Länderinfo Ghana Geschichte
Ghana ist ein moderner und wirtschaftlich
erfolgreicher Staat in Westafrika. Es ist ein
Land mit einer langen Geschichte und einer
reichen Kultur, das nach anfänglichen
Schwierigkeiten nach der Unabhängigkeit, diese
überwand und heute ein Musterbeispiel
demokratischen Verhaltens in Afrika darstellt.
Ghana gehört zu den aufstrebenden Staaten des
Kontinents.
Frühzeit
Ghana ist seit 150.000 Jahren besiedelt. Ab 2000
v. Chr. finden sich die ersten archäologischen
Kulturen, die auf nomadisierende Hirten
hindeuten. Die Kintampo-Kultur umfasste den
Norden Ghanas bis ins 7. Jahrhundert v. Chr.
Zentralghana wurde erst später besiedelt. Um
1000 n. Chr. herum bildeten sich erste Staaten,
die Königreiche von Dagumba, Mamprusi und Gonja.
Um 1200 wanderten Akanvölker nach Ghana ein und
besiedelten auch das waldreiche Gebiet
Zentralghanas. Sie besaßen zahlreiche
eigenständige Königreiche auf dem Boden Ghanas.
Im Süden des Landes hatten sich vor allem die
Fanti niedergelassen. Bereits 1471 erreichten
die Portugiesen die Küste des Landes, die als
Goldküste bezeichnet wurde. Aufgrund des
Reichtums der Region gründeten die Portugiesen
schnell Kolonien, konnten aber nur die Küste
selber kontrollieren. Ab dem 17. Jahrhundert
folgten die anderen europäischen Großmächte.
Neuzeit
Die Neuzeit Ghanas beginnt mit der Vereinigung
der Aschantistaaten durch Asantehene Osei Tutu
im Jahre 1695. Damit entwickelte sich auf
ghanaischem Boden ein Reich, das zweihundert
Jahre lang die gesamte Region kontrollieren
sollte. 1744 eroberten die Aschanti das
nordghanaische Reich der Dagomba. Ihren Reichtum
gewannen die Aschanti durch den Sklavenhandel.
Bereits
1821 hatten die Briten eine kleine
Kolonie an der Küste gegründet. 1824 endete der
Versuch der Briten zur Kolonisierung des
Landesinneren mit einer empfindlichen
Niederlage. Erst
1874 wurde Kumasi, die
Aschantihauptstadt, von den Briten erobert. Die
Aschanti gerieten nun selber unter die
Herrschaft der Briten: 1874 wurde die
Kronkolonie Südghana gegründet, 1900 gelangte
auch der Norden Ghanas unter britische
Kontrolle. 1901 wurde neben der Kronkolonie
Goldküste auch ein Protektorat Nordghana
gegründet.
1919 kamen zu dem Gebiet noch die
ehemaligen deutschen Besitzungen Deutsch-Togo
hinzu. Obwohl die Briten nur indirekt regierten
und durch die Burnsverfassung innerhalb der
Kolonien gewisse autonome Rechte herrschten,
begannen
ab 1945 Unabhängigkeitsbestrebungen in
Ghana. 1950 kam es zu einem Generalstreik. Die
britische Regierung entließ 1957 Ghana in die
Unabhängigkeit. Ghana war der erste afrikanische
Staat, der seine Unabhängigkeit erklärte.
Moderne
Nach der Unabhängigkeit begann sich der neue
Staat zu konsolidieren. Ghana besitzt zahlreiche
Rohstoffe. Der noch aus der Kolonialzeit
stammende Politiker Nkrumah regierte während der
Zeit 1957 bis 1960, ließ zum Beginn seiner
Amtszeit 1957 die Republik ausrufen und sich zum
Präsidenten erklären. 1966 wurde seine
Herrschaft durch einen Putsch beendet. Zwischen
1966 und
1969 herrschte das Militär unter
Diktator Ankrah, der
1969 abgesetzt wurde. Es
kam zur Ausrufung der zweiten Republik, die
jedoch ebenfalls nur kurze Zeit bestand.
1972
putschte das Militär erneut. Bis
1981 lösten
sich diverse Machthaber ab, bis
1981 unter
Rawlings eine stabile Herrschaft einsetzte. In
dieser Zeit erreichte die Korruption in Ghana
unglaubliche Ausmaße. Rawlings konnte bis 2001
regieren. Einerseits versuchte er das Land zu
reformieren und zu modernisieren, andererseits
konnte es ihm nur mit drakonischen Mitteln
gelingen, diese Reformen durchzusetzen. Dadurch
entwickelte sich Ghana zu einer führenden Macht
auf dem Kontinent.
2001 trat Rawlings nicht noch
einmal als Präsident an und öffnete so die Tür
für demokratische Wahlen.
2001 wurde Kofuor
Präsident. Unter ihm gelangte Ghana in eine
stabile Phase. Seit dieser Zeit hat sich in dem
Land die Demokratie durchgesetzt.
Ghana ist heute ein stabiles, wirtschaftlich
aufstrebendes Land.