Biografie
Sigmar Gabriel Lebenslauf
Der 2009 als Nachfolger von Franz Müntefering zum
Bundesvorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands (SPD) gewählte Sigmar Gabriel kam am
12. September 1959 in der
südnieder-sächsischen 40.000-Einwohner-Stadt Goslar
zur Welt. Hier verbrachte er auch Kindheit und
Jugend. Sigmar Gabriels aus Schlesien vertriebener
Vater Walter Gabriel (1921-2012) war
Kommunalbeamter. Die als Krankenschwester arbeitende
Mutter Antonie, eine Ostpreußin, trennte sich 1962
von ihrem Mann. Während Sigmar Gabriels Schwester
bei der Muter aufwuchs, blieb der kleine Sigmar
zunächst mehrere Jahre beim Vater. Gabriel hat
seinen Vater als prügelnden „Nazi-Vater“
wahrgenommen und die Zeit bei ihm als bedrückend
empfunden. 1969 wurde der Mutter auch das Sorgerecht
für ihren Sohn zugesprochen und Gabriel wuchs
seitdem bei Mutter und Schwester auf.
1979 bestand Gabriel das Abitur in Goslar am
Ratsgymnasium. Er verpflichtete sich danach für zwei
Jahre bei der Bundeswehr und machte Dienst bei einem
Luftwaffen-Radarverband.
1981 wurde er als
Obergefreiter entlassen. von
1982 bis
1987 studierte
Gabriel in Göttingen die Gymnasial-Lehramts-Fächer
Germanistik, Soziologie und Politik. Nach dem
bestandenen Ersten Staatsexamen absolvierte Gabriel
seine Referendars-Zeit am Goslaer Dohrn-Gymnasium.
1987 folgte das Zweite Staatsexamen. Gabriel ging
nach dem Studium nicht als Lehrer an eine
allgemeinbildende Schule, sondern lehrte ein
Schuljahr lang im Erwachsenenbildungsbereich.
Nachdem er 1990 in den niedersächsischen Landtag
gewählt worden war, machte Gabriel die Politik zu
seinem Beruf. Damals war er bereits 14 Jahre lang
politisch aktiv gewesen. Als 17-jähriger war er
Mitglied der Falken („Sozialistische Jugend
Deutschlands“, SJD) geworden. In dieser SPD-nahen
Organisation bekleidete Gabriel rasch wichtige
Positionen. Zeitweilig war er Vorsitzender des
damals als marxistisch geltenden Braunschweiger
SJD-Bezirks und Mitglied im Falken-Bundesvorstand.
1977 trat Gabriel in die SPD ein und zwei Jahre
später folgte der Eintritt in die DGB-Gewerkschaft
ÖTV. 1987 erhielt er sein erstes Wahl-Mandat. Bis
1998 war er
Mitglied der SPD-Fraktion im Goslarer
Kreistag und von 1991 bis 1999 machte er als
Ratsherr der Stadt Goslar wertvolle Erfahrungen auf
kommunalpolitischer Ebene.
In Niedersachsens Landtag hatte Gabriel von 1990 bis
2005 einen Sitz. Gabriel war kein Hinterbänkler,
sondern gehörte dem Vorstand seiner Fraktion
insgesamt fünf Jahre lang an, davon drei Jahre als
Vorsitzender.
1999 war er in der Nachfolge des
glücklosen, in Vorteilsnahmeverdacht stehenden
SPD-Ministerpräsidenten Gerhard Glogowski
Regierungschef von Niedersachsen geworden. Dieses
Amt musste er 2003 nach massiven Stimmverlusten für
die SPD bei der Landtagswahl an Christian Wulff
(CDU) abgeben. Gabriels Karriere schien damit nach
Meinung vieler Beobachter der politischen Szene
beendet zu sein. Zwar konnte er den Fraktionsvorsitz
im Landtag für sich behaupten, doch wurde seine
Bestallung zum „Beauftragten für Popkultur und
Popdiskurs“ der SPD mancherseits als versteckte Häme
und als Hinweis auf den schwindenden Einfluss des
Niedersachsen auf der Bundesebene seiner Partei
gewertet.
Der als „Popbeauftragter“ und „Siggi Pop“ veralberte
Gabriel nahm die Herausforderung aber an,
profilierte sich in den Folgejahren als zäher
Polit-Arbeiter und trat 2005 an, um als
Bundestagskandidat den Sprung nach Berlin zu
schaffen. Wegen mangelnder Unterstützung durch
seinen SPD-Landesverband verzichtete er auf einen
sicheren Listenplatz und eroberte das Direktmandat
in seinem Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel. 2009
konnte er hier seinen MdB-Status erfolgreich
verteidigen. In Berlin übte er während der Zeit der
Großen Koalition (2005-2009) das Amt des
Umweltministers aus.
Der 2011 in seinem Amt als Bundesvorsitzender der
SPD bestätigte Gabriel hat sich in Parteikreisen den
Ruf eines gemäßigt-reformerischen Parteipolitikers
mit der Vision von einer Renaissance seiner Partei
durch Mobilisierung der Basis erworben. Sigmar
Gabriel war vom 13. November 2009 bis zum 17.
Dezember 2013 Vizekanzler. Anschließend war er
Bundesminister für Wirtschaft und Energie im
Kabinett Merkel III. Gabriel übernahm am 27. Januar
2017 das Amt des Außenministerium.
Sigmar Gabriel privat
Der Vater von zwei Töchtern Gabriel, der auf seiner
Homepage als einer von wenigen
Bundestagsabgeordneten sein Netto-Einkommen
angegeben hatte (2010: 10,500,- EUR monatlich), hat
2012 seine zweite Ehefrau Anke Stadler geheiratet.
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