Länderinfo Oman Geschichte
Der Oman ist ein kleines Sultanat an der Spitze der
arabischen Halbinsel mit einer guten Lage für
den Handel zwischen Ost und West. Dies hat den
Oman immer schon zu einer wohlhabenden Gegend
gemacht. Trotz langer Isolation hat sich der
Oman seit den
1970er Jahren geöffnet und ist ein
guter Verbündeter geworden. Auch die
wirtschaftliche Situation hat sich erheblich
verbessert.
Frühzeit
Das Gebiet des Oman ist seit knapp 100 000
Jahren bewohnt. In der Metallzeit war der Oman
für seinen Kupferreichtum bekannt. Die Sabäer
siedelten hier. Auch die Mesopotamier kannten
das Land unter dem Namen Magan bereits um 3000
v. Chr. Später kam es unter den Einfluss der
persischen Achämeniden. Ab dem 6. Jahrhundert
übte das Perserreich nicht nur einen großen
Einfluss aus, sondern besiedelte auch weite
Teile des Gebietes. Die Perser wurden ab dem 2.
Jahrhundert n. Chr. von den Azd, einem
Araberstamm, vertrieben. Trotzdem konnten die
persischen Sassaniden noch kurze Zeit regieren.
630 eroberten muslimische Araber das Gebiet und
führten den Islam ein. Unter den Umayyaden und
Abbasiden wurde der Oman lange Zeit von Damaskus
und Bagdad aus regiert. Gleichzeitig gründete
sich mit den Ibaditen eine omanische Sekte, die
das Landesinnere beherrschte und ab 900 eigene
Imamate stellte. Nach der Dynastie der
Mukramiden zerfiel der Oman in kleine eigene
Fürstentümer und wurde auch von äußeren
Einflüssen berührt. 1183 konnte die
Nabhani-Dynastie den Oman wieder vereinen, die
bis 1436 regierte. Danach fiel das Gebiet an die
Fürsten von Hormuz, die den gesamten Golfraum
beherrschten.
Neuzeit
1507 erreichten die Portugiesen den Oman und
gründeten kleine Siedlungen. Wie überall im
Nahen Osten konnten sie sich aber nicht lange
halten. Die omanische Yaruba-Dynastie, die Oman
und große Teile Ostafrikas beherrschte, konnte
1650 die Portugiesen vertreiben. Der Oman
verdankte seinen nun gewonnen Wohlstand dem
Sklavenhandel und dem Handel zwischen Ostafrika
und Indien. 1720 kam es zum Bürgerkrieg
innerhalb der Yaruba-Dynastie. Die Perser
versuchten erneut, den Oman zu besetzen und
ihren Einfluss dort zu vergrößern. Ahmad ibn
Said konnte sie jedoch vertreiben. 1746 beendete
er den Bürgerkrieg und begründete die
Said-Dynastie, die bis heute den Oman
beherrscht. Die Briten versuchten nun ihren
Einfluss zu vergrößern, um den Weg in ihre
Kolonie Indien zu sichern. Es gelang ihnen
nicht, den Oman zu besetzen, aber 1798 kam es zu
einen Schutzvertrag zwischen dem Oman und der
Britischen Ostindienkompanie. Oman blieb jedoch
unter den Saiden unabhängig. Mitte des 19.
Jahrhunderts verschlimmerte sich aber die Lage,
als Sansibar wirtschaftlich aufschwang. Die
Briten erreichten eine Teilung zwischen Oman und
Sansibar 1861. Dies wirkte sich erheblich auf
die omanische Wirtschaft aus. Die Briten konnten
in dieser Situation ihren Einfluss erheblich
ausweiten. 1891 kam es zu einem Exklusivvertrag,
der Großbritannien alle Rechte zur Ausbeutung
sicherte. Der Oman war zwar noch unabhängig,
aber faktisch unter britischer Kontrolle. 1915
kam es im Oman zum Aufstand der Stämme. Die
Ibaditen im Landesinneren lehnten die Kontrolle
durch die Saiden ab.
1932 kam Said ibn Taimur an die Macht. Er fuhr
eine harte Isolationspolitik und schadete damit
der Wirtschaft des Landes sehr. Nur die
Erdölfunde konnten den Oman vor dem
wirtschaftlichen Absturz bewahren.
Moderne
1958 erloschen die Verträge zwischen dem Oman
und Großbritannien. Bereits 1954 hatten die
Ibaditen im Inneren erneut den Staat provoziert
und waren vertrieben worden. Es kam zu einem
Frieden zwischen beiden Parteien. 1965 kam es in
Dohar jedoch erneut zu Aufständen. Auch nach der
faktischen Unabhängigkeit fuhren die Saiden in
ihrer Isolationspolitik fort.
1970 stürzte Qabus
ibn Said seinen Vater und machte sich selbst zum
Sultan von Oman. Er begann mit Reformen, die die
Isolation aufhoben. 1976 gelang es ihm, Dohar zu
befrieden. Zudem unterzeichnete er einen
Beistandspakt mit den USA. Im Ersten Golfkrieg
blieb der Oman neutral, griff aber 1991 im
Zweiten Golfkrieg zusammen mit den Alliierten
den Irak an. Seitdem befinden sich
US-Stützpunkte auf omanischem Gebiet.
1996 wurde
die erste Verfassung des Landes erlassen. 2000
kam zum ersten Mal das Parlament zusammen.
Obwohl Sultan Qabus immer noch autoritär
herrscht, zielen seine Reformen auf
Demokratisierung des Landes. Die reichen
Erdölvorkommen sowie die strategisch gute Lage
des Landes bringen dem Oman zusätzliche
Einnahmen.