Juni 1970 - Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko
beendet
Die neunte Ausspielung der
Fußball-Weltmeisterschaft fand vom 31. Mai bis zum
21. Juni statt und „König“ Fußball ließ die meisten
anderen Schlagzeilen in den Hintergrund treten. Der
Spieler der bundesdeutschen Mannschaft,
Gerd Müller, ging aus diesem Wettbewerb
als Torschützenkönig hervor. Er konnte insgesamt
zehn Treffer versenken. Es waren spannende Spiele
bei dieser Weltmeisterschaft dabei, das
dramatischste war wohl die Partie gegen
England.
Die Bundesrepublik schaffte es bis zum Spiel um den
dritten Platz, wo sie gegen die Mannschaft von
Uruguay
antreten musste. Die BRD gewann 1:0. Das Finale
wurde zwischen
Brasilien
und
Italien
vor fast 110.000 Zuschauern im Aztekenstadion in
Mexiko-Stadt ausgetragen. Es endete mit dem Sieg der
brasilianischen Mannschaft, die zum dritten Mal
Weltmeister wurde. Zuhause, in der Bundesrepublik,
wurde die Fußball-Nationalmannschaft zur Mannschaft
des Jahres gekürt,
Uwe Seeler zum
Fußballer des Jahres und Gerd
Müller zu Europas Fußballer des Jahres.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1970
1. Juni
Sowjetunion/Raumfahrt 1970 – Mit den Kosmonauten Andrijan Nikolajew und Witali
Sewastjanow an Bord war das Raumschiff „Sojus 9“ in eine Erdumlaufbahn gebracht
worden.
2. Juni
Argentinien 1970 – Der am 29. Mai entführte frühere Staatspräsident General
Pedro Eugenio Aramburu war von der peronistischen Untergrundorganisation
Montoneros erschossen worden. Die Regierung unter Juan Carlos Onganía hatte am
selben Tag per Dekret ein Gesetz über die Wiedereinführung der Todesstrafe für
politische Vergehen wie terroristische Entführung und terroristischen Mord
erlassen.
2. Juni
USA/BRD 1970 – Ihre bisherigen Hilfeleistungen an
Somalia waren von den USA und
der Bundesrepublik laut Angaben der somalischen Regierung unbefristet
eingestellt worden. Von den USA war der Handel Somalias mit Nordvietnam als
Grund genannt worden und die BRD hatte an der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen Somalias zur DDR Anstoß genommen.
2. Juni
Nordsee/Norwegen/International 1970 – Probebohrungen eines internationalen
Firmenkonsortiums in der Nordsee hatten zur Entdeckung reicher Erdölvorkommen im
norwegischen Teil des Nordseeschelfs (sogenannte Ekofisk-Struktur) geführt.
3. Juni
BRD 1970 – Die CDU/CSU-Opposition hatte sich in der Konjunkturdebatte im
Gegensatz zur sozialliberalen Bundesregierung unter Hinweis auf die
Inflationsspirale für weitere Maßnahmen zur Dämpfung der Hochkonjunktur
ausgesprochen.
3. Juni
USA/International 1970 – Wissenschaftlern an der Universität von Wisconsin in
Madison (US-Bundesstaat Wisconsin) unter der Leitung des US-amerikanischen
Biochemikers indischer Herkunft, Har Gobind Khorana, gelang erstmals die
künstliche Erzeugung eines Gens.
3. Juni
Fußball 1970 – Mit einem 2:1-Sieg gegen
Marokko hatte die
Fußball-Nationalmannschaft aus der Bundesrepublik im mexikanischen Leon in der
Gruppe vier der Weltmeisterschaft ihren Auftakt gegeben.
4. Juni
BRD 1970 – Vom Deutschen Bundestag war ein Gesetz zur weiteren Förderung der
Vermögensbildung der Arbeitnehmer (624-DM-Gesetz) verabschiedet worden. Der
bisherige Höchstbetrag der begünstigten Leistungen in Höhe von 312 DM war damit
verdoppelt worden.
4. Juni
Peru 1970 – Dem schweren Erdbeben am 31. Mai war ein zweiter Erdstoß gefolgt. Er
war von geringerer Stärke. Jedoch verursachte dieser zweite Erdstoß erhebliche
Überschwemmungen.
4. Juni
BRD/Musik 1970 – Mit seinem Titel „Das schöne Mädchen von Seite eins“ hatte der
südafrikanische Schlagersänger Howard Carpendale im Deutschen Schlagerwettbewerb
in Mainz einen überlegenen Sieg errungen.
4. Juni
Tonga 1970 – Der zu Polynesien gehörende Inselstaat Tonga im Südpazifik hatte
seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt.
5. Juni
Europa 1970 – Zum ersten Mal seit 20 Jahren war der Rat der Westeuropäischen
Union (WEU) wieder in Anwesenheit eines französischen Vertreters in Bonn zu
einer zweitägigen Sitzung zusammengekommen. Die nach langen Beratungen mit
Frankreich vordem erzielte Vereinbarung hatte vorgesehen, dass weder technische
und wirtschaftliche Probleme der EG-Erweiterung noch über damit unmittelbar im
Zusammenhang stehende politische Fragen zur Sprache kommen sollten.
5. Juni
Frankreich/Sowjetunion 1970 – Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko
hatte zum Abschluss seines fünftägigen offiziellen Besuchs in
Frankreich u. a.
zur Deutschlandfrage Stellung genommen. Seiner Ansicht nach war die Haltung der
Regierung Brandt realistischer und aufgeschlossener als die der DDR-Führung
gewesen war.
5. Juni
Dänemark/Polen 1970 – Nach der Entführung eines polnischen Verkehrsflugzeugs
hatte ein junger Pole Asyl in Dänemark beantragt.
5. Juni
USA 1970 – Bei dem gescheiterten Versuch eines Geistesgestörten, der eine
US-Verkehrsmaschine in seine Gewalt bringen und entführen wollte, war es zu
einem Feuergefecht auf dem Washingtoner Flughafen gekommen. Dabei war einer der
Piloten schwer verletzt worden und daraufhin war der Entführer verhaftet worden.
6. Juni
Rumänien/Balkan 1970 – Agenturmeldungen zufolge hatte Rumänien bei den
Regierungen der Türkei, Bulgariens,
Griechenland und Jugoslawiens die
Einrichtung einer Ständigen Konferenz angeregt, um die Herstellung zur Lösung
territorialer und anderer Fragen zu bewerkstelligen. Rumänien hatte ferner die
Schaffung einer atomwaffenfreien Zone auf dem Balkan vorgeschlagen.
6. Juni
Radrennsport 1970 – Sieger des Giro d’Italia war der Belgier Eddy Merckx
geworden.
7. Juni
BRD 1970 – Die Einwohner des Ortes Baden hatte sich bei einem Volksentscheid für
den Verbleib des badischen Landesteils beim Bundesland Baden-Württemberg
entschieden.
7. Juni
BRD/Polen 1970 – Zur Fortsetzung der deutsch-polnischen Gesprächen über einen
Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Staaten, weswegen Staatssekretär
Georg Ferdinand Duckwitz vom Auswärtigen Amt seit dem 5. Februar in Warschau
weilte, war nun der stellvertretende polnische Außenminister Józef Winiewicz bis
zum 11. Juni in Bonn eingetroffen.
7. Juni
Fußball 1970 – Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte sich in Leon
(Mexiko) durch ein 5:2 gegen Bulgarien für das Viertelfinale der
Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert.
8. Juni
Argentinien 1970 – Die Oberbefehlshaber der drei Teilstreitkräfte hatten nach
einem unblutig verlaufenen Putsch die Regierungsgewalt übernommen.
Staatspräsident Juan Carlos Onganía war abgesetzt worden. Sein Amt hatte am 18.
Juni General Roberto Levingston übernommen.
8. Juni
CSSR/BRD 1970 – Acht Bürger der CSSR hatten eine Verkehrsmaschine nach Nürnberg
entführt. Die Entführer, die Asylanträge gestellt hatten, waren zu
Freiheitsstrafen zwischen zweieinhalb Jahren und acht Monaten verurteilt worden.
Die Forderung der CSSR, die Täter auszuliefern, war vergeblich gewesen.
8. Juni
BRD 1970 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) war das Stück „Verhör von
Habana“ von Hans Magnus Enzensberger zur Uraufführung gelangt. Publikum und
Kritik hatten zwiespältig reagiert.
9. Juni
Jordanien 1970 – Zwischen den Regierungstruppen und palästinensischen
Freischärlern war es zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Die Lage im Land war
seit Monaten äußerst angespannt gewesen. Ein Machtkampf zwischen dem Regime
Husseins II. und den einen „Staat im Staat“ bildenden Palästinensern war ein
Machtkampf entbrannt.
10. Juni
Luxemburg/Europa 1970 – Der EG-Ministerrat hatte nach zweitägigen Beratungen in
Luxemburg die beitrittswilligen Länder Großbritannien, Irland, Dänemark und
Norwegen für den 30. Juni offiziell zu entsprechenden Verhandlungen eingeladen.
10. Juni
BRD/USA 1970 – US-Verteidigungsminister Melvin R. Laird hatte bei seinem Besuch
in der Bundesrepublik erklärt, dass die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen zur
Erhaltung ihrer in Europa stationierten Truppen verstärken wollten.
10. Juni
BRD 1970 – Bei der Jahreshauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft zur
Förderung der Wissenschaften (bis 12. Juni) war es u. a. um das Verhältnis der
Wissenschaftler zur politischen Exekutive gegangen. Neu in der
Max-Planck-Gesellschaft war das Max-Planck-Institut zur Erforschung der
Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg (Bayern),
das von dem Physiker und Philosophen Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker
aufgebaut wurde.
10. Juni
Fußball 1970 – Di Nationalelf der Bundesrepublik hatte ihre Vorrundenspiele bei
der Fußball-Weltmeisterschaft mit einem 3:1 gegen Peru in Leon beendet.
10. Juni
BRD 1970 – In Friedrichsdorf (
Hessen) war der erste toom-Markt eröffnet worden.
Es sollte nach und nach eine SB-Warenhaus-Kette entstehen.
11. Juni
Brasilien 1970 - Der bundesdeutsche Botschafter in Brasilien, Ehrenfried von
Holleben, war in Rio de Janeiro von linksgerichteten Guerilla-Kämpfern entführt
worden. Nachdem die Regierung die Forderung der Entführer, 40 politische
Häftlinge freizulassen, erfüllt hatte, war Holleben am 17. Juni freigelassen
worden.
11. Juni
Libyen/USA 1970 – Die letzten US-Truppen hatten gemäß entsprechender
Vereinbarungen den Luftwaffenstützpunkt Wheelus in Libyen verlassen. Der
Stützpunkt war mit offiziellem Flaggenwechsel an die libyschen Streitkräfte
übergeben worden. Die US-Soldaten war unmittelbar darauf aus Libyen ausgeflogen
worden.
12. Juni
Österreich 1970 – Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) hatte auf ihrem
Parteitag (der seit dem 11. Juni tagte) mit 493 von 504 gültigen Stimmen
Bundeskanzler Bruno Kreisky erneut zum Bundesparteiobmann (=Parteivorsitzenden)
gewählt.
13. Juni
BRD 1970 – Die Bundesregierung hatte sich bei einer Sondersitzung am Wochenende
über die Grundätze des Haushaltsentwurfs 1971 und über die Fortschreibung der
mittelfristigen Finanzplanung bis 1974 verständigt. Nach den Planungen der
Bundesregierung um etwa 12 Prozent sollte die Steigerung betragen.
14. Juni
BRD 1970 – Die CDU hatte bei den Landtagswahlen in
Nordrhein-Westfalen,
Niedersachsen und im Saarland Gewinne verbuchen können. Die FDP musste starke
Verluste verbuchen. Diese „kleine Bundestagswahl“ galt als Test für die Bonner
SPD/FDP-Koalition, weil in den drei Bundesländern etwa 40 Prozent aller
bundesdeutschen Wahlberechtigten zur Urne gerufen worden waren.
14. Juni
Fußball 1970 – Die Mannschaft der Bundesrepublik hatte sich in Leon durch ein
3:2 nach Verlängerung gegen Titelverteidiger England für das Halbfinale
qualifiziert.
14. Juni
USA 1970 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der Prozess gegen
Charles Manson und vier seiner Anhänger („Manson-Family“) begonnen.
14. Juni
BRD 1970 – In der Synagoge der israelitischen Kulturgemeinde in
München (
Bayern)
waren bei einem Einbruch wertvolle Kultgegenstände beschädigt worden. Der
19-jährige Täter hatte am 9. Juli diesen und einen weiteren Einbruch in der
Synagoge gestanden. Dabei waren antisemitische Motive deutlich geworden.
15. Juni
Niederlande 1970 – Mit einem Konzert in der Kongresshalle von Rotterdam hatte
das 22. Holland-Festival begonnen. Die großen Städte in den
Niederlanden hatten
drei Wochen lang im Zeichen von 125 Darbietungen aus dem Bereich der Oper, des
Theaters, Balletts, Konzerts und der Kunst gestanden.
16. Juni
West-Berlin 1970 – Vom Berliner Abgeordnetenhaus war das umstrittene
„Handgranatengesetz“ verabschiedet worden.
16. Juni
USA 1970 – In Newark, der größten Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat New
Jersey, war mit Kenneth Gibson ein Schwarzer zum neuen Bürgermeister gewählt
worden. Damit war Newark nach Cleveland (US-Bundesstaat Ohio), Gary
(US-Bundesstaat Indiana) und der Bundeshauptstadt Washington die vierte
US-amerikanische Stadt mit einem schwarzen Bürgermeister geworden.
17. Juni
BRD/Sowjetunion 1970 – In der letzten außenpolitischen Bundestagsdebatte vor der
parlamentarischen Sommerpause war das „Bahr-Papier“, in dem die Ergebnisse der
bisherigen deutsch-sowjetischen Gespräche über einen Gewaltverzichtsvertrag
festgehalten waren, zwischen Regierung und Opposition heftig umstritten gewesen.
Bundeskanzler Willy Brandt hatte mit Empörung die Bemerkung seines Vorgängers
Kurt Georg Kiesinger zurückgewiesen. Auch er habe verhandeln wollen, sei aber
nicht bereit gewesen, als Befehlsempfänger nach Moskau zu kommen.
17. Juni
BRD/Sowjetunion 1970 – In einem Fernsehinterview hatte Bundesaußenminister
Walter Scheel betont, dass ein deutsch-sowjetischer Gewaltverzichtsvertrag erst
nach einer befriedigenden Regelung der Berlin-Frage in Kraft treten könnte
(Berlin-Junktim).
17. Juni
BRD 1970 – In
Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) hatten rechtsgerichtete
FDP-Politiker unter Führung des früheren Bundesvorsitzenden der Partei, Erich
Mende, und des FDP-Abgeordneten Siegfried Zoglmann die National-Liberale Aktion
(NLA) als innerparteiliche Oppositionsgruppe gegründet.
17. Juni
Algerien 1970 – Fünf ausländische Erdölgesellschaften waren von Algerien
verstaatlicht worden. Zuvor scheiterten Verhandlungen über die von der
algerischen Regierung geforderte Erhöhung der Investitionen im Lande aus den
Erdöleinnahmen.
17. Juni
Niederlande/International 1970 – Für zwei Wochen hatte in Den Haag die zweite
Welternährungskonferenz getagt. Veranstalter war die Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gewesen.
17. Juni
Fußball 1970 – Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte im
Halbfinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Italien in der mexikanischen
Hauptstadt 3:4 nach Verlängerung verloren.
17. Juni
Leichtathletik 1970 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte der Leichtathlet
Wolfgang Nordwig den Weltrekord im Stabhochsprung von John Pennel (USA) mit 5,45
m um einen Zentimeter verbessert.
17. Juni
BRD 1970 – Im Beethovensaal des Konzerthauses Stuttgarter Liederhalle war
anlässlich des 70. Geburtstages des Komponisten die Neufassung des Oratoriums
„Der große Kalender“ von Hermann Reutter zur Uraufführung gelangt.
18. Juni
Großbritannien 1970 – Die britischen Parlamentswahlen waren mit einem
überraschenden Sieg der Konservativen zu Ende gegangen. Am folgenden Tag war der
Labour-Premier Harold Wilson zurückgetreten. Sein Nachfolger war der Führer der
Konservativen, Edward Heath, geworden.
18. Juni
BRD 1970 – Der Deutsche Bundestag hatte die Änderung des Grundgesetzes zur
Herabsetzung des Wahlalters verabschiedet. Künftig galten für den Beginn des
aktiven Wahlrechts 18 Jahre (bisher 21 Jahre) und des passiven Wahlrechts 21
Jahre (bisher 25 Jahre).
18. Juni
BRD 1970 – Der Bundestag hatte mit den Stimmen der Regierungsparteien FDP und
SPD dem Haushalt 1970 zugestimmt. Dieser hatte ein Volumen in der Höhe von
annähernd 91 Milliarden DM gehabt.
19. Juni
International 1970 – In Heidelberg (Baden-Württemberg) war es im Zusammenhang
mit einer internationalen Konferenz über Entwicklungshilfe zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und linksgerichteten Demonstranten
gekommen, die gegen die Ausbeutung der Dritten Welt durch die westlichen
Industrienationen eintraten.
19. Juni
Sowejtunion/Raumfahrt 1970 – In der kasachischen Steppe westlich von Karaganda
waren die Kosmonauten Andrei Nikolajewo und Witali Sewastjanow der „Sojus
9“-Mission mit dem Fallschirm in ihrer Raumkapsel gelandet. Mit mehr als 17
Tagen Flugdauer hatten sie eine neue Rekordmarke für den längsten Raumflug
gesetzt.
19. Juni
BRD 1970 – Die angekündigte Erhöhung des Arbeitnehmerfreibetrags war aus
konjunkturpolitischen Gründen erneut vertagt worden.
19. Juni
BRD/Sowjetunion 1970 – An dem geplanten Moskau-Besuch von Bundesaußenminister
Walter Scheel wollte sich die CDU/CSU-Opposition nicht beteiligen. Scheel wollte
Ende Juli zu offiziellen Verhandlungen über den deutsch-sowjetischen Vertrag in
Moskau eintreffen.
21. Juni
USA/International 1970 – Von der US-Luftwaffe waren die ersten zehn
Internkontinentalraketen mit Mehrfachsprengkörpern in Dienst gestellt worden.
Stationiert waren die Raketen in Bunkern.
21. Juni
Fußball 1970 – Brasilien hatte das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in
Mexiko-Stadt mit 4:1 gegen Italien gewonnen und war zum dritten Mal
Fußball-Weltmeister geworden.
21. Juni
USA 1970 – Die US-amerikanische Eisenbahngesellschaft Penn Central, das
sechstgrößte Unternehmen im Land, hatte Konkurs angemeldet. Die Bahn betrieb ein
Drittel aller Reisezüge in den Vereinigten Staaten. Dies hatte umgehend die
Gründung der halbstaatlichen Amtrak nach sich gezogen.
21. Juni
BRD 1970 – Der Bundesparteitag der FDP hatte in Bonn bis zum 24. Juni getagt.
Trotz harter Auseinandersetzungen um den Bonner Regierungskurs, der vom rechten
Parteiflügel abgelehnt worden war, hatte der Parteitag die Führungsspitze unter
Bundesaußenminister Walter Scheel bestätigt und damit war auch die Fortsetzung
der Koalition mit der SPD in Bonn bestätigt worden.
22. Juni
Ungarn /Europa 1970 – In der ungarischen
Hauptstadt Budapest hatte die
Außenministerkonferenz des Warschauer Pakts in einem Memorandum die Vorbereitung
und Einberufung einer gesamteuropäischen Konferenz befürwortet. Der Warschauer
Pakt hatte zugleich Ost-West-Gespräche über auch von der NATO vorgeschlagene
Truppenreduzierungen in Europa angeregt. In dem Memorandum war allerdings nur
von der Reduzierung fremder Truppen in Europa die Rede gewesen.
22. Juni
DDR/Ceylon 1970 – Die DDR und Ceylon (Sri Lanka) hatten in der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin offiziell die Aufnahme diplomatischer Beziehungen bekanntgegeben.
22. Juni
USA 1970 – US-Präsident
Richard M. Nixon hatte ein neues Wahlrechtsgesetz für
die Vereinigten Staaten unterzeichnet. Danach war das aktive Wahlalter für alle
US-Bürger auf 18 Jahre festgelegt worden. Davon waren etwa 11 Millionen
US-Bürger betroffen. Bisher hatten von den 50 US-Bundesstaaten 46 das
Mindestalter auf 21 Jahre fixiert, Hawaii auf 20 Jahre, Alaska auf 19 Jahre und
Georgia bereits auf 19 Jahre.
22. Juni
Spanien/Frankreich 1970 – In der spanischen Hauptstadt Madrid hatten Frankreich
und Spanien ein Abkommen über militärische Zusammmenarbeit unterzeichnet.
23. Juni
BRD/Schweden 1970 –
Bundespräsident Gustav Heinemann hatte sich zu einem
viertägigen Staatsbesuch in Schweden aufgehalten. Zuvor hatte Heinemann als
erstes deutsches Staatsoberhaupt Dänemark vom 9. bis 11. Juni seit 1907 besucht.
23. Juni
Polen 1970 – In der polnischen Hauptstadt Warschau hatten die BRD und Polen ein
langfristiges Handelsabkommen paraphiert.
23. Juni
CSSR/Dänemark 1970 – Der tschechische Botschafter in Dänemark, Anton Vasek,
hatte um politisches Asyl gebeten.
24. Juni
BRD/NATO 1970 – Nach einem Gespräch mit NATO-Generalsekretär Manlio Giovanni
Brosio hatte Bundeskanzler Willy Brandt die Unterstützung der Bonner Ostpolitik
durch die NATO-Verbündeten betont.
24. Juni
West-Berlin 1970 – Als neues audiovisuelles Medium war in West-Berlin die
Bildtonplatte vorgestellt worden.
25. Juni
BRD 1970 – Das SPD-Präsidium hatte ein Treffen von Jungsozialisten (Jusos) mit
dem DDR-Staatsratsvorsitzenden
Walter Ulbricht am 18. Juni als einen
„Vertrauensbruch“ missbilligt. Das Verhältnis zwischen Parteiführung und Jusos
war auch vordem schon angespannt gewesen.
25. Juni
BRD 1970 – Über die Errichtung einer Bund-Ländre-Kommission für Bildungsplanung
hatten Bundeskanzler Willy Brandt und die Regierungschefs der Bundesländer das
Verwaltungsabkommen unterzeichnet. U. a. sollte das Gremium einen langfristigen
Rahmenplan für eine abgestimmte Entwicklung des Bildungswesens vorbereiten und
Finanzierungsplände dazu vorlegen.
25. Juni
Syrien/Israel 1970 – Es war an der syrisch-israelischen Grenze zu schweren
Kämpfen gekommen.
26. Juni
CSSR 1970 – Der frühere Parteichef der tschechoslowakischen KP, Alexander Dubcek
war vom Zentralkomitee aus der Partei ausgeschlossen worden. Zugleich hatte er
auch sein Mandat als Abgeordneter der Volkskammer verloren. Damit war der
Reformpolitiker des „Prager Frühlings“ politisch endgültig ausgeschaltet worden.
26. Juni
Irland 1970 – Zwischen protestantischen und katholischen Einwohnern war es in
der nordirischen Hauptstadt Belfast zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Diese
hatten sich in den Folgetagen zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen ausgeweitet. Die
britischen Truppen in Nordirland waren erheblich verstärkt worden.
26. Juni
BRD/Spanien 1970 – Die Täter, die bei einem Raubüberfall auf einen Geldtransport
in Offenbach 1 Millionen DM erbeutet hatten, waren in Spanien verhaftet worden.
26. Juni
BRD 1970 – Am Hamburger Schauspielhaus war das erste Theaterstück von Thomas
Bernhard, „Ein Fest für Boris“ uraufgeführt worden. Die Inszenierung war unter
der Regie von Claus Peymann entstanden.
27. Juni
West-Berlin 1970 – Zwei konkurrierende Zuhälterbanden, eine deutsche und eine
persische, hatten sich ein Feuergefecht geliefert. Dabei war ein Perser getötet
worden, drei waren schwer verletzt worden.
27. Juni
BRD 1970 – Auf dem Rhein waren bei einem Zusammenstoß zweier Schiffe acht
Menschen ums Leben gekommen.
27. Juni
BRD 1970 – An der Staatsoper in Hamburg war die Oper „Das kommt davon oder wenn
Sardakei auf Reisen geht“ von Ernst Krenek zur Uraufführung gelang.t
27. Juni
Bergsteigen 1970 – Die Bezwingung des Nanga Parbat, des mit 8126 m höchsten
Bergs des westlichen Himalaja, war zum dritten Mal gelungen. Vier Teilnehmer
einer Expedition unter Leitung des Münchner Artzes Karl Herrligkoffer, der
Südtiroler Günter Messner, hatten den Gipfel erreicht. Auf dem Rückweg war der
23-jährige Günter Messner tödlich verunglückt.
28. Juni
Reitsport 1970 – In Hamburg hatte der Schlenderhaner Hengst „Alpenkönig“ unter
Peter Kienzler das 101. Deutsche Derby im Galopp-Rennsport gewonnen.
29. Juni
Kambodscha/USA 1970 – Wie vom US-amerikanischen Präsidenten Richard M. Nixon
angekündigt, waren die letzten US-Truppen aus Kambodscha abgezogen worden.
29. Juni
Spanien/Israel 1970 – In Brüssel (
Belgien) waren zwischen Spanien und Israel
einerseits und der Europäischen Gemeinschaft andererseits
Präferenz-Handelsabkommen unterzeichnet worden.
29. Juni
BRD 1970 – Auf der Fahrt von Helgoland nach Hamburg war auf dem Seebäderschiff
„Wappen von Hamburg“ ein Postsack gestohlen worden. Der Postsack hatte die
Tageseinnahmen des Helgoländer Postamtes in Höhe von 282.00 DM enthalten.
30. Juni
Europa 1970 – in
Luxemburg hatten die Beitrittsverhandlungen zwischen der
Europäischen Gemeinschaft (EG) einerseits und Großbritannien, Irland, Dänemark
und Norwegen andererseits begonnen.
Juni 1970 in den
Nachrichten
Reinhold Messner begeistert Besucher
im Gasometer
Lokalkompass.de
Messner berichtete vom 29. Juni 1970. An jenem Tag
verlor er seinen geliebten Bruder Günther beim
Besteigen des Nanga Parbat (8.125 Meter) in ...
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