Stadtinfo Frankfurt/Main Geschichte
Frankfurt am Main hat heute über 650.000 Einwohner. Die Stadt
liegt im Bundesland Hessen und hat eine bewegte Historie. Vor über 200.000
Jahren lebten hier schon steinzeitliche Jäger/Sammler – dies belegen
archäologische Funde. Vor gut 7.000 Jahren entstanden dann die ersten Siedlungen
– immer mehr Menschen aus Süd-Ost-Europa ließen sich hier nieder – diese waren
meist Acker- und Viehbauern. Dann wurde das Gebiet Main-Hessen von den Römern
eingenommen – in den Jahren um die Geburt von
Jesus Christus. Immerhin für gut
300 Jahre – die Römer waren auch verantwortlich für die Entstehung von Limeswall
– die Saalburg und die altrömische Stadt Nida (heute Frankfurt-Heddernheim).
Im
4. Jahrhundert n.Chr. ließen sich die Alemanen nieder – 200 Jahre später
bevölkerten die Franken das Frankfurter Gebiet. Dieses wurde zum Zentrum der
Merowinger, die zu dem Könighaus der Franken gehörten. 700 n.Chr. wurden
Steinkirche und Königpfalz errichtet – und zwar an der Stelle, an der heute der
Dom steht. Hier unterzeichnete im Jahre 794 n.Chr. Karl der Große ein
offizielles Papier, in dem stand: „… an dem bekannten Ort namens Franconofurd“.
Die Merowinger wurden im 9. Jahrhundert „abgelöst“ – von dem Königshaus der
Karoliner. Danach kamen immer mehr Siedler auf dem heutigen Römerberg samt
Umland. Interessant: zu dieser Zeit entstanden viele Frankfurter Stadtteile –
und zwar die mit einem „-heim“ am Ende. Um 1140 wurde erstmals die Bezeichnung
„Stadt“ für das heutige Frankfurt verwendet. 1220 entstand die erste Stadtmauer
– damit war Franconofurd bereit, um Großstadt zu werden. 1227 ist urkundlich
festgehalten worden, dass es hier die erste Frankfurter Messe gegeben hat. Und
Kaiser Friedrich II. machte die Messe im Jahre 1240 offiziell und weitere Rechte
wurden vergeben. Zur Herbstmesse kam das Pendant: die Frühjahrsmesse (1330).
Seit 1480 wird in Frankfurt am Main die Buchmesse abgehalten!
Im 13. Jahrhundert wurde für Frankfurt ein Siegel angefertigt – dieses fand
immerhin knapp 500 Jahre unverändert Anwendung. Gut 100 Jahre später gab es ein
neues Wappen: den Frankfurter Adler! Dieses ist bis heute so geblieben. 1372
verkauft der Deutsche Kaiser der Stadt das „kaiserliche Schultheißeamt“ mit
Gericht und Reichswald. Demnach war Frankfurt ab sofort Freie Reichsstadt und
Mitglied des Reichstages. 1428 wurde das eingeschränkte Münzrecht von König
Sigismund verliehen – Kaiser Karl V. erweiterte dieses 1555 in das „volle
Münzrecht“. Somit war Frankfurt am Main nationale Münzstätte und Sitz der
Notenbank. Mit der Reichsgründung im Jahre
1871 begann auch für die Stadt
Frankfurt ein neues Zeitalter. Vieles veränderte sich: die Gewerbefreiheit wurde
eingeführt – das Gaswerk ausgebaut – erste Industrie-Unternehmen kamen in die
Stadt – 1880 eröffnete der Hauptbahnhof –
1909 wurde der Grundstein für den Bau der Messe-Festhalle gelegt und
1914 öffneten sich die Pforten der
Frankfurter Universität. Dann kam der Erste Weltkrieg (1914/1918) – diesen hatte
Frankfurt am Main gut überstanden.
1920
– nach dem
Ersten Weltkrieg – wurden die Messehallen wieder eröffnet – und nach
dem ein Jahr zuvor die Arbeiterparteien in das Parlament eingezogen waren,
standen vor allem Sozial- und Siedlungsprojekte im Focus der Regierenden. In der
Zeit ab
1923 veränderte sich
Frankfurt weiter – so wurden z.B. die Rennbahn und das Waldstadion gebaut. Auch
der Flughafen entstand in dieser Zeit – zusätzlich gründeten die Stadtväter eine
Fluggesellschaft – alles weitere Bausteine für die Entstehung der Metropole
Frankfurt am Main.
1928 wählte der
Konzern IG-Farben die Stadt zu ihrem Hauptsitz.
Frankfurt am Main nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945)!
Wie in fast allen deutschen Städten begannen hier die Enttrümmerungsarbeiten.
Bis
1964 entstanden über 150.000
neue Wohnungen. Dazu veränderte sich das gesamte Erscheinungsbild der Stadt –
allein schon durch die Errichtung von Verwaltungs-Hochhäusern und großen
Industrie-Bauten. So bekam Frankfurt am Main seine eigene Skyline. Die erste
Kommunalwahl nach dem Zweiten Weltkrieg ergab, dass die SPD stärkste Partei
wurde.
Im Juni 1946 wird Walter Kolb
zum Oberbürgermeister gewählt –
1949
fiel die Entscheidung, dass Bonn und nicht Frankfurt den Wettbewerb zur
Bundeshauptstadt gewonnen hatte. Für die Weiterentwicklung von Frankfurt war
dies kein großes Problem: die Stadt entwickelte sich in den kommenden
Jahrzehnten zu einer internationalen Wirtschaftsmetropole. Mit über 380 in- und
ausländischen Kreditinstituten, der Deutschen Bundesbank, dem Sitz der
Europäischen Zentralbank und der Börse. Damit ist Frankfurt zu einem der
bedeutendsten internationalen Börsen- und Finanzplätze geworden. Zu dem stellen
sich jedes Jahr über 40.000 Aussteller auf der Frankfurter Messe vor: wie z.B.
die Buchmesse oder die IAA (Automobilausstellung). Damit aber nicht genug:
Frankfurt am Main ist mit dem größten kontinental-europäischen Flughafen zu
einer Drehscheibe für den internationalen Verkehr geworden. Dazu kommen viele
einzigartige Kultur- und Museumseinrichtungen, die von Einwohnern, Gästen und
Touristen gleichermaßen stark frequentiert werden. Und trotzdem Frankfurt am
Main nicht zur deutschen Hauptstadt wurde, wird sie immer wieder als diese
bezeichnet – u.a. in den Medien: z.B. „Frankfurt am Main, die Finanzhauptstadt“.