Länderinfo Laos Geschichte
Laos ist eine kleine, kommunistische Republik auf
der indochinesischen Halbinsel. Die zum Teil recht
unzugängliche Region wird von einer Vielzahl von
Völkern bewohnt, von der die Laoten nur einen
kleinen Teil darstellen. Laos bildete sich erst im
14. Jahrhundert heraus, als in den umliegenden
Gebieten bereits Staaten existierten. Dies führte
dazu, dass die Laoten keine Expansionspolitik
betrieben und der Staat recht unauffällig in
Südostasien existierte, obwohl die Nachbarn durchaus
Interessen an dem Gebiet entwickelten.
Frühzeit
Laos wurde vor knapp 40 000 Jahren besiedelt.
Während der ersten zwei Jahrtausende v. Chr.
siedelten sich unterschiedliche Gruppen, darunter
Austronesier und Mon-Khmer-Gruppen in dem Gebiet an.
Während der Eisenzeit ab dem 5. Jahrhundert v. Chr.
gab es starke Einflüsse aus Vietnam, den Philippinen
und Thailands. Besonders markant war die „Ebene der
Tonkrüge“, eine eisenzeitliche Fundstelle im
Hochland von Nordlaos. Ab dem 4. Jahrhundert kam
Laos unter Einfluss des südkambodschanisch-
vietnamesischen Staates Funan. Nach dem Aufstieg
Angkors im 9. Jahrhundert übten die Khmer einen
großen Einfluss aus, während Südlaos von den Cham in
Mittelvietnam beeinflusst wurde. In den Hochtälern
des Landes wohnten nomadisierende Naturvölker, die
von den Laoten als Kha bezeichnet wurden. Sie gelten
als Ureinwohner des Landes. Die Laoten selber
wanderten um 500 v. Chr. aus
Südchina in das Gebiet
des Mekong ein. Laos lag zu dieser Zeit abseits der
wichtigen kulturellen Zentren und entwickelte sich
isoliert, von den Entwicklungen in anderen Teilen
Südostasiens nur zum Teil berührt.
Neuzeit
Dies änderte sich, als Fa Ngum 1353 sich gegen die
Khmer stellte. Er gründete im Mittleren Mekongtal
das Reich Lan Xang und begründete eine Dynastie von
Herrschern, die bis ins
17. Jahrhundert die Region
kontrollieren sollten. Unter Fa Ngum und seinen
Nachfolgern wurde das laotische Flachland von Lan
Xang eingenommen. Laos hatte nicht viele
Möglichkeiten zur Expansion, so dass es relativ
klein blieb. Durch den Mekong war es anfangs von den
thailändischen Reichen Sukhothai und Ayutthaya
geschützt, durch Gebirge von Champa und Dai Viet in
Vietnam. Bereits 1421 kam es zum ersten Bürgerkrieg
um die Thronfolge. Obwohl Lan Xang noch einige
Jahrhunderte weiter existieren sollte, konnte es
sich nicht mehr weiter entfalten. Im Osten war mit
Dai Viet ein mächtiger Gegner entstanden, im Westen
breiteten sich Burmesen und Thai aus. Unter König
Setthatirat erlebte das Reich nochmals eine Blüte.
1694 starb König Sourigna Vongsa kinderlos. Das
Reich spaltete sich daraufhin in drei Teile:
Luangprabang, Vientiane und Champasak. Zwei der drei
Teilreiche kamen schnell unter ausländischen
Einfluss: Luangprabang unter burmesische, Champasak
unter siamesische Kontrolle, während Vientiane lange
Zeit selbständig blieb. Ab dem 17. Jahrhundert waren
zudem die Franzosen in Indochina gelandet. Sie
mischten sich anfangs nur wenig in die
innenpolitischen Verhältnisse ein, aber ab dem 19.
Jahrhundert griffen die Chinesen nach Laos. Die
Franzosen intervenierten und besetzten Indochina als
Protektorat. 1893 eroberten sie das linksseitige
Gebiet des Mekong und vertrieben die Siamesen. Das
Gebiet nannte sich fortan Französisch-Indochina und
umfasste weite Teile Kambodschas, Laos und Vietnams.
Schnell regte sich Widerstand gegen die französische
Herrschaft, doch eine Loslösung gelang den Laoten
nicht. 1942 besetzte Japan das Gebiet und damit
erstarkte der Unabhängigkeitswillen der Laoten. Als
die Japaner
1945 vertrieben wurden, machte sich Laos
unabhängig.
Moderne
Die Unabhängigkeit war nur von kurzer Dauer, denn
die Franzosen dachten nicht daran, ihre Kolonie zu
entlassen. 1949 räumten sie eine Teilautonomie ein,
indem sie die Region in eine Französische Union
überführten. Es kam zu immer heftigeren Übergriffen,
vor allem als Ho Chi Minh in Vietnam die
Unabhängigkeit durchsetzte. 1954 kam es zur
Indochina-Konferenz in Genf, die mit der
Unabhängigkeit der einzelnen Staaten Laos, Vietnam
und Kambodscha endete. In Vietnam entbrannte jedoch
kurz darauf der Vietnamkrieg, der später in den
Amerikanisch-Vietnamesischen Krieg überging. Vor
allem in der amerikanischen Phase des Vietnamkrieges
wurde Laos sehr intensiv mit einbezogen, obwohl es
zwischen beiden Ländern – Laos und den USA – niemals
eine Kriegserklärung gegeben hatte. Die
antiwestlichen Kräfte, die beide Kriege dabei
förderte, führten zur Entstehung der Pathet Lao, der
Kommunistischen Partei Laos' und zu deren Erstarken.
1975 endete der Vietnamkrieg mit dem Sieg
Nordvietnams über den Süden. Damit wurden auch die
Kampfhandlungen in Laos eingestellt. Die Pathet Lao
war nun so stark, dass sie die Demokratische
Volksrepublik Laos ausrufen konnte. Das Land
isolierte sich und erhielt lediglich von China
Unterstützung. Die Beziehungen zu Vietnam waren
freundlich und besserten sich im Laufe der 1980er
Jahre nochmals. Die Beziehungen zu den USA wurden,
gleich denen Vietnams zu diesem Land, in den 1990er
Jahren verbessert. 1994 wurde das Embargo gegen
Vietnam aufgehoben. Damit flossen nun auch mehr
Devisen nach Laos.
Laos hat seitdem ein stetiges Wirtschaftswachstum zu
verzeichnen, gehört trotzdem noch zu den ärmsten
Ländern der Welt. Mittlerweile investieren Japan,
Vietnam und China sehr stark. Ein großes Problem
stellt die Situation der ethnischen Minderheiten,
insbesondere der Hmong dar. Die Hmong arbeiteten
intensiv mit den Amerikanern während des Krieges
zusammen, so dass sie von der kommunistischen
Regierung des Landes als Staatsfeinde betrachtet
werden. In einigen Regionen sind Anschläge gegen die
Regierung vorgekommen.
Laos ist ein stabiles, unauffälliges, aber immer
noch sehr armes Land.
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