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Politjahr 1943 Politik in Deutschland


Kapitulation der 6. Armee und der "Totale Krieg" (Januar / Februar)
Am 1. Januar beginnt die Wehrmacht sich aus dem Kaukasus zurückzuziehen. Anhand einer Anordnung Hitlers wird der Bau von Großkampfschiffen am 6. Januar eingestellt, um den Bau von U-Booten zu beschleunigen. Dies nimmt der Großadmiral Erich Raeder zum Anlass, als Oberbefehlshaber der deutschen Seestreitkräfte zurückzutreten. Seine Nachfolge tritt der Großadmiral Karl Dönitz an. An der Ostfront lehnt Generaloberst Friedrich Paulus die Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad ab und zwingt die Rote Armee Stalingrad zu erobern. Auf der Konferenz von Casablanca, vom 14. bis 24. Januar, fordern Roosevelt und Churchill die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, nach dem sie sich beraten hatten, den Krieg auf jeden Fall weiterzuführen. Der durch die deutschen Truppen gesetzte Belagerungsring um Leningrad, kann von der Roten Armee am 18. Januar aufgebrochen werden. In der "Wolfsschanze" wird zwischen dem japanischen Botschafter und dem deutschen Außenminister Ribbentrop, am 20. Januar ein Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. Die in Nordafrika stationierten Verbände Deutschlands und Italiens, treten am 21. Januar den Rückzug an. Hjalmar Schacht wird am 22. Januar von Hitler aus dem Kabinett entlassen. Bei einer Großrazzia in Marseille werden 40.000 Menschen festgenommen um deportiert zu werden. An die Stelle des ermordeten Chefs des SD, wird am 30. Januar Ernst Kaltenbrunner gesetzt. Die 6. Armee, unter Generaloberst Paulus, erklärt am 31. Januar ihre Kapitulation und handelt damit gegen den ausdrücklichen Befehl Hitlers. Zuvor hielt Paulus hartnäckig an der Weisung Hitlers, nicht zu kapitulieren und keinerlei Versuch zu unternehmen um aus dem Kessel der Roten Armee auszubrechen, fest. Die Schlacht um Stalingrad geht in die Kriegsgeschichte ein. Mit Paulus' Kapitulationserklärung geraten rund 108.000 Soldaten in die russische Kriegsgefangenschaft. Nur 6.000 von ihnen werden es überleben und im Jahre 1956 in die Heimat zurückkehren können. Am 11. Februar wird damit begonnen, Fünfzehnjährige für die Unterstützung der Luftwaffe zu rekrutieren. Hitler erteilt am 14. Februar den Befehl, dass die den Rückzug angetretene Wehrmacht an der Ostfront, alles hinter sich zerstören soll um der vorrückenden Roten Armee nur noch "verbrannte Erde" übrig zu lassen. Diese beginnt am 16. Februar bereits damit, das ukrainische Charkow zurück zu erobern. Joseph Goebbels hält am 18. Februar seine berüchtigte Propagandarede, in der er unter tobendem Beifall den "Totalen Krieg" verkündet. Parallel dazu findet an diesem Tag die Verhaftung der Geschwister Scholl statt, welche für ihre Flugblattaktionen zum Tode verurteilt werden. In Nordafrika entsteht am 23. Februar die Heeresgruppe Afrika, bestehend aus italienischen und deutschen Truppen und wird dem Befehl von Generalfeldmarschall Erwin Rommel unterstellt. Hitler gibt am 24. Februar die Anweisung, dass Befehlsverweigerer in der Wehrmacht, auf der Stelle zu erschießen sind.

Bombenattentat auf Hitler scheitert (März / April / Mai)
Ab dem 5. März werden schwere Bombenangriffe der Alliierten auf das Ruhrgebiet gestartet. Erwin Rommel wird am 9. März aufgrund des Misserfolgs in Afrika, das Kommando entzogen. Er wird daraufhin durch Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim ersetzt. Ein geplantes Bombenattentat auf Adolf Hitler, scheitert am 13. März. Oberst Henning von Tresckow, hatte mit seiner Widerstandsgruppe den Versuch unternommen, ein Attentat auf den "Führer" zu begehen. Am 20. März ereignet sich die größte Geleitzugschlacht des 2. Weltkrieges. Dabei werden 21. Schiffe der Alliierten durch deutsche U-Boote versenkt. Carl Friedrich Goerdeler setzt am 26. März ein geheimes Schreiben an diverse Generäle der Wehrmacht auf, in dem er dazu auffordert Hitler zu stürzen. In Tunesien werden die italienischen und deutschen Verbände am 7. April durch die zusammengetroffenen amerikanischen und britischen Truppen eingekesselt. Am selben Tag wird Hitler erneut durch Mussolini zu einem Frieden mit der Sowjetunion aufgefordert. Am 19. April bricht der Aufstand im Warschauer Ghetto aus, welcher bis zum 16. Mai, also bis zur Auflösung des Ghettos andauert. In Tunesien beginnt währenddessen der Endkampf, nach dem die Alliierten eine Großoffensive gestartet hatten. Am 21. April ergeht die Anordnung durch das Justizministerium des Deutschen Reiches, alle jüdischen und polnischen Häftlinge in den Gefängnissen, in Konzentrationslager zu deportieren. Die Heeresgruppe Afrika, wird am 7. Mai durch das Einnehmen von Tunis in zwei Teile aufgespalten. In Nordafrika, am 13. Mai, kapitulieren die letzten deutschen Truppen. Am 16. Mai kann der, im Warschauer Ghetto zuvor ausgebrochene, Aufstand vollständig zerschlagen werden. Über 50.000 Juden hatten dabei ihr Leben verloren. Die Edertal- und Möhnesperre werden am 17. Mai durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört, woraufhin 1.200 Menschen bei der daraus folgenden Überflutung der Region ums Leben kommen.

Bombenoffensive der Alliierten (Juni / Juli / August)
Am 10. Juni wird mit einer kombinierten Bombenoffensive der Alliierten begonnen, bei der die Amerikaner tagsüber und die Briten in der Nacht, abwechselnd Bombardements gegen Deutschland fliegen. Am 15. Juni kommt es aufgrund der Luftangriffe der Alliierten, zur Schließung ganzer Schulklassen. Kinder werden nun, noch massiver evakuiert. Sämtliche Ghettos in Polen werden am 21. Juni geschlossen, woraufhin die dort lebenden Juden in KZ's und damit in den sicheren Tod deportiert werden. Am selben Tag wird auf Weisung Hitlers, das zentrale Standgericht für die Soldaten der Wehrmacht angeordnet. Sämtlichen Juden im Deutschen Reich, wird ab dem 1. Juli der Rechtsschutz entzogen, an dessen Stelle das Polizeirecht tritt. Die Wehrmacht beginnt am 5. Juli mit ihrer letzten großen Offensive an der Ostfront, welche bald wieder abgebrochen werden muss. Die KPD bildet im, bei Moskau gelegenen, Krasnogorsk das NKFD ("Nationalkomitee Freies Deutschland"). Heinrich Himmler tritt am 24. August die Nachfolge des Innenministers an, welche er vom bisherigen Amtsinhaber Wilhelm Frick übernimmt. Der in Dänemark immer stärker werdende Widerstand, veranlasst die dortige Militärregierung des Deutschen Reiches, am 29. August den Ausnahmezustand zu verhängen.

Einmarsch in Rom (September / Oktober / November / Dezember)
Am 8. September beginnt die Wehrmacht damit, sich aus dem Donezbecken zurückzuziehen. Da Mussolini zuvor abgesetzt und die Faschistische Partei verboten worden ist, woraufhin die neue italienische Regierung einen Waffenstillstand mit den Alliierten schloss, marschieren die deutschen Truppen am 10. September in Italien ein und besetzen die Alpenpässe und Rom. Einem Spezialkommando der deutschen Streitkräfte gelingt es am 12. September anschließend, Mussolini aus der Haft zu befreien und in die Wolfsschanze zu Hitler zu bringen. Am 21. September wird von der Wehrmacht bekannt gegeben, dass die italienischen Verbände erfolgreich entwaffnet werden konnten. Die Wehrmacht gibt am 24. September die russische Stadt Smolensk auf. Am 13. Oktober kommt es durch den neuen Regierungschef Marschall Badoglio, zu einer italienischen Kriegserklärung an Deutschland. Italien wird von den Alliierten daraufhin als Verbündeter anerkannt. Zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten kommt es am 17. Oktober erstmals zu einem Austausch von Kriegsgefangenen. Die begonnene Räumung der Halbinsel Krim, wird am 28. Oktober durch Hitler gestoppt. Daraufhin erteilt Hitler am 3. November seinen letzten strategischen Befehl an die Wehrmacht. Er ordnet an, sich auf die Verteidigung im Westen zu konzentrieren. Am 8. November hält er seine letzte Ansprache im Rundfunk, in der er ein erbarmungsloses Vorgehen gegen Kriegsgegner und Defaitisten fordert. Der Roten Armee gelingt es in der Ukraine am 30. Dezember, die deutsche Front zu durchbrechen und weiter vorzurücken.

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