Länderinfo Japan
Besiedlung und Ursprung Japans
Wenn man nach dem Ursprung Japans sucht, steht man einem Problem der
Vollständigkeit gegenüber. Die japanische Geschichtsforschung begann zu einem
späteren Zeitpunkt, als in anderen Ländern. Grund dafür war die Ehrfurcht der
Japaner, ihren Ahnen gegenüber. So wird Japan zum ersten Mal in historischen
Schriften aus
China erwähnt, welche auf das
erste Jahrhundert n. Chr. datiert sind. Es wird von einem Inselreich berichtet,
das aus etwa 100 Fürstentümern besteht und sich aus vielen Teilstaaten heraus
bildet. Zu diesem Zeitpunkt hatten japanische Fürstentümer bereits Handel mit
China betrieben.
Die Besiedlung des Landes fand nach Auffassung von Archäologen allerdings zu
einem wesentlich früheren Zeitpunkt statt. So soll sich ein Urvolk der Japaner
bereits in dem Zeitraum 100.000 bis 30.000 v. Chr. in dieser Region angesiedelt
haben. Wandernde Völker aus Zentralasien sollen demnach über einstige
Landbrücken, welche das nördliche Hokkaido und die westliche Halbinsel Koreas
mit dem Festland verbanden, auf die Insel gelangt sein.
Bündnis mit Korea und Einzug des Buddhismus
Das Yamato Reich, welches die Ursprungsform des japanischen Staates darstellte,
hatte es geschickt umzusetzen gewusst, sich mit koreanischen Königreichen zu
verbünden und dort auch eine Kolonie (Mimana) zu errichten. Gemeinsam mit den
Bündnispartnern, kam es dann immer wieder zu feindlichen Auseinandersetzungen
mit dem zweiten Königreich Koreas.
Der Koreanisch-Chinesische Krieg im 6. Jahrhundert hatte die Japaner
anschließend ihre Kolonie in Korea gekostet und dazu gezwungen die
Inseln
Shikoku und Kyushu zu befestigen um einer möglichen Invasion aus China gegenüber
gewappnet zu sein. Aus dem Bündnis mit Korea heraus, gelang aber auch Wissen
über die chinesische Kultur und Staatsführung nach Japan. Ebenso hielt auch der
Buddhismus Einzug in Japan und konnte die Shinto-Religion nach und nach
verdrängen. Die Anfänge des Buddhismus als japanische Staatsreligion sind auf
das 5. und 6. Jahrhundert zurückzuführen.
Epoche des Feudalismus
Durch die Jahre 794 bis 1185 zog sich die Heian-Epoche in Japan durch. Sie wurde
von der Hauptherrschaft der Fujiwara bestimmt und aus ihrer Hauptstadt Heiankyo
(nach dem Vorbild der chinesischen Stadt Ch'ang-an) aus durch die jeweiligen
Kaiser regiert. Die Kaiser hatten in dieser Zeit jedoch oft nur die Rolle von
Marionetten inne, welche die eigentliche Herrschaft der Fujiwara Familie
ausgeübt hatten. Diese indirekte Herrschaft hatte dem Kaiserhaus im 12.
Jahrhundert erheblichen Schaden zugefügt und einen Konkurrenzkampf entfacht, der
das Land in den Feudalismus führte. So standen sich Samurai-Familien wie Taira,
Minamoto, Hojo und Ashikaga plötzlich als Feinde gegenüber und versuchten ihre
Machtansprüche im Land durchzusetzen.
Der Minamoto-Familie war es eine lange Zeit gelungen die Angriffe durch die
Taira-Familie abzuwehren, da sie aufgrund von der Hauptstadt-Polizei und der
Palastwachen eine gute Stellung und damit besseren Einfluss am Hofe inne hatte.
Dieser Erfolg wurde um das Jahre 1160 aber durch die Taira (unter der Leitung
von Kiyomori) beendet, als diese zu einem vernichtenden Schlag gegen die
Minamotos ausgeholt hatten. Das Kaisersamt wurde zwar immer noch durch die
Fujiwara geleitet, unterlag aber nun einer vollständigen Kontrolle von Kiyomori.
Dieser hatte davon abgesehen, die männlichen Nachkommen der Minamoto-Familie
auszulöschen und schickte sie in die Verbannung. Was im Jahre 1180 zu einem
erneuten Krieg der verfeindeten Familien führte, als sich der Kaiser
Go-Shirikawa dazu entschloss, mit den übrig gebliebenen Minamotos zu verbünden.
Im Jahre 1181 wurde die Taira-Familie durch die Minamotos in der Schlacht von
Donnoura entscheidend geschlagen und verlieh dem Minamoto-Oberhaupt Yoritomo den
Posten des Shogun im Reich. Nach dem die Familien-Linie der Minamotos
ausgestorben war, verlagerten sich die Machteinflüsse auf die Familie Hojo,
welche mit den Minamotos befreundet war. Die neue Herrschaft der Hojos verlieh
dem Land einen inneren Frieden, der in einer Herrschaftsspanne von über 200
Jahren lang andauerte.
Der innere Frieden wurden dann im Jahre 1274 durch die einfallenden Mongolen
durchbrochen, nach dem diese China erobert hatten und sich nun nach Japan
aufmachten. Zum unwahrscheinlichen Glück der Japaner, starteten die Mongolen
ihre Invasion aber genau dort, wo vor ca. 500 Jahren die Befestigung Japans
gegen eine mögliche Invasion Chinas stattfand. Dieser Invasionsversuch von
Kublai Khan wurde außerdem durch einen Taifun aufgewirbelt und damit vereitelt.
Teilung und Einigung des Reiches
Im Jahre 1333 kam es im Zuge der Kamakura-Schlacht zu der Vernichtung des
letzten Hojos und neuen Machtansprüchen durch den einst verbannten Kaiser
Go-Daigo. Sein vorgesehenes Bündnis mit den Familien Ashikaga und Nitta wurde
allerdings durch die Machtansprüche der Ashikagas getrübt und spaltete das Reich
in zwei Teile. Nach der Anerkennung des Ashikaga-Oberhauptes Yoshimitsu als
rechtmäßigen "König von Japan" durch die Chinesen, hatte der zweite Kaiser auf
seinen Thron verzichtet und ging nach Kyoto zurück. Die Folgen dieser
Entscheidung waren allerdings Bürgerkriege zwischen den Lehensfürsten und den
Kriegsherren, welche bis in das 16. Jahrhundert andauerten.
Dem Heerführer Hideyoshi gelang es im Zuge dieser Bürgerkriege die letzten
Familienmitglieder der Hojos zum "Seppuku" (einem rituellen Selbstmord) zu
zwingen, diverse Familienklane zu unterwerfen und die Macht in Japan an sich zu
reißen. Nach seiner Machtübernahme entsandte er seine Truppen im Jahre 1592
weiter gegen China um diese zu beschäftigen und außerhalb der japanischen
Grenzen vorzustoßen. Erst nach seinem Tod, im Jahre 1598, hatten sich die
Truppen aus den eroberten Gebieten wieder zurückgezogen.
Hideyoshis Nachfolger, dem neuen Regenten Tokugawa Ieyasu gelang es nach der
Schlacht von Sekigahara (1600) und der Unterwerfung der letzten Anhänger von
Hideyoshi dann endgültig das Reich zu einigen. Nach seinem Tod, erhielt sein
Sohn den Titel des Shoguns und setzte den Anfang für eine 200-jährige Herrschaft
der Tokugawa-Familie über Japan. Innerhalb dieser Herrschaft hatte sich Japan im
Jahre 1637 vollständig vom Rest der Welt abgeschottet und trieb nur noch
beschränkten Außenhandel.
Meiji-Restauration
Erst im Jahre
1853 war es einem
amerikanischen Marinegeschwader gelungen, die Öffnung der japanischen Häfen zu
erzwingen und ohne es zu ahnen die Meiji-Restauration auszulösen. So kam es im
Jahre
1867 zum Rücktritt des letzten
Shoguns von Japan und der Wiederkehr des Kaisers als mächtigster Regent des
Landes. Kaiser Mutsuhito hatte daraufhin im Jahre
1889 die Meiji-Verfassung erlassen,
welche die Beendigung des Feudalismus und des Status der Samurai absah. Dies
führte zum unweigerlichen Ende des Standes der Samurai in der Gesellschaft und
löschte den Einfluss der Samurai in Japan, welcher über 1000 Jahre angedauert
hatte, endgültig aus. Die Meiji-Zeit fand mit Kaiser Mutshuhitos Tod im Jahre
1912 ihr Ende. Japan hatte in dieser
Zeit damit begonnen Militär, Gesellschaft und Wirtschaft neu zu organisieren und
ebnete einer neuen Epoche in die Moderne den Weg.
Imperialismus und die beiden Weltkriege
Ab dem 17. November im Jahre
1905
wurde Korea zum japanischen Protektorat erklärt und unterlag im Jahre
1910 auch einer offiziellen Annexion
durch sie. Ebenso geriet in dieser Zeit auch die Mandschurei unter japanischen
Einfluss, welcher bis zur Mandschurei-Krise im Jahre
1931 andauerte und sich danach nur
noch auf die wirtschaftliche Ausbeutung des Gebietes beschränkte.
Im 1. Weltkrieg hatte sich Japan der Seite der Alliierten angeschlossen und
übernahm nach dessen Ende im Zuge des Versailler Vertrages die deutschen
Kolonien, welche sich in China befanden. Gefestigt durch diese militärischen
Erfolge, unternahm Japan den Versuch in Sibirien einzudringen und mit
Unterstützung des antikommunistischen Widerstandes in
Russland, Wladiwostok zu besetzten. Der Roten Armee gelang es im
Jahre
1922 die japanischen Truppen,
die sich mit dem weißrussischen General Semjonow verbündet hatten, aus
Wladiwostok zurückzudrängen und das Gebiet wieder zu erobern. Diese Niederlage
hatte in Japan zahlreiche Aufstände zufolge, die das Abtreten der Regierung
forderten. Auf diese Weise gelang es den nationalistischen Kräften im Land auch
immer mehr an Einfluss zu gewinnen.
Japan war innerhalb des 2. Weltkrieges im Jahre
1941, mit dem Angriff auf den us-amerikanischen Hafen Pearl Harborg
formell in den Krieg eingetreten. Neben der Besetzung Chinas, erfolgte auch eine
Ausdehnung des japanisches Einflusses in ganz Südostasien. Zahlreiche
Inselgruppen, Indonesien, Birma, Neuguinea und die Philippinen befanden sich im
Zuge dieser Eroberungen im Herrschaftsgebiet Japans. Nach dem Verlust von
entscheidenden Schlachten auf See, den Abwürfen der Atombomben auf Nagasaki und
Hiroshima und der sowjetischen Kriegserklärung, hatte sich Japan endgültig dazu
gezwungen gesehen die bedingungslose Kapitulation zu erklären. Am
15. August
1945 verlas Kaiser Hirohito diese
dann in einer Rundfunkrede.
Besatzung, Demokratie, Neubeginn
Nach den schweren Niederlagen im 2. Weltkrieg wurde der japanische Staat in ein
demokratisches System umgewandelt und bedeutete das Ende des Kaiserreichs Japan.
Nach dem Ende des Krieges bestand die Besatzung des Landes durch die Alliierten
noch bis zum Jahre
1952 und fand mit
dem Friedensvertrag von San Francisco ihr offizielles Ende. Ab dem Jahre
1956 hatten dann auch die
Volksrepublik China und die UdSSR wieder diplomatische Beziehungen zu Japan
aufgenommen, woraufhin sich dem auch auch Südkorea im Jahre
1965 anschloss. Der Frieden war in
Japan seit dem gesichert und läutete eine neue Zeit des wirtschaftlichen
Aufschwungs und der demokratischen Entwicklung des Landes ein. Der
Wirtschaftswachstum des Landes schien seit den
60er Jahren unaufhaltsam.
Japan Heute
Kaiser Hirohito starb im Jahre
1989
und ermöglichte den Beginn der Heisei-Zeit, die unter der Herrschaft seines
Sohnes Akihito eingeläutet wurde. Das Platzen der "Bubble Economy" stürzte Japan
in dieser Zeit in eine Wirtschaftskrise, die das ganze Jahrzehnt der
90er Jahre über andauerte. Die
wirtschaftliche Lage des Landes konnte nach dem Scheitern mehrerer Regierungen,
erst in dem Jahr
2001 wieder
stabilisiert werden. Junichiro Koizumi stellte von 2001 bis
2006 den neuen Premierminister des
Landes und wurde dann durch seinen politischen Zögling Shinzo Abe abgelöst. Seit
der Stabilisierung im Inneren des Landes, nimmt Japan nun auch an den weltweiten
Missionen der UNO teil.
Amtlicher Name
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