Länderinfo Senegal Geschichte
Senegal ist eine Republik in Westafrika, die zu den
stabileren Demokratien Afrikas zählt, aber
aufgrund von Dürre und Hungersnot
wirtschaftliche Probleme hat. Das Land
radikalisierte sich seit den
1980er Jahren
zunehmend und führte im In- und Ausland
militärische Aktionen durch. Obwohl der
Lebensstandard in Senegal in den letzten Jahren
gestiegen ist, leidet ein Großteil der
Bevölkerung immer noch unter den Nachwirkungen
der Hungersnöte der 1980er und 1990er Jahre.
Frühzeit
Der Senegal wurde bereits sehr früh, vor knapp
einer Million Jahren besiedelt. Über die
Frühzeit des Senegals ist aber bislang nur wenig
bekannt. Mythen erzählen von einem Volk, das
Soore geheißen haben soll und hier gesiedelt
hatte. Später, um ca. 500 n. Chr., wanderten die
Wolof und Serer in das Gebiet ein. Im 9.
Jahrhundert entstand der erste Staat Takrur. Der
Senegal gelangte aber sehr früh unter die
Herrschaft der westafrikanischen Königreiche wie
Gao und Ghana. Aus Mauretanien drangen die
muslimischen Almoraviden vor, die den Islam nach
Senegal brachten. Doch ihre Macht kann sich
nicht lange halten. Im 13. Jahrhundert gründeten
sich Wolof-Reiche wie Jolof und Waalo, während
der größte Teil Senegals unter die Herrschaft
der Mali-Reich fiel.
Senegal in der Neuzeit
1444 landeten die Portugiesen an der
senegalesischen Küste, gründeten aber keine
Handelsstützpunkte. Nur wenige Portugiesen
verblieben hier. Deren Nachkommen förderten den
Handel zwischen Portugal und den
westafrikanischen Reichen. 1627 erwarb die
niederländische Westindienkompanie die vor der
Küste gelegene Insel Gorée. Zwischen den
Wolof-Reichen und Europa kam es zu einem
blühenden Handel, der auch den Sklavenhandel
umfasste. Völkerbewegungen in Westafrika führten
schließlich zum Untergang Takrurs. In Senegal
fanden sich nur kleinere Staaten, die sich nicht
zu großen Reichen vereinigten. 1677 vertrieben
die Franzosen die Niederländer von Gorée.
Senegal wurde nun Spielball zwischen
Frankreich
und Großbritannien. Die Briten versuchten das
Land zwischen 1758/9 und 1809-1816 als Kolonie
zu gewinnen. Die politische Lage im Senegal
selber führte zu islamischen Revolutionen
zwischen 1673 und 1888. Schließlich konnte
Frankreich den Senegal als Kolonie gewinnen.
1883 gewährte es den Senegalesen weitreichende
Bürgerrechte und 1895 wurde Senegal offiziell
französische Kolonie. Das Land wurde 1902 in die
Kolonie Afrique Occidentale Francaise
aufgenommen, einem Zusammenschluss
westafrikanischer Staaten unter französischer
Verwaltung. Schon vor
dem Zweiten Weltkrieg
hatte sich im Senegal die Forderung nach
Unabhängigkeit manifestiert. 1946 wurde den
Senegalesen das Wahlrecht gewährt und ein Plan
für die Unabhängigkeit erarbeitet.
1960
verbianden sich Senegal und Mali zur
Mali-Föderation. Diese bestand nur zwei Monate,
dann rief der Senegal seine eigene
Unabhängigkeit aus.
Senegal in der Moderne
Die
1960 gegründete Republik Senegal ist eine
Präsidialdemokratie. Erster Präsident war
Senghor, der bereits unter der französischen
Kolonialverwaltung für die Freiheit des Landes
gekämpft hatte. Er legte dem Land 1963 eine neue
Verfassung vor und führte nach lautstarken
Forderungen in den Folgejahren zahlreiche
demokratische Reformen durch. Der Senegal
entwickelte sich zu einem wohlhabenden Land.
1980 trat Senghor zurück. Sein Nachfolger wurde
Präsident Diouf, der einen radikaleren Kurs
verfolgte und das Land in zahlreiche bewaffnete
Konflikte führte. Eine zunehmende
Desertifikation in der Sahelzone sowie eine
Dürre führten in den 1980er Jahren zu
Hungersnöten, die das Land schwer schädigten.
Der Versuch, Senegal mit Gambia zu vereinen
scheiterte ebenfalls (Senegambia 1981-82).
1982
kam es zum kriegerischen Caramance-Konflikt,
einem Separatistenkonflikt und 1989 kam es zum
Grenzkrieg mit Mauretanien.
Der Senegal entsandte mehrmals eigene Truppen in
andere Länder, unter anderem nach Gambia und
Guinea-Bissau. Die politische Lage
destabilisierte sich zusehends. Auch Diouf
selber geriet in den Verdacht der Korruption.
Bei den Wahlen 1993 wurde ihm Wahlbetrug
unterstellt. Dennoch blieb er bis 2000 an der
Regierung, die zunehmend instabiler wurde. 2000
kam bei Wahlen Präsident Wade an die Regierung.
Wade verschrieb dem Land eine intensive
Reformkur, liberalisierte die Märkte und führte
umfangreiche Reformen zur Stabilisierung des
Lebensstandards, der Ausweitung der
Infrastruktur und Bildung sowie der
wirtschaftlichen Entwicklung durch.