Länderinfo Mosambik Geschichte
Mosambik ist ein Staat an der afrikanischen
Ostküste, der immer eine ausgezeichnete Lage im
internationalen Handel besessen hat. Allerdings
kam er schon früh unter den Einfluss fremder
Mächte, die das Land kontrollierten. Erst nach
1975 konnte Mosambik unabhängig ein eigenes
Selbstbewusstsein entwickeln.
Frühzeit
Mosambik wurde um die Zeitenwende von Völkern
der Khoisan besiedelt. Ab dem ersten Jahrtausend
erreichten auch die ersten Landwirtschaft
betreibenden Bantu die Gegend. Zwischen 100 und
900 lassen sich verschiedene archäologische
Kulturen nachweisen. Ab 1100 ist Mosambik auch
in die Swahili-Kultur einbezogen, die islamisch
geprägt ist. Die Araber handelten mit Sklaven
und erreichten auch die südliche Küste Afrikas.
Hier entstanden mächtige Stadtstaaten, die von
Sultanen regiert wurden. Der Reichtum der Gegend
wurde durch intensiven Handel mit Indien
gefördert.
Neuzeit
Die Portugiesen erreichten 1497 als erste die
Küste Mosambiks. Pedro da Covilhao betrat sie
auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien. Ein
Jahr später kam auch Vasco da Gama an Mosambik
vorbei. Die Portugiesen trafen hier aber bereits
auf die arabisierten Sultanate, so dass eine
Inbesitznahme sehr erschwert wurde. Ab 1500
vertrieben die Portugiesen die Sultane mit ihren
überlegenen Kanonen. 1508 errichtete man erste
Festungen. Mosambik wurde schnell populär, da es
eine ausgezeichnete Anlaufstelle auf dem Weg
nach Goa in Indien war. Der allmähliche Zerfall
der portugiesischen Seemacht jedoch sowie der
Mangel an Gold und Silber in Afrika, führten zu
einem Zerfall der Macht an der afrikanischen
Küste. Lediglich der Sklavenhandel ergab einigen
Profit. Vor allem die Konkurrenz der
europäischen Mächte erschwerte den Portugiesen
den Indienhandel. Der Oman weitete seinen
Einfluss Ende des
17. Jahrhunderts erheblich
aus. Die Niederländer setzten sich um 1721 in
Mosambik fest, mussten aber ihren Anspruch
aufgeben. Zu Beginn des
19. Jahrhunderts wurde
Mosambik von den Nguni-Wanderungen erfasst.
Zahlreiche afrikanische Stämme begannen auf der
Suche nach Siedlungsland mit einer
Völkerwanderung. Sie siedelten unter anderem
auch in Mosambik und führten zu einem
Ungleichgewicht bei der bisher dort siedelnden
Bevölkerung, aber auch zu neuen Konflikten mit
den weißen Siedlern. Es entstanden im Inneren
Afrikas zahlreiche neue Königreiche der Bantu
wie das Reich Gaza, das auch erheblichen
Einfluss auf Mosambik gewann. Ab 1870 versuchten
die Portugiesen erfolglos, diesen politischen
Einfluss zu mindern. Portugal selber geriet nun
zwischen die Fronten der Briten und der
Deutschen. Im Angola-Vertrag sicherten sie sich
gegen Portugal ab, das kaum noch in der Lage
war, seine eigenen Kolonien zu unterhalten.
Portugal vergab Konzessionen nun an britische
Kompanien, die das Land an seiner Stelle
verwalteten und aufbauten. 1895 konnte das Reich
Gaza unterworfen werden. Als 1910 Portugals
Monarchie endete, forderten auch in Mosambik
viele die Unabhängigkeit des Landes. 1926
ergriff Novo die Macht als Diktator in Portugal.
Damit intensivierte sich die Ausbeutung der
Kolonien erheblich. Die Unabhängigkeitsbewegung
vergrößerte sich und gewann mehr und mehr
Einfluss.
1960 ließ die Kolonialregierung
hunderte Demonstranten erschießen. Ab
1962 kam
es zum Kolonialkrieg, der in den Befreiungskampf
des Landes mündete.
1974 kam es zum
Waffenstillstand. Erste Wahlen wurden abgehalten
und die Unabhängigkeit des Landes zugesichert.
Moderne
Mit der Unabhängigkeit in
1975 war der soziale
Frieden unter Präsident Machel aber nicht
erreicht. Die marxistisch-sozialistisch
orientierte FRELIMO-Partei suchte das Land in
eine sozialistische Republik zu wandeln. Dagegen
protestierte die neue RENAMO-Partei, die den
nationalen Widerstand forderte und sich aus
konservativen Kreisen rekrutierte. 1976 brach
ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Parteien
aus, der erst 1992 beigelegt werden konnte. Das
Land zerfiel rasch. Erst 1990 kam es zu ersten
Verhandlungen, nachdem tausende Mosambikaner ihr
Leben gelassen hatten. Unter Aufsicht der UNO
begannen die Verhandlungen, die
1992 erfolgreich
in einem Waffenstillstandsabkommen bzw.
Friedensvertrag mündeten. 1992 entstand die
Republik Mosambik. Die FRELIMO stellte die
meisten Abgeordneten im Parlament und auch den
Präsidenten. 1999 kam es bei den zweiten Wahlen
erneut zu Unruhen. Die RENAMO drohte offen mit
der Aufnahme der Kampfhandlungen. Das
mosambikanische Oberste Gericht jedoch gab der
FRELIMO Recht. Beide Parteien konnten nach 2000
jedoch ihre Konflikte beilegen. Die Regierung
hat das Land erfolgreich in die Moderne geführt.
Mosambik ist eines der wenigen Länder mit einem
wirtschaftlichen Aufwärtstrend.