Die Mongolei ist ein Staat in Ostasien, der
Ausgangspunkt eines der größten Reiche der
Geschichte gewesen ist: des Mongolischen
Reiches. Einst wurde von Karakorum aus die
damals bekannte Welt beherrscht. Die Mongolen
haben nicht nur ihren Staat, sondern auch die
benachbarten Gegenden stark beeinflusst. Heute
sind sie zu ihrem traditionellen Leben
zurückkehrt.
Frühzeit
Die Mongolei ist sehr lange vom Menschen
aufgesucht worden. Seit mindestens dem 3.
Jahrtausend v. Chr. fanden sich immer wieder
nomadisierende Kulturen in diesem Gebiet, wie
die Skythen. Im ersten Jahrtausend v. Chr.
lebten in diesem Gebiet die Xiongnu, die von
einigen Forschern als Ursprung der Hunnen
angesehen werden. Später, im ersten Jahrtausend
n. Chr., fanden sich auch Turkvölker, Khitan und
Uiguren. Woher und wann die Mongolen kamen ist
noch nicht ganz eindeutig geklärt. Vermutlich
handelt es sich um ein Gemisch eben jener
Reiternomaden, die in Zentralasien anzutreffen
sind. Um ca. 1000 lassen sie sich in der
Mongolei nachweisen. 1130 versuchte Kabul Khan
die unter sich zerstrittenen Mongolen erstmals
zu einen, was ihm für dreißig Jahre gelang. Doch
erst
Dschingis Khan vermochte es 1206, alle
Stämme zu vereinen, ihnen ein Gesetz zu geben
und einen Staat. Die Mongolen stellten eine
Macht dar, wie sie die damalige Welt noch nicht
gesehen hatte. 1207 schlossen sich die Uiguren
an und weitere Reiterstämme folgten. Die
Mongolen eroberten in den folgenden Jahrzehnten
ein Reich, das sich von Europa bis ans
Chinesische Meer erstreckte. 1227 starb
Dschingis Khan. Sein Nachfolger Ogedei machte
Karakorum zur Hauptstadt der Mongolei und des
Reiches. Von hier aus begannen nun die
Kriegszüge in weit entfernte Gebiete. 1236
bis1240 vernichteten sie die Rus und besetzten
das Gebiet am Ural. 1241 standen sie vor
Schlesien. Nur der Tod des Ogedei 1241 hat
Mitteleuropa vor weiteren Angriffen verschont.
Im Nahen Osten fiel das Persische Reich. 1240
bis 1502 existierte in Zentralasien die Goldene
Horde, das größte Reich, das die Welt je gesehen
hat. Aber erst Kublai Khan konnte ab 1260 die
Song-Dynastie schlagen und 1271 als Kaiser von
China die Yuan-Dynastie begründen. Damit waren
die Mongolen auf der Höhe der Macht.