Stadtinfo Strassburg
Geschichte
Straßburg ist eine Grenzstadt zwischen
Frankreich
und Baden-Württemberg. Über die Europabrücke zwischen
Straßburg und Kehl, können Passanten die Staatengrenze
schnell über den Rhein überqueren. Bereits 12 Jahre vor
Christi Geburt beginnt die Geschichte der Siedlung. Zu
diesem Zeitpunkt wurde Straßburg als römische
Militärbasis von dem Heerführer Drusus gegründet. Obwohl
die Stadt bis zum fünften Jahrhundert vier Mal komplett niederbrannte, wurden die Gebäude immer wieder aufgebaut
und Straßburg wurde, aufgrund der wirtschaftlichen
Stärke, zu einer sehr umkämpften Stadt. Bedingt durch
den Untergang des römischen Imperiums im Westen Europas,
wurde Straßburg von den Hunnen und Alemannen erobert,
bis sie 496 schließlich von Chlodwig I., dem König der
Franken aus dem Geschlecht der Merowinger, eingenommen
wurde. Ab 925 gehörte Straßburg offiziell zum Heiligen
Römischen Reich Deutscher Nation. Um 1176 begann der Bau
am Münster, der bis heute noch eines der Wahrzeichen der
Stadt darstellt. Die Handwerker waren bis in das Jahr
1439 beschäftigt, das Gotteshaus aus Sandstein zu
errichten. Einschneidend für die Historie Straßburgs war
außerdem der Ausbruch der Pest in den Jahren 1348 und
1349. Angestachelt durch die zahlreichen Todesopfer,
wurden die jüdischen Bewohner der Stadt, die bereits
vorher keine einfache Stellung inne hatten, für den
Ausbruch der Epidemie verantwortlich gemacht, getötet
oder vertrieben. Durch die Erfindung des
Buchdrucks
wurde Straßburg, da hier durch den florierenden Handel
viele Einflüsse aufeinander trafen, eine von Europas
literarischen Hauptstädten. Auch gewannen dadurch die
Lehren
Luthers eine große Bedeutung. Überraschend wurde
Straßburg durch die Armee von König Ludwig XIV. im Jahr
1681 erobert. Dies geschah in Folge seiner Versuche, die
Wiedervereinigung mit vormals von den Deutschen
annektierten Gebieten, anzustreben. Als Katholik
veranlasste der neue Herrscher über das Elsass,
Protestanten aus dem öffentlichen Leben auszuschließen.
Elsass-Lothringen galt seit jeher als besonderer
Streitpunkt zwischen den deutschen und den französischen
Nationen, und so blieb Straßburg nur etwa zwei
Jahrhunderte in französischer Hand, als es um
1871
wieder an Deutschland überging. Erst im Versailler
Vertrag, der nach dem
Ersten Weltkrieg geschlossen
wurde, wurde Straßburg wieder dem französischen Staat
zugesprochen. In der Zeit der Nationalsozialisten war
die so genannte "Schmach von Versailles" nicht
hinzunehmen, und das NS-Regime brachte die Region, und
damit auch Straßburg, wieder in ihre Gewalt. Erst nach
dem Weltkrieg, kehrte in Straßburg Ruhe ein und die
Kämpfe um die Stadt nahmen ein Ende. In Europa spielt
Straßburg, als Sitz des Europarats, heute eine wichtige
Rolle in der Politik des Kontinents. Im
Mai 1992 ging
hier außerdem der deutsch-französische Sender ARTE auf
Empfang. Auch erholte sich die jüdische Gemeinde der
Stadt nach jahrhunderte langer Konflikte und Verfolgung
wieder, und setzt so ein Zeichen der
deutsch-französischen Aussöhnung. Heute leben etwa
275000 Menschen in Straßburg.