Länderinfo USA
Die USA sind ein Staatenbund von 48 Staaten auf dem
nordamerikanischen Kontinent und weiteren Staaten und Territorien im
Pazifik. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat sich von einer
kleinen englischen Kolonie zur größten politischen und wirtschaftlichen
Macht der Welt entwickelt. Der Erfolg der USA hat viele fasziniert, aber
auch viele Gegner geschaffen. Die USA zu beschreiben ist schwierig, es
handelt sich um einen Staat mit vielen Facetten.
Frühzeit
Die ältesten Kulturen Nordamerikas sind im Zusammenhang mit der Besiedelung
Amerikas vom asiatischen Kontinent zu sehen. Sie datieren bislang nicht älter
als 20 000 Jahre. Der Fund des Kennewick Man, der kontrovers diskutiert wird,
hat eine eventuell schon ältere Besiedlung zur Diskussion gebracht. In der
vorkolumbischen Zeit waren die USA von nomadisierenden Indigenen bewohnt
(Indianer). Sie umfassten unterschiedliche Völker und politische Strukturen. Zu
den bekannteren gehören die Siedlungen der Pueblo im Südwesten der USA und die
Jägerkulturen der Sioux und Apachen.
Neuzeit I: Bis 1776
1492 entdeckte Christoph Kolumbus die Neue Welt. Aber erst knapp dreißig Jahre
später erfolgten die ersten Expeditionen in den Norden. Die Spanier waren in
Mittel- und Südamerika zu sehr mit der Etablierung ihres Reiches beschäftigt.
Giovanni da Verrazano erkundete die Nordwestpassage 1524. Der Spanier Hernando
de Soto kann als „Entdecker“ der USA gelten: 1539-1542 unternahm er mehrere
Expeditionen bis zur Pazifikküste. 1565 errichteten die Spanier die erste
Siedlung (San Augustin) in Florida. Zur gleichen Zeit waren mit Engländern und
Franzosen, die mit Spanien in Krieg lagen, zwei starke Rivalen aufgetaucht.
Andere europäische Kolonialmächte, wie Italien, Schweden und Niederlande,
konnten sich kaum durchsetzen. Die Niederländer gründeten Neu-Amsterdam, das
spätere New York, um 1624 herum. 1606 gründeten die Briten in New England ihre
erste Kolonie. 1620 erreichte die Mayflower mit den Pilgervätern die
neuenglische Küste. Die Siedler waren religiöse Gruppen, die in Europa von
Verfolgung bedroht waren. Sie suchten in der Neuen Welt nach der Freiheit, ihren
Glauben zu leben. Unter dem Eindruck immer höherer Abgaben an das englische
Mutterland entwickelte sich eine Unzufriedenheit unter den 13 Kolonien in
Amerika. Dies verschärfte sich durch die Kriege Englands mit Spanien und
Frankreich. Als 1775 die Engländer eine neue Steuer einführen wollten, kam es
zur Boston Tea Party. Im Hafen von Boston rebellierten die Amerikaner gegen die
neue Steuer (auf Tee) und kaperten mehre englische Schiffe. Der Aufstand
breitete sich aus und mündete in den Unabhängigkeitskrieg. Anfänglich konnten
die Engländer ihre Kolonien behaupten, aber durch den Einsatz von Söldnerheeren
(Hessen) und französische Hilfe gelang es den Amerikanern die Kolonien zu
befreien.
Neuzeit II: 1776-1945
Nachdem sich die 13 Kolonien für unabhängig erklärt hatten, machten sie sich an
die Organisation des neuen Staates.
1777 wurden die ersten Konföderationsartikel
veröffentlicht, 1787 wurde die Verfassung erlassen. Das
19. Jahrhundert ist
bestimmt durch die Landnahme der USA. Während Anfangs geplant war, an der
Ostküste zu bleiben, musste dieser Plan aufgegeben werden, da mehr und mehr
Siedler in den jungen Staat kamen. Die indigene Bevölkerung wurde immer weiter
gen Westen gedrängt. 1803 verkaufte
Napoleon die französischen Besitzungen im
Louisiana Purchase, um seine Kriege in Europa zu finanzieren. Das Territorium
der USA hatte sich damit verdoppelt.
1812 versuchten die Briten erneut, die USA
unter Kontrolle zu bringen, was aber scheiterte. Der amerikanische Präsident
Monroe formulierte 1823 seine Monroe-Doktrin, die besagte, dass die USA eine
Einmischung seitens nicht-amerikanischer Mächte auf dem amerikanischen Kontinent
nicht dulden. Zur gleichen Zeit wurde das Vorgehen gegen die Indianer immer
aggressiver. Sie wurden aus den angestammten Gebieten nach Oklahoma, in das
Indianer-Territorium vertrieben. Tausende kamen dabei um. Es kam zu vielen
Aufständen und auch Indianerkriegen, die jedoch von den USA abgewehrt werden
konnten. Ein weiteres Problem entstand in der weltweiten Ächtung der Sklaverei.
Die Wirtschaft der amerikanischen Kolonien basierte auf der Sklaverei.
1807
hatte Großbritannien den Sklavenhandel bereits verboten, 1837 wurde er ganz
verboten. Auch in den USA forderten liberale Staaten die Abschaffung. Der Süden,
wo viele Sklaven auf Plantagen eingesetzt wurden, lehnte dies ab. Die Situation
spitze sich so zu, dass der Süden
1860 aus den USA austrat und die
Konföderierten Staaten bildete. Es kam zum Bürgerkrieg, der den Charakter der
USA maßgeblich geprägt hat. 1865 siegten die Nordstaaten und vereinigten das
Bundesgebiet wieder. Die Sklaverei wurde abgeschafft. 1868 erhielten Schwarze
die vollen Bürgerrechte, aber an ihrer realen Situation änderte sich oft nichts.
Nach dem Bürgerkrieg erschlossen die USA den nordamerikanischen Kontinent
vollständig. Bereits
1848 waren nach dem Krieg mit Mexiko im Süden zahlreiche
Territorium hinzugekommen.
1890 wurde das Frontier für geschlossen erklärt. Die
USA umspannten nun den gesamten Kontinent. Immer mehr Siedler zog es in die
Territorien. Die unendliche Weite und die Freiheit haben den Wilden Westen
geprägt, aber die USA auch vor dem Entstehen von Arbeiter- und Sozialvereinen
behindert, wie sie aus Europa bekannt sind. Gemäß der Monroe-Doktrin mischten
sich die USA auch nicht in den
Ersten Weltkrieg ein. Erst als die deutschen
Aktivitäten in Zentralamerika bekannt wurden, erklärten die USA dem Reich den
Krieg. Europa hatte sich im Weltkrieg finanziell ruiniert, gleichzeitig aber
auch seine globale Machtposition verspielt. Die USA waren unter Woodrow Wilson
an der Gründung des Völkerbundes beteiligt, traten diesem aber wegen der
Monroe-Doktrin nicht bei. In den
1920er Jahren verschlechterte sich die
Wirtschaft und der Zusammenbruch der Börse 1929 läutete die Weltwirtschaftskrise
ein. Die USA unterstützen die europäischen und asiatischen Länder massiv, als
1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach. 1941 griff Japan die USA an. Dies bedeutete
die Kriegserklärung an Japan, Deutschland und Italien. Die USA halfen den
besetzten Gebieten nach dem Ende des Krieges mit dem Marshall-Plan.
Moderne
Nach
dem Zweiten Weltkrieg wendeten sich die USA von der Monroe-Doktrin ab. Der
Gegensatz zur Sowjetunion führte zum Kalten Krieg und die USA überwanden ihren
Isolationismus. Amerikanische Interessen wurden nun auf der gesamten Welt
vertreten. 1950 intervenierten sie im Koreakrieg oder ab
1964 in Vietnam. In den
1950er Jahren kam es zu einer sehr konservativen Wende in der amerikanischen
Innenpolitik. In der McCarthy-Ära wurden vermeintliche kommunistische Umtriebe
verfolgt. Die Maßnahmen erinnerten dabei eher an die Inquisition und
Hexenverfolgung als an moderne Untersuchungen. 1954 wurde McCarthy abgesetzt.
Der Kalte Krieg führte einerseits zur Gefahr eines atomaren Weltkriegs,
andererseits stimulierte er Wirtschaft und Forschung. Nach dem Sputnikschock,
bei dem es der Sowjetunion gelang, einen Satelliten ins All zu befördern, wurde
vor allem unter Präsident Kennedy die Weltraumtechnik weiterentwickelt. Den USA
gelang es 1969, Menschen auf den Mond zu befördern. Innenpolitisch
radikalisierte sich die Lage jedoch. Kennedy wurde 1963 ermordet, 1968 wurde
Martin Luther King erschossen. Die Schwarzen erhielten Bürgerrechte,
Sodomiegesetze wurden abgeschafft. Die USA liberalisierten sich. Gleichzeitig
griffen sie aber außenpolitisch immer mehr in die Politik anderer Staaten ein,
um eine Ausbreitung der sowjetischen Macht zu verhindern. Während der
1980er
Jahre unterstützten die USA viele Diktaturen oder unterstützten Rebellionen.
Unter Präsident Reagan näherten sich Sowjetunion und USA langsam an.
1989 fiel
die Berliner Mauer und 1991 zerfiel die Sowjetunion. Gleichzeitig entstand mit
den geförderten Diktaturen, vor allem im Nahen Osten, eine neue Gefahr für die
USA. Bereits 1990 mussten sie im Irak intervenieren. Viele islamische Rebellen,
die von den USA während des Kalten Krieges unterstützt worden waren, wandten
sich nun gegen sie.
Der islamistische Terror gipfelte in den Anschlägen auf das
World Trade Center 2001. Präsident Bush erklärte darauf hin den Krieg gegen den
Terror.
2001 marschierten die USA in Afghanistan ein und stürzten die Taliban,
2003 folgte der Angriff auf den Irak und das Hussein-Regime. Unter der Regierung
des ersten farbigen Präsidenten Obama versuchten die USA eine neue, liberalere
Politik zu verfolgen.
Im Jahr 2016 folgte der Republikaner
Donald Trump dem Afroamerikaner Obama als Nachfolger ins
Präsidentenamt. Er hatte die Wahl am 8. November gewonnen.