Länderinfo Benin Geschichte
Der Staat Benin ist ein junges Land mit einer nur
wenig aufregenden Geschichte. Seine zentrale Lage
machte das Land für Spanien, Portugal und
Frankreich
interessant, aber seine wiederum abgelegene Lage und
sein wildes Landesinnere führten zu einer
vergleichsweise ruhigen Politik.
Frühzeit
Wann Benin besiedelt wurde, ist bis heute noch nicht
eindeutig geklärt. Ab dem 12. Jahrhundert lassen
sich in der Region unterschiedliche Stämme
nachweisen. Der Stamm der Edo siedelt hier und
gründet im 15. Jahrhundert das Reich Benin. Der
Stamm der Adja wanderte zu diesem Zeitpunkt von
Niger ein und gründet weiter südlich die Stadt
Abomey, die später die Keimzelle von Dahomey wird.
Neuzeit
Das Königreich Dahomey wurde im
17. Jahrhundert
gegründet. Die Spanier gründeten anfangs eine
Kolonie an der Küste des Landes. Auch die
Portugiesen und die Franzosen suchten ihren Einfluss
auf das Gebiet zu vergrößern. Porto Novo, der Süden
des gegenwärtigen Benins, war zu diesem Zeitpunkt
unabhängig von Dahomey. 1863 wurde das Königreich
Porto Novo französische Kolonie. 1879 gelang es den
Franzosen auch den bislang noch nicht beanspruchten
Norden Benins einzunehmen.
Dahomey behielt zwar eine
gewisse Eigenständigkeit, wurde aber nun von den
Franzosen in ihre Kolonie Französisch-Westafrika
integriert. Ein eigenständiger Vertrag mit Portugal
im Jahr 1885 sicherte diesem einen kleinen
Stützpunkt an der Küste zu. Von Senegal aus konnten
die Franzosen ihre Machtposition weiter ausbauen.
Während des
Zweiten Weltkriegs gehörte Dahomey
offiziell zur Vichy-Regierung, schloss sich 1942
aber an das Freie Frankreich
Charles de Gaulles an.
Nach dem Krieg sicherten die Franzosen dem Land eine
größere Autonomie zu. Dahomey erhielt ein eigenes
Parlament und wurde
1958 eine autonome Republik
(Republik Dahomey). In dem kleinen Land wurde aber
die Forderung nach Unabhängigkeit laut, die
Frankreich ihm
1960 dann zusicherte.
Moderne
1960 entließ Frankreich die Republik Dahomey in die
Unabhängigkeit.
1961 übernahm Dahomey die
portugiesische Station nach einem kurzen Konflikt.
In den Folgejahren kam es zu zahlreichen
Staatsstreichen. Staatspräsident Maga konnte sich
bis 1963 behaupten. Vizepräsident Apithy übernahm
das Präsidentenamt, wurde aber von den Militärs um
General Soglo eingeschränkt. General Soglos Amtszeit
selber war sehr kurz. Ein Putsch nach dem anderen
brachte immer neue Militärs an die Macht. Die
Konflikte zwischen nördlichen und südlichen
Politikern spitzten sich zu.
1970 konnten geplante
Wahlen nicht stattfinden. Maga, Apithy und Tomelin
einigten sich auf Maga als neuen Präsidenten, doch
es kam zu einem erneuten Militärputsch.
1972
übernahm Major Kerekou das Präsidentenamt. Unter
seiner Regierung verfolgte das Land einen strengen
marxisitisch-leninistischen Kurs. Das Land nannte
sich 1972 in Volksrepublik Benin um.
1977 wurde dem
Land eine neue Verfassung gegeben. Die Regierung
Kerekou näherte sich politisch der Sowjetunion an
und konnte von deren Zuwendungen stark profitieren.
Die Probleme der Sowjetunion in den
1980er Jahren
jedoch führten zu einer wirtschaftlichen Stagnation
in Benin selber.
Als die
Sowjetunion 1991 unterging, konnte sich auch
die Regierung Kerekou nicht mehr halten. 1991 kam es
zu Wahlen, die Kerekous Ende bedeuteten. General
Soglo trat siegreich hervor. Nach 1991 kam es zu
demokratischen Reformen, die das Land modernisieren
und an den Westen annähern sollten. Vom Sozialismus
wurde sich vollständig abgewendet.
1996 konnte
Präsident Kerekou erneut an die Macht zurückkehren
und sich bis
2006 halten. Aber auch er hielt sich an
die demokratischen Reformen und kehrte nicht mehr
zum Sozialismus zurück.
Unter Präsident Yayi, der seit 2006 regiert,
entwickelt sich das Land wirtschaftlich stark
weiter. Benin gehört heute zu den wenigen
afrikanischen Ländern mit einer stabilen Demokratie
und wirtschaftlichem Erfolg.
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