Länderinfo Afrika Geschichte
Afrika ist so alt wie die
Menschheit selbst. Hier liegt die Wiege, hier hat
sich der "Homo sapiens" über seine Vorfahren
erhoben. Afrika gilt als der am längsten von
Menschen besiedelte Erdteil der Welt.
Wenn die Gedanken nach Afrika schweifen, treten
Karthago, der Sklavenhandel, die Jagd nach
Elfenbein, die Safari, wilde Tiere, faszinierende
Holzmasken, der ekstatische Tanz der Stämme,
Rituale, Nagelfetische, die Apartheid und eine bis
heute anhaltende, erschreckende Armut vor Augen. All
das gründet in der Geschichte Afrikas, als ein Land,
das schwere Erschütterungen und blutige
Auseinandersetzungen hat über sich ergehen lassen
müssen.
Afrika ist der zweitgrößte Kontinent auf der Erde.
Die ersten Entdeckungsfahrten gingen von
Ägypten aus und
erschlossen im 2. Jahrhundert v. Chr. die östlichen
Gebiete Afrikas. Im Mittelalter folgten die Araber
und die Italiener und Mitte des 15. Jahrhunderts
machte sich Portugal auf, um die Küste Afrikas zu
erforschen.
Aber zunächst noch einmal zurück zur Wiege der
Menschheit und damit der Evolution.
Die ersten Vorfahren der Menschen, die Hominiden,
entwickelten sich vor sieben bis sechs Millionen
Jahren. Diese bewegten sich bereits, wie nach ihnen
die Menschenaffen, aufrecht auf zwei Beinen. Vor
etwa zwei Millionen Jahren erhoben sich dann die
frühen Vertreter der Menschenaffengattung, die "Homo
habilis", die unlängst Sternwerkzeug benutzten, und
vor ca. 160000 Jahren entwickelte sich schließlich
im Süden und im Osten Afrikas der "Homo sapiens" -
der Mensch.
In Tansania oder der Oldoway-Schlucht liegen die
wichtigsten Fundstätten, wo sowohl Steinwerkzeug als
auch Knochenreste gesichert werden konnten. Die
Unsicherheit der Forschungsergebnisse liegt darin,
dass menschliche Überreste schnell zerfallen und
sich innerhalb kürzester Zeit zersetzen, die Funde
sind daher eher begrenzt. Aus diesem Grund stehen
auch die modernen genetischen Untersuchungen immer
noch vor großen Schwierigkeiten.
Der eigentliche Beginn der afrikanischen Geschichte
setzt allerdings erst 3000 v. Chr. ein, als Ägypten
durch König Menes vereint wurde. Die Sahara
entwickelte sich durch die Klimaveränderungen
allmählich zu einer Wüste und isolierte den Norden
und Mittelmeerteil vom restlichen Afrika, während
Ägypten Europa, Asien und Innerafrika verband.
Ägypten hatte daher auch den größten Einfluss auf
Afrika und seine Königreiche. Dort wurde die
spirituelle und religiöse Ausrichtung der
afrikanischen Stämme und Völker geprägt. Opferkult
und Götterverehrung, die mit materiellen Gaben
beschwichtigt wurden, Fruchtbarkeits- und
Naturreligionen wurden vertieft und verbreiteten
sich schnell über den gesamten Kontinent.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. bildete sich das Reich von
Aksum als eine bedeutende Handelsmacht, die als
Zeichen ihrer Hochkultur ein eigenes Alphabet
entwickelte und mit Gold, Smaragden und Elfenbein
handelte. Im 5. Jahrhundert n. Chr. entstand das
Reich von
Ghana, das seine Macht ebenfalls durch
Handel festigte und sich fünfhundert Jahre lang
halten konnte, bis es durch die Almoraviden zerstört
wurde und sich daraus im 14. Jahrhundert das Reich
Mali entwickelte. Zu gleichen Zeit wurde das
Kongo-Reich gegründet.
Dieses Jahrhundert ist auch bezeichnend für die
Entdeckung Afrikas. Unter dem Portugiesen, Heinrich
dem Seefahrer, wurden Entdeckungsfahrten an der
Westküste unternommen, im 16. Jahrhundert besetzte
Portugal die
ostafrikanische Küste und die osmanischen
Türken nahmen mit
Gewalt das islamische Nordafrika ein. Unter Kaiser
Claudius konnte
Äthiopien durch Portugal von
islamischer Eroberung befreit werden, Portugal
wiederum wurde bald von den
Engländern,
Franzosen und
Holländern verdrängt. Daraufhin begann die
große Organisation des Sklavenhandels, der besonders
einträglich für Amerika wurde und über afrikanische
Mittelsmänner stattfand, die sich so ihre Macht
sicherten.
Im
17. Jahrhundert errichteten die Holländer am Kap
der Guten Hoffnung die erste europäische Siedlung,
darunter die Hugenotten, die aus Frankreich aufgrund
ihrer religiösen Gesinnung fliehen mussten. Sie
unterwarfen in blutigen Auseinandersetzungen das
Bantuvolk der Xosa. Im
19. Jahrhundert errichtete Tschaka in
Natal den Militärstaat der Zulu, unter dessen
grausamer Herrschaft etliche Menschen flüchten
mussten und sich über die afrikanischen Gebiete
zerstreuten, um dort Stämme und Siedlungen zu
gründen.
Auch die Kriege unter
Napoleon I.
übten starken Einfluss auf Afrika aus und brachten
etliche politische und religiöse Reformbewegungen
hervor. Ägypten wurde zunächst durch Frankreich,
dann durch England besetzt, bis es Muhammad Ali
Pascha gelang, das Land zurückzugewinnen und wieder
zu einem unabhängigen Staat zu machen. Dagegen
kämpften die Briten weiter gegen die Franzosen und
eroberten etliche Siedlungen in Südafrika, während
die Franzosen Algier besetzten und die Herrschaft
des
Osmanischen Reiches beendeten. Tatsächlich wurde
im
19. Jahrhundert ganz Afrika unter
westeuropäischen Kolonialmächten aufgeteilt.
Belgien erwarb den
Kongo, das Deutsche Reich sicherte sich Besitz in
West-, Südwest- und Ostafrika, Portugal griff sich
Mosambik und Angola.
Der Erste Weltkrieg veränderte die Lage wiederum,
der deutsche Kolonialbesitz wurde unter England,
Frankreich, Belgien und Südafrika aufgeteilt,
während die Briten als eine indirekte Herrschaft den
einheimischen Fürsten eine begrenzte Autorität
zugestanden. Mit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs
fand eine rasche Entkolonialisierung Afrikas statt
und erst
1990
erreichte der südafrikanische Präsident de Klerk mit
einer Reformpolitik endlich die Abschaffung der
Apartheid.
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Äquatorialguinea
Äthiopien
Algerien
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Gabun
Gambia
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Republik Kongo
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