Die Berliner Mauer: Eine Übersicht
Die Berliner Mauer
war eines der bekanntesten Symbole des Kalten
Krieges und der deutschen Teilung. Sie trennte vom
13. August 1961 bis zum
9. November 1989 Ost- und
West-Berlin und wurde vom sozialistischen Staat
Deutsche Demokratische Republik (DDR) errichtet, um
die Flucht seiner Bürger in den Westen zu
verhindern.
1. Warum wurde die Mauer gebaut?
Nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Deutschland in vier
Besatzungszonen aufgeteilt, die von den USA,
Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion
kontrolliert wurden. Berlin, obwohl mitten in der
sowjetischen Zone gelegen, wurde ebenfalls in vier
Sektoren aufgeteilt.
Mit der Gründung
der Bundesrepublik Deutschland im
Mai 1949 und der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR, Ostdeutschland) im
Oktober 1949 vertiefte sich die Spaltung. Die
politischen und wirtschaftlichen Unterschiede wurden
immer größer:
- Westdeutschland erlebte dank der
Marshallplan-Hilfe einen wirtschaftlichen
Aufschwung.
- Ostdeutschland blieb unter sowjetischer
Kontrolle und hatte eine Planwirtschaft, die
wenig Wohlstand brachte.
Fluchtbewegung in den Westen
Da es in der
DDR immer mehr wirtschaftliche Probleme und
politische Repressionen gab, flohen Millionen
Menschen in den Westen –
fast 3,5
Millionen DDR-Bürger zwischen
1949 und
1961.
Besonders Berlin war ein Fluchtpunkt, da man hier
relativ leicht von Ost nach West wechseln konnte.
Um die
Massenflucht zu stoppen, entschied die DDR-Regierung
unter
Walter Ulbricht – mit Unterstützung der
Sowjetunion – die Stadt zu trennen.
2. Bau der
Mauer am 13. August 1961
In der Nacht
vom 12. auf den 13. August 1961 begann der Bau der
Berliner Mauer:
- Zunächst
wurden
Straßen gesperrt und Stacheldrahtzäune
aufgestellt.
- Kurz
darauf begann man mit der Errichtung einer
betonierten Grenzanlage.
- West-Berlin wurde vollständig von der DDR
abgeriegelt.
Die Mauer war
etwa 155
km lang und verlief
um
West-Berlin herum.
3.
Statistik zur Berliner Mauer
Die Mauer wurde
in den folgenden Jahren immer weiter ausgebaut und
verbessert:
- 1961-1965: Erste Version mit
Stacheldraht und einfachen Betonplatten.
- 1965-1975: Massivere Betonmauer mit
Wachtürmen und Sperrzonen.
- 1975-1989: Hinterlandmauer mit
Todesstreifen, Selbstschussanlagen,
Hundelaufanlagen und scharfen Grenzwächtern.
Die endgültige
Version der Mauer bestand aus:
- 3,60 m
hohen Betonwänden
- Einem
"Todesstreifen" mit Wachtürmen, Gräben und
Sperranlagen
- Beleuchtung, Selbstschussanlagen und
Minenfeldern in einigen Bereichen
- Über
300 Wachtürmen mit Grenzsoldaten
Jeder, der
versuchte, die Mauer zu überwinden, riskierte sein
Leben.
4.
Fluchtversuche und Todesopfer
Trotz der
massiven Sicherungen versuchten viele Menschen, aus
der DDR zu fliehen. Manche nutzten Tunnel,
Seilbahnen, versteckten sich in Autos oder bauten
selbst Ballons.
- Insgesamt
gab es mindestens
140
bestätigte Todesopfer an der Mauer
(manche Schätzungen gehen von bis zu 250 aus).
- Berühmtes
Beispiel:
Peter
Fechter, ein 18-Jähriger, der 1962
angeschossen wurde und verblutete, ohne dass ihm
geholfen wurde.
5. Der
Fall der Mauer am 9. November 1989
Durch
zunehmende Proteste, wirtschaftliche Probleme und
den Reformkurs der Sowjetunion unter
Michail
Gorbatschow kam es in der DDR zu einer
Krise. Die Bürger forderten Reisefreiheit und
Demokratie.
- Montagsdemonstrationen in Leipzig und
anderen Städten führten zu immer größerem Druck
auf die Regierung.
- Am
9.
November 1989 kündigte die DDR
überraschend eine neue Reiseregelung an. Durch
ein Missverständnis verkündete ein Funktionär,
dass die Grenze "sofort" geöffnet sei.
- Tausende
Menschen strömten zu den Grenzübergängen – die
Grenzsoldaten gaben schließlich nach, und die
Mauer fiel.
6.
Nachwirkungen und Wiedervereinigung
1990 wurde
Deutschland offiziell
wiedervereint.
Heute
erinnern zahlreiche
Denkmäler an die Mauer, darunter:
- Die
East Side Gallery (ein bemalter
Mauerabschnitt in Berlin)
- Die
Gedenkstätte Bernauer Straße
- Der
Checkpoint Charlie (ehemaliger
Grenzübergang)
Fazit
Die Berliner
Mauer war ein Symbol der deutschen Teilung und des
Kalten Krieges. Ihr Fall markierte das Ende der DDR
und den Beginn der Wiedervereinigung Deutschlands.
Heute dient sie als Mahnmal für Freiheit und
Einheit.
Erwähnenswertes