April 1953 – Deutschland wird moderner
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wurde –
zunächst auf dem Papier – in der Bundesrepublik
festgeschrieben, wenn auch noch nicht im Grundgesetz
verankert. Während die politischen Wege der BRD und
der
DDR immer weiter auseinanderdrifteten, die
Flüchtlingsströme von Ost nach West immer größer
wurden, gingen die internationalen Bemühen um eine
Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) weiter
voran. Das DDR-Bruderland
Sowjetunion ermahnte die
ostdeutsche Regierung zur Mäßigung in ihren
Forderungen an die Werktätigen, die Produktion mit
noch höheren Leistungen voranzutreiben. Auf dem Ohr
war die SED-Führung allerdings taub. Und dass in den
USA im cineastischen Bereich das 3D-Zeitalter
angebrochen war, konnte man wenigstens in
West-Deutschland mit eigenen Augen bestaunen.
Wichtige Ereignisse
im April 1953
1. April
Alle gesetzlichen Bestimmungen, die mit der
Festschreibung der Gleichberechtigung von Mann und
Frau unvereinbar waren, verloren in der
Bundesrepublik Deutschland ihre Gültigkeit. Das Ehe-
und Familienrecht war dem Grundgesetzt noch nicht
angepasst.
1. April
Die neue Regierung in der UdSSR unter der Führung
von Georgi M. Malenko (1902-1988) kündigte an,
Konsumgüter um durchschnittlich 10% zu senken.
Einzelne Lebensmittel wurde um 50% im Preis
reduziert.
1. April
Nachdem in Österreich eine neue Koalitionsregierung
gebildet worden war, wurde der Parteiobmann der
Österreichischen Volkspartei (ÖVP), Julius Raab
(1891-1964) zum Bundeskanzler ernannt. Die ÖVP und
die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) bildeten
eine gemeinsame Regierung.
1. April
In Bonn wurde die Alexander-von-Humboldt-Stiftung
neu belebt. Die Stiftung soll jungen ausländischen
Akademikern Forschungsaufenthalte in der
Bundesrepublik Deutschland ermöglichen und dem
Wissensaustausch dienen. Die erste Stiftung, die
nach dem Tode des herausragenden
Naturwissenschaftlers in Berlin 1860 gegründet
worden war, bestand zunächst nicht weiter, weil sie
1923 ihr gesamtes Kapital durch die Inflation
verloren hatte. Zwei Jahre später erstand sie neu,
hatte aber ihr Wirken 1945 erneut einstellen müssen.
2. April
Durch eine vom Ministerrat der DDR erlassene
„Verordnung über das Lichtspielwesen“ sollte
gewährleistet werden, dass nur solche Personen ein
Kinos betreiben dürfen, die eine Garantie bieten
würden, „dass sie den Aufbau des Sozialismus mit
allen ihren Kräften unterstützen“.
3. April
Eine vom Bauministerium veröffentlichte Übersicht
gab an, dass in der Bundesrepublik Deutschland im
laufenden Jahr wahrscheinlich 400.000 neue Wohnungen
fertiggestellt werden würden.
3. April
In Bonn wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau
die „Konrad-Adenauer-Stiftung“ gegründet. Sie sollte
Flüchtlingen und Vertriebenen bei der Beschaffung
einer Wohnung und eines Arbeitsplatzes unterstützen.
Die Kreditanstalt stiftet 100.000 DM als
Grundkapital.
3. April
In Aachen wurde dem französischen Unternehmer und
Präsidenten der Montanunion, Jean Monnet (1888-1979)
der Karlspreis verliehen. Die Stadt vergibt diesen
Preis seit 1950 für besondere Verdienste um die
europäische Einigung.
4. April
In den Dardanellen (Meerenge in der Türkei) sank ein
türkisches U-Boot nach dem Zusammenstoß mit einem
schwedischen Frachtschiff. Dabei kamen 91
Besatzungsmitglieder des U-Bootes ums Leben.
4. April
Vom sowjetischen Innenministerium wurde die
Rehabilitierung der im Januar verhafteten
Ärztegruppe bekannt gegeben. Der Gruppe war
vorgeworfen worden, angeblich die Ermordung
führender sowjetischer Militärs geplant zu haben.
Dieser Vorwurf hatte sich als unhaltbar
herausgestellt.
4. April
Auf Antrag des italienischen Regierungschefs Alcide
de Gasperi (1881-1954) löste Staatspräsident Luigi
Einaudi (1874-1961) das Parlament auf. Er setzte für
den 7. und 8. Juni 1953 vorzeitige Neuwahlen an.
5. April
Eine Gruppe um den kubanischen Politiker Fidel
Castro (*1926) versuchte die Regierung des Diktators
Fulgenico Batista y Zaldivar (1901-1973) zu stürzen.
Der Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de
Cuba war als Beginn eines Volksaufstandes geplant
gewesen. Die Regierungsumsturz scheiterte.
5. April
Erstmals wurde ein britisches Düsenflugzeug vom Typ
„Comet“ für den Linienverkehr auf der Strecke von
London nach Tokio eingesetzt. Das Flugzeug, das die
rund 16.000 km Entfernung in 36 Stunden zurücklegte,
hatte damit eine Zeitersparnis gegenüber der
gewöhnlichen Propellermaschinen von etwa 50 Stunden.
6. April
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) traf
erstmals zu einem Besuch in den Vereinigten Staaten
in New York ein.
6. April
In der Bundesrepublik Deutschland begannen zwei
Mitarbeiter vom Ausschuss zur Unterschung
„unamerikanischer Umtriebe“, der vom
republikanischen Senator Joseph R. McCarthy
(1908-1957) geleitet wurde, mit der Überprüfung der
Angestellten, die in Deutschland für ein
US-amerikanisches Informationsprogramm tätig waren.
In den Bibliotheken der „Amerika-Häuser“ wurde nach
kommunistischer Literatur gefahndet.
7. April
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO)
wählte den parteilosen Schweden Dag Hammarskjöld
(1905-1961) zum neuen Generalsekretär. Hammarskjöld
wurde mit 57 von 59 Stimmen gewählt.
7. April
Waren aus der DDR durften nicht mehr mit dem Vermerk
„Made in Germany“ gekennzeichnet werden. Das
bestimmten die US-amerikanischen Zollbehörden.
7. April
In Berlin (Ost) nahmen die Vertreter der vier
Besatzungsmächte Gespräche über die Sicherheit des
Luftverkehrswesens zwischen der Bundesrepublik und
Berlin (West) auf. Es war die erste
Viermächte-Konferenz seit 1951.
7. April
In der italienischen Hauptstadt Rom wurden vom
Europäischen Rat für Kernphysik Mittel für den Bau
und die Ausrüstung eines internationalen
Laboratoriums für Kernphysik in Genf bewilligt.
7. April
Im Rahmen der Französischen Union bot
Frankreich den
Ländern Indochinas, Vietnam, Kambodscha und
Laos
Selbständigkeit und Gleichberechtigung an.
8. April
Der Führer der gegen die britische
Kolonialherrschaft in Kenia kämpfenden
Mau-Mau-Bewegung, Jomo Kenyatta (1893-1978) wurde
von einem britischen Gericht in Nairobi zu sieben
Jahren Zwangsarbeit und anschließender
Sicherheitsverwahrung verurteilt. Kenyatta war am
18. November 1952 wegen Anstiftung zum Aufstand
angeklagt worden.
8. April
Die letzten Teile der Stadt Kehl, die noch von
französischen Truppen besetzt waren, wurden an die
Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben.
9. April
In Washington beendete Bundeskanzler Konrad Adenauer
(1876-1967) seine Gespräche mit der Regierung der
USA. In einem Abschlusskommuniqué stellten beide
Seiten bei der Beurteilung der internationalen Lage
eine „weitreichende Übereinstimmung“ fest. Außerdem
wurde u. a. ein Kulturabkommen abgeschlossen.
9. April
In der DDR wurde die Rationierung von Schuhen und
Textilien aufgehoben. Auch die
Lebensmittelversorgung wurde neu geregelt. Danach
erhielten diejenigen, die nicht in der Produktion
tätig waren wie Privatunternehmer oder Freiberufler
keine Lebensmittelkarten mehr.
9. April
In der Bundesrepublik Deutschland wurden 35 Personen
verhaftet, die unter dem Verdacht der Spionage für
die Sowjetunion standen. Vizekanzler Franz Blücher
(1896-1959) von der FDP gab an, dass es sich bei
dieser Aktion um den schwersten Schlag gegen einen
östlichen Spionagering seit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges gehandelt habe.
9. April
Erbherzog Jean von Luxemburg (*1921) und Prinzessin
Joséphine Charlotte (1927-2005), die Schwester des
belgischen Königs Baudouin (1930-1993) schlossen in
Luxemburg die Ehe.
9. April
In Südrhodesien wurde der Verfassungsentwurf für die
Bildung einer Zentralafrikanischen Union bei einer
Volksabstimmung gebilligt. Wahlberechtigt war nur
die weiße Bevölkerung.
10. April
Mit „House of Wax“ (deutscher Titel: „Das Kabinett
des Professor Bondi“) kam der erste 3D-Film der
US-amerikanische Film- und Fernsehgesellschaft
Warner Bros. Entertainment GmbH in Amerika auf die
Leinwand.
10. April
Erstmals seit Kriegsende kam in
Israel mit einer
Sonate von Richard Strauss (1864-1949) in einem
öffentlichen Konzert das Werk eines deutschen
Komponisten zur Aufführung. Jascha Heifetz
(1901-1987), der jüdische US-amerikanische Violinist
hatte das Konzert mit der Strauss-Sonate eröffnet.
10. April
Der Führer der Kommunistischen Partei Frankreichs,
Maurice Thorez (1900-1964), kehrte nach einem
dreijährigen Aufenthalt in der Sowjetunion nach
Frankreich zurück.
10. April
Die saarländische Regierung gab in Paris einen
Sechs-Punkte-Plan bekannt, in dem vorgesehen war,
das
Saarland zum europäischen Territorium mit
innerer Autonomie zu erklären.
11. April
Die kriegführenden Parteien des Koreakrieges
unterzeichneten in Panmunjom, der Militärsiedlung,
die Süd- und Nordkorea begrenzt, ein Abkommen über
den Austausch kranker und verwundeter
Kriegsgefangenen.
11. April
Norwegen begann mit dem Rückzug seiner 4500 Mann
starken Besatzungstruppen aus Schleswig-Holstein.
Diese waren seit 1947 dort stationiert.
12. April
Der Staatschef von Südkorea, Syngman Rhee
(1875-1965) bekräftigte seinen Widerstand gegen
einen Waffenstillstand im Koreakrieg, solange die
Teilung des Landes nicht aufgehoben werde
12. April
Mit der Umbenennung des Fußballvereins Volkspolizei
Dresden in SG Dynamo Dresden wurde der Verein in die
Sportvereinigung Dynamo eingegliedert, die die
Sport-Organisation der inneren Sicherheitsorgane der
DDR war.
13. April
Truppen der kommunistischen Vietminh-Bewegung, die
gegen die französische Kolonialmacht in Indochina
kämpften, begannen eine Offensive in Laos.
13. April
Die SED-Parteiführung in der
DDR fasste einen
Beschluss gegen das sogenannte „Versöhnlertum“ in
ideologischen Fragen. In diesem Zusammenhang wurden
schwere Vorwürfe gegen Lehrkräfte an der Hochschule
für Planökonomie erhoben.
13. April
In Genf (
Schweiz) begann eine Konferenz über die
Ausweitung des Ost-West-Handels, die von der
Wirtschaftskommission der UNO für Europa
veranstaltet wurde. Die Konferenz dauerte bis zum
25. April.
13. April
Zum Abschluss einer Internationalen Weizenkonferenz,
die am 2. Februar in Washington (USA) begonnen
hatte, unterzeichnetten 17 Staaten ein neues
Weizenabkommen. Darin wurde der Höchstpreis auf 2,05
Dollar (= 8,61 DM) je Bushel (27,2kg) festgelegt.
13. April
Für die Aufstellung deutscher Streitkräfte meldeten
sich bisher 56.000 Freiwillige bei der sogenannten
Dienststelle Blank. Die Dienststelle war nach dem
Sicherheitsbeauftragten der Bundesrepublik
Deutschland, Theodor Blank (1905-1972), benannt. Das
Amt Blank war eine Vorgängerinstitution des
Bundesverteidigungsministeriums.
14. April
In Venezuela (Südamerika) trat eine neue Verfassung
in Kraft. Sie sah u. a. eine Stärkung des Parlaments
als gesetzgebendes Organ vor und führte die
Direktwahl des Präsidenten durch das Volk ein.
15. April
Die Führung der Sozialistischen Einheitspartei (SED)
in der DDR wurde vom Politbüro der KPdSU
(Kommunistische Partei der Sowjetunion) angehalten,
ihren scharfen innenpolitischen Kurs zu mildern und
das Tempo beim sozialistischen Aufbau zu drosseln.
15. April
In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wurde
während einer Rede des Präsidenten Juan Domingo
Perón (1895-1974) ein Bombenattentat verübt. Dabei
kamen sechs Personen ums Leben. In der Folge kam es
zu schweren Ausschreitungen gegen
Oppositionsanhänger.
15. April
Der Deutsche Bundestag beschloss eine Senkung der
Tabaksteuer. Dadurch kostete die billigste Zigarette
nur noch 7,5 Pfennig.
15. April
In Cannes (
Frankreich) begannen die 6.
Internationalen Filmfestspiele. Sie dauerten bis zum
29. April.
16. April
In einer programmatischen Rede zur Außenpolitik
betonte der US-amerikanische Präsident Dwigth D.
Eisenhower (1890-1969) seine Bereitschaft zur
Zusammenarbeit mit der Sowjetunion bei der Suche
nach friedlichen Lösungen für die zwischen den
beiden Ländern bestehenden Konflikten.
16. April
Die DDR-Filmgesellschaft DEFA (Deutsche Film-AG)
wurde neu gegliedert. Es wurden im Zuge eines
Regierungsbeschlusses sieben „volkseigene
Filmproduktionsbetriebe“ gebildet, die für
unterschiedliche Sparten zuständig waren. Sie
standen alle unter der unmittelbaren Aufsicht durch
das Staatliche Komitee für Filmwesen.
16. April
In Südafrika erreichte die regierende
Nationalistische Partei mit 94 Sitze die absolute
Mehrheit. Die Partei trat für eine strikte
Rassentrennungspolitik ein. Nur drei von insgesamt
158 Parlamentssitzen standen der schwarzen
Bevölkerung zu.
17. April
In Mexiko-Stadt begann ein Kongress des Internationalen Olympischen Komitees.
Hier fiel die Entscheidung darüber, dass die nächsten Olympischen Spiele 1956
wie vorgesehen in Melbourne (Australien) stattfinden sollen. Der Stand der
Vorbereitungen für die Spiele war zuvor häufig Gegenstand der Kritik gewesen.
Der Kongress dauerte bis zum 24. April 1953.
17. April
Die Delegierten der Bergarbeiter Frankreichs, Belgiens, Luxemburgs, Polens und
Deutschlands beschlossen auf einer Konferenz der Internationalen Vereinigung der
Bergarbeiter im Weltgewerkschaftsbund gemeinsame Kampfaktionen. Damit sollte die
im Schumann-Plan vorgesehene Montan-Union zu Fall gebracht werden.
17. April
Der pakistanische Ministerpräsident Khwaja Nazimuddin (1894-1964) wurde vom
Generalgouverneur Pakistans,
Mali Ghulam Mohammad (1895-1956), aus seinem Amt
entlassen. Nazimuddin hatte den Rücktritt verweigert. Mohammad ernannte den
bisherigen Botschafter in den USA, Muhammad Ali Bogra (1909-1963) zum neuen
Regierungschef des Landes. Der abgelöste Ministerpräsident Nazumuddin nannte
seine Entlassung illegal und verfassungswidrig.
18. April
Der Vorsitzende des FDJ-Zentralrats in der DDR,
Erich Honecker (1912-1994)
unterstellte der Evangelischen Jungen Gemeinde staatsfeindliche Aktivitäten. Er
kündigte an, dass die Freie Deutsche Jugend (FDJ) dafür kämpfen werde, diese
kirchliche Gruppe zu „liquidieren“.
19. April
In verlor die regierende Partei von Ministerpräsident Shigeru Yoshida
(1878-1967) bei den Parlamentswahlen vier Sitze im Unterhaus. Sie blieb aber mit
201 von 466 Mandaten die stärkste Partei.
20. April
Auf Beschluss des DDR-Ministerrats wurden die Preise für zuckerhaltige Produkte
und für Fleisch- und Fleischwaren drastisch erhöht. Diese Lebensmittel waren
ohnehin rationiert.
20. April
Gemäß des Abkommens, das am 11. April 1953 zwischen Süd- und Nordkorea in der
Militärsiedlung Panmunjom geschlossen worden war, begann der Austausch
verwundeter und kranker Gefangener des Koreakrieges. Bis zum 4. Mai kam es zum
Austausch von 684 Angehörigen der UN-Streitkräfte gegen 6770 nordkoreanische und
chinesische Gefangene.
20. April
Um die Vorwürfe über die angebliche Verwendung bakteriologischer Waffen im
Koreakrieg untersuchen zu können, bildete die UNO einen Ausschuss.
20. April
In Venezuela (Südamerika) wurde das provisorische Staatsoberhaupt, Marcos Pérez
Jiménez (1914-2001), von der verfassungsgebenden Versammlung zum Präsidenten
gewählt. Jiménez hatte das Amt vorübergehend schon seit November 1952 inne.
21. April
In der DDR protestierten die Bischöfe der Evangelischen Kirche gegen die
Diskriminierung seitens der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) und
der Regierung gegen die „Junge Gemeinde“ und die Evangelische Studentengemeinde.
21. April
In Dänemark fanden Parlamentswahlen statt. Im Folketing (Vollversammlung)
blieben die Sozialdemokraten mit 61 von 151 Mandaten stärkste Partei. Es waren
die letzten Wahlen unter dem Zwei-Kammer-System, bei dem der Landsting
(dänischer Reichstag) die erste Kammer und das Folketing die zweite Kammer
bildeten.
22. April
Im Rahmen der Internationalen

Filmfestspiele von Cannes (
Frankreich) hatte die
französisch-italienische Produktion „Lohn der Angst“ (Le Salaire de la peur)
Premiere. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Georges Arnaud
(1917-1987). Die Regie hatte Henri-Georges Clouzot (1907-1977). Hauptdarsteller
Yves Montand (1921-1991) wurde mit der Darstellung des Mario weltberühmt.
22. April
Unter dem Motto „Deutschland – sozialer Rechtsstaat im geeinten Europa“ ging in
Hamburg der vierte Bundesparteitag der CDU zu Ende, der am 19. April begonnen
hatte. Zum Abschluss des Parteitages wurde das Programm für die Bundestagswahlen
verabschiedet.
23. April
In der libanesischen Hauptstadt Beirut wurde der Flughafen der Middle East
Airlines mit zwei Landebahnen eröffnet.
23. April
In der DDR wurde der Schriftsteller Johannes R. Becher (1891-1958), von dem der
Text der DDR-Nationalhymne stammt, zum Präsidenten der Deutschen Akademie der
Künste in der DDR gewählt.
23. April
Die Mitgliedsstaaten der NATO Forderten auf einer Tagung des Nordatlantikrates
in Paris eine rasche Realisierung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft
(EVG). Die Tagung, die bis zum 25. April dauerte, beschloss außerdem ein
gemeinsames Flugzeugprogramm.
23. April
Da der 1. Mai in vielen Länder nicht nur als Kampftag begangen wird, sondern
auch
gesetzlicher Feiertag ist, hob Papst Pius XII. (1876-1958) das
Abstinenzgebot für dieses Jahr auf, da der Tag auf einen Freitag fiel.
24.April
In Düsseldorf fand die deutsche Erstaufführung eines 3-D-Films statt. Für diese
Produktion mit dem Titel „Bwana, der Teufel“ mussten spezielle 3-D-Brillen
benutzt werden. Der Film, der in den USA bereits 1951 zu sehen war, leitete in
Amerika die Blütezeit der 3D-Filme in Amerika ein. Auch in Stuttgarter Kinos
lief der Film an.
24. April
Die britische Königin Elisabeth II. (*1926) erhob den Premierminister
Großbritanniens, Winston Churchill (1874-1965) in den Ritterstand. Churchill
trug künftig den Titel „Sir“.
24. April
Gegen die Stimmen der von der CDU bzw. CSU regierten Länder beschloss der
Bundesrat die Abstimmung über den Deutschland-Vertrag und die EVG (Europäische
Verteidigungsgemeinschaft) zu vertagen, bis das Bundesverfassungsgericht eine
Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit der Verträge vorlegen würde.
25. April
Unter dem Titel „Molecular Structure of Nucleis Acids A Structure for
Deocyribose Nucleic Acid“ veröffentlichten der englische Biochemiker Francis
Crick (1916-2004) und der US-amerikanische Wissenschaftler James Watson (*1928)
ihre Entdeckung der Molekularstruktur der Desoxyribonukleinsäure (DNA).
25. April
In Genf ging eine Konferenz über die Ausweitung des Ost-West-Handels zu Ende,
die am 13. April begonnen hatte. Sie war von der Wirtschaftskommission der UNO
für Europa veranstaltet worden.
25. April
Bundesfinanzminister Fritz Schäffer (1888-1967) von der CSU und Vertreter der
übrigen EVG-Mitgliedsstaaten sowie der USA und Großbritanniens einigten sich in
Paris darauf, dass die Bundesrepublik Deutschland bis zum Juni 1954 monatliche
Verteidigungsausgaben in Höhe von 950 Mio. DM aufzubringen habe, sobald der
Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) in Kraft getreten
sei.
25. April
Die sowjetische Parteizeitung „Prawda“ bekundete die Bereitschaft der UdSSR,
Gespräche mit den USA über die friedliche Beilegung internationaler Konflikte
aufzunehmen. So verlautete es in einer Stellungnahme zur Rede des
US-amerikanischen Präsidenten
Dwight D. Eisenhower (1890-1969) vom 16. April
1953.
25. April
In einem Brief an den US-Außenminister John F. Dulles (1888-1959) kritisierte
der US-amerikanische Senator Joseph R. McCarthy (1908-1957), dass die Hohe
Kommission der USA in der Bundesrepublik Deutschland 96 Zeitungen durch Kredite
unterstützt habe, obwohl sich etliche dieser Zeitungen mehrfach kritisch zur
Politik der USA-Regierung geäußert hatten.
26. April
In Panmunjom (Militärsiedlung zwischen Nord- und Südkorea) wurden nach einer
sechsmonatigen Unterbrechung die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im
Koreakrieg neu aufgenommen. Die Regelung über den Kriegsgefangenenaustausch war
dabei besonders umstritten.
26. April
In Bonn rief der Bundesvorstand der FDP dazu auf, entschlossen gegen
rechtsradikale Gruppierungen vorzugehen, die die Partei zu unterwandern
versuchten. Ernst Achenbach (1909-1991), der Verteidiger des inhaftierten
einstigen Staatsekretärs im nationalsozialistischen Propagandaministerium,
Werner Naumann (1909-1982), wurde als Vorsitzender des Außenpolitischen
Ausschusses der FDP abgelöst.
26. April
In Hannover wurde die Technische Messe eröffnet, die bis zum 5. Mai dauerte. Es
waren 2554 Aussteller aus dem In- und Ausland an der Messe beteiligt. Die
Branchen Maschinenbau und Elektroindustrie waren am meisten vertreten.
26. April
In der ungarischen Hauptstadt
Budapest trennten sich die
Fußball-Nationalmannschaften Österreichs und Ungarns in einem Länderspiel mit
einem 1:1-Endstand. Die Leistung des österreichisches Torwarts Walter Zeman
(1927-1991) wurde als eine besonders herausragende gewürdigt und brachte ihm u.
a. den Spitznamen „Tiger von Budapest“ ein, weil er mit seiner phänomenalen
Reaktionsfähigkeit die Ungarn um den Sieg gebracht hatte.
27. April
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo nahmen Regierungsvertreter Großbritanniens
und Ägyptens Verhandlungen auf, um über den Abzug britischer Truppen aus der
Suezkanalzone zu beraten.
27. April
Die UdSSR und die DDR schlossen ein Handelsabkommen, in dem verstärkte
Nahrungsmittellieferungen seitens der Sowjetunion an die DDR vereinbart worden
waren. Dafür sollten seitens der DDR vor allem Produkte aus den Bereichen
Maschinenbau und Elektrotechnik an die Sowjetunion exportiert werden.
27. April
Die USA setzten eine Belohnung von 100.000 Dollar (ca. 420.000 DM) aus für den
ersten Piloten eines kommunistischen Landes, der es wagen würde, mit einem
sowjetischen Kampfflugzeug vom Typ „Mig 15“ zu den US-amerikanischen Truppen zu
flüchten. Dieses Angebot wurde auf Flugblättern verbreitet, die über Nordkorea
abgeworfen wurden.
27. April
In
Nordrhein-Westfalen wurde mit ersten Lehrgängen begonnen, die vom
Bundesluftschutzverband durchgeführt wurden und die über moderne Methoden des
zivilen Luftschutzes in einem Kriegsfall informierten.
28. April
Die Evangelische Junge Gemeinde in der DDR wurde vom Innenministerium der DDR
als eine illegale Organisation bezeichnet, die systematisch Hetzte und Spionage
gegen die DDR betreiben würde.
29. April
Die Alliierte Oberkommission in der Bundesrepublik Deutschland genehmigte den
Plan für eine Neuordnung des Thyssen-Konzerns, der von den Erben des 1951
verstorbenen Fritz Thyssen (1873-1951) vorgelegt worden war. Die Aufteilung des
Aktienvermögens war Teil der von den Alliierten beschlossenen Entflechtung der
bundesdeutschen Stahlindustrie.
29. April
Bei ihrer Offensive in Laos eroberten die Truppen der kommunistischen
Vietminh-Bewegung die Stadt Nam Bac. Die Stadt liegt nördlich der laotischen
Königsresidenz Luang Prabang.
30. April
In Düsseldorf Forderte der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB) für alle Beschäftigte des Einzelhandels den freien Samstagnachmittag.
30. April
Die linksorientierte Fortschrittliche Volkspartei in Britisch-Guyana, einer
britischen Kolonie an der Nordküste Südamerikas, errang bei den ersten Wahlen
nach dem Inkrafttreten der neuen Verfassung 18 von 24 Parlamentssitzen.
30. April
Die Internationalen Filmfestspiele in Cannes (Frankreich), die am 15. April
begonnen hatten, gingen zu Ende. Der französisch-italienische Film „Lohn der
Angst“, der in diesem Rahmen am 22. April zur Erstaufführung gekommen war, wurde
als bester Festivalbeitrag ausgezeichnet.
30. April
Im Haushaltsentwurf für 1953/1954, der von der neuen US-Regierung veröffentlicht
wurde, waren Kürzungen von 8,5 Mrd. Dollar (35,7 DM) vorgesehen gegenüber dem
Budgetansatz der vorherigen Administration.
30. April
Für „Besondere Verdienste beim planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ wurde in der
DDR der Karl-Marx-Orden gestiftet.
30. April
Einer Meinungsumfrage zufolge, genoss Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967)
bei der Bevölkerung der BRD zunehmende Beliebtheit. Im April waren 48% mit
seiner Politik einverstanden, während es im März 1951 nur 20% waren, im März
1952 schon 35%.
Geburtstage
April
1953
April 1953 Deutschland in den Nachrichten
Heiner Lauterbach erklärt der Jugend die Technik
von früher
klatsch-tratsch.de
Als Heiner Lauterbach (66) am 10. April 1953 in Köln
zu Welt kam, da war an
Smartphones, digitale
Downloads und Internet nicht zu denken. Dinge ...
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geschah
1952
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Das geschah 1954 >>