600
Internierten können gerettet werden. Der
Passagierdampfer "Wilhelm Gustloff" wird am 30.
Januar in der Ostsee versenkt. Etwa 9.000
Flüchtlinge kommen dabei ums Leben. Der
übergelaufene russische General Andrej A. Wlassow,
erhält am selben Tag das Kommando der russischen
Truppen in der Wehrmacht. Hitler ruft im Rundfunk
zum "Endsieg" auf und verspricht "Wunderwaffen" auf
deutscher Seite. Ein Bombardement der Amerikaner,
kostet am 3. Februar 3.000 Menschen in Berlin das
Leben. Unter den Opfern befindet sich auch Roland
Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs. Die
deutschen Truppen in Budapest, erklären am 10.
Februar ihre Kapitulation vor den Sowjetverbänden.
Vom 13. bis 14. Februar fliegen die Westalliierten
flächendeckende Bombenangriffe auf Dresden, bei
denen die Stadt fast vollständig zerstört wird. Bis
heute ist der Sinn dieser Bombardierung umstritten.
Dresden war zu diesem Zeitpunkt weder militärisch
noch verkehrstechnisch bedeutsam, es handelte sich
nicht um eine industrielle Stadt und sie lag nicht
im direkten Kampfgebiet. Während der Angriffe zogen
zahlreiche Flüchtlinge aus dem Osten durch die
Stadt, was eine geschätzte Opferzahl bei dem Angriff
von etwa 25.000 Menschen ergab. An der Westfront
wird am 23. Februar von britischen Einheiten eine
Offensive gegen die deutschen Verbände gestartet.
Rückwirkend erklärt Finnland am 3. März dem
Deutschen Reich den Krieg. Alle Jungen des Jahrgangs
1929 werden am 5. März in die Wehrmacht einberufen.
Am 7. März wird eine Brücke bei Remagen und
daraufhin auch Köln von den Alliierten besetzt.
Generalfeldmarschall Albert Kesselring wird am 10.
März das Oberkommando der deutschen Westfront
übertragen. Außenminister Ribbentrop versucht am 14.
März einen Seperatfrieden mit den Westalliierten zu
verhandeln. Der Befehl Hitlers, beim Rückzug nur
noch verbrannte Erde zurückzulassen, wird am 19.
März nun auch für die den Rückzug antretende
Wehrmacht an der Westfront übertragen. Die
Amerikaner rücken am 22. März von Oppenheim in
Richtung Frankfurt am Main vor. Die Rote Armee
erobert am 30. März die Stadt Danzig. Der
amerikanischen Oberbefehlshaber Dwight. D.
Eisenhower weist die alliierten Truppen am 31. März
an, den Vormarsch auf Berlin zu stoppen und die
Stadt der Sowjetarmee zu überlassen.
Die bedingungslose Kapitulation des Deutschen
Reiches (April / Mai / Juni)
Am 2. April rücken die Sowjetverbände in Österreich
ein. Der Reichsgauleiter Österreichs, Baldur von
Schirach, erklärt die Hauptstadt Wien zur Festung.
Auf Befehl Himmlers werden am 3. April alle
männlichen Bewohner von Häusern erschossen, an denen
weiße Kapitulationsflaggen zu sehen sind. Das
Konzentrationslager Vaihingen wird am 7. April von
französischen Verbänden befreit. Die im
oberpfälzischen KZ Flossenbürg internierten
Häftlinge Wilhelm Canaris und Dietrich Bonhoeffer
werden am 9. April hingerichtet. Das KZ Buchenwald
wird am 11. April von den Amerikanern befreit. Kurz
zuvor hatten die SS-Einheiten den Versuch
unternommen, die verbliebenen
Juden zu deportieren.
Wien wird am 13. April vollständig von der Roten
Armee erobert. Die SS zwingt 50.000 internierte
Häftlinge des KZ Sachsenhausen und Ravensbrück zu
einem Todesmarsch in Richtung Westen. Die Rote Armee
bricht am 16. April an der Oder, durch die deutsche
Verteidigungslinie. Im von den Westalliierten
eingekesselten Ruhrgebiet kapitulieren die letzten
deutschen Truppen am 17. April, woraufhin sich
320.000 Soldaten in die Kriegsgefangenschaft
begeben. Nordseedeiche in den Niederlanden werden am
20. April durch die deutschen Truppen gesprengt und
Gebiete das Landes dadurch überflutet. Am 22. April
erreicht die Sowjetarmee das Berliner Stadtgebiet.
Reichsmarschall Hermann Göring wird am 23. April aus
all seinen Ämtern durch Hitler entlassen. Göring
hatte im Namen des Deutschen Reiches den Versuch
unternommen, mit den Westalliierten zu verhandeln.
Sowjetische und amerikanische Truppen treffen sich
am 25. April erstmals an der Elbe bei Torgau. Am 29.
April verfasst Hitler sein Testament und erklärt den
Großadmiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger als
Reichspräsident. Am 30. April begeht Adolf Hitler
Selbstmord in seinem Führerbunker. Die kürzlich mit
ihm verheiratete Eva Braun nimmt sich ebenfalls mit
einer Giftkapsel das Leben. Die Exilgruppe der KPD,
kehrt unter Walter Ulbricht nach Deutschland zurück
um die Ziele der Partei beim Neuaufbau Deutschlands
durchzusetzen. Der Großadmiral Dönitz verkündet am
1. Mai seine Nachfolge als Reichspräsident und
ordnet die Fortsetzung der Kämpfe an der Ostfront
an. Währenddessen wird Hitlers Führerbunker und die
"Neue Reichskanzlei" durch die Rote Armee erobert.
Am 2. Mai kapitulieren die Truppen der Wehrmacht und
stellen die Kämpfe in Berlin ein. Reichspräsident
Karl Dönitz ordnet an, eine geschäftsführende
Regierung des Deutschen Reiches zu bilden. Britische
Bomber versenken am 3. Mai die deutschen
Passagierschiffe "Thielbeck" und "Cap Arcona", auf
denen sich evakuierte Häftlinge des
Konzentrationslagers Neuengamme befinden. Nur 200
der 7.000 Häftlinge können sich retten. Die deutsche
Wehrmacht kapituliert am 4. Mai in
Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark.
Die Amerikaner befreien am 5. Mai das
österreichische Konzentrationslager Mauthausen. Kurt
Schumacher beginnt am 6. Mai in Hannover damit,
Ortsverbände der SPD wiederzugründen. Im
westfranzösischen Reims, wird von Generaloberst
Alfred Jodl, General Wilhelm Oxenius und
Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg die
bedingungslose Kapitulation sämtlicher Streitkräfte
des Deutschen Reiches unterzeichnet. Diese soll um 0
Uhr 01 des 9. Mai vollständig in Kraft treten. Der
Kapitulationsakt wird im Berliner Hauptquartier der
Sowjets, Karlshorst vom 8. auf den 9. Mai durch
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (Oberkommando
der Wehrmacht) mit dem sowjetischen Marschall Georgi
K. Schukow wiederholt. Karl Dönitz und seine
geschäftsführende Regierung wird am 23. Mai durch
britische Einheiten festgenommen, womit jedwede
Zentralgewalt des Deutschen Reiches beendet ist. Das
Deutsche Reich wird am 5. Juni in seinen Grenzen von
1937, in vier Besatzungszonen der Siegermäche
aufgeteilt. In Berlin wird am 10. Juni die Gründung
von Gewerkschaften und antifaschistischen Parteien
durch die Sowjetische Militäradministration
gebilligt. Am 11. Juni folgt ein Gründungsaufruf der
KPD Berlin und am 15. Juni wird die SPD Berlin so
wie der "Freie Deutsche Gewerkschaftsbund"
gegründet.
Bildung Berliner Westsektoren und neuer Länder in
Ost und West (Juli/August/September)
Am 1. Juli werden die Berliner Westsektoren
gebildet. Die Rote Armee besetzt vom 1. bis 4. Juli
die Gebiete in Thüringen, Sachsen und an der Küste
Mecklenburgs. Briten und Amerikanern hatten diese
zuvor für die Sowjets geräumt. In der SBZ wird die
Gründung der Länder Mecklenburg, Brandenburg,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen verfügt. Durch
Befehl der Sowjetischen Militäradministration werden
am 23. Juli die deutschen Großbanken geschlossen und
am 27. Juli Zentralverwaltungen Berlins errichtet.
Die ehemaligen KZ's Sachsenhausen und Buchenwald,
werden durch die Sowjets am 10. und 12. August
wieder in Betrieb genommen. Saarland wird am 30.
August einer französischen Kommission unterstellt
und soll auf diese Weise von den anderen Ländern der
französischen Besatzungszone abgetrennt werden. Vom
3. bis 11. September wird in der SBZ die so genannte
"Bodenreform" beschlossen, die eine Enteignung von
Grundbesitz vorsieht, der über 100 ha hinaus geht.
Am 11. September werden gewerkschaftliche
Organisationen in der Besatzungszone Großbritanniens
gebildet. Die Länder (Groß-)Hessen, Bayern und
Württemberg-Baden werden durch die Proklamation der
Militärregierung der USA am 19. September gebildet.
Beginn des Kriegsverbrecherprozesses (Oktober /
November / Dezember)
Am 2. Oktober wird unter dem Ministerpräsidenten
Reinhold Maier, eine neue Regierung des Landes
Württemberg-Baden gebildet. Adam Stegerwald gründet
am 13. Oktober die CSU. Der Konzern I.G. Farben wird
am 14. Oktober durch den Kontrollrat der Alliierten
beschlagnahmt. Am 18. Oktober wird in Berlin mit dem
Prozess gegen 24 der Hauptkriegsverbrecher vor dem
Militärgericht begonnen. Im November wird der
Prozess nach Nürnberg verlegt. Die Militärregierung
Großbritanniens übernimmt am 17. November die
Krupp-Werke. Thomas Dehlers gründet am 30. November
die FDP. Die Saargruben werden am 23. Dezember durch
die Administration Frankreichs beschlagnahmt.
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