Länderinfo Thailand Geschichte
Die Geschichte Thailands lässt
sich bis in das 3. Jahrtausend v. Chr.
zurückverfolgen. Es wurden entsprechende
Ausgrabungsfunde gemacht und Felsmalereien entdeckt.
Historiker schließen auf chinesische Siedler.
Konkreter werden die Geschichtsbücher ab dem 1.
Jahrtausend n. Chr.. Die auch als Talaing bekannten
Mon-Völker gründeten erste Siedlungen. Im 3.
Jahrtausend erlangten die Mon-Khmer-Staaten ihre
größte Ausdehnung, vor allem im Gebiet von Nakhon
Pathom und Lamphun.
Die Ursprünge der Thai sind im Süden Chinas zu
finden, wo im 8. Jahrhundert das Reich von Nan-chao
in Yunnan bestand. Im 9. Jahrhundert überschritten
diese Thai-Stämme den oberen Mekong. Nachdem die
Mongolen ihre Siedlungen bedrohten, stießen sie im
13. Jahrhundert weiter nach Süden vor und gründeten
mit Sukhothai oder Lan Na die ersten Staaten. Unter
König Rama Khamheng erstreckte sich das
Besiedlungsgebiet Anfang des 14. Jahrhunderts von
Vientiane im Osten bis nach Pegu im Westen, sowie
vom nördlichen Luang Prabang bis ins südliche Ligor.
Im Jahre 1350 wurde Ayutthaya zur Hauptstadt des
neuen Reiches.
König Rama Thibodi II. knüpfte Anfang des 16.
Jahrhunderts erste Kontakte nach
Europa. So wurden
ein Handelsvertrag mit
Portugal geschlossen und Missionen nach
Europa unternommen. Im Jahre
1767
wurde die Hauptstadt von Birmanen besetzt und
zerstört. König Taksin konnte entkommen und
organisierte erfolgreich eine Widerstandsbewegung.
1782
wurde König Taksin hingerichtet und Thai-General
Chakri bestieg als Rama I. den Thron und begründete
die bis heute regierende Chakri-Dynastie. Die
Residenz der Könige wurde nach Bangkok verlegt. Ab
dem Jahre
1855
wurde das Land offiziell als Siam bezeichnet.
Mitte des
19.
Jahrhunderts unterhielt Siam
Handelsbeziehungen mit den meisten europäischen
Staaten. Besonders die Könige Mongkut und
Chulalongkorn förderten und reformierten das Land
nach europäischem Vorbild. Schulen wurden
eingerichtet, die Infrastruktur verbessert und
die
Wehrpflicht und das Steuersystem eingeführt. Als
einziger Staat in Südost-Asien wurde Thailand
niemals in seiner Geschichte eine westliche Kolonie.
Seit
1938
trägt Thailand seinen heutigen Namen, Muang Thai,
welcher soviel wie “Land der Thai” bedeutet.
Im
II. Weltkrieg sympathisierte Thailand mit
Japan und wurde von
japanischen Truppen besetzt. Thailand musste den
japanischen Truppen den Durchzug gewähren, um der
Eroberung
Indiens
und Burmas den Weg zu ebenen. Von größeren
Kampfhandlungen blieb das Land verschont. Die
1950er Jahre
waren von Gegensätzen geprägt. Im Vordergrund stand
die Durchsetzung westlicher Normen. Im Jahre
1957
wurde Marschall Pibul Songgram Ministerpräsident,
gefolgt im Jahre
1963
von Marschall Thanom Kittikachorn. Während des
Vietnamkrieges erklärte sich Thailand
solidarisch mit den USA.
Eine blutige Studentenrevolte führt im Jahre
1973 zum
Sturz der Regierung. In den Folgejahren führten die
militärischen Machthaber politische
Säuberungsaktionen gegen Kommunisten im Land durch.
Eine neue Verfassung trat im Jahre
1978 in
Kraft. Ein Jahr später fanden Wahlen statt und die
Militärregierung unter Ministerpräsident Kriangsak
konnte ihre Macht festigen, musste jedoch
1980 auf
Grund eines Misstrauensvotums zurücktreten. Abgelöst
wurde die Führungsspitze durch eine
Koalitionsregierung unter General Prem Tinsulanonda,
welche in den drei darauf folgenden Wahlen bestätigt
wurde.
Mitte der
1980er Jahre nahm das Wirtschaftswachstum
Thailands einen rasanten Aufschwung.
1991
wurde die Regierung vom Militär gestürzt und die
neue Verfassung ließ den Einfluss der Armee
erstarken, was blutig niedergeschlagene
Massendemonstrationen zur Folge hatte. Stabilität in
die politische Situation brachten eine
Verfassungsänderung und die Bildung einer
Übergangsregierung. Im Jahre
2002
wurde Polizeioberst Thaksin Shinawatra
Premierminister Thailands. Unter seiner Führung
wurde eine Antidrogenkampagne gestartet. Weiterhin
musste seine Regierung den verheerenden Tsunami im
Jahre
2004
verkraften. Zu den jüngsten Ereignissen der
Geschichte Thailands zählen die schweren Gefechte im
Frühjahr
2011,
zu denen es auf Grund eines lange gehegten
Grenzstreites mit Kambodscha kam und die
Flutkatastrophe, welche im
Oktober
2011 etwa 400 Menschen das Leben kostete.