Länderinfo Russland Geschichte
Kiewer Rus
Obwohl auf dem Gebiet des heutigen Russlands, bereits vor 5000 Jahren
Halbnomaden lebten, sind die Anfänge des heutigen Russlands erst auf das 9.
Jahrhundert zurückzuführen. Im Zuge der Völkerwanderung des 7. Jahrhunderts,
hatten sich slawische Völker bis in die Regionen von Kiew und Novgorod
ausgebreitet. Im Laufe des 9. Jahrhunderts kamen auch Wikinger in die südlichen
Regionen des europäischen Russlands und setzten im Jahre 862 mit dem
Wikingerfürsten "Rurik" die Anfänge des Russischen Reiches. Dieser begründete im
Jahre 862 im heutigen Novgorod, die erste Dynastie Russlands. Das sich
verbreitende Christentum in Europa, welches auch nach und nach in den Gebieten
Russlands angenommen wurde, führte im Laufe der Zeit zu einer Vereinigung der
dort siedelnden Völker. Die "Kiewer Rus" entwickelte sich zum größten Staat
Europas. Nach der Teilung des Reiches und den Einfall der Mongolen im 13.
Jahrhundert, gelang es dem Moskauer Fürstentum im Jahre 1380 die Tataren zu
vertreiben und das Land bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts wieder zu einigen.
Das Russische Reich
Im Jahre 1547 wurde Iwan der Schreckliche zum Zaren gekrönt und war damit der
erste Zar des geeinigten Russlands. Er begann auch mit der Kolonialisierung des
Landes, als er sich Sibirien erschloss und die Wolgaregion bis hin zum
Kaspischen Meer. Doch ebenso seine Nachfolger, sahen ihre Aufgabe in der
Expansion des Reiches. So gingen die russischen Einflüsse weit in die
Ukraine
und provozierten ständige Konflikte mit
Schweden
und den Osmanen.
Modernisierung und Reformation Russlands
Im Laufe des 17. Jahrhunderts etablierte sich die Romanow-Dynastie in Russland,
welche bis zum Ende der russischen Monarchie, die Macht im Lande ausgeübt hatte.
Durch Peter den Großen begann die Reformierung des Reiches und der Aufbau einer
Sozialstruktur. Der Nordische Krieg, welcher sich über mehrere Jahrzehnte
ausdehnte, verschaffte den Russen einen Zugang zur Ostsee, wodurch es dem
Russischen Reich gelang zu einer europäischen Großmacht zu werden. Im Laufe der
nächsten Jahrhunderte schritt die Erweiterung des Reiches immer weiter voran.
Doch die wirtschaftliche und innenpolitische Lage des Russischen Volkes, hatte
sich immer weiter verschlechtert und warf das Russische Reich weit hinter die
westlichen Staaten zurück. Was dazu führte, dass Ende des
19. Jahrhunderts immer mehr
politische Vereinigungen entstanden sind, die den Sturz des Zaren forderten.
Revolution in Russland
Im Jahre
1905 brach in Russland die
Revolution aus und die Arbeiterräte übernahmen in
Moskau, St. Petersburg und später
auch im gesamten Land die Macht. Der Zar (Nikolaus II.) willigte zwar ein, dass
ein Parlament eingeführt wird und eine Agrarreform initiiert, doch brachte der
1. Weltkrieg eine wirtschaftliche Katastrophe über das Reich. Weißrussland,
Georgien, Litauen,
Polen, Lettland,
Finnland und die
Ukraine erklärten ihre
Unabhängigkeit. Im März
1917 brachen
in Petrograd Unruhen aus die dazu führten dass eine demokratische Volksrepublik
ausgerufen wurde. Der Zar hatte sich gezwungen gesehen am 15. März abzutreten,
woraufhin er im Jahre 1918 mit seiner ganzen Familie von den Bolschewisten
hingerichtet wurde.
Am 7. November 1917 übernahmen die "Bolschewiki", angeführt von
Lenin und
Trotzki die endgültige Macht in Russland und teilten diese innerhalb eines Rates
von Kommissaren auf. Am 3. März 1918 wurde der Krieg mit Deutschland beendet und
entfachte daraufhin einen brutalen Bürgerkrieg im Land. Während eines kurzen
Krieges mit Polen, im Jahre 1920, ging Russland auch das heutige Ostpolen als
Gebiet verloren.
Die Sowjetunion
Am 30. Dezember im
Jahre 1922, wurde der Zusammenschluss der Sowjetrepubliken
zur UdSSR beschlossen. Sämtlicher Eigentum, Besitz und Boden wurde der Macht der
Räte ("Sowjets") untergeordnet und unterlag der staatlichen Kontrolle. Nach dem
Tod Lenins, entschied Stalin den Machtkampf gegen Trotzki für sich und wurde zum
neuen Staatschef der gesamten Sowjetunion ernannt. Trotz des
Nichtangriffspaktes, den Stalin mit Hitler im Jahre
1939 beschlossen hatte,
wurde Russland im Jahre 1941 von den deutschen Truppen überfallen und in den 2.
Weltkrieg gestürzt. Auf der Seite der Alliierten kämpfend, hatte Russland
erhebliche Verluste zu verzeichnen, aus denen sie bei der Wendung des Krieges im
Jahre
1944 ("Schlacht um Stalingrad") jedoch bis Kriegsende als Sieger
hervorgehen konnte. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges, begann
der Kalte Krieg
zwischen den sozialistischen Ländern und den Westmächten. Ein großangelegtes
Wettrüsten zwischen der UdSSR und den USA war dessen Folge. Trotz Kuba-Krise und
vielen politischen Anspannungen, ist es zu einem 3. Weltkrieg zwischen den
östlichen und westlichen Mächten jedoch nie gekommen.
Reformation und Auflösung der UdSSR
In den ersten freien Wahlen seit dem Jahre 1917, trat der Reformer Michail
Gorbatschow im Jahre
1989 an die Spitze der Sowjetunion. Die KPdSU
(Kommunistische Partei der Sowjetunion) war nicht in der Lage, wirtschaftliche
Erneuerungen in der Union herbeizuführen und scheiterte letzten Endes an den
immer lauter werdenden Volksbegehren nach Demokratie und Reformen. Boris Jelzin
wurde zum ersten Präsidenten einer russischen Republik ernannt und trat,
protestierend aus der Kommunistischen Partei aus. Trotz eines Putschversuches
aus den Reihen der kommunistischen Eliten, scheiterte der Versuch der
Kommunisten, die Auflösung der UdSSR zu verhindern. Gorbatschow legte sein Amt
als Generalsekretär der KPdSU und Staatschef der Sowjetunion nieder und empfahl
die Auflösung des ZK. Am 29. August 1991 kam es aufgrund des zuvor gescheiterten
Putsches, durch das neue Parlament Russlands zum Verbot der KPdSU.
Nach der vollständigen Auflösung der UdSSR, erging der Beschluss eine
Staatengemeinschaft aufrecht zu erhalten, welche aus den ehemaligen
Sowjetrepubliken bestand. Es wurde die GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten)
gegründet, welcher auch alle ehemaligen Sowjetrepubliken, außer den baltischen
Staaten, wieder beigetreten waren. Neben den freien Wahlen und einer neuen
demokratischen Verfassung, entfernte sich die neugebildete Russische Förderation
immer weiter von dem sowjetischen System der kommunistischen Partei.
Amtlicher Name
Russische Föderation
Staatsform
Semipräsidiale Republik