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Politjahr 1942
Politik in Deutschland
Wannseekonferenz und
Sommeroffensive
Zu Beginn des Jahres 1942 kamen hochrangige
Vertreter der NS-Reichsbehörden und
Parteidienststellen am Berliner Wannsee zusammen –
zur so genannten Wannseekonferenz. Den Vorsitz hatte
damals der SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich.
Info: Er war von Hermann Göring im Vorjahr mit der
Gesamtorganisation der systematischen Ermordung der
Juden in Europa beauftragt worden. Heydrich hatte zu
dieser streng geheimen Konferenz eingeladen – mit
dem Ziel, den Holocaust an den
Juden im Detail
organisieren zu können (z.B. die Koordination der
verschiedenen Instanzen oder den Ablauf der
geplanten Deportationen in den Osten – z.B. nach
Belzec, Treblinka und Auschwitz). Übrigens - das
damalige Zusammentreffen wurde erst nach dem Zweiten
Weltkrieg als „Wannseekonferenz“ bezeichnet, da
diese in dem damaligen Gästehaus der
Sicherheitspolizei in Berlin-Wannsee stattgefunden
hatte (hier gibt es heute eine Gedenkstätte für den
Holocaust). Im Juni des Jahres 1942 startete die
deutsche Wehrmacht ihre Sommeroffensive – und das
mit einer erheblich geschwächten Truppe (aufgrund
der hohen Verluste während des Kampfes im Winter
1941/1942). Übrigens – es fehlte der Wehrmacht nicht
nur an Soldaten – auch an vielen wichtigen
materiellen Reserven. Heeresführer Adolf Hitler
hatte damals vermutet, dass auch die Rote Armee der
Sowjets nur noch eingeschränkt handeln könne und
dementsprechend über eine geringere Schlagkraft
verfügen würde. Auch deshalb verfügte er, dass die
Heeresgruppen A und B – anders als zuvor gedacht –
gleichzeitig ihre Planungen ausführten.
Stalingrad 1942
Die Kriegsfront der deutschen Wehrmacht verlief
mittlerweile über 2.000 Kilometer – und diese hatte
immer wieder Lücken, die der Gegner für sich nutzten
konnte. Denn der Widerstand der sowjetischen Roten
Armee wurde – anders als von Hitler erwartet – immer
größer. Bereits im Sommer 1942 erreichte ein Teil
der deutschen Wehrmacht Stalingrad - eines der
wichtigen Operationsziele des Reichsführers Adolf
Hitler (er wollte Stalingrad um jeden Preis
einnehmen). Immerhin hatte diese Stadt einige
geografische Vorzüge – auch die enorme Ansiedlung
verschiedener Industrien bot den Deutschen Vorteile.
Damit aber nicht genug: Auch symbolisch war
Stalingrad von Bedeutung. Für die sowjetische Armee
bot die Stadt an der Wolga einen wichtigen
Schutzwall – gleichzeitig war der Fluss auch in
Sachen Nachschub von Rüstungsgütern sehr
interessant. Hitler hatte den Auftrag gegeben, die
kaukasischen Ölfelder einzunehmen – die Eroberung
Stalingrads sollte u.a. den Weg in den Kaukasus
vorbereiten. Zu dieser Zeit waren auf beiden
kriegführenden Seiten jeweils über eine Millionen
Soldaten gefallen (außerdem befanden sich ca. drei
Millionen Soldaten in deutscher
Kriegsgefangenschaft). Adolf Hitlers Annahme, dass
die Rote Armee ihre militärischen Reserven bereits
aufgebraucht hätten, führte 1942 zu dem Befehl,
Stalingrad ganz für sich einzunehmen.
Die 6. Armee der deutschen Wehrmacht stand mit über
250.000 Soldaten vor den „Toren“ Stalingrads.
Zusätzlich kämpften hier auch Männer der 4.
Panzerarmee (plus verbündete Divisionen aus Rumänien
und Italien). Die erste Phase des Angriffs startete
im August 1942 – damals wurde Stalingrad von einem
gigantischen Luftangriff erreicht. Über 600
Maschinen der deutschen Luftwaffe bombardierten die
Stadt und töteten allein in den ersten Tagen über
40.000 unbeteiligte Zivilisten. Insgesamt wurden
mehr als eine Millionen Bomben auf Stalingrad
abgeworfen. Zur selben Zeit erreichte auch die 6.
Armee der deutschen Wehrmacht die Stadt an der
Wolga. Die Angriffe verliefen anfangs erfolgreich –
es dauerte trotzdem bis in den November hinein, bis
die deutschen Einheiten das mittlerweile völlig
zerstörte Stalingrad erobern konnten. Unterdessen
feierte Hitler den Etappensieg als großes Ereignis –
immerhin hatten seine Truppen zu diesem Zeitpunkt
über 90 Prozent Stalingrads unter ihre Kontrolle
bringen können (dieses allerdings mit hohen
Verlusten auf beiden Seiten). In Deutschland selbst
drehte sich 1942 alles um den Einsatz der zur
Verfügung stehenden Arbeitskräfte für die
Kriegsproduktion. So nach und nach waren immer mehr
Frauen und Jugendliche für die Verstärkung der für
die Rüstung verantwortlichen Betriebe eingesetzt
worden. Gleichzeitig wurden die Kriegsgefangenen und
Häftlinge aus den verschiedensten
Konzentrationslagern dazu gezwungen, hier ebenfalls
tätig zu werden (und das unter unmenschlichen
Bedingungen).
Währenddessen planten die Soldaten der sowjetischen
Armee in Stalingrad eine große Gegenoffensive. Mit
dem Ziel, die deutsche Wehrmacht aus ihrer Stadt
wieder zu verdrängen und diese damit zurück zu
erobern. Die Gelegenheit dazu ergab sich gegen Ende
des Jahres 1942 – damals leitete die Rote Armee
völlig überraschend eine Kampfoffensive gegen die
deutsche Wehrmacht ein. Diese ging als „Schlacht von
Stalingrad“ in die Geschichte ein – immerhin gehörte
sie zu den größten des Zweiten Weltkrieges. Dabei
kesselte die Rote Armee über 230.000 deutsche
Soldaten ein - für diese erschien die Lage in
Stalingrad absolut aussichtsloser. Trotzdem hatte
Oberbefehlshaber Adolf Hitler seine Armee dazu
aufgeFordert, weiterhin die „Stellung“ zu halten.
Mittlerweile waren die Soldaten von drei Seiten
eingekesselt worden. Um weiterhin durchhalten zu
können, waren sie jetzt auf die Hilfe von außen
angewiesen – diese sollte damals aus der Luft
erfolgen. Natürlich versuchte die Rote Armee das zu
verhindern – aber auch das schlechte Winterwetter
sorgte dafür, dass immer weniger der lebenswichtigen
Lieferungen von Lebensmitteln und Munition ankommen
konnten. Längst hatten die deutschen Soldaten keine
Hoffnung mehr, diesen erbitterten Krieg für sich
gewinnen zu können. Das Ergebnis: Immer mehr der
notleidenden deutschen Soldaten starben in den
nächsten Wochen - vor allem an Unterkühlung und
Unterernährung. Im Januar des folgenden Jahres
(1943) kapitulierten die übrig gebliebenen Soldaten
der deutschen Wehrmacht.
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