Länderinfo Angola Geschichte
Angola, eine ehemalige
portugiesische Kolonie, kann auf eine lange und
bewegte Geschichte zurückblicken. Das Land, das erst
in der Moderne überhaupt existent wurde, war lange
Zeit in zahlreiche Königreiche zerfallen, bevor es
unter den Portugiesen geeint wurde. Nach fast
vierzig Jahren Krieg endeten die Konflikte 1994 und
das Land hat sich seitdem politisch und
wirtschaftlich der Zukunft zugewendet.
Frühzeit
Die ältesten Besiedler Angolas waren die Jäger und
Sammler der Khoisan. Um ca. 800 n. Chr. wanderten
von Norden Bantu ein, die die Khoisan zurückdrängten
und in Angola ersetzten. Lediglich im tiefen Süden
des Landes haben sich Reste dieses Volkes erhalten.
Die Bantu führten eine landwirtschaftliche
Lebensweise ein und formierten sich zu größeren
Gemeinschaften. Im 14. Jahrhundert wurde das
Königreich Kongo gegründet.
Neuzeit
1483 erreichten die Portugiesen das erste Mal Angola
und nahmen mit dem Königreich Kongo Kontakt auf. Die
Portugiesen errichteten an der Küste
Niederlassungen. 1576 wurde die spätere Hauptstadt
Luanda gegründet. Der in der Region traditionell
vorhandene Sklavenhandel wurde von den Portugiesen
übernommen und ausgebaut. Ein beträchtlicher Teil
der nach Amerika versendeten Sklaven stammt aus
Angola. Den Portugiesen gelang es jedoch nicht, das
Innere des Landes, in dem die Bantu lebten, zu
erobern. Erst die Entwicklung moderner Industrien,
wie die Erfindung der Dampfmaschine und der
Eisenbahn im 19. Jahrhundert, führte zum Erschließen
des Landesinneren. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch
die Briten bereits Afrika erreicht.
Ab 1885 ist ein politisches Interesse der Briten an
Angola nicht mehr zu leugnen. Auch das Deutsche
Kaiserreich, das unter Wilhelm dem Zweiten koloniale
Ambitionen vorantrieb, sorgte für eine Ausdehnung
auf angolanisches Gebiet. Im Angola-Vertrag von 1898
und dem Windsorvertrag regelten beide,
Großbritannien wie Deutschland, ihre Interessen, die
jedoch erheblich zu Gunsten des Ersteren ausfielen.
Portugal dagegen behielt zwar seine Interessen in
Angola, konnte sein Gebiet jedoch nicht
erweitern.
Besonders auf eine Vereinigung mit dem benachbarten
Mosambik musste das Land verzichten. Portugal und
das Deutsche Reich näherten sich an. Um 1914 waren
die Verhandlungen zwischen beiden Ländern weit
fortgeschritten, so dass es zu einem Tausch und der
Bildung einer deutschen Kolonie hätte kommen können.
Dies wurde durch den
Ausbruch des Ersten Weltkriegs
jedoch verhindert.
Die neue Weimarer Republik besaß keine Kolonien mehr
und verzichtete auch auf deren Erwerb. Die
Zwischenkriegszeit und auch der Zweite Weltkrieg
spielten für das angolanische Gebiet nur eine
untergeordnete Rolle. Angola florierte unter der
portugiesischen Verwaltung zu einer wohlhabenden
Kolonie.
1951 wurde das Land dann als Überseeprovinz
Portugals festgelegt. Eigentlich brachte dieser
Schritt eine weitgehende Gleichstellung für viele
Angolaner mit den Portugiesen mit sich. Doch die
überall auf der Welt stattfindende
Entkolonialisierung ergriff auch die Angolaner, die
eine weitere Existenz ihres Landes als einfache
Kolonie Portugals nicht mehr hinnehmen wollten. 1959
kam es zu einer landesweiten Erhebung gegen die
portugiesischen Verwalter. Dies führte zum
Unabhängigkeitskrieg
1960 bis 1974.
Moderne
1975 wurde Angola schließlich unabhängig von
Portugal. Agostino Neto führte die erste Regierung
an, die aus einer Koalition der einzelnen, während
des Unabhängigkeitskrieges entstandenen Parteien
bestand.
Bereits kurz danach kam es zu wechselnden
Regierungen. Die ethnische Vielfalt Angolas, die
unterschiedlichen sozialen Herkünfte der einzelnen
Parteien sowie auch ein unterentwickeltes
Demokratiebewusstsein ließen die neue Demokratie
verfallen.
1977 kam es zu einem 15 Jahre andauernden
Bürgerkrieg. Dabei bekämpften sich pro-sowjetische
und pro-westliche bzw. pro-angolanische Parteien.
Erst mit dem Ende der Sowjetunion einerseits und dem
Apartheid-System Südafrikas andererseits, kam es zu
Annäherungen zwischen den Kriegsparteien. Ihnen
fehlte schlichtweg die Unterstützung. Sie einigten
sich 1991 auf ein demokratisches Mehrparteiensystem.
1992 kam es zu den ersten Wahlen. 1994 wurde ein
Friedensvertrag geschlossen (Lusaka-Protokoll) und
als neuer Präsident Jose Eduardo dos Santos gewählt.
Das durch den langen Bürgerkrieg zerstörte Land
wurde systematisch wieder aufgebaut. Vor allem
musste eine Annäherung der bislang verfeindeten
Parteien vorangetrieben werden.
2002 wurde Rebellenführer Savimbi erschossen. Die
Aufarbeitung der Kriegsfolgen läuft jedoch
gegenwärtig sehr gut. Die Angolaner identifizieren
sich mit ihrem Land und haben eine starke Demokratie
aufgebaut. Angola besitzt reiche Bodenschätze wie
Diamanten und Erdöl, die dem Land Einkünfte bringen.
Angola gehört derzeit zu den stabileren
afrikanischen Demokratien.
Präsident dos Santos führt auch heute noch die
Regierung an, die optimistisch in die Zukunft
blickt.
Amtlicher Name
Landesname
Größe
Einwohner
Hauptstadt
KFZ Kennzeichen
Sprache(n)
Staatsform
Währung
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