Januar 2006 – Eine geographische
Annäherung der besonderen Art
Es mag im Gesamt-Erdmaßstab wenig anmuten, aber ein
Erdbeben der Stärke 6,9 hatte in
Griechenland große
Sachschäden angerichtet. Wie Wissenschaftler
herausfanden, war durch das Erdbeben die
Afrikanische Platte um einen bis sechs Meter näher
an Europa herangerückt. Die Sensation, die aus Polen
Schlagzeilen machte, hatte anderen, nämlich
politischen Wert. Das Land beabsichtigte, große
Teile seiner Geheimakten zum Warschauer Pakt zu
veröffentlichen. Von dieser Offenlegung erhofften
sich Historiker neue Kenntnisse, vor allem
hinsichtlich der Gründe für den Einmarsch von
Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei 1958
sowie der Verhängung des Kriegsrechts 1981 in Polen.
Derweil hatte sich in Deutschland der SPD-Chef
Matthias Platzeck für eine Rückbesinnung auf
preußische Tugenden ausgesprochen. Dabei hatte er
besonders Anständigkeit, Verlässlichkeit und
Pflichterfüllung hervorgehoben. Er gab in einem
Interview zu, dass es altmodisch klingen würde, doch
diese Tugenden könnten Deutschland wieder
voranbringen. Der Januar bot auch ein Kuriosum: In
Großbritannien hatte ein Lotto-Gewinner rund 14
Millionen Euro sausen lassen. Die sechsmonatige
Frist hatte er einfach verstreichen lassen, ohne
sich zu melden. Nun hatten gemeinnützige Projekte
das große Los gezogen.
Wichtige Ereignisse im
Januar 2006
1. Januar
International 2006 – Innerhalb der Koordinierten
Weltzeit (UTC) war um 0.59 Uhr MEZ nach der 59.
Sekunde eine Schaltsekunde eingefügt worden.
1. Januar
BRD 2006 – In Deutschland waren mit dem
Jahreswechsel wichtige Gesetzesänderungen wirksam
geworden. Unter anderem war künftig die
Eigenheimzulage und die Steuerbefreiung für
Abfindungen und Übergangsgelder gestrichen worden.
Zudem wurde die Altersgrenze für Frührenten wegen
Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit bis 2008
stufenweise auf 63 Jahre angehoben worden.
1. Januar
Europäische Union 2006 – Bis Ende Juni 2006 hatte
Österreich turnusgemäß den Ratsvorsitz in der EU
übernommen.
1. Januar
Polen 2006 – Weil die von ihm gegründete
Gewerkschaft Solidarność den Wahlkampf der
regierenden Führung Polens unterstützte, trat Lech
Wałesa aus der Gewerkschaft aus.
1. Januar
Ukraine 2006 – In der Ukraine war eine
Verfassungsänderung wirksam geworden. Diese
beinhaltete für den Regierungschef gegenüber dem
Präsidenten einen erheblichen Machtzuwachs.
1. Januar
Russland/International 2006 – Erstmals hatte
Russland den Vorsitz der als G-8 bezeichneten
Staatengruppe übernommen. Dieser gehörten die sieben
führenden Industriestaaten und Russland an.
1. Januar
Russland 2006 – Der staatlich kontrollierte
russische Konzern Gasprom hatte im Streit zwischen
Russland und der
Ukraine um die Gaspreise wie
angekündigt die Erdgaslieferungen an die Ukraine
eingestellt. Die beiden Länder hatten sich am 4.
Januar auf eine Anhebung der Lieferpreise geeinigt
und damit hatte Gasprom den Exportstopp beendet.
1. Januar
Baden-Württemberg 2006 – In
Baden-Württemberg waren
mit Jahresbeginn neue Regelungen für die
Einbürgerung in Kraft getreten. Künftig mussten alle
Einbürgerungsbewerber aus Ländern, die der
Organisation Islamischer Staaten angehörten, 30
Fragen zu Gesinnung und Verfassungstreue
beantworten.
1. Januar
Griechenland/Europa 2006 – Die viertgrößte
griechische Stadt – Patras – wurde Europas
Kulturhauptstadt 2006.
1. Januar
Spanien 2006 – In
Spanien war ein Gesetz zum
Nichtraucherschutz in Kraft getreten. Rauchen war
somit in Bürogebäuden, kulturellen Einrichtungen,
Einkaufszentren und öffentlichen Verkehrsmitteln
verboten worden. In größeren Gaststätten mussten für
Nichtraucher ausgewiesene Zonen eingerichtet werden.
Der Verkauf von Tabak an Minderjährige war verboten
worden.
2. Januar
USA 2006 – Im US-Bundesstaat Virginia waren bei
einer Explosion 13 Bergleute ums Leben gekommen.
2. Januar
Indonesien 2006 – Durch Überschwemmungen und
Erdrutsche waren auf der indonesischen Insel Java
mehr als 50 Menschen umgekommen.
2. Januar
Gasastreifen 2006 – Im Gasastreifen hatten
bewaffnete palästinensische Polizisten mehrere
Regierungsgebäude und Parlamentsbüros besetzt.
Angestellte wurden zum Verlassen ihres
Arbeitsplatzes gezwungen. Damit hatten die
Polizisten gegen die nach ihrer Ansicht
unzureichende Bekämpfung der Kriminalität
protestiert.
2. Januar
Bayern 2006 – In Bad Reichenhall war es während des
öffentlichen Eislaufbetriebs zum Einsturz einer
Eissporthalle gekommen. Dabei waren 15 Menschen
gestorben. Die meisten Todesopfer waren Kinder und
Jugendliche gewesen. Wahrscheinlich war das Dach
durch die enormen Schneemassen, die auf ihm
lasteten, eingestürzt.
2. Januar
BRD/Jemen 2006 – Die deutsche Familie Chrobog war
wohlbehalten aus dem Jemen in die BRD zurückgekehrt.
Der frühere Außenamts-Staatssekretär, seine Frau und
ihre drei Söhne waren drei Tage lang in der Hand
jeministischer Entführer gewesen. Angaben Chrobogs
zufolge hatte die deutsche Regierung kein Lösegeld
gezahlt.
2. Januar
Türkei 2006 – Nach dem Tod eines 14-jährigen Junge
in der Türkei, war der Verdacht auf Vogelgrippe H5N1
vom Gesundheitsministerium in Ankara zunächst
dementiert worden.
2. Januar
BRD 2006 – SPD-Chef Matthias Platzeck sprach sich
für eine Rückbesinnung auf preußische Tugenden aus.
Er strich Anständigkeit, Verlässlichkeit und
Pflichterfüllung heraus. Dies sagte er in einem
Interview. Es sei zwar altmodisch, aber es könnte
Deutschland wieder voranbringen.
2. Januar
Fidschi-Inseln 2006 – Die Region um die
Fidschi-Insel wurde von einem schweren Erdbeben
erschüttert. Das Epizentrum des Bebens der Stärke
7,1 hatte rund 100 Kilometer nördlich der Insel Ndoi
gelegen. Das hatte das US-Erdbebeninstitut auf
seiner Webseite mitgeteilt.
3. Januar
Bayern 2006 – In Bad Reichenhall kamen die
Rettungsarbeiten nur schleppend voran. Hunderte
Helfer waren bemüht noch vermisste Menschen aus den
Trümmern der am Vortag eingestürzten Eissporthalle
zu bergen. Pausenloser Schneefall erschwerte die
Arbeiten.
3. Januar
Iran 2006 – Einer Ankündigung des stellvertretenden
Chefs der nationalen Atomenergiebehörde, Mohammad
Saidi, zufolge, wollte der Iran seine
Forschungsprojekte zur Produktion von atomaren
Brennstoffen nach einer mehr als zweijährigen Pause
wieder aufnehmen.
3. Januar
Frankreich 2006 – Der Ausnahmezustand wegen der
Unruhen in französischen Vorstädten, der seit
November 2005 verhängt war, sollte einer Sprecherin
der Regierung zufolge aufgehoben werden.
3. Januar
Großbritannien 2006 – In
Großbritannien hatte ein
Lotto-Gewinner rund 14 Millionen Euro sausen lassen.
Er hatte die vorgeschriebene Frist von sechs Monaten
verstreichen lassen, ohne sich zu melden. Der Gewinn
war somit an gemeinnützige Projekte gegangen.
3. Januar
Schweden 2006 – Ab sofort mussten Autofahrer in der
schwedischen Hauptstadt Stockholm für Fahrten in die
Innenstadt Mautgebühren entrichten. Im September
sollten die Bürger der Stadt in einem Referendum
über die Dauerhaftigkeit der Maßnahme entscheiden.
Die Einwohner sollten bewogen werden, auf Bus und
Bahn umzusteigen.
4. Januar
Polen 2006 – Polen beabsichtigte, große Teile seiner
Geheimakten zum Warschauer Pakt zu veröffentlichen.
Historiker erhofften neue Kenntnisse, vor allem
hinsichtlich der Gründe für den Einmarsch von
Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei
1968
sowie Verhängung des Kriegsrechts 1981 in Polen.
4. Januar
Russland/Ukraine 2006 – Russland und die Ukraine
hatten ihren Streit um die Gaslieferungen beigelegt.
Es war ein Fünf-Jahres-Vertrag vereinbart worden.
Dieser sah höhere Lieferpreise für russisches Erdgas
vor, gleichzeitig aber auch höhere
Durchleitungspreise für den Transit russischen
Erdgases durch die Ukraine nach West- und
Mitteleuropa.
4. Januar
Israel 2006 – Nach einem schweren Schlaganfall war
der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon in
ein künstliches Koma versetzt worden. Die Leitung
der Amtsgeschäfte hatte der stellvertretende
Ministerpräsident Ehud Olmert übernommen.
4. Januar
Türkei 2006 – Drei Tage nach dem Tod eines aus
Dogubeyazit an der äußersten Grenze des Landes zum
Iran stammenden 14-jährigen Jungen hatten die
Behörden bekanntgegeben, dass der Junge an der
Vogelgrippe gestorben sei. Damit war außerhalb
Südostasiens ein Mensch Opfer der Vogelgrippe
geworden.
4. Januar
Dubai 2006 – Im Alter von 62 Jahren war der
Herrscher des Emirats Dubai, Scheich Maktum bin
Raschid Al Maktum, während einer Australien-Reise im
Palazzo Versace Hotel in Gold Coast in Queensland
gestorben. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer
Bruder und Erbprinz, Scheich Mohammed ibn Raschid
al-Maktum.
4. Januar
Karpaten 2006 – Das multilaterale Abkommen zur
grenzüberschreitenden Koordination von
Schutzmaßnahmen in den Karpaten – die
Karpatenkonvention – war in Kraft getreten. Die
Konvention war am 22. Mai 2003 in Kiew unterzeichnet
worden. Ratifiziert wurde sie mittlerweile von
Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, der
Slowakei sowie der Ukraine.
5. Januar
Irak 2006 – In der irakischen Stadt Kerbela waren
bei einem Selbstmordanschlag nahe dem Mausoleum des
Imams Hussein 63 Menschen ums Leben gekommen. Am
gleichen Tag waren bei einem Anschlag vor einem
Rekrutierungsbüro der Polizei im mehrheitlich
sunnitischen westirakischen Ramadi 30 Menschen ums
Leben gekommen. Ebenso waren Anschläge bei Bakuba
und in der Hauptstadt Bagdad verübt worden.
5. Januar
Saudi-Arabien 2006 – Beim Einsturz einer
vierstöckigen Pilgerherberge in der saudi-arabischen
Stadt Mekka waren 76 Menschen ums Leben gekommen.
6. Januar
Jemen 2006 – Im Jemen waren fünf am Neujahrstag
entführte Italiener wieder auf freien Fuß gesetzt
worden. Offiziellen Angaben zufolge waren die
Kidnapper festgenommen worden.
6. Januar
Türkei 2006 – In der
Türkei war ein weiteres an der
Vogelgrippe H5N1 erkranktes Kind gestorben.
6. Januar
Skisport 2006 – Mit dem Tschechen Jakub Janda und
dem Finnen Janne Ahonen hatte es erstmals zwei
Sieger bei der Vierschanzentournee gegeben.
7. Januar
BRD 2006 – Wenige Tage vor ihrem Antrittsbesuch in
den USA hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem
Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
eine Schließung des umstrittenen US-Gefangenenlagers
Guantanamo auf Kuba gefordert.
7. Januar
USA 2006 – Der frühere Fraktionschef der
Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Tom DeLay,
hatte seinen endgültigen Verzicht auf dieses Amt
erklärt. Nachdem der Vertraute von Präsident George
W. Bush wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und
Geldwäsche angeklagt worden war, hatte er seinen
Posten bereits im September 2005 ruhen lassen.
7. Januar
Irak 2006 – Im Irak war eine US-amerikanische
Journalistin entführt worden. Dabei war ihr
einheimischer Fahrer getötet worden.
8. Januar
China 2006 – In China hatte sich zum dritten Mal
seit November 2005 ein schweres Chemieunglück
ereignet. Mit Cadmium vergiftete Abwässer waren aus
einem Hüttenwerk in einen Nebenarm des
Jangtse-Flusses geraten. Damit war die
Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen
gefährdet.
8. Januar
Griechenland 2006 – In Griechenland hatte ein
Erdbeben der Stärke 6,9 Sachschäden angerichtet.
Durch das Erdbeben war die Afrikanische Platte um
einen bis sechs Meter näher an Europa herangerückt.
9. Januar
BRD 2006 – Die Bundesregierung hatte sich auf ihrer
zweitägigen Kabinettsklausur auf die Einzelheiten
eines Investitionsprogramms zur Belebung der
Wirtschaft geeinigt. Es sollte ein Volumen von 25
Milliarden Euro haben und nachhaltige Impulse setzen
für Wachstum und Beschäftigung.
9. Januar
Frankreich 2006 – Im
Elsass hatte die Ausgabe einer
Suppe mit Schweinefleisch für Bedürftige durch
Mitglieder der rechtsextremen elsässischen
Organisation „Alsace d'abord“ („Das Elsass zuerst“)
heftige Protest hervorgerufen. Die Partei „Les Verts“
hatte am Wochenende ein Verbot dieser Aktion
gefordert, von der Juden und Moslems, deren Religion
den Verzehr von Schweinefleische verbietet, damit de
facto ausgeschlossen waren.
9. Januar
Rallye-Sport 2006 – Auf der neunten Etappe der
Rallye Paris-Dakar über 599 Kilometer von Nouakchott
nach Kiffa in
Mauretanien war der 42 Jahre alte
australische KTM-Pilot Andy Caldecott nach einem
Sturz seinen Verletzungen erlegen. Der
Dakar-Sportdirektor Etienne Lavigne hatte als
Todesursache einen Halswirbelbruch genannt.
Caldecott sei auf der Stelle tot gewesen.
10. Januar
Iran 2006 – Ungeachtet internationaler Proteste und
begleitet von Kritik der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) hatte der Iran die seit
Ende 2004 ausgesetzte nukleare Forschung zur
Urananreicherung wieder aufgenommen. Unter der
Aufsicht der IAEA waren die Siegel an drei
Atomanlagen entfernt worden.
10. Januar
Ukraine 2006 – Aus Protest gegen das Gas-Abkommen
mit Russland hatte das ukrainische Parlament die
Regierung gestürzt. Für die Entlassung von
Ministerpräsident Juri Jechanurow und seinem
Kabinett hatten 250 der 450 Abgeordneten gestimmt.
Den Parlamentsbeschluss hatte Staatspräsident Viktor
Juschtschenko für unrechtmäßig erklärt.
10. Januar
Fußball 2006 – Fünf Monate vor dem Beginn der
Fußball-Weltmeisterschaft hatte die Stiftung
Warentest über erhebliche Gefahren für die Zuschauer
in den zwölf WM-Stadien berichtet. Diese Studie
wurde vom WM-Organisationskomitee zurückgewiesen.
Ihrerseits waren die Stadien für sicher erklärt
worden.
10. Januar
BRD/USA 2006 – Nach der Kritik von Bundeskanzlerin
Angela Merkel hatte die Regierung der Vereinigten
Staaten das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo
auf Kuba verteidigt.
11. Januar
BRD 2006 – Der Deutsche Bahn-Vorstandschef Hartmut
Mehdorn hatte die Debatte um einen möglichen Umzug
der Konzernzentrale von
Berlin nach Hamburg als ein
„Missverständnis“ bezeichnet. Daraufhin hatte
Hamburgs Erster Bürgermeister Oli von Beust zwei
Tage später die Gespräche über einen Einstieg der
Bahn bei den stadteigenen Hafen- und
Verkehrsbetrieben HHLA und HHA für beendet erklärt.
11. Januar
Rallye Dakar 2006 – Für die Deutsche Jutta
Kleinschmidt war die Rallye Dakar vorzeitig zu Ende.
Sie hatte wegen eines Lenkungsschadens an ihrem VW
Race-Touareg vorzeitig aufgeben müssen.
11. Januar
USA 2006 – Trotz der andauernden Kritik an den
Haftbedingungen und dem ungeklärten
völkerrechtlichen Status der Gefangenen im
US-Gefangenen-Lager Guantanamo waren von Seiten der
Vereinigten Staaten die Prozesse gegen zwei
Inhaftierte wieder aufgenommen worden. Dem
19-jährigen Jemeniten Ali Hamsa Ahmad el Bahlul war
Beteiligung als Al-Qaida-Mitglied an der
Vorbereitung von Terrorakten vorgeworfen worden. Er
soll während eines Kampfes in Afghanistan einen
US-Militärarzt mit einer Handgranate umgebracht
haben.
11. Januar
Berlin/Musik 2006 – Der berühmte Dance-DJ Mark Spoon
(Markus Löffel) war in seiner Berliner Wohnung tot
aufgefunden worden. Vermutlich war der 39-Jährige an
einem Herzinfarkt gestorben. DJ Spoon gilt als einer
der wegweisenden DJ der deutschen Techno-Bewegung.
11. Januar
Schweiz 2006 – Die Zürcher Zeitung „SonntagsBlick“
hatte über ein im November 2005 vom Schweizer
Geheimdienst abgefangenes Fax des ägyptischen
Außenministers Ahmed Aboul Gheit an seine Londoner
Botschafter berichtet, das als Bestätigung illegaler
Praktiken der USA in ihrem „Krieg gegen den Terror“
auf europäischem Boden interpretiert werden konnte.
11. Januar
Amnesty International 2006 – Die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International
hatte anlässlich des vierten Jahrestages der
Einrichtung des Gefangenenlagers Guantanamo die
bereits im Vorjahr erhobenen Folter-Vorwürfe gegen
die US-Regierung erneuert und vertieft.
12. Januar
München/Justiz 2006 – Im ersten deutschen Prozess
wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen
Terrororganisation hatte das Oberlandesgericht
München den irakischen Kurden Lokman Mohammed zu
sieben Jahren Haft verurteilt. Der 33-jährige
Angeklagte war für schuldig befunden worden,
Mitglied in der irakischen Terrorgruppe Ansar
al-Islam gewesen zu sein.
12. Januar
Weltraum 2006 – Das europäische
Weltraum-Navigationssystem Galileo hatte die erste
Probephase erfolgreich absolviert. Zwei Wochen nach
dem Start waren vom Galileo-Testsatellit Giove-A die
ersten Navigationssignale gesendet worden.
12. Januar
Saudi-Arabien 2006 – Bei der alljährlichen
Pilgerfahrt „Haddsch“ war es in der saudi-arabischen
Stadt Mena zu einer Massenpanik gekommen. Auf dem
Weg zur symbolischen „Steinigung des Teufels“ waren
mindestens 362 Menschen während der Massenpanik zu
Tode getrampelt worden. Im Jahr 2003 waren bei einer
ähnlich schweren Panik 244 Menschen umgekommen.
12. Januar
BRD 2006 – Trotz der offiziellen Ablehnung der
Bundesregierung hatte der deutsche Geheimdienst
Medienberichten zufolge angeblich die US-Truppen im
Irak unterstützt. Mindestens zwei Mitarbeiter des
BND wären während des gesamten Krieges in Bagdad
geblieben und hätten das US-Militär mit
Informationen versorgt. Dies sei vom
Geheimdienst-Koordinator im Kanzleramt, Ernst Uhrlau,
und dem damaligen BND-Präsidenten August Hanning
gebilligt worden. Diese und andere Anschuldigungen
waren vom BND zurückgewiesen worden. Der BND hätte
„den kriegsführenden Parteien keinerlei
Zielunterlagen oder Koordinaten für Bombenziele zur
Verfügung gestellt“.
12. Januar
Türkei/Vatikan 2006 – Fast 25 Jahre nach den
Schüssen auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981
war der türkische Attentäter Mehmet Ali Agca
vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Seit Juni
2000 hatte Agca in der Türkei eine Haftstrafe wegen
Mordes an einem türkischen Journalisten Abdu Ipekci
verbüßt. Wegen guter Führung war er nun entlassen
worden.
13. Januar
USA 2006 – In Washington hatte US-Präsident George
W. Bush die Bundeskanzlerin
Angela Merkel zu einem
mehrstündigen Gespräch im Weißen Haus empfangen.
Merkel kritisierte dabei die Wiederaufnahme des
iranischen Atomprogramms scharf. Die
Staatengemeinschaft werde sich von Ländern wie dem
Iran nicht einschüchtern lassen, betonte sie nach
ihrem Gespräch mit US-Präsident Bush. Gerade aus
deutscher Sicht wären die iranischen Worte gegen
Israel „vollkommen inakzeptabel“. Bush sagte, die
Welt dürfe die Entwicklung einer iranischen
Atombombe nicht zulassen.
13. Januar
Pakistan 2006 – Bei einem US-Luftangriff auf das
pakistanische Dorf Damadola waren führende
al-Qaida-Mitglieder getötet worden. Möglicherweise
war auch Abu Khabab al-Masri untern den Opfern
gewesen.
13. Januar
Fußball 2006 – Der Fußball-Weltverband FIFA hatte
die Gala zur feierlichen Eröffnung der
Weltmeisterschaft am 7. Juni im Berliner
Olympiastadion abgesagt. In der offiziellen
Begründung hatte es geheißen, dass der Rasen des
Stadions kurz vor dem ersten WM-Spiels zu sehr
beschädigt worden war.
13. Januar
Frankreich 2006 – Wegen der heftigen Proteste hatten
die französischen Behörden den Mitgliedern einer
rechtsextremistischen Gruppe die Ausgabe einer Suppe
mit Schweinefleisch an Bedürftige bzw. Arme
untersagt.
13. Januar
Europa 2006 – Die europäischen Länder hatte einer
Einschätzung von Europaratsermittler Dick Marty
zufolge seit mindestens zwei Jahren von den
Geheimgefängnissen der USA in Europa Kenntnis
gehabt. Dies hatte Marty im Schweizer Fernsehen
gesagt. Dennoch seien die europäischen Regierungen
„schockierend passiv“ geblieben. Marty war Schweizer
Abgeordneter, der den Untersuchungsausschuss im
Europarat leitete.
14. Januar
Iran 2006 – Im Streit um das iranische Atomprogramm
hatte Präsident Mahmud Ahmadinedschadt erneut das
Recht seines Landes auf nukleare Forschung
verteidigt. Wenn der Westen deshalb dennoch den
UN-Sicherheitsrat einschalten würde, gefährdete das
den weltweiten Frieden.
14. Januar
Rumänien 2006 – Bei einer Gasexplosion im Südosten
Rumäniens waren sieben Arbeiter umgekommen. Mit mehr
als 1000 m Tiefe zählt die Anina-Mine zu den
tiefsten Minen in
Europa.
14. Januar
USA/Pakistan 2006 – Bei dem auf offensichtlich
falschen Informationen beruhenden Angriff auf das
Dorf Damadola am Vortag waren laut BBC und CNN unter
Berufung auf pakistanische Militärkreise 18
Dorfbewohner getötet worden. Das US-amerikanische
Militär hatte die Verantwortung für den Angriff
zurückgewiesen. Vermutet wurde, dass die CIA den
Angriff durchgeführt hatte. Die pakistanische
Regierung hatte bei den USA scharfen Protest gegen
den Luftangriff auf ihrem Territorium eingelegt.
Außenminister Riaz Khan hatte den US-Botschafter
Ryan Crocker einbestellt. Er überreichte ihm eine
Protestnote, verlautete von der
Ministeriumssprecherin Tasnim Aslam. Der
pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid
hatte den US-Angriff mit mindestens 18 Todesopfern
als „hochgradig verdammenswert“ verurteilt.
14. Januar
BRD 2006 – Einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“
zufolge hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) den
US-Truppen im Irak-Krieg doch militärisch
verwertbare Daten geliefert. Bisher hatte der BND
nur bestätigt, dass die Beamten Koordinaten von
Einrichtungen weitergegeben hätten, die nicht
bombardiert werden sollten.
15. Januar
Chile 2006 – Die Sozialistin Michelle Bachelet war
zur ersten Staats- und Regierungschefin Chiles
gewählt worden. In der Stichwahl um das
Präsidentenamt hatte sie sich mit 53,5 Prozent der
Stimmen gegen den konservativen
Oppositionskandidaten Sebastian Pinera durchgesetzt.
15. Januar
Eisschnelllauf 2006 – Die Berliner
Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hatte zum
zweiten Mal den Europameistertitel im Mehrkampf im
norwegischen Hamar gewonnen. +15. Januar
Bangladesch 2006 – In Bangladesch waren bei einer
Kältewelle mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.
15. Januar
Westjordanland 2006 – Eine Palästinenserin und ihr
Sohn wurden in einem Dorf in der Region von Nablus
im Norden des Westjordanlandes von israelischen
Soldaten erschossen.
15. Januar
Kuwait 2006 – Im Alter von 79 Jahren war der Emir
von Kuwait, Scheich Jabir al-Ahmad al-Jabir as-Sabah
gestorben. Der Golfstaat Kuwait war von ihm seit
1977 regiert worden. Das kuwaitische Kabinett hatte
zunächst seinen 76-jährigen Vetter, Kronprinz
Scheich Saad al-Abdullah as-Sabah, zum Nachfolger
ernannt.
15. Januar
Rallye Dakar 2006 – Der einstige Ski-Weltcupsieger
Luc Alphand aus Frankreich hatte sich bei der Rallye
Dakar im Mitsubishi Pajero nach insgesamt 9043 km
von Lissabon nach Dakar gegen den Südafrikaner
Giniel de Villiers auf VW durchgesetzt. Zum ersten
Mal in ihrer Geschichte war die Rallye Dakar ohne
ein sportliches Finale zu Ende gegangen. Der Grund
dafür war der Tod von Zuschauern.
15. Januar
Raumfahrt 2006 – Die US-Raumkapsel „Stardust“ war
nach fast sieben Jahren im All und einer 4,6
Milliarden km langen Reise in die äußeren Gefilde
des Sonnensystems in der Salzwüste des
US-Bundesstaates Utah gelandet. Die Sonde hatte
Staub aus der Gashülle eines Kometen sowie andere
Partikel aus den Tiefen des Alls mitgebracht. Damit
hatte seit dreißig Jahren erstmals ein Raumfahrzeug
wieder Material aus dem Weltall zur Erde gebracht.
Die Mission hatte 212 Millionen US-Dollar gekostet.
16. Januar
Russland/BRD 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel
hatte bei ihrem ersten Besuch in Moskau unter
anderem die Lage in Tschetschenien und die
Menschenrechte angesprochen. Merkel und der
russische
Präsident Wladimir Putin hatten den Wunsch
nach einem Ausbau der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit beider Länder bekräftigt.
16. Januar
Liberia 2006 – Als erstes weibliches Staatsoberhaupt
Afrikas war die liberianische Präsidentin Ellen
Hohnson-Sirleaf vereidigt worden. Die frühere
Weltbank-Ökonomin konnte sich im November 2005 bei
der Präsidentenwahl durchsetzen und gewann gegen den
einstigen Fußball-Star George Weah. Die
Wirtschaftsexpertin hatte Versöhnung und
Wiederaufbau des Landes bei ihrem Amtsantritt
versprochen. In
Liberia hatte 14 Jahre lang
Bürgerkrieg geherrscht.
16. Januar
USA/Film 2006 – Bei der 63. Verleihung der Golden
Globes in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien)
war der Western „Brokeback Mountain“, der die Liebe
zweier Cowboys zueinander thematisiert, mit vier
Auszeichnungen bedacht worden.
16. Januar
Afghanistan 2006 – Bei einem Bombenanschlag auf
einem Markt in der afghanischen Grenzstadt Spin
Boldak waren 20 Menschen getötet worden. Zu dem
Attentat hatten sich radikalislamische
Taliban
bekannt.
16. Januar
Chile 2006 – In
Chile war Michelle Bachelet zur
ersten Präsidentin des Landes gewählt worden. Die
Politikerin vom Wahlbündnis Convertación hatte die
Stichwahl mit 54 Prozent vor Pinera mit 46 Prozent
gewonnen. Sie trat damit die Nachfolge von Ricardo
Lagos (ebenfalls Wahlbündnis Convertación) an.
17. Januar
China 2006 – Die internationale Staatengemeinschaft
hatte auf einer zweitägigen Geberkonferenz zur
Bekämpfung der Vogelgrippe in der chinesischen
Hauptstadt insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar zur
Bekämpfung der Tierseuche zugesagt.
17. Januar
BRD 2006 – Das Bundeskartellamt hatte langfristige
Lieferverträge, die der Marktführer E.on Ruhrgas mit
zahlreichen Stadtwerken abgeschlossen hatte, zur
Durchsetzung niedriger Gaspreise untersagt.
17. Januar
UNICEF 2006 – Die ehemalige Ministerpräsidentin des
Landes Schleswig-Holstein, Heide Simonis, hatte die
Amtsgeschäfte der UNICEF in Deutschland übernommen.
18. Januar
Eiskunstlauf 2006 – Das deutsche Paar Aljona
Sawtschenko und Robin Szolkowy hatten bei den
Eiskunstlauf-Europameisterschaften im französischen
Lyon die Silbermedaille hinter den alten und neuen
Titelträgern Tatjana Totmanianina und Maxim Marinin
aus Russland gewonnen.
18. Januar
Europäische Union 2006 – Das Europäische Parlament
hatte mit deutlicher Mehrheit den im Dezember 2005
von den Staats- und Regierungschefs der EU
ausgehandelten Etat der Gemeinschaft für die Jahre
2007 bis 2013 abgelehnt. Die verabredeten 862,4
Milliarden Euro waren nach Ansicht der
Parlamentarier nicht ausreichend und überdies falsch
verteilt worden.
18. Januar
BRD 2006 – Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik
waren in Deutschland zahlreiche Arztpraxen
geschlossen geblieben. Mehr als 20.000 Mediziner
hatten für bessere Arbeitsbedingungen und
Bürokratieabbau demonstriert.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte
grundsätzlich Verständnis für den Ärger der
Mediziner geäußert. Sie hatte jedoch die
Verantwortung von sich gewiesen.
18. Januar
Japan 2006 – Nach Panikverkäufen im Zuge eines
Skandals um die Internetfirma Livedoor war der
gesamte Aktienhandel an der Tokioter Börse vor
Ablauf der regulären Handelszeit beendet worden. Der
Nikkei-Index war zeitweise um mehr als 700 Punkte
gefallen. Angeblich hatte Livedoor Kurse manipuliert
und Bilanzen gefälscht.
18. Januar
USA 2006 – Die Organisation Human Rights Watsch
hatte der US-Regierung die Missachtung von
Menschenrechten in ihrem Kampf gegen Terrorismus in
ihrem jährlichen Bericht zur Lage der Menschenrechte
vorgeworfen. Durch den bewussten Einsatz von Folter
und Misshandlung gegen mutmaßliche Terroristen habe
Washington sein Druckpotenzial verloren, um andere
Länder zur Einhaltung von internationalem Recht zu
verpflichten.
19. Januar
BRD 2006 – Mit großer Mehrheit gegen die Stimmen von
Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei hatte der
Bundestag die Absicht, den Berliner Palast der
Republik abzureißen, bestätigt. Auf dem Areal sollte
ein Gebäude mit den Fassaden de 1950 auf Anordnung
der DDR-Regierung gesprengten Berliner
Stadtschlosses errichtet werden.
19. Januar
Mali 2006 – In Bamako, der Hauptstadt von Mali,
hatte das Weltsozialforum mit einer Demonstration
für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung begonnen.
19. Januar
Ungarn 2006 – Beim Absturz einer slowakischen
Militärmaschine im Nordosten Ungarns waren 42
Insassen ums Leben gekommen. Es handelte sich
allesamt um Soldaten der slowakischen KFOR-Truppe.
Die Maschine vom Typ AN-24 hatte sich auf dem Weg
von Pristina im Kosovo nach Kosice in der Slowakei
befunden.
19. Januar
Raumfahrt 2006 – Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte
nach zweimaliger Startverschiebung die Raumsonde
„New Horizons“ auf die rund 4,8 Milliarden km lange
Reise zum Planeten Pluto geschickt. Die Raumsonde
sollte den Planeten im Juli 2015 passieren. Von den
neun Planeten unseres Sonnensystems ist Pluto der
kleinste. +19. Januar
Frankreich 2006 – Die Äußerungen des französischen
Staatspräsidenten Jacques Chirac, Atomwaffen gegen
den Terrorismus unterstützende Staaten einsetzen zu
wollen, hatten zahlreiche und sehr unterschiedliche
Reaktionen hervorgerufen. Mit Chiracs Rede auf einem
Atom-U-Boot-Stützpunkt vor der bretonischen Küste
hatte der Staatspräsident die französischen Doktrin
der Abschreckung auf eine neue Grundlage gestellt.
19. Januar
Taiwan 2006 – Präsident Chen Shui-bian hatte den
ehemaligen Chef der regierenden Demokratischen
Fortschrittspartei (DPP), Su Tseng-chang, zum neuen
Ministerpräsidenten ernannt.
20. Januar
England 2006 – In der Themse in London war ein Wal
gesichtet worden. Das Tier hatte sich in den Fluss
verirrt. Trotz aller Rettungsversuche war das 5,85 m
lange Tier zwei Tage später durch übermäßigen
Stress, Austrocknung, Muskelschäden und
Nierenversagen gestorben.
20. Januar
Irak 2006 – Im Irak war das Ergebnis der
Parlamentswahl vom 15. Dezember 2005 verkündet
worden. Danach hatte die Vereinigte Irakische
Allianz, die von zwei schiitischen Parteien
angeführt wurde, 128 von 275 Sitzen erhalten und
verfehlte damit die absolute Mehrheit um zehn Sitze.
Die Allianz der Kurdenparteien hatte 53 Sitze
erhalten, das Sunniten-Bündnis Irakische Front der
Übereinstimmung bekam 44 Sitze, die Irakische Liste
25, die sunnitische Irakische Front für Nationale
Dialog elf und weitere Parteien konnten 14 Sitze
erzielen.
20. Januar
BRD 2006 – Vor dem Bundestag hatte
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die
Kritik an der Stationierung von zwei BND-Agenten in
Bagdad während des Irak-Krieges als „inszenierten
Skandal“ bezeichnet. Er forderte insbesondere
Bündnis 90/Die Grünen auf, von der Einsetzung eines
Untersuchungsausschusses Abstand zu nehmen.
21. Januar
BRD 2006 – Angesichts laufender Ermittlungen wegen
der Finanzierung von Auslandsreisen für
Kommunalpolitiker hatte der Energiekonzern E.on
Ruhrgas erklärt, dass man „sämtliche
Kundenveranstaltungen mit sofortiger Wirkung
einstellen“ werde.
21. Januar
Kosovo 2006 – Der Präsident der unter UN-Verwaltung
stehenden serbischen Provinz Kosova war im Alter von
61 Jahren gestorben. Der Literarturwissenschaftler
und Dichter galt als Symbolfigur für das Streben der
Kosovo-Albaner nach Unabhängigkeit von
Serbien-Montenegro.
22. Januar
Portugal 2006 – Der frühere konservative
Regierungschef Anibal Cavaco Silva war mit 50,6
Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum
Staatspräsidenten von Portugal gewählt worden. Am 9.
März hatte er den Sozialisten Jorge Sampaio im Amt
abgelöst. Dieser hatte nach zwei Amtszeiten nicht
mehr kandidieren dürfen.
22. Januar
Bolivien 2006 – Als erster indianischer Präsident
Boliviens hatte der Sozialist Evo Morales seinen
Amtseid abgelegt. Er hatte in seiner Antrittsrede
sein Wahlversprechen bekräftigt, die natürlichen
Ressourcen des Landes zu verstaatlichen.
22. Januar
Türkei 2006 – Die türkische Justiz hatte das
umstrittene Verfahren gegen den Schriftsteller Orhan
Pamuk wegen „Beleidigung des Türkentums“
eingestellt. Der letztjährige Träger des
Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hatte vor
Gericht gestanden, weil er in einem Interview die
von der Türkei bestrittenen Massaker an den
Armeniern im
Ersten Weltkrieg angesprochen hatte.
22. Januar
Kap Verde 2006 – Bei der Parlamentswahl auf der vor
den Küsten Senegals und Mauretaniens gelegenen
Inselrepublik Kap Verde hatte die regierende Partei
PAICV mit 52 Prozent der Stimmen die absolute
Mehrheit errungen.
23. Januar
Spanien 2006 – In La Laguna (Insel Teneriffa) war
der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende
Bischofspalast abgebrannt. Das Gebäude stammt aus
dem 17. Jahrhundert.
23. Januar
BRD/Europa 2006 – Eine Kältewelle aus Russland
kommend, hatte sich immer weiter nach Westen
ausgedehnt und hatte in Deutschland bereits vier
Menschenleben gefordert. Eine gehbehinderte
74-jährige Frau aus Wolfen (Sachsen-Anhalt) war
erfroren. Weitere Kälteopfer waren aus Salzwedel,
Wiesbaden und Hameln gemeldet worden. Der Tag war
mit minus 34 Grad der kälteste Tag in Deutschland.
Auch in Polen waren Menschen durch die Kältewelle
umgekommen. Seit Beginn des Winters waren es 150
Menschen gewesen.
23. Januar
Kanada 2006 – Kanadas Konservative hatten nach fast
13 Jahren in der Opposition wieder die Regierung
stellen können. Die Konservativen hatten 124 der 308
Sitze im Parlament erhalten. Die durch einen
Korruptionsskandal belasteten Liberalen des
bisherigen Premiers Paul Martin erhielten nur noch
103 Mandate. Der konservative Parteichef Stephan
Harper hatte eine Minderheitsregierung gebildet.
Diese wurde am 6. Februar vereidigt.
23. Januar
BRD 2006 – Das Bundeskartellamt hatte den
beabsichtigten Erwerb der ProSiebenSat.1 Media AG
durch die
Axel Springer AG untersagt. Sie hatte die
Entscheidung mit einer zu erwartenden übermäßigen
Medien- und Werbemacht Springers begründet.
23. Januar
Kenia 2006 – In der kenianischen Hauptstadt Nairobi
war es zum Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes
gekommen. Mindestens zwei Menschen waren dabei ums
Leben gekommen. Weitere 60 Menschen waren verletzt
worden. Die Einsturzursache war ungeklärt.
23. Januar
Montenegro 2006 – Bei einem Zugunglück in der Nähe
der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica waren 44
Menschen ums Leben gekommen. Die Unglücksursache war
vermutlich ein Versagen der Bremsen, weswegen der
Zug mit allen Waggons in eine etwa 100 Meter tiefe
Schlucht gestürzt war.
24. Januar
Irak 2006 – Im Irak war es in der nordirakischen
Stadt Beidschi zur Entführung der deutschen
Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke
gekommen. Die Ingenieure waren im Auftrag eines
sächsischen Anlagenbauers im Irak. Das Auswärtige
Amt hatte einen Krisenstab eingerichtet.
24. Januar
Stuttgart 2006 – Bis zum Ende 2008 wollte der
Automobil-Konzern Daimler Chrysler in der Verwaltung
6.000 Stellen streichen. Die Zentrale sollte
außerdem von Stuttgart-Möhringen nach
Stuttgart-Untertürkheim verlegt werden. Damit
sollten die Verwaltungskosten um rund 1,5 Milliarden
Euro im Jahr verringert werden.
24. Januar
Kongo 2006 – Die zentralafrikanische Republik Kongo
hatte für das Jahr 2006 den Vorsitz der
Afrikanischen Union (AU) übernommen. Wegen der
Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Darfur
(Sudan) hatten die AU-Mitgliedsstaaten bei ihrem
Gipfeltreffen dem Gastgeberland Sudan den ihm
turnusgemäß zustehenden Vorsitz verwehrt.
24. Januar
Europa 2006 – Der vom Europarat als Sonderermittler
zur Aufklärung von CIA-Gefangenenflügen eingesetzte
Schweizer Dick Marty hatte nach eigenen Angaben
weiterhin keine Belege für Geheimgefängnisse des
US-Geheimdienstes in
Europa. Dass mehr als 100
Menschen in Europa illegal ins Ausland verschleppt
worden seien, sei jedoch belegt.
24. Januar
Frankfurt am Main 2006 – Nach dem Urteil von
Sprachwissenschaftlern wurde das Wort
„Entlassungsproduktivität“ zum „Unwort des Jahres“
2005 erklärt. Darunter verstand man in der
Betriebswirtschaft die Steigerung der
Leistungsfähigkeit eines Unternehmens durch
Personalabbau.
24. Januar
BRD/Justiz 2006 – Der frühere Medienunternehmer Leo
Kirch hatte im jahrelangen Rechtsstreit mit der
Deutschen Bank beim Bundesgerichtshof einen
Teilerfolg erzielt. Weil der Ex-Vorstandssprecher
der Deutschen Bank, Rolf Breuer, im Februar 2002 in
einem Interview an der Kreditwürdigkeit der
Kirch-Gruppe Zweifel geäußert hatte, sollte die Bank
möglicherweise Schadenersatz zahlen nach einem
Urteil der Karlsruher Richter.
24. Januar
Film 2006 – Das Trickfilm-Studio Pixar wurde von
Walt Disney Inc. Für 7,4 Milliarden US-Dollar
übernommen.
25. Januar
International 2006 – Beim fünftägigen 36.
Weltwirtschaftsforum WEF) in Davos (
Schweiz) hatte
Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine „neue soziale
Marktwirtschaft“ auf internationaler Ebene geworben.
Zentrales Thema des Gipfels war die künftige Rolle
Chinas und Indiens in der Weltwirtschaft. Das Forum,
das unter dem Motto „Kreativer Imperativ“ stand, war
von Teilnehmern aus 89 Ländern besucht worden.
25. Januar
Internet 2006 – Künftig würde google seine
Suchmaschine in China zensieren. Als Grund waren
chinesische Gesetze, Vorschriften und Politik
genannt worden.
25. Januar
Palästina 2006 – Die extremistische Hamas erreichte
76 Sitze bei der Parlamentswahl in den
palästinensischen Autonomiegebieten. Die bisher
regierende Fatah bekam entgegen den Umfragen nur 43
Mandate.
25. Januar
Fußball 2006 – Der Regionalligist FC St. Pauli hatte
in Hamurg auf vereistem Spielfeld den Bundesligisten
Werder Bremen mit 3:1 besiegt. Damit konnte St.
Pauli ins Halbfinale des DFB-Pokals einziehen.
25. Januar
USA 2006 – Für 7,4 Milliarden US-Dollar hatte der
Medienkonzern Disney das
Computeranimations-Unternehmen Pixar durch einen
Aktientausch übernommen.
25. Januar
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte seine erste
Enzyklika „Deus Caritas est“ (Gott ist Liebe)
veröffentlicht. Darin hatte er die Bedeutung der
Liebe im Christentum betont.
26. Januar
BRD 2006 – Der deutsche Bundestag hatte mit großer
Mehrheit Marianne Birthler als Bundesbeauftragte für
die Stasi-Unterlagen für weitere fünf Jahre
wiedergewählt.
26. Januar
USA 2006 – Im Streit um das iranische Atomprogramm
hatte US-Präsident
George W. Bush den russischen
Vorschlag, iranisches Uran in Russland anzureichern,
begrüßt.
26. Januar
Nepal 2006 – Das öffentliche Leben In
Nepal war
durch einen von allen Oppositionsparteien
ausgerufenen Generalstreik weitgehend lahmgelegt
worden. Der Streik richtete sich gegen den
autokratisch herrschenden König Gyanendra.
26. Januar
BRD 2006 – Um gegen eine Arbeitszeitverlängerung zu
protestieren, hatte die Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di Streiks im öffentlichen Dienst der Länder und
Kommunen angekündigt.
27. Januar
BRD 2006 – Der britische Finanzinvestor David
Montgomery hatte nach der Ende 2005 erfolgten
Übernahme der „Berliner Zeitung“ und des „Berliner
Kurier“ mit dem Boulevardblatt „Hamburger
Morgenpost“ eine weitere deutsche Regionalzeitung
übernommen.
27. Januar
Musik/International 2006 – Die internationale
Musikwelt hatte mit zahlreichen Konzerten die
Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des
österreichischen Komponisten
Wolfgang Amadeus Mozart
eröffnet.
27. Januar
Sudan 2006 – In der sudanesischen Krisenregion
Darfur war es erneut zu Kämpfen gekommen. Seit
Ausbruch des Konflikts waren bereits 180.000
Menschen umgekommen.
27. Januar
Indien/USA 2006 – Die indische Führung hatte den
US-Botschafter in Neu-Delhi einbestellt. Dieser
hatte den Verkauf ziviler Nukleartechnologie in
Zweifel gezogen, falls Indien nicht in der IAEA im
Sinne der USA gegen den Iran stimmen werde.
27. Januar
BRD 2006 – In Deutschland war am Holocaust-Gedenktag
an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus
gedacht worden. Auf Beschluss der Vereinten Nationen
war an diesem Tag auch erstmals weltweit an die
Opfer des NS-Regimes erinnert worden.
27. Januar
BRD 2006 – Der frühere Bundespräsident
Johannes Rau
war nach langer schwerer Krankheit im Alter von 75
Jahren in Berlin gestorben.
27. Januar
Indonesien 2006 – Zweihundert Kilometer südlich der
indonesischen Stadt Ambon war es in der Bandasee zu
einem schweren Seebeben mit 7,7 auf der Richterskala
gekommen.
27. Januar
Fußball 2006 – Bei der Ziehung der
Qualifikationsgruppen für die
Fußball-Europameisterschaft 2008 waren Deutschland
die Nationalteams von Tschechien, Slowakei, Irland,
Wales, Zypern und San Marino zugelost worden. Für
die EM
in der Schweiz und Österreich würden sich die
beiden besten Teams der sieben Gruppen
qualifizieren.
28. Januar
BRD 2006 – Bundesarbeitsminister Franz Müntefering
hatte für die Umstellung des Renteneintrittsalters
auf 67 Jahre spätestens im Jahr 2029 plädiert.
28. Januar
Venezuela 2006 – Der Präsident Venezuelas, Hugo
Chavez, hatte der US-Regierung mit der Inhaftierung
von US-Beamten gedroht, falls diese vor Ort
Informationen über die venezolanische Armee sammeln.
28. Januar
BRD 2006 – Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier zufolge hatte es erste Kontakte zu den
Geiselnehmern der beiden entführten Deutschen im
Irak gegeben.
28. Januar
Polen 2006 – In der polnischen Stadt Chorzów, nahe
Katowice, war das Dach einer Messehalle eingestürzt.
Im dem Gebäude hatten sich bis zu 1.000 Menschen
während einer Brieftaubenschau befunden. Es waren
bisher 65 Todesopfer geborgen worden.
29. Januar
Finnland 2006 – Bei der Stichwahl um das
Präsidentenamt in Finnland hatte sich die seit 2000
amtierende Sozialdemokratin Tarja Halonen mit 51,8
Prozent der Stimmen gegen den konservativen Bewerber
Sauli Niinistö durchgesetzt.
29. Januar
Tennis 2006 – Zum zweiten Mal nach 2004 hatte der
Weltranglistenerste Roger Federer die Australian
Open in Melbourne gewonnen. Der Schweizer hatte sich
in vier Sätzen gegen den Überraschungsfinalisten
Marcos Baghdatis aus Zypern durchgesetzt. Für
Federer war es bereits der siebte Grand-Slam-Titel.
Das Turnier der Frauen hatte Amelie Mauresmo aus
Frankreich gewonnen.
29. Januar
Pakistan 2006 – In der pakistanischen Provinz Punjab
war ein Zug mit etwa 400 Passagieren entgleist und
in eine Schlucht gestürzt. Mindestens drei Menschen
waren ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere
Menschen waren verletzt worden.
29. Januar
Irak 2006 – Der Prozess gegen den früheren
irakischen Präsidenten
Saddam Hussein war unter dem
neuen Vorsitzenden Richter Rauf Raschid Abdel-Rahman
fortgesetzt worden. Nachdem sein Umgang mit den
Angeklagten als zu rücksichtsvoll kritisiert wurde,
hatte der bisherige Chefrichter sein Amt
niedergelegt.
29. Januar
BRD/Israel 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel war
zu einem zweitägigen Besuch nach Jerusalem und in
das palästinensische Ramallah gereist. Sie hatte
dort mit dem amtierenden israelischen
Ministerpräsidenten Ehud Olmert und mit
Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas über die
Friedenschancen in Nahost gesprochen.
29. Januar
BRD 2006 – Die deutsche Bundesregierung wollte –
einem ARD-Bericht zufolge – an der Lieferung zweier
zum Abschuss von atomar bestückbaren
Marschflugkörpern geeigneten U-Booten der
Dolphin-Klasse an Israel festhalten.
29. Januar
Beim Royale Rumble 2006 hatte John Cena ein
Rückmatch gegen Edge gefordert und wurde zum zweiten
Mal WWE-Champion. Das Royale Rumble ist eine seit
1988 stattfindende Großveranstaltung der
Wrestling-Liga WWE.
30. Januar
BRD/NATO 2006 – Auf deutschen Wunsch hin wollte die
NATO zum Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft in
Deutschland AWACS-Aufklärungsflugzeuge zur Verfügung
stellen.
30. Januar
International 2006 – Einer britischen Studie zufolge
hatte der Klimawandel sehr viel dramatischere Folgen
als bislang angenommen wurde.
31. Januar
BRD 2006 – Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD hatten
sich auf ein neues Konzept für die steuerliche
Förderung der Kinderbetreuung geeinigt. Künftig
sollten Familien und Alleinerziehende
Kinderbetreuungskosten vom ersten Euro an steuerlich
absetzen können, jedoch nur zu zwei Dritteln der
aufgewandten Beträge und mit einer Höchstgrenze von
4000 Euro pro Jahr und Kind.
31. Januar
USA 2006 – In seiner Rede zur Lage der Nation vor
dem Kongress in Washington hatte US-Präsident George
W. Bush den globalen Führungsanspruch seines Landes
bekräftigt. Die Vereinigten Staaten seien dem
historischen Ziel verpflichtet, der Tyrannei in der
Welt ein Ende zu setzen.
31. Januar
International 2006 – Auf einer zweitägigen
Geberkonferenz in London war ein neuer
„Afghanistan-Pakt“ verabschiedet worden. Die
internationale Staatengemeinschaft wollte den
Wiederaufbau bis Ende 2010 mit rund 10,5 Milliarden
US-Dollar unterstützen.
31. Januar
USA/Europa 2006 – Im Atomstreit mit dem Iran hatten
sich die USA und die EU mit Russland und China auf
eine Anrufung des UN-Sicherheitsrats verständigt.
31. Januar
USA 2006 – Am letzten Arbeitstag des scheidenden
Notenbank-Präsidenten Alan Greenspan hatte die
US-Notenbank den Leitzins auf 4,5 Prozent erhöht. Es
war die 14. Erhöhung in Folge seit 19 Monaten. Nach
18 Jahren an der Spitze der US-Zentralbank war
Greenspan am 1. Februar von Ben Bernanke abgelöst
worden.
31. Januar
BRD 2006 – Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen
in Deutschland erstmals wieder über fünf Millionen
gestiegen. Die
Arbeitslosenquote hatte 12,1 Prozent
erreicht. Sie hatte sich damit um 1,0 Prozent
erhöht.
31. Januar
USA 2006 – US-Präsident
George W. Bushs Kandidat für
den Supreme Court, Samuel Alito, war vom Senat im
Amt bestätigt worden. Er hatte damit Richterin
Sandra Day O’Connor abgelöst.
Januar 2006 Deutschland in den Nachrichten
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