März 1953 – Erlösung und Trauer
Für die täglich zunehmende Zahl der Flüchtlinge, die
die
DDR verließen, war die Ankunft in Berlin (West)
eine Erlösung, zumal ein Vertriebenengesetz eine
bundesweite Regelung für diese Menschen festgelegt
hatte. In der
UdSSR war der Tod des regierenden
Diktators
Josef W. Stalin ein Schock für die
Parteiführung und für viele Inhaftierten
gleichermaßen eine Erlösung, denn ihre Hoffnungen
auf eine Amnestie erfüllte sich noch im selben
Monat. Die Trauer um Stalin uferte in der DDR zu
einem neuen Personenkult um den ehemaligen
Parteichef aus. Denkmäler und Statuen wurden aus dem
Boden gestampft, bzw. von sowjetischen Künstlern
angefertigt, obwohl die DDR eigentlich andere Sorgen
hatte, beispielsweise mit der Versorgung der
Bevölkerung und der massiven Abwanderung ihrer
Bürger in den Westen.
Wichtige Ereignisse
im März 1953
1. März
In
Dresden wurde die Dritte Deutsche
Kunstausstellung eröffnet. Sie dauerte bis zum 25.
Mai und präsentierte einen künstlerischen
Querschnitt des sozialistischen Realismus, so wie er
in der DDR vorherrschte, bzw. vorzuherrschen hatte.
Ministerpräsident Otto Grotewohl (1894-1964) rief
die Künstler auf, „diszipliniert und exakt ihre
künstlerischen Aufgaben zu erfüllen“.
1. März
In der
Volksrepublik China wurde ein Wahlgesetz für
die ersten Parlamentswahlen seit der Machtübernahme
der Kommunisten verkündet. Nach diesem Gesetz wurde
Großgrundbesitzern und sogenannten
Konterrevolutionären das Wahlrecht versagt. Es waren
nur Kandidaten der Kommunistischen Partei und die
Massenorganisationen zur Aufstellung zugelassen.
1. März
In
Chile wurden Parlamentswahlen ausgetragen, bei
denen die Regierungskoalition ihre Mehrheit verlor.
Die Anhänger von Präsident Carlos Ibáñez del Campo
(1877-1960) verfügten danach mit der Opposition über
73 Sitze im Parlament.
1. März
Das Amerikanische Komitee für die Befreiung der
Völker Russlands hatte den Sender Radio Liberation
gegründet und mit der Ausstrahlung begonnen. Radio
Liberation sendete zunächst in russischer Sprache.
Der Sender lehnte sich an das Vorbild von Radio Free
Europe an, der am 1. Mai 1951 seinen Sendebetrieb
aufgenommen hatte und vor allem für die Hörer in
mittel- und osteuropäischen Ländern außerhalb der
Sowjetunion gedacht war. Mit Radio Liberation wurden
nun auch russische Hörer informiert. Erst 1954
nannte sich der Sender dann Radio Liberty, bzw.
Radio Swoboda (russ.: Freiheit)
1. März
In den USA wurde von Harold Burson (*1921) und Bill
Marsteller (1914-1987) die Public-Relations-Agentur
gegründet, die zu einer der weltweit größten ihrer
Art wurde.
2. März
Die Flüchtlingswelle aus der
DDR erreichte einen
neuen Höhepunkt. In
Berlin (West) stellten 6000
Menschen innerhalb eines einzigen Tages einen
Asylantrag, um im Westen bleiben zu können.
2. März
In
Köln wurde der Westdeutsche Kreis der
Internationalen Konferenz zur friedlichen Lösung der
deutschen Frage gegründet. Die Gruppe wandte sich
gegen eine Beteiligung der Bundesrepublik
Deutschland an einem westlichen Militärbündnis. Ihr
gehörten u. a. Joseph Wirth (1879-1956) an, der
ehemalige Reichskanzler sowie der Kirchenpräsident
Martin Niemöller (1892-1984).
2. März
Der Partei- und Regierungschef der Sowjetunion,
Josef W. Stalin (1878-1953) erlitt eine
Gehirnschlag.
2. März
Die britische Regierung erließ eine Amnestie für
alle britischen Soldaten, die während des Zweiten
Weltkrieges desertiert waren. Anlass war die Krönung
von Königin Elisabeth II. (*1926), die im Juni
stattfinden würde.
2. März
Zwischen den Anhängern und den Gegnern des
iranischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh
(1882-1967) kam es in Teheran zu blutigen
Zusammenstößen, die durch die Festnahmen von 70
regierungskritischen Armeeoffizieren ausgelöst
worden waren.
3. März
Terminschwierigkeiten wurden als offizieller Grund
dafür angegeben, dass die Vertreter des Deutschen
Fußball-Bundes und der Sektion Fußball in der DDR
sich bei ihren Gesprächen in Hannover nicht auf die
Durchführung einer gesamtdeutschen
Fußballmeisterschaft in der laufenden Spielzeit
einigen konnten.
3. März
Der Vizekanzler und Bundesvorsitzende der Freien
Demokratischen Partei (FDP), Franz Blücher
(1896-1959), betonte in Limburg, dass seine Partei
nicht durch einstige Nationalsozialisten
unterwandert sei. Im Vorfeld waren einigen
FDP-Politikern Verbindungen zu der im Januar
verhafteten Gruppe ehemaliger
nationalsozialistischer Funktionäre unterstellt
worden.
4. März
Zwischen der Alliierten Hohen Kommission und
Vertretern der Firma Friedrich Krupp kam es zur
Unterzeichnung eines Vertrages über die Entflechtung
des Krupp-Konzerns. Der Vertrag ermöglichte es, die
Eisen und Stahl erzeugenden Betriebe sowie die
Kohlebergwerke aus dem Gesamtunternehmen
herauszulösen.
4. März
Vom Deutschen Bundestag wurde das
Sowjetzonen-Notleistungsgesetz verabschiedet. Das
Gesetz regelte die Ansprüche auf staatliche
Hilfsleistungen, die DDR-Flüchtlingen
bundeseinheitlich zustanden.
5. März
Eine Gehältererhöhung um 20% wurde vom Deutschen
Bundestag für die Bundesbeamten beschlossen. Das
Inkrafttreten des Beschlusses war auf den 10. April
1953 festgelegt worden.
5. März
Der Partei- und Regierungschef der UdSSR, Josef W.
Stalin (1878-1953) starb in der sowjetischen
Hauptstadt an den Folgen eines Schlaganfalls, den er
am 2. März erlitten hatte.
5. März
Der russische Komponist Sergej Prokofjew (1891-1953)
starb ebenfalls in
Moskau. Zu Prokofjews
bekanntesten Werken gehört u. a. das Sinfonische
Märchen für Kinder „Peter und der Wolf“, das der
Künstler 1936 geschaffen hatte.
6. März
Georgi M. Malenko (1902-1988), der bisherige
Stellvertreter des UdSSR-Parteichefs Josef W. Stalin
(1878-1953), wurde zum Nachfolger im Amt als
Regierungschef benannt. An die Spitze der KPdSU
(Kommunistische Partei der Sowjetunion) trat das
zehnköpfige Präsidium des Zentralkomitees als
kollektives Führungsgremium.
6. März
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche
in Deutschland, Bischof Otto Dibelius (1880-1967),
äußerte in einem Brief an den Bundeskanzler
Konrad
Adenauer (1876-1967) seine Besorgnis über die
zunehmende Zahl unverheiratet zusammen lebender
Paare.
6. März
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer
(1876-1967) reiste zu seinem ersten Staatsbesuch in
die USA.
7. März
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wies eine
Klage der Regierungsparteien gegen die
SPD-Opposition über deren Verhalten beim
Ratifizierungsverfahren der deutsch-alliierten
Verträge als unzulässig zurück. Die SPD hatte
beantragt, festzustellen, dass zur Ratifizierung
eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig sei.
7. März
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo unterschrieben
die DDR und Ägypten ein Handelsabkommen. Bei
Wirtschaftsverhandlungen, die im Februar auch
zwischen der BRD und
Ägypten geführt worden waren,
war es zu keinem Ergebnis gekommen.
7. März
Auf ihrem Parteitag in Köln (7. und 8. März)
bekräftigte die Zentrumspartei ihre Ablehnung
gegenüber einer Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft.
7. März
Die Oper „Lulu“ des österreichischen Komponisten
Alban Berg (1885-1935) hatte in der Essener Oper
ihre deutsche Erstaufführung. Die Aufführung war ein
überwältigender Erfolg und wurde zu einem
Meilenstein in der deutschen Musikgeschichte.
8. März
Der rechtsradikale „Bund Deutscher Jugend“, der
schon in mehreren Bundesländern verboten war, löste
seine restlichen Landesverbände auf.
8. März
Der Landesverband der Deutschen Partei in
Nordrhein-Westfalen, der vom Bundesvorstand
aufgehoben worden war, gründete sich in Düsseldorf
als neue Partei. Sie gab sich den Namen Unabhängige
Deutsche Partei (UDP).
9. März
Etwa 1,5 Millionen Menschen gaben in Moskau auf dem
Roten Platz dem am 5. März verstorbenen sowjetischen
Regierungschef Josef W. Stalin (1878-1953) die
letzte Ehre. Stalin wurde an der Seite des
Staatsgründers der Sowjetunion, Wladimir Iljitsch
Lenin (1870-1924) beigesetzt. Der neue Vorsitzende
des sowjetischen Ministerrates, Georgi M. Malenko
(1902-1988), betonte in seiner Trauerrede, die UdSSR
strebe ein friedliches Nebeneinander
kapitalistischer und sozialistischer Staaten an.
10. März
Unweit von Regensburg im
Bundesland Bayern wurde ein
Düsenjäger der US-amerikanischen Luftwaffe von zwei
sowjetischen Jagdflugzeugen abgeschossen.
10. März
Der norwegische Politiker und erste offiziell
ernannte Generalsekretär der Vereinten Nationen
(UNO), Trygve Lie (1896-1968), der am 10. November
1952 von seinem Amt zurückgetreten war, beschuldigte
vor der UN-Vollversammlung die Sowjetunion, für
seinen Rücktritt verantwortlich zu sein. Lie hatte
das militärische Eingreifen gegen Nordkorea
befürwortet, das vom Weltsicherheitsrat beschlossen
worden war. Stalin (1878-1953) sah in Lie einen
Gegner des Ostblocks und betrieb dessen Absetzung.
Trygve betonte in seiner Rede, dass die sowjetische
Regierung seine Arbeit seit dem Ausbruch des
Koreakrieges sabotiert habe.
10. März
Auf einer Tagung in
Straßburg verabschiedete eine
sogenannte Ad-hoc-Versammlung der Montanunion, die
aus Parlamentariern der sechs Mitgliedsländer
bestand, einen Verfassungsentwurf für eine
Europäische Gemeinschaft. Die Tagung hatte am 7.
März begonnen.
11. März
Von der französischen Nationalversammlung wurde eine
Amnestie für Beamte und Politiker verabschiedet. Sie
betraf Personen, die während des Zweiten Weltkriegs
mit den deutschen Besatzern zusammengearbeitet
hatten. Etwa 23.000 Menschen waren von der Amnestie
betroffen.
11. März
Vom Senator für Inneres in Berlin (West) wurde die
„Vereinigung freier unabhängiger Deutsche“ verboten.
12. März
An der Elbe bei Lauenburg, nahe der Grenze zur DDR,
wurde ein britisches Militärflugzeug von
sowjetischen Jagdflugzeugen abgeschossen. Bei den
Jagdflugzeugen handelte es sich um Maschinen des
Typs „Mig 15“.
12. März
Das Parlament von
Mexiko beschloss, ein aktives und
passives Wahlrecht für Frauen einzuführen.
12. März
Das bis dahin größte und modernste Kino der
Bundesrepublik, der Film- und Revuepalast „Theater
am Aegi“, wurde am Aegidientorplatz in Hannover
eröffnet.
12. März
Das Bundesvertriebenenministerium gab an, dass noch
3,5 Millionen Deutsche als Folge des Zweiten
Weltkrieges als vermisst galten. Um das Schicksal
der Vermissten aufzuklären, versprach man sich Hilfe
durch eine Heimkehrerbefragung.
13. März
Auf Anordnung der Oberbundesanwaltschaft wurden im
gesamten Bundesgebiet die Büros der kommunistischen
Organisation „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ)
durchsucht. Die FDJ war seit 1951 in der BRD
verboten.
13. März
Joseph Kardinal Wendel (1901-1960), der 1952 zum
Erzbischof von München und Freising ernannt worden
war, gab in einer Absichtserklärung bekannt, in oder
bei München eine katholische Akademie für alle
bayerischen Diözesen ins Leben zu rufen.
13. März
Vom tschechoslowakischen Sender „Radio Prag“ wurde
bekannt gegeben, dass der Präsident des Landes,
Klement Gottwald (1896-1953), schwer erkrankt sei.
13. März
Die leitenden Mitarbeiter der Volkspolizei der DDR,
die für die Durchführung der „Aktion Rose“ an der
Ostseeküste zuständig waren, legten ihre Bilanz vor.
Danach waren 440 Pensionen, Hotels und andere
Wirtschaftsbetriebe ersatzlos enteignet worden. Es
ergab sich aus beschlagnahmtem Bargeld, Schmuck und
eingezogener Konten ein Betrag von etwa zwei
Millionen Mark. Mehrere Hoteliers und
Gewerbetreibende waren inhaftiert worden. Etwa 220
waren geflohen. Die „Aktion Rose“ hatte am 10.
Februar 1953 begonnen. Ihr Ziel war es nicht nur,
die Ostseeküste in die besitzende Hand der
DDR-Machthaber zu bringen, sondern die Ostseeküste
langfristig zu einer militärischen Schutzzone zu
machen.
14. März
Das Zentralkomitee der Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (SED) schlug den
Mitgliedern der bundesdeutschen Sozialdemokratischen
Partei (
SPD) in einem offenen Brief vor, eine
Aktionseinheit zu bilden, die sich gegen die
Wiederbewaffnung der BRD im Rahmen der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) richtete.
14. März
In Prag verstarb der Staatspräsident der
Tschechoslowakei (ČSSR), Klement Gottwald
(1896-1953) im Alter von 56 Jahren. Er war der erste
kommunistische Arbeiterpräsident des Landes, das er
im stalinistisch-diktatorischen Stil regiert hatte.
14. März
In der UdSSR wurde
Nikita S. Chruschtschow
(1894-1971) zum neuen Sekretär des Zentralkomitees
der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU)
ernannt. Er trat die Nachfolge von Georgi M. Malenko
(1902-1988) an, der nach dem Tod von Stalin
(1878-1953) dessen Amt des sowjetischen
Regierungschef angetreten hatte.
14. März
Der ische Ministerpräsident Shigeru Yoshida
(1878-1967) erklärte nach einem Misstrauensvotum
gegen die Regierung den Rücktritt seines Kabinetts
und löste das Parlament auf.
15. März
Hochrangige, ehemalige deutsche Offiziere sprachen
sich auf einer Tagung der Europa-Union gegen eine
Nationalarmee, befürworteten aber die Aufstellung
der geplanten Europaarmee.
15. März
Mit einem 7:3-Sieg der deutschen Nationalmannschaft
gegen das Gastgeberland
Schweiz ging die 20.
Eishockey-Weltmeisterschaft in Basel zu Ende, die am
7. März begonnen hatte. Damit belegte Deutschland
hinter Schweden den zweiten Platz.
15. März
Die gemeinschaftliche Nutzung von 160.000
Eisenbahn-Güterwagen war in einem Abkommen zwischen
acht westeuropäischen Ländern festgelegt worden und
trat am heutigen Tag in Kraft.
16. März
Der kommunistische Politiker und Staatspräsident
Jugoslawiens,
Josip Broz Tito (1892-1980) reiste zu
einem fünftägigen Staatsbesuch in die britische
Hauptstadt London.
16. März
Für Patrouillenflüge zur Überwachung der
innerdeutschen Grenze wurden von der
US-amerikanischen Luftwaffe erstmals Düsenjäger vom
Typ F 86 „Sabrejet“ eingesetzt. Sie galten als die
modernsten Kampfflugzeuge der USA.
16. März
Am europäischen Sitz der Vereinten Nationen (UNO) in
Genf errichtete die Bundesrepublik Deutschland eine
Vertretung.
17. März
Die bereits 1951 in Großbritannien von der
Labour-Regierung durchgeführte Verstaatlichung der
Eisen- und Stahlindustrie wurde von der
konservativen Mehrheit im britischen Unterhaus
rückgängig gemacht.
17. März
Das Vermächtnis des am 5. März 1953 verstorbenen
sowjetischen Staatsmannes und Parteichefs Josef W.
Stalin (1878-1953) wurde vom Zentralkomitee der
Sozialistischen Einheitspartei (SED) gewürdigt.
Unter anderem wurde angeordnet, Reproduktionen von
Stalinbüsten und Stalinstatuen sowjetischer Künstler
herstellen zu lassen.
17. März
Die US-Armee führte auf dem Versuchsgelände Yucca
Flat in der Wüste von Nevada einen neuen Atomtest
durch. Die Explosion wurde von 1000 Soldaten und 20
Journalisten in einer Entfernung von drei Kilometern
beobachtet.
18. März
Das 1952 unterzeichnete deutsch-israelische
Wiedergutmachungsabkommen wurde vom Deutschen
Bundestag in
Bonn verabschiedet.
18. März
Ein Antrag, in dem der Austritt
Indiens aus dem
Commonwealth gefordert wurde, wurde vom indischen
Parlament abgelehnt.
18. März
Im Nordwesten Anatoliens (
Türkei) forderte ein
schweres Erdbeben etwa 1100 Menschenleben.
18. März
In der
französischen Hauptstadt Paris begann die
erste Tagung der Europäischen Verkehrskonferenz.
Ziel der Tagung war es, eine Koordinierung des
Verkehrswesens der westeuropäischen Länder zu
erreichen.
18. März
Anlässlich des Staatsbesuches des jugoslawischen
Präsidenten Josip Broz Tito (1892-1980) in
Großbritannien, war in Duxford ein Schaufliegen zu
Ehren des Marschalls veranstaltet worden. Dabei kam
es zum Absturz zweier Düsenjäger der Royal Air
Force, die in der Luft zusammengestoßen waren. Beide
Piloten kamen dabei ums Leben.
19. März
In Frankfurt an der Oder (
DDR) wurde ein Sammellager
für DDR-Bürger eingerichtet, die nach ihrer Flucht
in den Westen zurückgekehrt waren.
19. März
Bundespräsident
Theodor Heuss (1884-1963) eröffnete
in
Frankfurt am Main die 36. Internationale
Automobilausstellung (IAA). Die Messe dauerte bis
zum 29. März. Eine der Neuheiten, die präsentiert
wurden, war der Messerschmitt-Kabinenroller.
19. März
In dritter Lesung verabschiedete der Deutsche
Bundestag den Deutschlandvertrag und den Vertrag
über die Gründung der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft(EVG) gegen die Stimmen von
SPD und KPD.
19. März
Die 25. Oscar-Verleihung in Hollywood wurde erstmals
vom Fernsehen in den USA und in Kanada ausgestrahlt.
U. a. wurde Gary Cooper (1901-1961) für seine Rolle
des Will Kane in „Zwölf Uhr mittags“ prämiert.
19. März
Die Organisation „Deutsche Gemeinschaft“ (DG) wurde
in Niedersachsen vom niedersächsischen Minister des
Innern und der Landesgemeinschaft Niedersachsen
verboten.
19. März
Im New Yorker National Theatre fand die Uraufführung
des Schauspiels von Tennessee Williams (1911-1983) „Camino
Real“ statt.
20. März
Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West),
Ernst Reuter (1889-1953), traf während seiner
USA-Reise zu einem Gespräch mit dem US-Präsidenten
Dwight D. Eisenhower (1890-1969) zusammen.
Hauptthema war u. a. die massiv gestiegene Zahl der
DDR-Flüchtlinge, die nach Berlin (West) gekommen
waren. Am Ende von Reuters Besuch am 28. März waren
in den USA 600.000 Dollar an Spendengeldern für die
DDR-Flüchtlinge gesammelt worden. Das waren
umgerechnet ca. 2,5 Mio. DM.
20. März
Die Hohe Kommission der Alliierten in der
Bundesrepublik beschloss, die I. G. Farben in drei
Nachfolgegesellschaften aufzuteilen, die sich bis
zum Monatsende endgültig konstituierten.
20. März
Einen britischen Vorschlag zur Beilegung des Streits
über die verstaatlichten ehemaligen britischen
Ölgesellschaften lehnte der Ministerpräsident des
Irans, Mohammad Mossadegh (1882-1967) ab. Der
irakische Politiker wies hauptsächlich deren
Entschädigungsforderungen zurück.
20. März
Auf der Jahrestagung des Verbandes Deutscher
Soldaten in Bonn forderte deren Vorsitzender,
Admiral a. D. Gottfried Hansen (1881-1976), die
Bundesregierung auf, sich für die als
Kriegsverbrecher verurteilten ehemaligen
Wehrmachtsangehörigen einzusetzen. Von
Bundesinnenminister Robert Lehr (1883-1956) wurde
die „staatsbejahende Gesinnung“ der ehemaligen
deutschen Soldaten hervorgehoben.
21. März
Der bisherige Ministerpräsident der
ČSSR, Antonin Zápotocký (1884-1957), trat die Nachfolge des
verstorbenen Staatsoberhauptes Klement Gottwald
(1890-1953) an.
21. März
Die Exil-CDU hielt in Bonn ihren dritten Parteitag
ab. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen,
Jakob Kaiser (1888-1961), wurde als Vorsitzender
bestätigt. Die Exil-CDU verstand sich als die
zuständige Parteigliederung für das Gebiet der DDR.
22. März
Das Selbstverwaltungsstatut für den Sudan, das
Bestandteil in einem britisch-ägyptischen Abkommen
war, trat mit der Unterzeichnung durch den
britischen Generalgouverneur Sir Robert Howe
(1893-1981) in Kraft.
23. März
Die erneute Regierungsbildung, mit der der
österreichische Bundeskanzler Leopold Figl
(1902-1965) von der Österreichischen Volkspartei
(ÖVP) nach den Parlamentswahlen im Februar
beauftragt worden war, sah er sich außerstande zu
realisieren. Er gab den Auftrag zurück.
23. März
Aufgrund eines Abkommens, das die Rückführung von
insgesamt 30.000 gefangenen ern vorsah, ließ
die
Volksrepublik China zunächst 2000 ische
Kriegsgefangene frei.
24. März
Zum ersten Mal wurde der Europäische Literaturpreis
in Genf verliehen. Die Auszeichnung erhielten u. a.
der aus Westfalen stammende Werner Warsinsky
(1910-1992) für seinen Roman „Kimmerische Fahrt“ und
der seit 1951 im französischen Exil lebende
polnische Schriftsteller Czesław Miłosz (1911-2004)
für „Das Gesicht der Zeit“.
24. März
Im Alter von 85 starb in London die Witwe des
früheren Königs Georg V. (1865-1936), Königin Mary
(1867-1953). Sie war die Großmutter von Königin
Elisabeth II. (*1926).
25. März
Durch das Vertriebengesetz, das vom Deutschen
Bundestag angenommen worden war, wurde die
Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen aus
den früheren Ostgebieten und der DDR bundesweit
einheitlich geregelt.
25. März
In
Brasilien wurde in sieben Nordostprovinzen der
nationale Notstand ausgerufen. Der Grund war die
seit 1877 herrschende schwerste Dürre, von der die
Region betroffen war.
25. März
Ein Gesetz über die Entflechtung des Filmkonzerns
Ufa, der früher im Besitz des Deutschen Reiches
gewesen war, wurde vom Deutschen Bundestag
verabschiedet. Innerhalb von zwei Jahren soll das
Konzern-Vermögen in Privatbesitz überführt werden.
26. März
Etwa 150 farbige Bewohner einer Siedlung nördlich
von Nairobi (
Kenia) wurden von Mitgliedern der gegen
die britische Kolonialherrschaft kämpfenden
Mau-Mau-Bewegung ermordet. Angeblich hatten die
Ermordeten mit der Kolonialmacht sympathisiert.
26. März
Den bundesdeutschen Behörden wurde von der
Britischen Hochkommission die Untersuchung und
Strafverfolgung übertragen gegen die Gruppe
ehemaliger Nationalsozialisten, die im Januar
verhaftet worden war. Die Nationalsozialisten hatten
dem Kreis um den früheren Staatssekretär im
Propagandaministerium und ehemaligen persönlichen
Referenten von Joseph Goebbels (1897-1945) Werner
Naumann (1909-1982) angehört.
27. März
Die Ratifizierungsurkunden zum Vertrag über die
Europäische Verteidigungsgemeinschaft sollte einem
Beschluss der Bundesregierung zufolge dem
Bundespräsidenten erst zur Unterzeichnung vorgelegt
werden, wenn das Ratifizierungsverfahren auch in den
anderen Vertragsländern abgeschlossen war oder wenn
das Bundesverfassungsgericht eine Entscheidung im
Rechtsstreit um die Verträge gefällt hatte.
27. März
In Hannover vereinbarten die in der
Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten
Deutschlands (ARD) zusammengeschlossenen
Rundfunksender die Ausstrahlung eines
gemeinschaftlichen Fernsehprogramms. Mit dem
sogenannten Fernsehvertrag wurde die Grundlage
gelegt für das spätere „Deutsche Fernsehen“.
27. März
Das seit dem März des Vorjahres verhandelte Abkommen
zwischen der Bundesrepublik Deutschland,
Israel und
der Jewish Claims Conference (JCC), das am 10.
September 1952 geschlossen worden war, trat in
Kraft. Das Wiedergutmachungsabkommen, das auch
„Luxemburger Abkommen“ genannt wurde, beinhaltete u.
a. Zahlungen, Exportgüter und Dienstleistungen im
Wert von 3,5 Milliarden DM. Es war von Bundeskanzler
Konrad Adenauer (1876-1967) und dem israelischen
Außenminister Moshe Scharet (1894-1965)
unterzeichnet worden.
28. März
In der
Sowjetunion wurde eine Amnestie verkündet,
durch die Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren sowie
Strafen für Jugendliche, Frauen mit Kindern und
Personen über 55 Jahren erlassen wurden. Sonstige
Strafen wurden auf die Hälfte verkürzt. Davon
ausgenommen waren Strafen wegen sogenannter
konterrevolutionärer Verbrechen und wegen Mordes.
28. März
Eine der populärsten bundesdeutschen Radiosendungen,
die vorübergehend abgesetzt war – die Schlagerparade
des Nordwestdeutschen Rundfunks – wurde erstmals
wieder gesendet.
28. März
Der Vorschlag des UN-Oberkommandos in
Korea, kranke
und verwundete Kriegsgefangene auszutauschen, wurde
von der
Volksrepublik China und Nordkorea
angenommen. Das Oberkommando beider Länder schlug
außerdem die Wiederaufnahme von Waffenverhandlungen
vor. Diese waren seit Oktober 1952 unterbrochen
worden.
29. März
Der italienische Senat verabschiedete ein neues
Wahlgesetz, das festlegte, dass die Partei, die mehr
als 50% der Stimmen erhielt, Anspruch auf 65% der
Parlamentssitze haben sollte. Die Debatte darüber
war hitzig und mit teilweise handgreiflichen
Auseinandersetzungen geführt worden.
29. März
In Südafrika sprach sich der Vorsitzende des
Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) in der
Provinz Transval, Nelson Mandela (*1918), für einen
Zusammenschluss aller Bewegungen der Schwarzen in
Afrika aus, die für die nationale Unabhängigkeit
kämpften.
30. März
In
Jugoslawien wurde die zwangsweise Kollektivierung
der Landwirtschaft im Rahmen des eigenständigen
jugoslawischen Weges zum Sozialismus rückgängig
gemacht.
31. März
Der stellvertretende schwedische Außenminister, Dag
Hammarskjöld (1905-1961), wurde vom Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen einstimmig für die Wahl zum
neuen Generalsekretär der UNO nominiert.
31. März
In New York unterzeichneten Vertreter von 17
Nationen eine UN-Resolution über die
Gleichberechtigung von Mann und Frau.
31. März
Seit dem Beginn des Jahres waren 112 614 DDR-Bürger
nach Berlin (West) und in die Bundesrepublik
Deutschland geflüchtet. Im März hatten sich 58.000
Flüchtlinge in den Notaufnahmelagern in Berlin
(West) gemeldet.
Geburtstage
März
1953
März 1953 Deutschland in den Nachrichten
Mit Shakespeare beginnt 1953 die erste Spielzeit
der Weserbergland-Festhalle
Dewezet.de
März 1953 gestaltete der Fanzose Alfred Cortot einen
Klavierabend in der Weserbergland-Festhalle. Zuvor hatte
er mit Wilhelm Furtwängler in Berlin zusammengearbeitet.
Foto: Stadtarchiv. Wenn eine Stadt plötzlich ein Theater
hat, muss sich vieles erst ....
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geschah
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