Jesus Christus Lebenslauf
Die Geburt des Jesus Christus, des Jesus von
Nazareth, wie er auch genannt wurde, wird ungefähr
auf
das Jahr 4 vor unserer Zeitrechnung datiert. Als Sohn
von Maria und Josef, dem Zimmermann, der aus dem Norden
Israels, aus Galiläa stammte, wurde der Junge zum
Jahresende in Bethlehem geboren. Um den genauen
Zeitpunkt seiner Geburt, das Datum und das Jahr, ranken
sich unterschiedliche Geschichten, die verschiedene
Ursprünge haben. Wissenschaftlich bewiesen ist keiner
dieser Ursprünge. Man ist auf Vermutungen und auf das
Neue Testament angewiesen, will man den Lebensweg des
berühmtesten Mannes in der Geschichte der Menschen,
vor
allem der Christen nachvollziehen.
Jesus als Kind
Die Familie von Jesus war
jüdischen Glaubens und Zitate
des Neuen Testaments belegen, dass der Junge alltags die
aramäische Sprache beherrschte. Seine ersten drei
Kindheitsjahre verbracht Jesus mit seiner
Familie in
Ägypten. Dem in Judäa herrschenden König Herodes (um 20
v. Chr. – 39 n. Chr.), der die ganze Region Galiläa
regierte, soll von den drei Weisen aus dem Morgenlande
zu Ohren gekommen sein, dass ein neuer König der Juden
in Bethlehem geboren worden sei.
Herodes fürchtete die
Konkurrenz dieses neuen Königs und beschloss daraufhin,
alle Jungen töten zu lassen, die noch keine zwei Jahre
alt waren. Dass Josef mit seiner Frau und dem Sohn nach
Ägypten floh, war eine Folge eines Traumes, in dem der
Zimmermann einen Engel gesehen haben soll, der ihn dazu
aufgefordert hatte. Damit sein Junge nicht den
Henkersknechten von Herodes in die Hände fallen konnte,
tat Josef, wie ihm im Traum geheißen worden war.
Nach den drei Jahren, die Jesus in Ägypten verbracht
hatte, verlebte er die folgenden Jahre seines Lebens in
Nazareth, der Stadt, wo er später auch den Beruf eines
Zimmermannes erlernte.
Mit 12 Jahren kam Jesus das erste Mal nach Jerusalem,
wohin ihn seine Eltern mitgenommen hatten. Dort
besuchten sie zusammen das jüdische Paschafest. Als die
Festlichkeiten zu Ende waren und der Heimweg bevorstand,
schlossen sich Jesus’ Eltern einer Karawane an, ohne
sofort zu merken, dass ihr Sohn in Jerusalem
zurückgeblieben war. Sie machten sich auf die Suche und
fanden den Jungen nach einigen Tagen in einem Tempel, wo
Jesus die Schriftgelehrten in höchstes Erstaunen
versetzt haben soll. Die Tora-Lehrer im Jerusalemer
Tempel waren schwer beeindruckt, als sie die
Bibel-Auslegung des Jugendlichen hörten, zumal das
biblische Hebräisch zur Lebenszeit von
Jesus in
Palästina kaum gesprochen wurde, er es dennoch
beherrschte. Beeindruckend war das auch deshalb, weil es
Kinder
ärmerer Familien jüdischen Glaubens nur schwer
möglich gewesen war, das Lesen und Schreiben zu lernen.
Die meisten hatten keine Schriftrollen und hätten es
wohl nur in Synagogen oder in einer Toraschule lernen
können. Die Verwunderung seiner Zuhörer wird in Johannes
7, 15 mit dem Satz belegt: „Wie kann dieser die Schrift
verstehen, obwohl er es nicht gelernt hat?“.
Über den Stil der Predigten, die Jesus hielt und den
Stil seiner Argumentation ist beschrieben, dass er
rabbinisch gewesen sein soll. Überliefert ist auch aus
dem Neuen Testament, dass seine ersten Jünger ihn als
Rabbi bezeichneten, womit er bereits als Lehrer
anerkannt war.
Die Taufe Jesus
Als Jesus ungefähr dreißig Jahre alt war, empfing er von
Johannes dem Täufer im Fluss Jordan die Taufe. Johannes
der Täufer gilt als einer der Lehrer von Jesus. Nach der
Taufe hielt Jesus eine Fastenzeit von vierzig Tagen ein.
Nachdem Jesus die Taufe empfangen hatte, wurde sein
Wirken in der Öffentlichkeit immer intensiver und
zahlreiche Anhänger dessen, was er verkündete, schlossen
sich ihm an. Der primäre Inhalt seiner Predigten war die
Verkündigung des Gottesreiches, der Königsherrschaft
Gottes. Aus den Anhängern von Jesus kristallisierten
sich die Jünger Jesu heraus, zwölf besonders
Auserwählte, die als „Die Zwölf“ oder „Die zwölf
Apostel“ bezeichnet wurden und auch heute noch so
genannt werden. Jesus hatte diese Auswahl selbst
getroffen, obwohl diese Tatsache historisch nicht ganz
einheitlich bewertet wird. Im Matthäus-Evangelium, im
Markus-Evangelium, im Lukas-Evangelium und in der
Apostelgeschichte sind die Aufzählungen der einzelnen
Apostel jeweils ein wenig abweichend, bzw.
unvollständig, wobei die Vollständigkeit wohl keine
wissenschaftliche Grundlage hat, sich lediglich auf die
Überlieferungen der jeweiligen Evangelien stützt.
Jesus und die zwölf Apostel
Mit den zwölf Aposteln zog Jesus durch das Land und
verkündete seine Lehre vom Gottesreich. Durch diese
Reisen vergrößerte sich seine Anhängerschaft zusehends,
denn es gelang ihm überall, wo er hinkam, durch seine
charismatische Art der Verkündigung die Menschen von
seiner Lehre zu überzeugen. Die zu jener Zeit
herrschende Priesterkaste begann den Verkünder
allmählich als Bedrohung anzusehen, zumal den Gegner von
Jesus auch seine Sündenvergebung suspekt war. Zu jener
Zeit war Jesus 33 Jahre alt.
Im Markus-Evangelium ist überliefert, dass Jesus mit
einer großen Anhängerschar in Jerusalem auf einem Esel
einritt. Die Menge, die gekommen war, seine Worte zu
hören, jubelte bei seinem Anblick. Er wurde mit
„Hosanna“ begrüßt, wurde wie der angekündigte Messias
behandelt. Als Jesus schließlich die
Händler aus dem
Tempel vertrieb, um diesen symbolisch für alle, auch für
die Nichtjuden zu öffnen, sahen sich die Tempelpriester
ihrem Plan nahe, Jesus’ Wirken durch eine Festnahme zu
beenden. Die Gefangennahme erfolgte letztendlich einige
Tage später mit Hilfe von einem von Jesus’ Jüngern. Ein
verabredetes Zeichen, der Judaskuss, machte die
Festnahme möglich, die einige von Jesus’ Anhängern
versuchten, mit Gewalt zu verhindern. Jesus selbst ließ
sich ohne Widerstand festnehmen und wies auch seine
Helfer zurück. Für ihn war es eine Aktion, die vom
Willen Gottes vorherbestimmt war. So sah er es und
erschreckte damit dennoch seine Jünger. Sie ließen von
ihrem Führer ab und suchten das Weite.
Obwohl die Tatsache eines darauf folgenden Prozesses
umstritten ist, sind Einzelheiten überliefert. Der
Stadthalter Pontius Pilatus, an den Jesus ausgeliefert
wurde, entschied, dass dieser den Tod am Kreuz erleiden
sollte. Doch vorher bot er dem Volk eine Alternative an.
Der sich in Haft befindliche Barabbas stand zur Auswahl,
ihn würde Pontius Pilatus freilassen, wenn sich das Volk
für den Tod von Jesus entschied. Sollte das Volk eine
Entscheidung gegen Barabbas treffen, wäre Jesus
freigelassen worden.
Jesus erlitt die entsetzlichste Todesart,
die im
römischen Kaiserreich üblich war - den Tod durch das
Kreuz, das er selbst tragen musste. Mit einer
Dornenkrone und einem purpurnen Gewand musste sich Jesus
als „König der Juden“ verspotten lassen.
Drei Tage nach dem Tod von Jesus soll dieser wieder
auferstanden sein. So sagt es der christliche Glauben.
Zum Gedenken an den Kreuztod von Jesus
wird der
Karfreitag auch als „Hoher Freitag“ oder als „Stiller
Freitag“ bezeichnet.
Es wird immer gefragt welcher Nachnamen Jesus
gehabt hat. Es gibt aber lediglich die Namen
„Jesus Christus" und „Jesus von Nazaret".
Geschichte der
Feiertage