Länderinfo Tadschikistan Geschichte
Tadschikistan ist ein Land aus 1000 und einer Nacht: Ein durch die Seidenstraße wohlhabend gewordenes Land, das sich seit seiner russischen Kolonialzeit eine Identität geben will. Die noch recht junge Republik in Zentralasien hat dabei einen schweren Weg, denn viele fremde Kulturen übten und üben immer noch einen großen Einfluss auf das Land aus.

Frühzeit
Das Gebiet des modernen Tadschikistans ist seit mindestens 4000 v. Chr. besiedelt. Im ersten Jahrtausend v. Chr. bis in die Moderne wurde es von Persien stark beeinflusst. Zu dieser Zeit existierte das Reich der Kamboja in dieser Region, das intensiven Kontakt nach Indien hatte. Die Achämeniden kontrollierten weite Teile Zentralasiens und auch Tadschikistans. Ihre Macht wurde von Alexander dem Großen gebrochen. Nach dem Zerfall seines Reiches verblieb Tadschikistan Teil des baktrischen Reiches, kam dann aber wieder unter Kontrolle der Perser. Diese übten bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. ihren Einfluss aus. Im 7. Jahrhundert fielen die nun muslimisch gewordenen Araber in Zentralasien ein und förderten den Islam. Tadschikistan wurde Teil des Samaniden-Reiches. Nach dessen Zerfall herrschten in der Region kleinere Dynastien. Städte wie Bukhara und Samarkand zerfielen. 1219 kam das Land unter die Herrschaft der Mongolen. Dschingis Khan schloss es in sein Reich ein. Das Land profitierte nun von dem freien Fluss der Waren auf der Seidenstraße. Samarkand und Bukhara blühten wieder auf. Unter Kublai Khan näherte sich das Land dann der chinesischen Kultur an. Nach dem Untergang des Mongolenreiches von Tamerlan zerfiel Tadschikistan in kleinere Emirate, die von verschiedenen Dynastien getragen wurden. Diese kleinen Fürstentümer waren jedoch stark untereinander zerstritten, da sie wirtschaftlich miteinander konkurrierten. Diese Zerstrittenheit machte sich Russland im 19. Jahrhundert zu Gunsten.



Neuzeit
Das russische Zarenreich hatte seit seiner Expansion nach Sibirien auch Zentralasien generell als Kolonie ins Auge gefasst. 1868 konnte Russland Tadschikistan als Kolonie ins Reich eingliedern. Die russische Kultur und Sprache wurde nun propagiert. Die Tadschiken jedoch blieben ihrer eigenen Kultur verhaftet. Das Ende des Zarenreiches 1917 brachte dem Land eine kurze Phase der Freiheit. Die Emire von Tadschikistan widersetzten sich den bolschewistischen Truppen vehement, wurden 1921 jedoch besiegt. 1920 wurde bereits die Bukharische Sowjetische Republik ausgerufen. Zusammen mit den benachbarten Usbeken wurden die Tadschiken zuerst zusammengefasst, dann 1928 jedoch in der Tadschikischen Sowjetischen Republik wieder getrennt. Die Sowjets sollten ihren Einfluss bis 1990 ausüben. In dieser Zeit wurde die Bevölkerung sowjetisiert. Russisch war Amtssprache und die sowjetrussische Kultur wurde Standard.
Während des Zweiten Weltkriegs musste Tadschikistan auch ein großes Kontingent an Truppen stellen. Die Sowjetunion beutete die Rohstoffe des Landes aus. Zusammen mit der Ansiedlung von Russen in dem Land, führte dies zu einer anti-sowjetischen Stimmung. Jedoch konnten die Kräfte in Tadschikistan sich nie formieren.



Moderne
1991 zerfiel die Sowjetunion. Auch Tadschikistan machte sich unabhängig, fiel jedoch in eine Zeit des Bürgerkriegs. Die während der sowjetischen Zeit unterdrückten religiösen Kräfte traten nun wieder hervor. Zwischen den republikanischen Truppen und fundamentalistischen Aufständischen kam es zum Kampf. Insbesondere muslimische Extremisten forderten die Einführung eines Gottesstaates. Der Bürgerkrieg endete 1994 mit einem Waffenstillstand zwischen allen Parteien sowie der Beteiligung der fundamentalistischen Kräfte an der Regierung. Emomalii Rahmon wurde 1994 Präsident. Er übt das Amt bis heute aus. Die Wahlen in den Jahren 1999 und 2006 gewann er mit absoluter Mehrheit. Seine Regierung ist jedoch nicht totalitär, sondern liberal ausgerichtet. Es gibt Reformen und auch die Beziehungen zu den Nachbarländern, insbesondere auch zu Russland, haben sich erheblich verbessert. Tadschikistan ist ein starker Verbündeter im Kampf gegen den Terror. Im Lande befinden sich große Kontingente amerikanischer, russischer und französischer Truppen. Wirtschaftlich ist das Land zwar erfolgreich, aber die Entwicklung stagniert, so dass es noch einige Zeit brauchen wird, bis Tadschikistan den Anschluss an die anderen Länder der Region gefunden hat.
2011 begann ein Aussöhnungskurs mit der VR China.