Länderinfo Uruguay Geschichte
Uruguay ist ein kleines Land in Südamerika. Seine
Armut an Rohstoffen machte das Land lange Zeit
zu einer unbedeutenden Provinz des Spanischen
Reiches, später lag seine Bedeutung mehr in
seiner geografischen Lage: als Puffer zwischen
Argentinien und Brasilien. Die Rohstoffarmut
machte das Land unattraktiv für militärische
Interventionen. Es wurde niemals Spielball der
Mächte dieses Raumes.
Frühzeit
Uruguay ist kurz nach Ende der Eiszeit besiedelt
worden. Archäologische Zeugnisse sind allerdings
noch spärlich, genauso wie es nur wenig
Kenntnisse über das Leben der ältesten
Bevölkerung Uruguays gibt. Die Charruas sind ein
Indianerstamm, der früher gesamt Uruguay
besiedelte, aber dann, im 19. Jahrhundert, von
den Siedlern ausgerottet wurde. Ab der Mitte des
ersten Jahrtausends n. Chr. finden sich auch
Guarani, ein Stamm aus Paraguay, in diesem
Gebiet. Kontakte zum Inka-Reich sind nicht
belegt.
Spanische Kolonie
1516 erreichen die Spanier in ihrem Kampf gegen
das Inka-Reich auch Uruguay. Hier treffen sie
jedoch auf einen erheblichen Widerstand. Da das
Land auch kaum wirtschaftlich für sie
interessant ist, fügen sie es erst nach dem
Untergang der Inka und der Konsolidierung in
Großkolumbien (Vizekönigreiche Neugranada und
Peru) hinzu. 1624 gründen die Spanier ihre erste
Siedlung. Ein weiterer Grund ist, dass Uruguay
auch von den Portugiesen, die ihre Hauptsiedlung
in Brasilien errichtet hatten, beansprucht
wurde. Lange Zeit kämpften hier Spanier und
Portugiesen um die Vorherrschaft. Montevideo
wurde 1726 gegründet. Den Spaniern gelang es,
den portugiesischen Einfluss zurückzuschlagen.
Doch mit den Briten war mittlerweile eine zweite
Kolonialmacht aufgetreten. Den Spaniern gelang
es deswegen nicht, Uruguay so zu beherrschen wie
das nördlich gelegene Paraguay. Als sich die
Kolonien von Spanien lossagten, wurde auch
Uruguay unabhängig.
Neuzeit
Die Schwäche Spaniens Anfang des 19.
Jahrhunderts nutzten die meisten amerikanischen
Kolonien, um sich loszusagen. 1810 wurde der
Vizekönig aus Buenos Aires vertrieben. In
Uruguay begann nun ein Kampf gegen Spanien, der
vor allem von Argentinien aus geführt wurde.
Nachdem auch Argentinien sich vom Mutterland
losgelöst hatte, kam es zu Verhandlungen wegen
einer Konföderation der Rio de la Plata-Staaten
im Jahre 1814, die jedoch scheiterten. In
Uruguay, das sich unter General Artigas
losgesagt hatte, kam es nun zum Bürgerkrieg.
Argentinien intervenierte und besetzte Uruguay.
Die Jahre bis
1820 waren von Krieg geprägt. Erst
in jenem Jahr wurde Uruguay wieder unabhängig.
Vor allem die britische Regierung war an der
Stabilisierung der Region interessiert und
unternahm große Anstrengungen, um den Krieg der
Anrainerstaaten beizulegen. Dennoch kam Uruguay
nicht zur Ruhe. Es folgte 1839-1852 der Guerra
Grande, der Bürgerkrieg zwischen den Colorados
und den Blancos (Konservativ gegen Liberal). Das
Land wurde regelrecht verwüstet. 1852 wurde
Frieden geschlossen und die Sklaverei
abgeschafft. Nun kam es jedoch zu
Gebietsstreitigkeiten mit Paraguay. Sie
gipfelten im Tripel-Allianzkrieg von 1864.
Paraguay musste große Gebiete abgeben. Bis
Anfang des
19. Jahrhunderts wuchs
dementsprechend die uruguayische Wirtschaft. Die
Innenpolitik war jedoch sehr instabil, jedoch
nicht so instabil wie in den anderen Ländern.
1934 erhielt Uruguay eine neue Verfassung. Die
Tupamaro traten in den 1960er Jahre auf, eine
Guerilla-Bewegung, die gegen die Regierung
opponierte. Deren politische Aktivitäten führten
schließlich zur Diktatur. Nachdem die Tupamaro
beseitigt wurden, verblieb das Militär
allerdings an der Macht.
Erst
1985 fand das Land zurück zur Demokratie
und in den ersten freien Wahlen wurde die
liberale Colorado-Partei erneut gewählt. In den
kommenden Jahren versuchten die Präsidenten und
die Bevölkerung das Erbe des Bürgerkriegs sowie
der Diktaturen aufzuarbeiten. Uruguay hat seine
Streitigkeiten mit den benachbarten Ländern
beigelegt. Da das Land arm an Rohstoffen ist,
wächst die Wirtschaft nur allmählich. Die
sozialen wie auch die ökonomischen Probleme
überwiegen, so dass auch die politische
Situation immer noch sehr instabil ist.