Die Geschichte
Asiens
Geschichte der asiatischen Länder
Asien gehört zu den aktivsten und faszinierendsten Kontinenten der Erde. Hier
finden sich die meisten Sprachen, Kulturen und
Religionen. Nahezu jede
Weltreligion hat ihren Ursprung in Asien. Diese Vielseitigkeit macht natürlich
auch eine Geschichte Asiens zu einem schwierigen Unterfangen und kann lediglich
oberflächlich und skizzenhaft erfolgen.
Frühzeit
Asien gehört zu den ältesten, besiedelten Regionen der Welt. Funde wie der
Pekingmensch oder auch der Javamensch legen die Anwesenheit von Frühmenschen vor
ca. 1,5 Millionen Jahren nahe. Der Jetztmensch kam vor ca. 80 000 Jahren nach
Asien und besiedelte von hier aus Australien und Amerika. Die Landwirtschaft
entwickelte sich in Asien in drei großen Zentren: Mesopotamien, Indien und
China. Westasien bildete dabei ein Innovationszentrum, hier wurden nicht nur
grundlegende Kultur- und Zivilisationsschritte vollzogen, sondern auch
technische Erfindungen wie die Metallurgie gemacht. Aus den landwirtschaftlichen
Keimzellen gingen schnell kleine Staaten hervor. Gerade Westasien mit
Mesopotamien bildeten dabei eine erfindungsreiche Region. In China entstand um
1800 v. Chr. die Shang-Dynastie, in Indien die Vedische Zeit ab 1100 v. Chr. Das
erste Jahrtausend v. Chr. war eine kulturelle Blüte. Philosophen wie Konfuzius,
Buddha, Zarathustra formulierten zum ersten Mal grundlegende Ideen. Judentum,
Hinduismus, Zoroastrismus entstanden hier. Um die Zeitenwende kam Asien in
intensiven Kontakt mit Europa wie z.B. durch die Eroberungen Alexander des
Großen, aber auch durch die Expansion des Römischen Reiches in den Nahen Osten.
China unterhielt intensive Handelskontakte zu Rom. Um diese Zeit breitete sich
auch eine kleine, anfangs jüdische Sekte aus, die sich später als Christentum
bezeichnen sollte. Ihren Ursprung hat sie in Judäa, dem modernen Israel. Sie
wird die Welt prägen wie keine andere Religion.
Mittelalter
Im Westen hatte Mohammed eine neue Religion ins Leben gerufen, die sich nun
anschickte, die gesamte Region zu beeinflussen.
Der Islam breitete sich im
gesamten Nahen Osten aus und durch den intensiven Kontakt nach Ostasien,
gelangte er auch nach Indonesien, Thailand, Vietnam, Indien und China. China
stand in dieser Zeit unter der Herrschaft der Tang in einer kulturellen Blüte.
Die Nachbarländer wie Korea und Japan übernahmen die chinesische Staatsstruktur
und schufen damit die Grundlage für eine eigene, heimische Kultur. In Tibet
schließlich führte der Buddhismus zur Entwicklung einer eigenen spirituellen
Kultur, die den gesamten Himalaya-Raum beeinflussen sollte. Im 11. Jahrhundert
kam es zu großen Spannungen, als die zentralasiatischen Steppenvölker zu wandern
begannen. Die Mongolen versuchten seit Langem das chinesische Reich einzunehmen,
was ihnen 1221 gelang. Die neue Yuan-Dynastie beherrscht China und versucht ganz
Asien einzunehmen. Zum ersten Mal in der asiatischen Geschichte wird fast ganz
Asien von einer Macht beherrscht. Die Mongolen wandern nach Westen, erobern 1258
Bagdad und zerstören die dortigen Reiche. Das Reich der Goldenen Horde umfasste
neben China, Zentralasien, den Nahen Osten, Russland, Weißrussland und die
Ukraine. 1284 konnte Japan einen Mongolenansturm erfolgreich abwehren. Die Macht
der Mongolen war zerbrochen. Das riesige Reich zerfiel nach dem Tode Kublai
Khans sehr schnell durch interne Konflikte. Zentralasien blieb trotzdem eine
dynamische Region, die immer wieder Völkerbewegungen hervorbrachte: So wanderten
ab dem 12. Jahrhundert Turkvölker in die Türkei ein. Mit dem 15. Jahrhundert
begann die Dynamik in Ostasien zu schwinden. Einerseits hatte sich der
Islam
weit ausgebreitet, Indien erobert und Indonesien erfasst. Das Zentrum verlagerte
sich nach Westasien. Andererseits isolierte sich China, indem es
Auslandskontakte abbrach. Das dadurch entstehende Vakuum wurde schnell von den
Europäern gefüllt.
Kolonialzeit
Ab 1500 ändert sich das Bild. Asien verlor seine Dynamik und konnte schnell von
den europäischen Handelsmächten kontrolliert werden. Zuerst waren es die
Portugiesen und Spanier, die die Welt unter sich aufteilten, ab 1600 kamen
Briten, Franzosen und Holländer. Sie alle nahmen sich Teile Asiens in Besitz:
Indien wurde britisch, Indochina französisch, Indonesien holländisch. Die
nächsten zweihundert Jahre prägten Europäer das Bild Asiens. Asien erlebte
dadurch zwar europäischen Einfluss, konnte aber gleichzeitig wirtschaftlich
nicht erfolgreich sein, da die Kolonialmächte die Wirtschaft fest in der Hand
hatten. Ab dem
19. Jahrhundert entwickelten sich Unabhängigkeitsbewegungen.
Diese wurden noch durch den Aufstieg Japans ab 1868 zur ersten nicht-westlichen
Industriemacht gefördert. Japan begann unter dem Motto der Befreiung sich in die
internen Angelegenheiten Ostasiens einzumischen. China war zu diesem Zeitpunkt
bereits vollkommen geschwächt.
1912 endete die 2000jährige Kaiserzeit des Reichs
der Mitte. Überall in Asien kam es zu Aufständen. Im Westen herrschte das
Osmanische Reich über die Türkei und Arabien. 1918 zerfiel es nach dem Ersten
Weltkrieg. Die neu entstandenen Staaten bildeten die Keimzelle für spätere
Konflikte wie Iran und Irak. Japan begann ab 1932 Ostasien mit Krieg zu
überziehen. Ziel war die Ostasiatische Wohlstandsphäre unter Aufsicht der
Japaner. Erfolgreich marschierten sie in Südostasien ein. 1941 weitet der Krieg
sich zum Weltkrieg aus. Japan wurde besiegt, doch die Impulse für die
Unabhängigkeit waren in vielen Ländern gegeben. 1947 erklärte
Mahatma Gandhi
Indien für unabhängig. Andere Staaten folgten.
Neuzeit
Die Unabhängigkeit vieler Staaten führte ins politische Chaos. Die
Kolonialmächte waren ein neutraler Puffer und nach dem Wegfall derselben
begannen alte Konflikte von Neuem. Indien zerfiel sofort, Pakistan gründete
sich. In vielen Teilen Asiens kam es zum Bürgerkrieg. Indochina fiel in einen
Unabhängigkeitskrieg und in Korea wurde zum ersten Mal ein Stellvertreterkrieg
zwischen Sowjetunion und USA geführt. Japan konnte sich wirtschaftlich erholen
und stieg zur reichsten und wirtschaftlich erfolgreichsten Nation auf. Doch
viele Teile Asiens blieben kommunistisch. Nach dem Fall der
Sowjetunion 1991 kam
es aber auch in China und Vietnam zum Umdenken. Die Roten Khmer Kambodschas
wurden bereits 1989 beseitigt. Thailand, Singapur, Korea und Malaysia stiegen zu
Industrienationen auf. Auch Indonesien und Vietnam beseitigten ihre sozialen
Probleme.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelte sich Asien zur dynamischsten Region
der Welt. China beginnt Europa wirtschaftlich zu überholen, auch Indien zieht
nach. Asien hat bereits ab den 1990er Jahren maßgeblich die Weltwirtschaft
beeinflusst. Auch die Wirtschaftskrise von 1997 konnte dem nichts anhaben. Der
wirtschaftliche Erfolg erfasst nicht nur Ost-, sondern auch Westasien. Staaten
wie Saudi-Arabien, Dubai und Bahrein haben dabei großen Einfluss. Der Konflikt
Ost gegen West spitzte sich ab 2001 jedoch zu. Militärische Aktionen in
Afghanistan und Irak führen zur Destabilisierung der Region. Ziel ist die
Demokratisierung des Kontinents. Asien steht hier vor einer großen
Herausforderung, aber gleichzeitig auch vor einer glänzenden Zukunft.
Afghanistan
Armenien
Aserbaidschan
Bahrain
Bangladesch
Bhutan
Brunei
China
Georgien
Indien
Indonesien
Irak
Iran
Israel
Japan
Jemen
Jordanien
Kambodscha
Kasachstan
Katar
Kirgistan
Kuwait
Laos
Libanon
Malaysia
Malediven
Mongolei
Myanmar
Nepal
Nordkorea
Oman
Pakistan
Palästina
Philippinen
Russland
Saudi-Arabien
Singapur
Sri Lanka
Südkorea
Syrien
Tadschikistan
Taiwan
Thailand
Timor-Leste
Turkmenistan
Türkei
Usbekistan
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam