Januar  2006 – Eine geographische Annäherung der besonderen Art

Kalender Januar 2006
Es mag im Gesamt-Erdmaßstab wenig anmuten, aber ein Erdbeben der Stärke 6,9 hatte in Griechenland große Sachschäden angerichtet. Wie Wissenschaftler herausfanden, war durch das Erdbeben die Afrikanische Platte um einen bis sechs Meter näher an Europa herangerückt. Die Sensation, die aus Polen Schlagzeilen machte, hatte anderen, nämlich politischen Wert. Das Land beabsichtigte, große Teile seiner Geheimakten zum Warschauer Pakt zu veröffentlichen. Von dieser Offenlegung erhofften sich Historiker neue Kenntnisse, vor allem hinsichtlich der Gründe für den Einmarsch von Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei 1958 sowie der Verhängung des Kriegsrechts 1981 in Polen. Derweil hatte sich in Deutschland der SPD-Chef Matthias Platzeck für eine Rückbesinnung auf preußische Tugenden ausgesprochen. Dabei hatte er besonders Anständigkeit, Verlässlichkeit und Pflichterfüllung hervorgehoben. Er gab in einem Interview zu, dass es altmodisch klingen würde, doch diese Tugenden könnten Deutschland wieder voranbringen. Der Januar bot auch ein Kuriosum: In Großbritannien hatte ein Lotto-Gewinner rund 14 Millionen Euro sausen lassen. Die sechsmonatige Frist hatte er einfach verstreichen lassen, ohne sich zu melden. Nun hatten gemeinnützige Projekte das große Los gezogen.
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Wichtige Ereignisse im Januar 2006

1. Januar
International 2006 – Innerhalb der Koordinierten Weltzeit (UTC) war um 0.59 Uhr MEZ nach der 59. Sekunde eine Schaltsekunde eingefügt worden.
1. Januar
BRD 2006 – In Deutschland waren mit dem Jahreswechsel wichtige Gesetzesänderungen wirksam geworden. Unter anderem war künftig die Eigenheimzulage und die Steuerbefreiung für Abfindungen und Übergangsgelder gestrichen worden. Zudem wurde die Altersgrenze für Frührenten wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit bis 2008 stufenweise auf 63 Jahre angehoben worden.
1. Januar
Europäische Union 2006 – Bis Ende Juni 2006 hatte Österreich turnusgemäß den Ratsvorsitz in der EU übernommen.
1. Januar
Polen 2006 – Weil die von ihm gegründete Gewerkschaft Solidarność den Wahlkampf der regierenden Führung Polens unterstützte, trat Lech Wałesa aus der Gewerkschaft aus.
1. Januar
Ukraine 2006 – In der Ukraine war eine Verfassungsänderung wirksam geworden. Diese beinhaltete für den Regierungschef gegenüber dem Präsidenten einen erheblichen Machtzuwachs.
1. Januar
Russland/International 2006 – Erstmals hatte Russland den Vorsitz der als G-8 bezeichneten Staatengruppe übernommen. Dieser gehörten die sieben führenden Industriestaaten und Russland an.
1. Januar
Russland 2006 – Der staatlich kontrollierte russische Konzern Gasprom hatte im Streit zwischen Russland und der Ukraine um die Gaspreise wie angekündigt die Erdgaslieferungen an die Ukraine eingestellt. Die beiden Länder hatten sich am 4. Januar auf eine Anhebung der Lieferpreise geeinigt und damit hatte Gasprom den Exportstopp beendet.
1. Januar
Baden-Württemberg 2006 – In Baden-Württemberg waren mit Jahresbeginn neue Regelungen für die Einbürgerung in Kraft getreten. Künftig mussten alle Einbürgerungsbewerber aus Ländern, die der Organisation Islamischer Staaten angehörten, 30 Fragen zu Gesinnung und Verfassungstreue beantworten.
1. Januar
Griechenland/Europa 2006 – Die viertgrößte griechische Stadt – Patras – wurde Europas Kulturhauptstadt 2006.
1. Januar
Spanien 2006 – In Spanien war ein Gesetz zum Nichtraucherschutz in Kraft getreten. Rauchen war somit in Bürogebäuden, kulturellen Einrichtungen, Einkaufszentren und öffentlichen Verkehrsmitteln verboten worden. In größeren Gaststätten mussten für Nichtraucher ausgewiesene Zonen eingerichtet werden. Der Verkauf von Tabak an Minderjährige war verboten worden.
2. Januar
USA 2006 – Im US-Bundesstaat Virginia waren bei einer Explosion 13 Bergleute ums Leben gekommen.
2. Januar
Indonesien 2006 – Durch Überschwemmungen und Erdrutsche waren auf der indonesischen Insel Java mehr als 50 Menschen umgekommen.
2. Januar
Gasastreifen 2006 – Im Gasastreifen hatten bewaffnete palästinensische Polizisten mehrere Regierungsgebäude und Parlamentsbüros besetzt. Angestellte wurden zum Verlassen ihres Arbeitsplatzes gezwungen. Damit hatten die Polizisten gegen die nach ihrer Ansicht unzureichende Bekämpfung der Kriminalität protestiert.
2. Januar
Bayern 2006 – In Bad Reichenhall war es während des öffentlichen Eislaufbetriebs zum Einsturz einer Eissporthalle gekommen. Dabei waren 15 Menschen gestorben. Die meisten Todesopfer waren Kinder und Jugendliche gewesen. Wahrscheinlich war das Dach durch die enormen Schneemassen, die auf ihm lasteten, eingestürzt.
2. Januar
BRD/Jemen 2006 – Die deutsche Familie Chrobog war wohlbehalten aus dem Jemen in die BRD zurückgekehrt. Der frühere Außenamts-Staatssekretär, seine Frau und ihre drei Söhne waren drei Tage lang in der Hand jeministischer Entführer gewesen. Angaben Chrobogs zufolge hatte die deutsche Regierung kein Lösegeld gezahlt.
2. Januar
Türkei 2006 – Nach dem Tod eines 14-jährigen Junge in der Türkei, war der Verdacht auf Vogelgrippe H5N1 vom Gesundheitsministerium in Ankara zunächst dementiert worden.
2. Januar
BRD 2006 – SPD-Chef Matthias Platzeck sprach sich für eine Rückbesinnung auf preußische Tugenden aus. Er strich Anständigkeit, Verlässlichkeit und Pflichterfüllung heraus. Dies sagte er in einem Interview. Es sei zwar altmodisch, aber es könnte Deutschland wieder voranbringen.
2. Januar
Fidschi-Inseln 2006 – Die Region um die Fidschi-Insel wurde von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,1 hatte rund 100 Kilometer nördlich der Insel Ndoi gelegen. Das hatte das US-Erdbebeninstitut auf seiner Webseite mitgeteilt.
3. Januar
Bayern 2006 – In Bad Reichenhall kamen die Rettungsarbeiten nur schleppend voran. Hunderte Helfer waren bemüht noch vermisste Menschen aus den Trümmern der am Vortag eingestürzten Eissporthalle zu bergen. Pausenloser Schneefall erschwerte die Arbeiten.
3. Januar
Iran 2006 – Einer Ankündigung des stellvertretenden Chefs der nationalen Atomenergiebehörde, Mohammad Saidi, zufolge, wollte der Iran seine Forschungsprojekte zur Produktion von atomaren Brennstoffen nach einer mehr als zweijährigen Pause wieder aufnehmen.
3. Januar
Frankreich 2006 – Der Ausnahmezustand wegen der Unruhen in französischen Vorstädten, der seit November 2005 verhängt war, sollte einer Sprecherin der Regierung zufolge aufgehoben werden.
3. Januar
Großbritannien 2006 – In Großbritannien hatte ein Lotto-Gewinner rund 14 Millionen Euro sausen lassen. Er hatte die vorgeschriebene Frist von sechs Monaten verstreichen lassen, ohne sich zu melden. Der Gewinn war somit an gemeinnützige Projekte gegangen.
3. Januar
Schweden 2006 – Ab sofort mussten Autofahrer in der schwedischen Hauptstadt Stockholm für Fahrten in die Innenstadt Mautgebühren entrichten. Im September sollten die Bürger der Stadt in einem Referendum über die Dauerhaftigkeit der Maßnahme entscheiden. Die Einwohner sollten bewogen werden, auf Bus und Bahn umzusteigen.
4. Januar
Polen 2006 – Polen beabsichtigte, große Teile seiner Geheimakten zum Warschauer Pakt zu veröffentlichen. Historiker erhofften neue Kenntnisse, vor allem hinsichtlich der Gründe für den Einmarsch von Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei 1968 sowie Verhängung des Kriegsrechts 1981 in Polen.
4. Januar
Russland/Ukraine 2006 – Russland und die Ukraine hatten ihren Streit um die Gaslieferungen beigelegt. Es war ein Fünf-Jahres-Vertrag vereinbart worden. Dieser sah höhere Lieferpreise für russisches Erdgas vor, gleichzeitig aber auch höhere Durchleitungspreise für den Transit russischen Erdgases durch die Ukraine nach West- und Mitteleuropa.
4. Januar
Israel 2006 – Nach einem schweren Schlaganfall war der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon in ein künstliches Koma versetzt worden. Die Leitung der Amtsgeschäfte hatte der stellvertretende Ministerpräsident Ehud Olmert übernommen.
4. Januar
Türkei 2006 – Drei Tage nach dem Tod eines aus Dogubeyazit an der äußersten Grenze des Landes zum Iran stammenden 14-jährigen Jungen hatten die Behörden bekanntgegeben, dass der Junge an der Vogelgrippe gestorben sei. Damit war außerhalb Südostasiens ein Mensch Opfer der Vogelgrippe geworden.
4. Januar
Dubai 2006 – Im Alter von 62 Jahren war der Herrscher des Emirats Dubai, Scheich Maktum bin Raschid Al Maktum, während einer Australien-Reise im Palazzo Versace Hotel in Gold Coast in Queensland gestorben. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder und Erbprinz, Scheich Mohammed ibn Raschid al-Maktum.
4. Januar
Karpaten 2006 – Das multilaterale Abkommen zur grenzüberschreitenden Koordination von Schutzmaßnahmen in den Karpaten – die Karpatenkonvention – war in Kraft getreten. Die Konvention war am 22. Mai 2003 in Kiew unterzeichnet worden. Ratifiziert wurde sie mittlerweile von Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei sowie der Ukraine.
5. Januar
Irak 2006 – In der irakischen Stadt Kerbela waren bei einem Selbstmordanschlag nahe dem Mausoleum des Imams Hussein 63 Menschen ums Leben gekommen. Am gleichen Tag waren bei einem Anschlag vor einem Rekrutierungsbüro der Polizei im mehrheitlich sunnitischen westirakischen Ramadi 30 Menschen ums Leben gekommen. Ebenso waren Anschläge bei Bakuba und in der Hauptstadt Bagdad verübt worden.
5. Januar
Saudi-Arabien 2006 – Beim Einsturz einer vierstöckigen Pilgerherberge in der saudi-arabischen Stadt Mekka waren 76 Menschen ums Leben gekommen.


6. Januar
Jemen 2006 – Im Jemen waren fünf am Neujahrstag entführte Italiener wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Offiziellen Angaben zufolge waren die Kidnapper festgenommen worden.
6. Januar
Türkei 2006 – In der Türkei war ein weiteres an der Vogelgrippe H5N1 erkranktes Kind gestorben.
6. Januar
Skisport 2006 – Mit dem Tschechen Jakub Janda und dem Finnen Janne Ahonen hatte es erstmals zwei Sieger bei der Vierschanzentournee gegeben.
7. Januar
BRD 2006 – Wenige Tage vor ihrem Antrittsbesuch in den USA hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine Schließung des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba gefordert.
7. Januar
USA 2006 – Der frühere Fraktionschef der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Tom DeLay, hatte seinen endgültigen Verzicht auf dieses Amt erklärt. Nachdem der Vertraute von Präsident George W. Bush wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und Geldwäsche angeklagt worden war, hatte er seinen Posten bereits im September 2005 ruhen lassen.
7. Januar
Irak 2006 – Im Irak war eine US-amerikanische Journalistin entführt worden. Dabei war ihr einheimischer Fahrer getötet worden.
8. Januar
China 2006 – In China hatte sich zum dritten Mal seit November 2005 ein schweres Chemieunglück ereignet. Mit Cadmium vergiftete Abwässer waren aus einem Hüttenwerk in einen Nebenarm des Jangtse-Flusses geraten. Damit war die Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen gefährdet.
8. Januar
Griechenland 2006 – In Griechenland hatte ein Erdbeben der Stärke 6,9 Sachschäden angerichtet. Durch das Erdbeben war die Afrikanische Platte um einen bis sechs Meter näher an Europa herangerückt.
9. Januar
BRD 2006 – Die Bundesregierung hatte sich auf ihrer zweitägigen Kabinettsklausur auf die Einzelheiten eines Investitionsprogramms zur Belebung der Wirtschaft geeinigt. Es sollte ein Volumen von 25 Milliarden Euro haben und nachhaltige Impulse setzen für Wachstum und Beschäftigung.
9. Januar
Frankreich 2006 – Im Elsass hatte die Ausgabe einer Suppe mit Schweinefleisch für Bedürftige durch Mitglieder der rechtsextremen elsässischen Organisation „Alsace d'abord“ („Das Elsass zuerst“) heftige Protest hervorgerufen. Die Partei „Les Verts“ hatte am Wochenende ein Verbot dieser Aktion gefordert, von der Juden und Moslems, deren Religion den Verzehr von Schweinefleische verbietet, damit de facto ausgeschlossen waren.
9. Januar
Rallye-Sport 2006 – Auf der neunten Etappe der Rallye Paris-Dakar über 599 Kilometer von Nouakchott nach Kiffa in Mauretanien war der 42 Jahre alte australische KTM-Pilot Andy Caldecott nach einem Sturz seinen Verletzungen erlegen. Der Dakar-Sportdirektor Etienne Lavigne hatte als Todesursache einen Halswirbelbruch genannt. Caldecott sei auf der Stelle tot gewesen.
10. Januar
Iran 2006 – Ungeachtet internationaler Proteste und begleitet von Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hatte der Iran die seit Ende 2004 ausgesetzte nukleare Forschung zur Urananreicherung wieder aufgenommen. Unter der Aufsicht der IAEA waren die Siegel an drei Atomanlagen entfernt worden.
10. Januar
Ukraine 2006 – Aus Protest gegen das Gas-Abkommen mit Russland hatte das ukrainische Parlament die Regierung gestürzt. Für die Entlassung von Ministerpräsident Juri Jechanurow und seinem Kabinett hatten 250 der 450 Abgeordneten gestimmt. Den Parlamentsbeschluss hatte Staatspräsident Viktor Juschtschenko für unrechtmäßig erklärt.
10. Januar
Fußball 2006 – Fünf Monate vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft hatte die Stiftung Warentest über erhebliche Gefahren für die Zuschauer in den zwölf WM-Stadien berichtet. Diese Studie wurde vom WM-Organisationskomitee zurückgewiesen. Ihrerseits waren die Stadien für sicher erklärt worden.
10. Januar
BRD/USA 2006 – Nach der Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Regierung der Vereinigten Staaten das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba verteidigt.
11. Januar
BRD 2006 – Der Deutsche Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn hatte die Debatte um einen möglichen Umzug der Konzernzentrale von Berlin nach Hamburg als ein „Missverständnis“ bezeichnet. Daraufhin hatte Hamburgs Erster Bürgermeister Oli von Beust zwei Tage später die Gespräche über einen Einstieg der Bahn bei den stadteigenen Hafen- und Verkehrsbetrieben HHLA und HHA für beendet erklärt.
11. Januar
Rallye Dakar 2006 – Für die Deutsche Jutta Kleinschmidt war die Rallye Dakar vorzeitig zu Ende. Sie hatte wegen eines Lenkungsschadens an ihrem VW Race-Touareg vorzeitig aufgeben müssen.
11. Januar
USA 2006 – Trotz der andauernden Kritik an den Haftbedingungen und dem ungeklärten völkerrechtlichen Status der Gefangenen im US-Gefangenen-Lager Guantanamo waren von Seiten der Vereinigten Staaten die Prozesse gegen zwei Inhaftierte wieder aufgenommen worden. Dem 19-jährigen Jemeniten Ali Hamsa Ahmad el Bahlul war Beteiligung als Al-Qaida-Mitglied an der Vorbereitung von Terrorakten vorgeworfen worden. Er soll während eines Kampfes in Afghanistan einen US-Militärarzt mit einer Handgranate umgebracht haben.
11. Januar
Berlin/Musik 2006 – Der berühmte Dance-DJ Mark Spoon (Markus Löffel) war in seiner Berliner Wohnung tot aufgefunden worden. Vermutlich war der 39-Jährige an einem Herzinfarkt gestorben. DJ Spoon gilt als einer der wegweisenden DJ der deutschen Techno-Bewegung.
11. Januar
Schweiz 2006 – Die Zürcher Zeitung „SonntagsBlick“ hatte über ein im November 2005 vom Schweizer Geheimdienst abgefangenes Fax des ägyptischen Außenministers Ahmed Aboul Gheit an seine Londoner Botschafter berichtet, das als Bestätigung illegaler Praktiken der USA in ihrem „Krieg gegen den Terror“ auf europäischem Boden interpretiert werden konnte.
11. Januar
Amnesty International 2006 – Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte anlässlich des vierten Jahrestages der Einrichtung des Gefangenenlagers Guantanamo die bereits im Vorjahr erhobenen Folter-Vorwürfe gegen die US-Regierung erneuert und vertieft.
12. Januar
München/Justiz 2006 – Im ersten deutschen Prozess wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrororganisation hatte das Oberlandesgericht München den irakischen Kurden Lokman Mohammed zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der 33-jährige Angeklagte war für schuldig befunden worden, Mitglied in der irakischen Terrorgruppe Ansar al-Islam gewesen zu sein.
12. Januar
Weltraum 2006 – Das europäische Weltraum-Navigationssystem Galileo hatte die erste Probephase erfolgreich absolviert. Zwei Wochen nach dem Start waren vom Galileo-Testsatellit Giove-A die ersten Navigationssignale gesendet worden.
12. Januar
Saudi-Arabien 2006 – Bei der alljährlichen Pilgerfahrt „Haddsch“ war es in der saudi-arabischen Stadt Mena zu einer Massenpanik gekommen. Auf dem Weg zur symbolischen „Steinigung des Teufels“ waren mindestens 362 Menschen während der Massenpanik zu Tode getrampelt worden. Im Jahr 2003 waren bei einer ähnlich schweren Panik 244 Menschen umgekommen.
12. Januar
BRD 2006 – Trotz der offiziellen Ablehnung der Bundesregierung hatte der deutsche Geheimdienst Medienberichten zufolge angeblich die US-Truppen im Irak unterstützt. Mindestens zwei Mitarbeiter des BND wären während des gesamten Krieges in Bagdad geblieben und hätten das US-Militär mit Informationen versorgt. Dies sei vom Geheimdienst-Koordinator im Kanzleramt, Ernst Uhrlau, und dem damaligen BND-Präsidenten August Hanning gebilligt worden. Diese und andere Anschuldigungen waren vom BND zurückgewiesen worden. Der BND hätte „den kriegsführenden Parteien keinerlei Zielunterlagen oder Koordinaten für Bombenziele zur Verfügung gestellt“.
12. Januar
Türkei/Vatikan 2006 – Fast 25 Jahre nach den Schüssen auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 war der türkische Attentäter Mehmet Ali Agca vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Seit Juni 2000 hatte Agca in der Türkei eine Haftstrafe wegen Mordes an einem türkischen Journalisten Abdu Ipekci verbüßt. Wegen guter Führung war er nun entlassen worden.
13. Januar
USA 2006 – In Washington hatte US-Präsident George W. Bush die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem mehrstündigen Gespräch im Weißen Haus empfangen. Merkel kritisierte dabei die Wiederaufnahme des iranischen Atomprogramms scharf. Die Staatengemeinschaft werde sich von Ländern wie dem Iran nicht einschüchtern lassen, betonte sie nach ihrem Gespräch mit US-Präsident Bush. Gerade aus deutscher Sicht wären die iranischen Worte gegen Israel „vollkommen inakzeptabel“. Bush sagte, die Welt dürfe die Entwicklung einer iranischen Atombombe nicht zulassen.
13. Januar
Pakistan 2006 – Bei einem US-Luftangriff auf das pakistanische Dorf Damadola waren führende al-Qaida-Mitglieder getötet worden. Möglicherweise war auch Abu Khabab al-Masri untern den Opfern gewesen.
13. Januar
Fußball 2006 – Der Fußball-Weltverband FIFA hatte die Gala zur feierlichen Eröffnung der Weltmeisterschaft am 7. Juni im Berliner Olympiastadion abgesagt. In der offiziellen Begründung hatte es geheißen, dass der Rasen des Stadions kurz vor dem ersten WM-Spiels zu sehr beschädigt worden war.
13. Januar
Frankreich 2006 – Wegen der heftigen Proteste hatten die französischen Behörden den Mitgliedern einer rechtsextremistischen Gruppe die Ausgabe einer Suppe mit Schweinefleisch an Bedürftige bzw. Arme untersagt.
13. Januar
Europa 2006 – Die europäischen Länder hatte einer Einschätzung von Europaratsermittler Dick Marty zufolge seit mindestens zwei Jahren von den Geheimgefängnissen der USA in Europa Kenntnis gehabt. Dies hatte Marty im Schweizer Fernsehen gesagt. Dennoch seien die europäischen Regierungen „schockierend passiv“ geblieben. Marty war Schweizer Abgeordneter, der den Untersuchungsausschuss im Europarat leitete.
14. Januar
Iran 2006 – Im Streit um das iranische Atomprogramm hatte Präsident Mahmud Ahmadinedschadt erneut das Recht seines Landes auf nukleare Forschung verteidigt. Wenn der Westen deshalb dennoch den UN-Sicherheitsrat einschalten würde, gefährdete das den weltweiten Frieden.
14. Januar
Rumänien 2006 – Bei einer Gasexplosion im Südosten Rumäniens waren sieben Arbeiter umgekommen. Mit mehr als 1000 m Tiefe zählt die Anina-Mine zu den tiefsten Minen in Europa.
14. Januar
USA/Pakistan 2006 – Bei dem auf offensichtlich falschen Informationen beruhenden Angriff auf das Dorf Damadola am Vortag waren laut BBC und CNN unter Berufung auf pakistanische Militärkreise 18 Dorfbewohner getötet worden. Das US-amerikanische Militär hatte die Verantwortung für den Angriff zurückgewiesen. Vermutet wurde, dass die CIA den Angriff durchgeführt hatte. Die pakistanische Regierung hatte bei den USA scharfen Protest gegen den Luftangriff auf ihrem Territorium eingelegt. Außenminister Riaz Khan hatte den US-Botschafter Ryan Crocker einbestellt. Er überreichte ihm eine Protestnote, verlautete von der Ministeriumssprecherin Tasnim Aslam. Der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid hatte den US-Angriff mit mindestens 18 Todesopfern als „hochgradig verdammenswert“ verurteilt.
14. Januar
BRD 2006 – Einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ zufolge hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) den US-Truppen im Irak-Krieg doch militärisch verwertbare Daten geliefert. Bisher hatte der BND nur bestätigt, dass die Beamten Koordinaten von Einrichtungen weitergegeben hätten, die nicht bombardiert werden sollten.
15. Januar
Chile 2006 – Die Sozialistin Michelle Bachelet war zur ersten Staats- und Regierungschefin Chiles gewählt worden. In der Stichwahl um das Präsidentenamt hatte sie sich mit 53,5 Prozent der Stimmen gegen den konservativen Oppositionskandidaten Sebastian Pinera durchgesetzt.
15. Januar
Eisschnelllauf 2006 – Die Berliner Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hatte zum zweiten Mal den Europameistertitel im Mehrkampf im norwegischen Hamar gewonnen. +15. Januar
Bangladesch 2006 – In Bangladesch waren bei einer Kältewelle mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.
15. Januar
Westjordanland 2006 – Eine Palästinenserin und ihr Sohn wurden in einem Dorf in der Region von Nablus im Norden des Westjordanlandes von israelischen Soldaten erschossen.
15. Januar
Kuwait 2006 – Im Alter von 79 Jahren war der Emir von Kuwait, Scheich Jabir al-Ahmad al-Jabir as-Sabah gestorben. Der Golfstaat Kuwait war von ihm seit 1977 regiert worden. Das kuwaitische Kabinett hatte zunächst seinen 76-jährigen Vetter, Kronprinz Scheich Saad al-Abdullah as-Sabah, zum Nachfolger ernannt.
15. Januar
Rallye Dakar 2006 – Der einstige Ski-Weltcupsieger Luc Alphand aus Frankreich hatte sich bei der Rallye Dakar im Mitsubishi Pajero nach insgesamt 9043 km von Lissabon nach Dakar gegen den Südafrikaner Giniel de Villiers auf VW durchgesetzt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte war die Rallye Dakar ohne ein sportliches Finale zu Ende gegangen. Der Grund dafür war der Tod von Zuschauern.
15. Januar
Raumfahrt 2006 – Die US-Raumkapsel „Stardust“ war nach fast sieben Jahren im All und einer 4,6 Milliarden km langen Reise in die äußeren Gefilde des Sonnensystems in der Salzwüste des US-Bundesstaates Utah gelandet. Die Sonde hatte Staub aus der Gashülle eines Kometen sowie andere Partikel aus den Tiefen des Alls mitgebracht. Damit hatte seit dreißig Jahren erstmals ein Raumfahrzeug wieder Material aus dem Weltall zur Erde gebracht. Die Mission hatte 212 Millionen US-Dollar gekostet.
16. Januar
Russland/BRD 2006 – Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem ersten Besuch in Moskau unter anderem die Lage in Tschetschenien und die Menschenrechte angesprochen. Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin hatten den Wunsch nach einem Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder bekräftigt.
16. Januar
Liberia 2006 – Als erstes weibliches Staatsoberhaupt Afrikas war die liberianische Präsidentin Ellen Hohnson-Sirleaf vereidigt worden. Die frühere Weltbank-Ökonomin konnte sich im November 2005 bei der Präsidentenwahl durchsetzen und gewann gegen den einstigen Fußball-Star George Weah. Die Wirtschaftsexpertin hatte Versöhnung und Wiederaufbau des Landes bei ihrem Amtsantritt versprochen. In Liberia hatte 14 Jahre lang Bürgerkrieg geherrscht.
16. Januar
USA/Film 2006 – Bei der 63. Verleihung der Golden Globes in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) war der Western „Brokeback Mountain“, der die Liebe zweier Cowboys zueinander thematisiert, mit vier Auszeichnungen bedacht worden.
16. Januar
Afghanistan 2006 – Bei einem Bombenanschlag auf einem Markt in der afghanischen Grenzstadt Spin Boldak waren 20 Menschen getötet worden. Zu dem Attentat hatten sich radikalislamische Taliban bekannt.
16. Januar
Chile 2006 – In Chile war Michelle Bachelet zur ersten Präsidentin des Landes gewählt worden. Die Politikerin vom Wahlbündnis Convertación hatte die Stichwahl mit 54 Prozent vor Pinera mit 46 Prozent gewonnen. Sie trat damit die Nachfolge von Ricardo Lagos (ebenfalls Wahlbündnis Convertación) an.
17. Januar
China 2006 – Die internationale Staatengemeinschaft hatte auf einer zweitägigen Geberkonferenz zur Bekämpfung der Vogelgrippe in der chinesischen Hauptstadt insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung der Tierseuche zugesagt.
17. Januar
BRD 2006 – Das Bundeskartellamt hatte langfristige Lieferverträge, die der Marktführer E.on Ruhrgas mit zahlreichen Stadtwerken abgeschlossen hatte, zur Durchsetzung niedriger Gaspreise untersagt.
17. Januar
UNICEF 2006 – Die ehemalige Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Heide Simonis, hatte die Amtsgeschäfte der UNICEF in Deutschland übernommen.
18. Januar
Eiskunstlauf 2006 – Das deutsche Paar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy hatten bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften im französischen Lyon die Silbermedaille hinter den alten und neuen Titelträgern Tatjana Totmanianina und Maxim Marinin aus Russland gewonnen.
18. Januar
Europäische Union 2006 – Das Europäische Parlament hatte mit deutlicher Mehrheit den im Dezember 2005 von den Staats- und Regierungschefs der EU ausgehandelten Etat der Gemeinschaft für die Jahre 2007 bis 2013 abgelehnt. Die verabredeten 862,4 Milliarden Euro waren nach Ansicht der Parlamentarier nicht ausreichend und überdies falsch verteilt worden.
18. Januar
BRD 2006 – Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik waren in Deutschland zahlreiche Arztpraxen geschlossen geblieben. Mehr als 20.000 Mediziner hatten für bessere Arbeitsbedingungen und Bürokratieabbau demonstriert. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte grundsätzlich Verständnis für den Ärger der Mediziner geäußert. Sie hatte jedoch die Verantwortung von sich gewiesen.
18. Januar
Japan 2006 – Nach Panikverkäufen im Zuge eines Skandals um die Internetfirma Livedoor war der gesamte Aktienhandel an der Tokioter Börse vor Ablauf der regulären Handelszeit beendet worden. Der Nikkei-Index war zeitweise um mehr als 700 Punkte gefallen. Angeblich hatte Livedoor Kurse manipuliert und Bilanzen gefälscht.
18. Januar
USA 2006 – Die Organisation Human Rights Watsch hatte der US-Regierung die Missachtung von Menschenrechten in ihrem Kampf gegen Terrorismus in ihrem jährlichen Bericht zur Lage der Menschenrechte vorgeworfen. Durch den bewussten Einsatz von Folter und Misshandlung gegen mutmaßliche Terroristen habe Washington sein Druckpotenzial verloren, um andere Länder zur Einhaltung von internationalem Recht zu verpflichten.
19. Januar
BRD 2006 – Mit großer Mehrheit gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei hatte der Bundestag die Absicht, den Berliner Palast der Republik abzureißen, bestätigt. Auf dem Areal sollte ein Gebäude mit den Fassaden de 1950 auf Anordnung der DDR-Regierung gesprengten Berliner Stadtschlosses errichtet werden.
19. Januar
Mali 2006 – In Bamako, der Hauptstadt von Mali, hatte das Weltsozialforum mit einer Demonstration für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung begonnen.
19. Januar
Ungarn 2006 – Beim Absturz einer slowakischen Militärmaschine im Nordosten Ungarns waren 42 Insassen ums Leben gekommen. Es handelte sich allesamt um Soldaten der slowakischen KFOR-Truppe. Die Maschine vom Typ AN-24 hatte sich auf dem Weg von Pristina im Kosovo nach Kosice in der Slowakei befunden.
19. Januar
Raumfahrt 2006 – Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte nach zweimaliger Startverschiebung die Raumsonde „New Horizons“ auf die rund 4,8 Milliarden km lange Reise zum Planeten Pluto geschickt. Die Raumsonde sollte den Planeten im Juli 2015 passieren. Von den neun Planeten unseres Sonnensystems ist Pluto der kleinste. +19. Januar
Frankreich 2006 – Die Äußerungen des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac, Atomwaffen gegen den Terrorismus unterstützende Staaten einsetzen zu wollen, hatten zahlreiche und sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Mit Chiracs Rede auf einem Atom-U-Boot-Stützpunkt vor der bretonischen Küste hatte der Staatspräsident die französischen Doktrin der Abschreckung auf eine neue Grundlage gestellt.
19. Januar
Taiwan 2006 – Präsident Chen Shui-bian hatte den ehemaligen Chef der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), Su Tseng-chang, zum neuen Ministerpräsidenten ernannt.
20. Januar
England 2006 – In der Themse in London war ein Wal gesichtet worden. Das Tier hatte sich in den Fluss verirrt. Trotz aller Rettungsversuche war das 5,85 m lange Tier zwei Tage später durch übermäßigen Stress, Austrocknung, Muskelschäden und Nierenversagen gestorben.
20. Januar
Irak 2006 – Im Irak war das Ergebnis der Parlamentswahl vom 15. Dezember 2005 verkündet worden. Danach hatte die Vereinigte Irakische Allianz, die von zwei schiitischen Parteien angeführt wurde, 128 von 275 Sitzen erhalten und verfehlte damit die absolute Mehrheit um zehn Sitze. Die Allianz der Kurdenparteien hatte 53 Sitze erhalten, das Sunniten-Bündnis Irakische Front der Übereinstimmung bekam 44 Sitze, die Irakische Liste 25, die sunnitische Irakische Front für Nationale Dialog elf und weitere Parteien konnten 14 Sitze erzielen.
20. Januar
BRD 2006 – Vor dem Bundestag hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Kritik an der Stationierung von zwei BND-Agenten in Bagdad während des Irak-Krieges als „inszenierten Skandal“ bezeichnet. Er forderte insbesondere Bündnis 90/Die Grünen auf, von der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses Abstand zu nehmen.
21. Januar
BRD 2006 – Angesichts laufender Ermittlungen wegen der Finanzierung von Auslandsreisen für Kommunalpolitiker hatte der Energiekonzern E.on Ruhrgas erklärt, dass man „sämtliche Kundenveranstaltungen mit sofortiger Wirkung einstellen“ werde.
21. Januar
Kosovo 2006 – Der Präsident der unter UN-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosova war im Alter von 61 Jahren gestorben. Der Literarturwissenschaftler und Dichter galt als Symbolfigur für das Streben der Kosovo-Albaner nach Unabhängigkeit von Serbien-Montenegro.
22. Januar
Portugal 2006 – Der frühere konservative Regierungschef Anibal Cavaco Silva war mit 50,6 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum Staatspräsidenten von Portugal gewählt worden. Am 9. März hatte er den Sozialisten Jorge Sampaio im Amt abgelöst. Dieser hatte nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren dürfen.
22. Januar
Bolivien 2006 – Als erster indianischer Präsident Boliviens hatte der Sozialist Evo Morales seinen Amtseid abgelegt. Er hatte in seiner Antrittsrede sein Wahlversprechen bekräftigt, die natürlichen Ressourcen des Landes zu verstaatlichen.
22. Januar
Türkei 2006 – Die türkische Justiz hatte das umstrittene Verfahren gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk wegen „Beleidigung des Türkentums“ eingestellt. Der letztjährige Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hatte vor Gericht gestanden, weil er in einem Interview die von der Türkei bestrittenen Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg angesprochen hatte.
22. Januar
Kap Verde 2006 – Bei der Parlamentswahl auf der vor den Küsten Senegals und Mauretaniens gelegenen Inselrepublik Kap Verde hatte die regierende Partei PAICV mit 52 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit errungen.
23. Januar
Spanien 2006 – In La Laguna (Insel Teneriffa) war der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Bischofspalast abgebrannt. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert.
23. Januar
BRD/Europa 2006 – Eine Kältewelle aus Russland kommend, hatte sich immer weiter nach Westen ausgedehnt und hatte in Deutschland bereits vier Menschenleben gefordert. Eine gehbehinderte 74-jährige Frau aus Wolfen (Sachsen-Anhalt) war erfroren. Weitere Kälteopfer waren aus Salzwedel, Wiesbaden und Hameln gemeldet worden. Der Tag war mit minus 34 Grad der kälteste Tag in Deutschland. Auch in Polen waren Menschen durch die Kältewelle umgekommen. Seit Beginn des Winters waren es 150 Menschen gewesen.
23. Januar
Kanada 2006 – Kanadas Konservative hatten nach fast 13 Jahren in der Opposition wieder die Regierung stellen können. Die Konservativen hatten 124 der 308 Sitze im Parlament erhalten. Die durch einen Korruptionsskandal belasteten Liberalen des bisherigen Premiers Paul Martin erhielten nur noch 103 Mandate. Der konservative Parteichef Stephan Harper hatte eine Minderheitsregierung gebildet. Diese wurde am 6. Februar vereidigt.
23. Januar
BRD 2006 – Das Bundeskartellamt hatte den beabsichtigten Erwerb der ProSiebenSat.1 Media AG durch die Axel Springer AG untersagt. Sie hatte die Entscheidung mit einer zu erwartenden übermäßigen Medien- und Werbemacht Springers begründet.
23. Januar
Kenia 2006 – In der kenianischen Hauptstadt Nairobi war es zum Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes gekommen. Mindestens zwei Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Weitere 60 Menschen waren verletzt worden. Die Einsturzursache war ungeklärt.
23. Januar
Montenegro 2006 – Bei einem Zugunglück in der Nähe der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica waren 44 Menschen ums Leben gekommen. Die Unglücksursache war vermutlich ein Versagen der Bremsen, weswegen der Zug mit allen Waggons in eine etwa 100 Meter tiefe Schlucht gestürzt war.
24. Januar
Irak 2006 – Im Irak war es in der nordirakischen Stadt Beidschi zur Entführung der deutschen Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke gekommen. Die Ingenieure waren im Auftrag eines sächsischen Anlagenbauers im Irak. Das Auswärtige Amt hatte einen Krisenstab eingerichtet.
24. Januar
Stuttgart 2006 – Bis zum Ende 2008 wollte der Automobil-Konzern Daimler Chrysler in der Verwaltung 6.000 Stellen streichen. Die Zentrale sollte außerdem von Stuttgart-Möhringen nach Stuttgart-Untertürkheim verlegt werden. Damit sollten die Verwaltungskosten um rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr verringert werden.
24. Januar
Kongo 2006 – Die zentralafrikanische Republik Kongo hatte für das Jahr 2006 den Vorsitz der Afrikanischen Union (AU) übernommen. Wegen der Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Darfur (Sudan) hatten die AU-Mitgliedsstaaten bei ihrem Gipfeltreffen dem Gastgeberland Sudan den ihm turnusgemäß zustehenden Vorsitz verwehrt.
24. Januar
Europa 2006 – Der vom Europarat als Sonderermittler zur Aufklärung von CIA-Gefangenenflügen eingesetzte Schweizer Dick Marty hatte nach eigenen Angaben weiterhin keine Belege für Geheimgefängnisse des US-Geheimdienstes in Europa. Dass mehr als 100 Menschen in Europa illegal ins Ausland verschleppt worden seien, sei jedoch belegt.
24. Januar
Frankfurt am Main 2006 – Nach dem Urteil von Sprachwissenschaftlern wurde das Wort „Entlassungsproduktivität“ zum „Unwort des Jahres“ 2005 erklärt. Darunter verstand man in der Betriebswirtschaft die Steigerung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens durch Personalabbau.
24. Januar
BRD/Justiz 2006 – Der frühere Medienunternehmer Leo Kirch hatte im jahrelangen Rechtsstreit mit der Deutschen Bank beim Bundesgerichtshof einen Teilerfolg erzielt. Weil der Ex-Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf Breuer, im Februar 2002 in einem Interview an der Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe Zweifel geäußert hatte, sollte die Bank möglicherweise Schadenersatz zahlen nach einem Urteil der Karlsruher Richter.
24. Januar
Film 2006 – Das Trickfilm-Studio Pixar wurde von Walt Disney Inc. Für 7,4 Milliarden US-Dollar übernommen.
25. Januar
International 2006 – Beim fünftägigen 36. Weltwirtschaftsforum WEF) in Davos (Schweiz) hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine „neue soziale Marktwirtschaft“ auf internationaler Ebene geworben. Zentrales Thema des Gipfels war die künftige Rolle Chinas und Indiens in der Weltwirtschaft. Das Forum, das unter dem Motto „Kreativer Imperativ“ stand, war von Teilnehmern aus 89 Ländern besucht worden.
25. Januar
Internet 2006 – Künftig würde google seine Suchmaschine in China zensieren. Als Grund waren chinesische Gesetze, Vorschriften und Politik genannt worden.
25. Januar
Palästina 2006 – Die extremistische Hamas erreichte 76 Sitze bei der Parlamentswahl in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die bisher regierende Fatah bekam entgegen den Umfragen nur 43 Mandate.
25. Januar
Fußball 2006 – Der Regionalligist FC St. Pauli hatte in Hamurg auf vereistem Spielfeld den Bundesligisten Werder Bremen mit 3:1 besiegt. Damit konnte St. Pauli ins Halbfinale des DFB-Pokals einziehen.
25. Januar
USA 2006 – Für 7,4 Milliarden US-Dollar hatte der Medienkonzern Disney das Computeranimations-Unternehmen Pixar durch einen Aktientausch übernommen.
25. Januar
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte seine erste Enzyklika „Deus Caritas est“ (Gott ist Liebe) veröffentlicht. Darin hatte er die Bedeutung der Liebe im Christentum betont.
26. Januar
BRD 2006 – Der deutsche Bundestag hatte mit großer Mehrheit Marianne Birthler als Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen für weitere fünf Jahre wiedergewählt.
26. Januar
USA 2006 – Im Streit um das iranische Atomprogramm hatte US-Präsident George W. Bush den russischen Vorschlag, iranisches Uran in Russland anzureichern, begrüßt.
26. Januar
Nepal 2006 – Das öffentliche Leben In Nepal war durch einen von allen Oppositionsparteien ausgerufenen Generalstreik weitgehend lahmgelegt worden. Der Streik richtete sich gegen den autokratisch herrschenden König Gyanendra.
26. Januar
BRD 2006 – Um gegen eine Arbeitszeitverlängerung zu protestieren, hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Streiks im öffentlichen Dienst der Länder und Kommunen angekündigt.
27. Januar
BRD 2006 – Der britische Finanzinvestor David Montgomery hatte nach der Ende 2005 erfolgten Übernahme der „Berliner Zeitung“ und des „Berliner Kurier“ mit dem Boulevardblatt „Hamburger Morgenpost“ eine weitere deutsche Regionalzeitung übernommen.
27. Januar
Musik/International 2006 – Die internationale Musikwelt hatte mit zahlreichen Konzerten die Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des österreichischen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet.
27. Januar
Sudan 2006 – In der sudanesischen Krisenregion Darfur war es erneut zu Kämpfen gekommen. Seit Ausbruch des Konflikts waren bereits 180.000 Menschen umgekommen.
27. Januar
Indien/USA 2006 – Die indische Führung hatte den US-Botschafter in Neu-Delhi einbestellt. Dieser hatte den Verkauf ziviler Nukleartechnologie in Zweifel gezogen, falls Indien nicht in der IAEA im Sinne der USA gegen den Iran stimmen werde.
27. Januar
BRD 2006 – In Deutschland war am Holocaust-Gedenktag an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus gedacht worden. Auf Beschluss der Vereinten Nationen war an diesem Tag auch erstmals weltweit an die Opfer des NS-Regimes erinnert worden.
27. Januar
BRD 2006 – Der frühere Bundespräsident Johannes Rau war nach langer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren in Berlin gestorben.
27. Januar
Indonesien 2006 – Zweihundert Kilometer südlich der indonesischen Stadt Ambon war es in der Bandasee zu einem schweren Seebeben mit 7,7 auf der Richterskala gekommen.
27. Januar
Fußball 2006 – Bei der Ziehung der Qualifikationsgruppen für die Fußball-Europameisterschaft 2008 waren Deutschland die Nationalteams von Tschechien, Slowakei, Irland, Wales, Zypern und San Marino zugelost worden. Für die EM in der Schweiz und Österreich würden sich die beiden besten Teams der sieben Gruppen qualifizieren.
28. Januar
BRD 2006 – Bundesarbeitsminister Franz Müntefering hatte für die Umstellung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre spätestens im Jahr 2029 plädiert.
28. Januar
Venezuela 2006 – Der Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, hatte der US-Regierung mit der Inhaftierung von US-Beamten gedroht, falls diese vor Ort Informationen über die venezolanische Armee sammeln.
28. Januar
BRD 2006 – Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zufolge hatte es erste Kontakte zu den Geiselnehmern der beiden entführten Deutschen im Irak gegeben.
28. Januar
Polen 2006 – In der polnischen Stadt Chorzów, nahe Katowice, war das Dach einer Messehalle eingestürzt. Im dem Gebäude hatten sich bis zu 1.000 Menschen während einer Brieftaubenschau befunden. Es waren bisher 65 Todesopfer geborgen worden.
29. Januar
Finnland 2006 – Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Finnland hatte sich die seit 2000 amtierende Sozialdemokratin Tarja Halonen mit 51,8 Prozent der Stimmen gegen den konservativen Bewerber Sauli Niinistö durchgesetzt.
29. Januar
Tennis 2006 – Zum zweiten Mal nach 2004 hatte der Weltranglistenerste Roger Federer die Australian Open in Melbourne gewonnen. Der Schweizer hatte sich in vier Sätzen gegen den Überraschungsfinalisten Marcos Baghdatis aus Zypern durchgesetzt. Für Federer war es bereits der siebte Grand-Slam-Titel. Das Turnier der Frauen hatte Amelie Mauresmo aus Frankreich gewonnen.
29. Januar
Pakistan 2006 – In der pakistanischen Provinz Punjab war ein Zug mit etwa 400 Passagieren entgleist und in eine Schlucht gestürzt. Mindestens drei Menschen waren ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere Menschen waren verletzt worden.
29. Januar
Irak 2006 – Der Prozess gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein war unter dem neuen Vorsitzenden Richter Rauf Raschid Abdel-Rahman fortgesetzt worden. Nachdem sein Umgang mit den Angeklagten als zu rücksichtsvoll kritisiert wurde, hatte der bisherige Chefrichter sein Amt niedergelegt.
29. Januar
BRD/Israel 2006 – Bundeskanzlerin Angela Merkel war zu einem zweitägigen Besuch nach Jerusalem und in das palästinensische Ramallah gereist. Sie hatte dort mit dem amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und mit Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas über die Friedenschancen in Nahost gesprochen.
29. Januar
BRD 2006 – Die deutsche Bundesregierung wollte – einem ARD-Bericht zufolge – an der Lieferung zweier zum Abschuss von atomar bestückbaren Marschflugkörpern geeigneten U-Booten der Dolphin-Klasse an Israel festhalten.
29. Januar
Beim Royale Rumble 2006 hatte John Cena ein Rückmatch gegen Edge gefordert und wurde zum zweiten Mal WWE-Champion. Das Royale Rumble ist eine seit 1988 stattfindende Großveranstaltung der Wrestling-Liga WWE.
30. Januar
BRD/NATO 2006 – Auf deutschen Wunsch hin wollte die NATO zum Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland AWACS-Aufklärungsflugzeuge zur Verfügung stellen.
30. Januar
International 2006 – Einer britischen Studie zufolge hatte der Klimawandel sehr viel dramatischere Folgen als bislang angenommen wurde.
31. Januar
BRD 2006 – Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD hatten sich auf ein neues Konzept für die steuerliche Förderung der Kinderbetreuung geeinigt. Künftig sollten Familien und Alleinerziehende Kinderbetreuungskosten vom ersten Euro an steuerlich absetzen können, jedoch nur zu zwei Dritteln der aufgewandten Beträge und mit einer Höchstgrenze von 4000 Euro pro Jahr und Kind.
31. Januar
USA 2006 – In seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress in Washington hatte US-Präsident George W. Bush den globalen Führungsanspruch seines Landes bekräftigt. Die Vereinigten Staaten seien dem historischen Ziel verpflichtet, der Tyrannei in der Welt ein Ende zu setzen.
31. Januar
International 2006 – Auf einer zweitägigen Geberkonferenz in London war ein neuer „Afghanistan-Pakt“ verabschiedet worden. Die internationale Staatengemeinschaft wollte den Wiederaufbau bis Ende 2010 mit rund 10,5 Milliarden US-Dollar unterstützen.
31. Januar
USA/Europa 2006 – Im Atomstreit mit dem Iran hatten sich die USA und die EU mit Russland und China auf eine Anrufung des UN-Sicherheitsrats verständigt.
31. Januar
USA 2006 – Am letzten Arbeitstag des scheidenden Notenbank-Präsidenten Alan Greenspan hatte die US-Notenbank den Leitzins auf 4,5 Prozent erhöht. Es war die 14. Erhöhung in Folge seit 19 Monaten. Nach 18 Jahren an der Spitze der US-Zentralbank war Greenspan am 1. Februar von Ben Bernanke abgelöst worden.
31. Januar
BRD 2006 – Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland erstmals wieder über fünf Millionen gestiegen. Die Arbeitslosenquote hatte 12,1 Prozent erreicht. Sie hatte sich damit um 1,0 Prozent erhöht.
31. Januar
USA 2006 – US-Präsident George W. Bushs Kandidat für den Supreme Court, Samuel Alito, war vom Senat im Amt bestätigt worden. Er hatte damit Richterin Sandra Day O’Connor abgelöst.

Januar 2006 Deutschland in den Nachrichten

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