Länderinfo Iran
Geschichte
Der vorderasiatische Staat Iran ist eine Islamische Republik, die sich über eine
Fläche von etwa 1,648 Millionen km² erstreckt und von etwa 74,2 Millionen
Menschen bewohnt wird. Die Geschichte des Staates lässt sich nur schwer in
wenigen Worten zusammenfassen, da sie bereits weit in vorchristlicher Zeit
beginnt. Das erste iranische Reich war das Meder-Reich, das von 728 bis 550 vor
Christus Bestand hatte. Unter der Herrschaft der Meder gelang es, mehrere
iranische Herrschaftsbereiche zu einem Großreich zu vereinen und die Assyrer zu
unterwerfen. Den Achämeniden gelang es, die Herrschaft der Meder zu beenden und
das erste Großpersische Reich zu begründen. Um 500 vor Christus waren bereits
Gebiete des vorderen Asiens, Nordafrikas, Griechenlands, Bulgariens und
Pakistans unterworfen. Allerdings kam es innerhalb des Reichs zu zahlreichen
Konflikten mit den besiegten Völkern, was zu einer großen politischen
Instabilität führte. Daraus folgte, dass das Großreich der Perser bis in die
Vierziger Jahre des 6. Jahrhunderts nach Christus, von vielen wechselnden
Königen
fremdbeherrscht wurde. Hier wichtig zu erwähnen, ist das Sassanidenreich.
Zwar war es seinen Gegnern, insbesondere dem Römischen Reich, militärisch eine
lange Zeit gewachsen, durch den Tod des letzten sassanidischen Königs Chosrau
II., war dessen Herrschaftsgebiet zahlreichen islamisierten arabischen Völkern
ausgeliefert. Ab etwa 642 begann nach langen Kämpfen die endgültige
Machtübernahme der aus Mekka stammenden Umayyaden. Diese stellten bis etwa 750
außerdem die Oberhäupter des sunnitischen Islams. Abgelöst wurden die
umayyadischen Kalifen von den Abbasiden, die den Weg des schiitischen Islam
innerhalb ihres Reichs ebneten. Es gelang ihnen jedoch niemals ganz, das gesamte
Herrschaftsgebiet zu kontrollieren. In verschiedenen abbasidischen Gebieten, gab
es zahlreiche Dynastien, die sich auf kleine Grenzgebiete innerhalb des Reichs
beschränkten. Außerdem sahen sich die Abbasiden mit der zunehmenden Bedrohung
zahlreicher nomadischer Stämme konfrontiert. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts
konnte das Persische Reich, durch die Safawiden wieder geeint werden. Allerdings
erstreckte es sich nur noch über eine weitaus kleinere Fläche als das
Großpersische Reich tausend Jahre zuvor. Die Safawiden legten außerdem den
schiitischen Islam als Staatsreligion fest, der bis heute fest als
vorherrschende Religion im Iran verankert wurde. Es folgte von
1722 bis
1752
eine weitere Phase der Fremdherrschaft über das iranische Gebiet, welches in
diesem Zeitraum die Afghanen beherrschten. Anschließend fiel der Iran wieder in
die Hände von iranisch-stämmigen Herrschern verschiedener Dynastien, die das
Land bis heute kontrollieren. Hier ist besonders die Dynastie der Kadscharen
erwähnenswert, die von
1794 bis
1925 andauerte. In dieser Zeit wurde der Iran
erstmals nach Westen geöffnet und Großbritannien und Russland wurden zu den
wichtigsten Handelspartnern des Landes. Die ausländischen Mächte waren besonders
wegen den neu entdeckten Ölvorkommen am Iran interessiert. Der Einfluss
Großbritanniens wuchs allerdings stetig an, wogegen sich zahlreiche Menschen
wendeten, da sie um die Autonomie des Staates fürchteten. Durch einen Putsch
1925 begann die Pahlavi-Dynastie unter Reza Schah. Zu dieser Zeit war Iran durch
den
Ersten Weltkrieg bankrott und die Pahlavis mussten die nationale Wirtschaft
praktisch aus dem Nichts aufbauen. Unter Reza Schah wurde der Staat hinsichtlich
moderner westlicher Grundsätze umgebaut. Beispielsweise wurden das Bildungs-,
Rechts- und Gesundheitssystem reformiert und die traditionelle islamische
Kleidung der Frauen wurde abgeschafft. Trotz der Verbesserung der
wirtschaftlichen Lage des Landes, war es den Herausforderungen des Zweiten
Weltkriegs nicht gewachsen. Zwar erklärte der Iran seine Neutralität, es bestand
allerdings großes Interesse an den Ölvorkommen, weswegen die Briten und Russen
im Jahr
1941 schließlich das Land eroberten. Reza Pahlavis Sohn Muhammad Reza
Pahlavi übernahm daher bis zur Revolution im Jahr
1979 die Amtsgeschäfte. Dieser
setzte die Modernisierung des Landes, die sein Vater begonnen hatte, fort.
Besonders erwähnenswert ist die "Weiße Revolution", während der in einem
Sechs-Punkte-Plan, zahlreiche Neuerungen durchgeführt werden sollten. Dazu
zählten die Alphabetisierung des Landes, die Abschaffung des Feudalsystems und
das Wahlrecht für Frauen. In den
Sechziger Jahren wurden bereits weitreichende
Landreformen durchgeführt, die die besitzlosen Bauern wirtschaftlich stärkten.
Immer wieder Unruhen im Iran
Die Lage des Iran war allerdings weiterhin instabil, da der Schah praktisch
allein regierte, was oftmals kritisiert wurde und besonders im Jahr
1977 zu
Unruhen führte. Am
01. April
1979 wurde die Islamische Republik ausgerufen. Die
islamische Schari'a legt die Rechte und Gesetze der Bewohner des Iran fest. Das
Staatsoberhaupt ist der oberste Rechtsgelehrte des schiitischen Islams, da die
Iraner diesen, als Zwölfer-Schiiten, als einzig würdigen Stellvertreter ihres
kommenden Erlösers, dem Imam Mahdi, ansehen. Die Islamische Republik ist nur
eine Übergangslösung, bis der 12. entrückte Imam zurückkehrt und die islamische
Welt regieren wird. Staat und Kirche sind demnach ausdrücklich nicht voneinander
getrennt. Der Wächterrat achtet darauf, dass die islamischen Gesetze innerhalb
der Politik und des Privatlebens strikt eingehalten werden. Innerhalb der
Bevölkerung kommt es allerdings immer wieder zu starken Protesten, da die
Regierung Reformparteien von Wahlen ausschließt, um die Macht der Theokraten
weiterhin zu festigen.
Amtlicher Name
Landesname
Größe
Einwohner
Hauptstadt
KFZ Kennzeichen
Sprache(n)
Staatsform
Währung
Zeitzone
Domain-Endung
Telefonvorwahl
Mitgliedschaft
Grenzländer
Sonstiges