Mai 1953 – In der DDR brodelte der Unmut…
Um mehr als zehn Prozent hoben die
DDR-Führungskräfte die Arbeitsnormen an. Klar, von
nichts kommt nichts. Aber unzufriedene Arbeiter
würden auch nichts bringen. Und so säte die
Regierung in der DDR die ersten politischen
Samenkörner, die im Juni zur vollen Blüte reiften.
Aber noch wirkte das Gedenken an den Diktator Stalin
nach und eine Stadt musste sogar seinen Namen
tragen. Aber nur für kurze Zeit. Furore machte
international unter anderem die erstmalige Nutzung
einer Herz-Lungen-Maschine, die heute zur
Grundausstattung eines jeden Operationssaales
gehört. Und in diesem Monat hatte sie sich erstmals
bewährt. Es ging voran in der Medizin und hoch
hinaus ging es für zwei Bergsteiger – sie erklommen
als erste den Mount Everest.
Wichtige Ereignisse
im Mai 1953
1. Mai
Als neues Mitglied in der UNESCO wurde Nepal in die
Organisation aufgenommen.
1. Mai
Im Finale um den DFB-Pokal, das erstmals wieder seit
1943 ausgetragen wurde, gewann die Mannschaft
Rot-Weiß Essen im Düsseldorfer Rheinstadion gegen
Alemannia Aachen mit 2:1 den Pokal.
2. Mai
König Hussein II. wurde neuer König von Jordanien.
König Faisal II., der nach Vollendung seines 18.
Lebensjahres im Irak die Regentschaft übernahm,
stammte aus derselben Herrscherfamilie.
2. Mai
Im Londoner Wembley-Station fand das Endspiel um den
englischen Fußball Pokal statt. Obwohl Blackpool bis
zwei Minuten vor Schluss noch mit 2:3 zurücklag,
gewann es mit 4:3
3. Mai
Der Auslandsrundfunk-Sender „Deutsche Welle“ nahm
seinen Betrieb auf.
4. Mai
Im New Theatre in OxFord wurde die Oper „Irmelin“
des englischen Komponisten Frederick Delius
uraufgeführt.
4. Mai
Bis zum heutigen Tag waren 684 Angehörige der
Streitkräfte der Vereinten Nationen gegen 6770
Gefangene aus Nordkorea und China ausgetauscht
worden.
5. Mai
Die Technische Messe in Hannover, die am 26. April
eröffnet worden war, schloss ihre Pforten. Erstmals
waren dabei auf einer Sonderschau „formgerechte
Industrieerzeugnisse“ gezeigt worden.
6. Mai
Der US-amerikanische Chirurg John Heysham Gibbon
führte die erste Operation mit Hilfe einer
Herz-Lungen-Maschine durch. Der Chirurg und Erfinder
hatte die Herz-Lungen-Maschine selbst entwickelt.
Gibbon wollte diesen Einzelerfolg nicht publizieren.
Sie wurde dann von Viking Olof Bjork aus Schweden
und anderen weiterentwickelt. Heute ist sie Standard
bei offenen Herzoperationen.
7. Mai
Der ehemalige Heeresgruppenkommandeur Erich von
Manstein wurde vorzeitig aus der Haft entlassen.
7. Mai
Der am 5. März 1953 verstorbene russische Machthaber
Josef Stalin wurde in der DDR geehrt mit der
Benennung von Stalinstadt. Der Ort erhielt im Jahr
1961 – nach der Entstalinisierung – den Namen
Eisenhüttenstadt.
7. Mai
Im New Yorker Shubert Theater fand die Uraufführung
des Musicals von Cole Porter, „Can-Can“ statt. über
die Bolton Wanderers und wurde somit zum ersten Mal
englischer Fußball-Pokalsieger.
8. Mai
Am Münchener Theater am Gärtnerplatz wurde das
Ballett „Die Dame und das Einhorn“ von Jean Cocteau
uraufgeführt.
9. Mai
In New York präsentierte die US-amerikanische
Filmgesellschaft 20th Century Fox der Öffentlichkeit
erstmals ein neues Verfahren, das sogenannte
Cinemascope-Verfahren.
9. Mai
Das neue Eisenbahnfährschiff „Deutschland“, das
zwischen Großenbrode in
Schleswig-Holstein und
Gjedser in Dänemark verkehrte, wurde in Dienst
gestellt. Auf dieser Route ist die Fahrzeit nach
Skandinavien um zwei Stunden kürzer.
9. Mai
In Fresno im US-Bundesstaat Kalifornien stellte der
US-Amerikaner Parry O’Brien mit 18 m einen neuen
Weltrekord im Kugelstoßen auf.
10. Mai
Auf Beschluss der Regierung der DDR bekam die Stadt
Chemnitz den Namen Karl-Marx-Stadt. Auch der Bezirk
bekam denselben Namen.
10. Mai
Der einstige Wohnsitz der Familie Krupp, die Villa
Hügel in Essen, wurde der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. In dem Prunkbau fand erstmals eine
Kunstausstellung statt.
10. Mai
Vom Zentralkomitee (ZK) der SED (Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands) wurde eine Erhöhung der
Arbeitsnormen um 10,3 Prozent beschlossen. Der Unmut
in der Arbeiterschaft darüber bildete den
hauptsächlichen Grund für den Volksaufstand am 17.
Juni 1953.
11. Mai
Um die Verfassungskonformität der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft und des
Deutschland-Vertrages überprüfen zu lassen, reichte
die SPD eine Normenkontrollklage beim
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein.
11. Mai
Der britische Premierminister Winston Churchill
hielt vor dem Unterhaus eine außenpolitische
Grundsatzrede. Darin sprach er sich für eine
Vier-Mächte-Konferenz aus. Außerdem regte er den
Abschluss eines Abkommens zwischen den europäischen
Staaten an, das auch die Sicherheitsinteressen der
Sowjetunion berücksichtigte.
11. Mai
Die Städte Waco und San Angelo im US-Bundesstaat
Texas wurden von einem Tornado verwüstet. Dabei
kamen etwa 200 Menschen ums Leben.
12. Mai
Als Kritik am Führungsstil des verstorbenen Josef W.
Stalin veröffentlichte das sowjetische Parteiorgan
„Prawda“ einen Artikel, in dem des die kollektive
Führung als das „höchste Prinzip“ bei der Leitung
der Partei bezeichnete. Individuelle Beschlüsse
seinen stets einseitig.
13. Mai
In Ostberlin tagte bis zum 14. Mai das
Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED). Das Komitee Forderte eine
generelle Erhöhung der Arbeitsnormen um 10 Prozent.
Der bisherige Sekretär für Kaderfragen, Franz
Dahlem, wurde sämtlicher Ämter in der Partei
enthoben.
13. Mai
In der französischen Nationalversammlung beschloss
der Außenpolitische Ausschuss, erst dann wieder über
die Europäische Verteidigungsgemeinschaft zu
beraten, wenn die Zusatzprotokolle, die Frankreich
gewünscht hatte, unterzeichnet worden sind.
14. Mai
Bundeskanzler Konrad Adenauer stattete London einen
dreitägigen offiziellen Besuch ab. Bei dem Besuch
fand eine Unterredung mit dem britischen
Premierminister Sir Winston Churchill statt.
14. Mai
Zu den Vorschlägen des britischen Premierministers
Sir Winston Churchill vom 11. Mai, bezog der
US-Amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower
Stellung. Er erklärte sich zu einem Treffen mit der
sowjetischen Führung bereit, verlangte jedoch
Beweise für deren Verständigungsbereitschaft.
14. Mai
Als die Polizei von Hannover versuchte in der
Innenstadt mehrere Jugendliche zu vertreiben, die in
einem Brunnen vor dem Hauptbahnhof badeten, kam es
zu einer mehrstündigen Straßenschlacht zwischen etwa
10 000 überwiegend Jugendlichen und der Polizei.
15. Mai
Die deutsch-alliierten Verträge über die Gründung
der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
wurden vom Bundestag ratifiziert. Der Bundesrat
hatte innerhalb der verfassungsmäßig
vorgeschriebenen Frist keinen Einspruch dagegen
eingelegt.
15. Mai
In Chicago verteidigte der US-Amerikaner Rocky
Marciano seinen Titel als Boxweltmeister im
Schwergewicht. Er besiegte seinen Landsmann Jersey
Joe Walcott in der ersten Runde mit einem K.o.
16. Mai
Der als Vater und Begründer des europäischen
Jazz
bezeichnete Gitarrist, Komponist und Bandleader
Django Reinhardt starb in Samois-sur-Seine bei
Paris. Reinhardt. Er war am 23. Januar 1910 in
Liberchies (
Belgien) geboren worden.
17. Mai
Der Präsident der Hohen Behörde der Montanunion,
Jean Monnet, wurde mit dem internationalen
Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet.
17. Mai
Zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden in
Großbritannien die wöchentlichen Fleischrationen für
die Bürger erhöht. In Großbritannien waren noch fünf
Lebensmittel,
u. a.
Zucker und Butter, rationiert.
18. Mai
Der Sockel am Deutschen Eck in Koblenz, der nach
Kriegsschäden verblieben war, wurde vom deutschen
Bundespräsidenten Theodor Heuss als künftiges
Mahnmal der deutschen Einheit der Bevölkerung zur
Nutzung überlassen.
19. Mai
Der Vorsitzende der evangelischen Kirch in
Deutschland, Bischof Otto Dibelius stellte bei der
Generalstaatsanwaltschaft der DDR einen Antrag, ein
Strafverfahren gegen das Organ der Freien Deutschen
Jugend „Junge Welt“ wegen Verleumdung einzuleiten.
Der Antrag wurde abgelehnt
19. Mai
Die Stimmen seiner Liberalen Partei machten für den
bisherigen japanische Ministerpräsidenten Shigeru
Yoshia eine erneute Wahl zum Regierungschef möglich.
20. Mai
In Paris unterzeichneten der französische
Außenminister Georges Bidault und der saarländische
Ministerpräsident Johannes Hoffmann neue
Konventionen über den Status der Saar.
20. Mai
In der DDR fand eine gemeinsame Sitzung von Volks-
und Landeskammer statt. Dabei schlug
DDR-Regierungschef Otto Grotewohl die Bildung einer
gesamtdeutschen Regierung und die anschließende
Abhaltung freier Wahlen vor.
21. Mai
Die Nationalversammlung stürzte den französischen
Ministerpräsidenten René Mayer durch ein
Misstrauensvotum. Die Ursache für die
Vertrauensabstimmung war die Forderung Mayers nach
Sondervollmachten für die Durchführung eines
Sparprogramms.
22. Mai
Das Amt Blank, das mit der Vorbereitung der
Wiederbewaffnung beauftragt war, gab an, dass sich
etwa 3000 Freiwillige pro Woche für die Aufstellung
deutscher Einheiten im Rahmen der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) meldeten.
22. Mai
In Baden-Württemberg wollten die SPD, FDP und der
gesamtdeutsche Block ihre Koalitionsregierung
fortsetzen. Die Entscheidung von Ministerpräsident
Reinhold Maier (FDP), im Bundesrat nicht gegen die
deutsch-alliierten Verträge zu stimmen, hatte zuvor
eine Regierungskrise ausgelöst und Justizminister
Viktor Renner (SPD) war deshalb zurückgetreten.
23. Mai
Das Schauspiel „Katzgraben“ von Erwin Strittmatters
wurde im Deutschen Theater in Ostberlin
uraufgeführt. Regie führte Bertolt Brecht.
24. Mai
Aus Anlass seines anstehenden 800. Todestages wurde
der Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux in der
Enyklika „Doctor mellifluus“ von Papst Pius XII.
gewürdigt.
25. Mai
In New York kam die Oper „The Harpies“ des
US-amerikanischen Komponisten Marc Blitzstein zur
Uraufführung.
25. Mai
Auf dem „Neuen Musikfest“ in Köln, das vom
Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) organisiert worden
war, wurden zum ersten Mal Kompositionen von Robert
Beyer und Herbert Eimert vorgestellt, die im 1952
gegründeten Studio für elektronische Musik in Köln
entstanden waren.
26. Mai
Das iranische Parlament verabschiedete ein Gesetz,
das Schah Mohammed Resa Pahlawi jede
Verfügungsgewalt über die iranischen Streitkräfte
entzog.
27. Mai
Zwei sogenannte volkseigene Betriebe in Finsterwalde
in der DDR begannen mit Streiks gegen die
angekündigte Erhöhung der Arbeitsnormen.
27. Mai
In der Bundesrepublik Deutschland gab es bislang
2041 Genehmigungen in neun nord- und westdeutschen
Städten für den Empfang des Fernsehprogramms.
28. Mai
Die Sowjetische Kontrollkommission in Deutschland
wurde in die Hohe Kommission in Deutschland
umgewandelt. Einziger Hoher Kommissar war Wladimir
S. Semjonow.
29. Mai
Der Neuseeländer Edmund Hillary (geb. 1919) bestieg
mit dem Nepalesen Tenzing Norgay (1914-1986)
erstmals den Mount Everest.
30. Mai
In der Tschechoslowakei beschloss das Parlament eine
Währungsreform. Die Geldnoten, die im Umlauf waren,
wurden im Verhältnis 1:50 umgetauscht. Zur gleichen
Zeit wurde die Rationierung von Lebensmitteln,
Schuhe und Textilien aufgehoben.
30. Mai
Da die südkoreanische Regierung die Vorschläge des
Kommandos der Vereinten Nationen über den
Gefangenenaustausch ablehnte, wollte sie die
Waffenstillstandsverhandlungen im Koreakrieg
boykottieren.
31. Mai
Um die deutschen Interessen zu wahren, wollte die
Bundesregierung einen Sonderbotschafter zu der für
Juni geplanten Konferenz der drei Westmächte auf den
Bermudas entsenden.
31. Mai
Das im Weltkrieg weitgehend zerstörte Stadtzentrum
Dresdens sollte wiederaufgebaut werden.
SED-Parteichef Walter Ulbricht legte dafür auf dem
Dresdener Altmark den Grundstein.
Geburtstage Mai
1953
Mai 1953 Deutschland in den Nachrichten
Vom Gasthaus „Sankt Josef“ und von „Gypsweiler“
Gmünder Tagespost
Sie wurde am 22. Mai 1953 von Pfarrer P. Sauter
geweiht. Nach dem Ausbau der Schönenbergstraße
1967/68 wurde sie renoviert und am rechten ...
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