Stadtinfo Moskau Geschichte

Gründung Moskaus
Historische Dokumente belegen das der Fürst Juri Dolgoruki zwischen 1090 und 1157 eine Stadt errichten lies. Geschaffen aus Holz und nach dem Fluss benannt an welchem sie sich ausbreiten sollte, entstand Moskau. Da die ersten schriftlichen Erwähnungen auf das Jahre 1147 zurückgehen, wird dieses Datum als die Gründungszeit Moskaus angesehen. Archäologische Ausgrabungen berichten von Niederlassungen an der Stelle Moskaus, die über 5000 Jahre alt sind. Die hölzerne Stadt entwickelt sich in den kommen Jahrhunderten ungemein. Der Sieg über die Tataren 1380 wurde bereits 1382 wieder überschattet, als die Stadt von der „Goldenen Horde“ niedergebrannt und ausgeplündert wurde. 1462 ging die Regentschaft an den Großfürsten von Moskau Iwan III. Seit seiner Heirat mit der byzantinischen Prinzessin Sofia Palaiologos galt Moskau als das dritte römische Reich. Sie Einwohnerzahlen stiegen weit über 100.000. Zum Schutz der Bürger wurde 1600 ein Ringwall um Moskau errichtet.

Kulturelles Zentrum und wirtschaftliche Metropole
Die Infrastruktur wurde immer mehr ausgebaut und zahlreiche Manufakturen wurden gegründet, nachdem die Romanow-Dynastie den russischen Thron übernahm. Mit Ziegel-, Tuch-, Papier-, Pulver- und Glasfabriken eroberte sich Moskau einen festen Platz in der Marktwirtschaft. Durch die entstehende Zweiklassengesellschaft kommt es 1667 zum großen Bauernaufstand in den Wolga- und Donaugebieten. Der Anführer der Bauern Stefan Rasin wird 71 auf dem roten Platz hingerichtet. Der Aufstand verläuft sich im Sande. Um 1690 entstehen die ersten Hochschulen in Moskau und 1703 erschien die erste gedruckte Zeitung. 1712 bestimmte Zar Peter der Große dass fortan Sankt Petersburg die neue Hauptstadt sein sollte. Moskau blieb aber kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Russlands. 1755 wird hier die erste russische Universität gegründet und viele Wissenschaftler, Schriftsteller und Dichter aus Russland stammen in dieser Zeit aus Moskau.

Napoleon und die Kommunisten
1812 marschiert Napoléon mit seiner Armee auf Moskau zu. Voller Verachtung zündeten die Anwohner patriotisch die eigenen Häuser und Felder an, um Napoléons Armee die Chance auf Versorgungsgüter zu nehmen. Der Plan ging auf und das französische Heer musste fliehen.
Bei dieser Aktion brannten zwei Drittel von Moskau ab und es gab 1813 viel zu tun beim Wiederaufbau. Bis 1890 war die Stadt wieder soweit aufgebaut, dass sie bereits über Straßen- und Bahnstrecken zu den umliegenden Städten verfügte. Auch eine Straßenbahn wurde ausgebaut und bei einer Volkszählung im Jahre 1897 führte das Stadtregister knapp eine Millionen Bewohner. Bis 1914 verdoppelte sich diese Zahl noch einmal. 1898 wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands gegründet, in der sich viele landlose Bauern zusammen schlossen. 105 eskalierte die Situation und aus Streiks wurden schnell bewaffnete Aufstände. Der Erste Weltkrieg half der Lage der verarmten russischen Bevölkerung nicht. 1918 wird der Zar Nikolaus II gestürzt, die Stadt wieder zur Hauptstadt ernannt und Lenin leitet die Oktoberrevolution ein. Der Bürgerkrieg dauert bis 1922 und die kommunistischen Bolschewiki übernahmen die Macht. Die Sowjetunion wird gegründet.

Der Zweite Weltkrieg und der Aufstieg Moskaus
Josef Stalin setzt 1935 den Generalplan zur Stadterneuerung in die Tat um. Die Stadt blüht und gedeiht. Zahlreiche Denkmäler und Monumente wurden errichtet. Umso größer war die Verzweiflung als Hitler 1941 in Russland seine Offensive aus Moskau begann. Unzählige Menschen ließen ihr leben. Wieder einmal musste Moskau nach dem Krieg neu aufgebaut werden. 1953 starb Josef Stalin und die Stadt wurde „entstalinisiert“. Zwischen 61 und 70 fanden umfangreiche Bauungen statt und die Fläche Moskaus erweiterte sich merkbar. Bereits 1970 überstiegen die Einwohnerzahlen die sieben Millionen. 1980 wurden die zwölften Olympischen Sommerspiele in Moskau ausgetragen. Nach einem gescheiterten Putschversuch gegen den Präsidenten, trat dieser 1991 zurück. 1993 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die den Niedergang der kommunistischen Regierung bedeutete. Immer wieder planen Regierungsgegner Anschläge auf die Regierungsapparate und Zivilbevölkerung. 1999 überzog eine große Welle von Gewaltanschlägen das Land und vor allem die Hauptstadt. 2002 musste ein Einsatzkommando das Dubowka-Theater stürmen, in welchem sich Terroristen verschanzten und die Besucher als Geiseln hielten. 130 Geiseln sterben durch den Einsatz eines giftigen Gases. Bis heute ist Moskau die Metropole Russlands und viele wirtschaftliche Interessenvertreter, sowie politische Persönlichkeiten haben eine Residenz in Moskau.
Wissenswertes, Skurriles, Erwähnenswertes....
Am 28. Mai 1987 durchfliegt der deutsche Mathias Rust densowjetischen Luftraums mit seiner Cessna 172 und landet auf dem Roten Platz in Moskau.