August 1966 - Lachen nach staatlichen Vorgaben
und Friede im Weltraum
In der DDR gab es rund 700 Laienkabaretts. Die
wurden nicht als regimekritische Gruppen geduldig.
Im Gegenteil, auch Satire hatte in der DDR eine
klare Aufgabe, die staatlich gelenkt war. So hatte
das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
beispielsweise in einem Artikel über die moderne
Kulturszene von den Laienkabaretts des Landes
„Lachen als Produktivkraft“ gefordert. Die Weisung
war, dass eine eindeutige Parteilichkeit und nicht
politische oder moralische Doppelbödigkeit gefragt
sei. Damit hatten es die Kabarettisten ziemlich
schwer, Missstände auf die Bühne zu bringen. Eine
gute Nachricht war auf internationaler Ebene zu
vernehmen. Die USA und die
Sowjetunion hatten sich
nach langwierigen Verhandlungen auf eine weitgehende
Einigung über die Erforschung und Nutzung des
Weltraums geeinigt. Sie hatten festgelegt, dass die
Himmelskörper und der Mond nicht für die
Stationierung militärischer Einrichtung genutzt
sollten. Über die noch strittigen Punkte sollte bis
zur nächsten Generalsitzung der Vereinten Nationen
Klarheit erzielt werden. Diese Einigung hatte doch
immerhin etwas Beruhigendes, wenngleich sie nichts
am Wettlauf änderte, der um die Eroberung und
Erforschung des Weltalls vonstatten ging.
Wichtige Ereignisse im
August 1966
1. August
Südafrika 1966 – In Johannesburg war es im Anschluss
an ein Zugunglück bei dem drei Afrikaner getötet
worden waren und 248 verletzt wurden, zu den
schwersten Rassenunruhen seit Jahren gekommen.
Schwarze, die das Betriebspersonal für den Unfall
verantwortlich machten, hatten den Lokführer
angegriffen. Weiße Polizisten hatten von der
Schusswaffe Gebrauch gemacht.
1. August
Großbritannien 1966 – Die britische Regierung hatte
einen „administrativen Schlussstrich“ unter die
imperiale Epoche Englands gezogen. Das
Kolonialministerium war als „Abteilung für abhängige
Territorien“ ins Commonwealth-Ministerium
eingegliedert worden.
1. August
DDR 1966 – Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte in einem Artikel über die moderne Kulturszene
von den 700 Laienkabaretts der DDR „Lachen als
Produktivkraft“ gefordert. Es sei eindeutige
Parteilichkeit gefragt und nicht politische oder
moralische Doppelbödigkeit.
1. August
Europa 1966 – Die Euratom-Kommission hatte
bekanntgegeben, dass Gerhard Ritter, der seit 1960
als Generaldirektor die Kernforschungsanlage der
Europäischen Gemeinschaft in Ispra (Oberitalien)
geleitet hatte, die drei europäischen Gemeinschaften
EWG, Euratom und Montanunion auf der Weltausstellung
1967 in Montreal (Kanada) vertreten werde.
1. August
BRD 1966 – Auf dem Luftwaffenstützpunkt Nörvenich
bei Düren (
Nordrhein-Westfalen) waren 33
Spezialisten der US-amerikanischen Flugzeugfirma
Lockheed eingetroffen. Die für ein Jahr
verpflichteten Experten sollten den Wartungsdienst
für die von der Bundeswehr verwendeten und heftig
kritisierten „Starfighter“ F-104 G neu organisieren.
1. August
Nigeria 1966 – Nach einem Militärputsch in Nigeria
hatte Generalstabschef Yakubu Gowon die Macht im
Land übernommen. Er hatte die Regierung unter Aguiyi
Ironsi gestürzt.
2. August
UdSSR 1966 – Der sowjetische Ministerpräsident
Alexei N. Kossygin war in Moskau für weitere vier
Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Damit waren
gleichzeitig die Gerüchte ausgeräumt worden, dass an
der Regierungsspitze ein Wechsel bevorstünde.
2. August
Australien 1966 – Die australische Luftwaffe hatte
nach dem Absturz ihres 39. Mirage-Flugzeugs ein
generelles Startverbot für den Überschalljäger
erlassen. Die Mirage sollte erst wieder fliegen
dürfen, wenn alle Maschinen überprüft seien.
2. August
USA 1966 – Der 24-jährige Architekturstudent Charles
Joseph Whitman hatte in Austin (US-Bundesstaat
Texas) seine Frau und seine Mutter getötet, dann
hatte er vom Turm der Universität weitere zwölf
Menschen erschossen und 30 Menschen teils schwer
verletzt.
3. August
BRD 1966 – Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte ein
umfassendes Reformwerk der finanz- und
wirtschaftspolitischen Gesetzgebung angekündigt.
3. August
BRD 1966 – In Hamburg hatte Bundespräsident Heinrich
Lübke den VII. Internationalen Ernährungskongress
eröffnet. Eines der wichtigsten Themen war die
gerechte Verteilung der Nahrungsmittel in der Welt.
An der Zusammenkunft hatten 2.000 Vertreter aus 90
Ländern teilgenommen.
3. August
West-Berlin/Film 1966 – Deutsche und afrikanische
Studenten hatten mit tumultartigen Protesten während
der Berliner Erstaufführung mehrmals die
Unterbrechung des Films „Africa Addio“ erzwingen
wollen. Die Demonstranten hatten dem Film eine
Verherrlichung der Kolonialzeit und eine
Diffamierung der jungen Nationalstaaten in Afrika
vorgeworfen.
4. August
Mont Blanc 1966 – Bei einem Schneesturm am Mont
Blanc, dem mit 4807 m höchsten Berg Europas, waren
zwei Bergsteiger ums Leben gekommen. Zahlreiche
Alpinisten waren in Bergnot geraten.
4. August
BRD/Bolivien 1966 – Zwischen den Ländern Bolivien
und der BRD war ein Kulturabkommen abgeschlossen
worden, das am 21. September 1970 in Kraft trat.
4. August
Skisport 1966 – Im chilenischen Portillo hatten die
zehntägigen alpinen Ski-Weltmeisterschaften
begonnen.
4. August
USA/UdSSR 1966 – Nach langwierigen Verhandlungen
hatten die USA und die
Sowjetunion eine weitgehende
Einigung über die Erforschung und Nutzung des
Weltraums erreicht. Die Gesprächspartner hatten
festgelegt, dass die Himmelskörper und der Mond
nicht für die Stationierung militärischer
Einrichtungen genutzt werden. Bis zur nächsten
Generalsitzung der Vereinten Nationen sollte
Klarheit erzielt werden über die noch strittigen
Punkte.
5. August
BRD 1966 – Der Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte im
Bundesrat während der Diskussion eines
Regierungsentwurfs zur Stabilisierung der
bundesdeutschen Wirtschaft (Stabilisierungsgesetz)
die Länder zum „gemeinsamen Zusammenstehen“
aufgefordert. Er hatte unter anderem eine Lockerung
der „Kreditbremse“ abgelehnt.
5. August
BRD/Justiz 1966 – Der Erste Senat des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe hatte eine
Verfassungsbeschwerde des „Spiegel“ abgelehnt. Das
Hamburger Nachrichtenmagazin war gegen die Haft- und
Durchsuchungsbefehle der Bundesanwaltschaft vom
Oktober 1962 gerichtlich vorgegangen. Die
Durchsuchungsbefehle waren wegen des Verdachts des
Landesverrates erlassen worden.
5. August
Rumänien/Bulgarien 1966 – Der Generalsekretär des ZK
der rumänischen Kommunisten, Nicolae Ceausescu war
in einem Interview mit dem bulgarischen Fernsehen
für eine engere Kooperation der Balkanländer
eingetreten.
5. August
International 1966 – Die internationale
Martin-Buber-Gesellschaft hatte in
London einen
deutsch-jüdischen und einen arabisch-israelischen
Friedenspreis gestiftet. Der Gesellschaft gehörten
Persönlichkeiten wie Igor Strawinsky und Yehudi
Menuhin an.
6. August
Portugal 1966 – In der portugiesischen Hauptstadt
Lissabon war die Brücke über den Tejo – die „Ponte
Salazar“ - eingeweiht worden. Als Vorbild der
Hängebrücke hatte die San Francisco Bay Bridge
gedient. Die Brücke ist mit 2277,64 m die bis dato
längste für den kombinierten Straßen- und
Schienenverkehr genutzte Brücke.
6. August
Boxen 1966 – Muhammad Ali hatte seinen Box-WM-Titel
gegen Brian London durch K. o. Verteidigt.
7. August
Kolumbien 1966 – In Kolumbien hatte die feierliche
Amtseinführung des liberalen Präsidenten Carlos
Lleras Restrepo stattgefunden.
7. August
USA 1966 – Bei Rassenunruhen in Chicago
(US-Bundesstaat Illinois) war unter anderem der
Friedensnobelpreisträger Martin Luther King, der
einen Protestmarsch von 800 Bürgerrechtlern
angeführt hatte, durch einen Steinwurf verletzt
worden.
7. August
Automobilrennsport 1966 – Auf seinem Repco-Brabham
hatte der Australier Jack Brabham den Großen
Automobilpreis von Deutschland auf dem Nürburgring
gewonnen. Es war sein vierter Grand-Prix-Sieg in
Folge, den er vor 150.000 Zuschauern errang und sich
damit vorzeitig den Weltmeister-Titel sichern
konnte.
7. August
Leichtathletik 1966 – Bei den 66. Deutschen
Leichtathletik-Meisterschaften in Hannover
(Niedersachsen) hatte Franz-Josef Kemper von Preußen
Münster einen Europarekord über 800 m aufgestellt.
Er hatte die elf Jahre alte Bestleistung des
Belgiers Roger Moens um acht Zehntelsekunden in
1:44,9 min übertroffen.
8. August
Indien/Pakistan 1966 – Die indisch-pakistanischen
Beziehungen hatten sich verschärft. Vor dem
Parlament in Neu-Delhi hatte der indische
Verteidigungsminister Yashwantrao Chavan erklärt,
dass die pakistanischen Truppenkonzentrationen „eine
große Gefahr für die indische Sicherheit“ darstellen
würden.
8. August
Jugoslawien 1966 – Der Dozent an der Universität
Zadar, Mihajlo Mihajlov war verhaftet worden. In
einem Interview in der Grazer Zeitschrift „Wort in
der Zeit“ hatte sich der jugoslawische
Schriftsteller unter anderem für ein
Mehrparteiensystem in Jugoslawien ausgesprochen.
8. August
Mauretanien 1966 – Für eine weitere Amtsdauer von
fünf Jahren war mit 96 Prozent aller abgegebenen
Stimmen in Mauretanien Moktar Ould Daddah zum
Präsidenten gewählt worden.
8. August
BRD/Uruguay 1966 – Zu einem fünftägigen Besuch in
der uruguayischen Hauptstadt Montevideo war
Bundesernährungsminister Hermann Höcherl
eingetroffen. Er hatte sich vor allem über die
landwirtschaftliche Entwicklung des
südamerikanischen Landes informieren wollen.
9. August
International 1966 – In Brüssel (
Belgien) war nach
neun Tagen der fünfte Jüdische Weltkongress zu Ende
gegangen. Zum ersten Mal in der 30-jährigen
Geschichte der Veranstaltung war es zu einem
deutsch-jüdischen Dialog gekommen.
9. August
Österreich 1966 – Die österreichischen Behörden
hatten auf Terroraktionen in Südtirol und einen
versuchten Anschlag auf einen Güterzug in der Nähe
des Brennerpasses mit einem bewaffneten Geleitschutz
sämtlicher Personen- und Güterzug von Innsbruck zur
österreichisch-italienischen Grenze reagiert.
10. August
DDR 1966 – Das Oberste Gericht der DDR hatte im
„Ostberliner Fluchthelferprozess“ hohe
Freiheitsstrafen gegen drei Bundesbürger verhängt.
10. August
Großbritannien 1966 – Der britische Premierminister
Harold Wilson hatte überraschend sein Kabinett
umgebildet. Die konservative Opposition hielt die
Maßnahmen des Regierungschefs für einen Schachzug,
um von seiner umstrittenen Wirtschaftspolitik
abzulenken.
10. August
BRD/Vietnam 1966 – Das deutsche Hospitalschiff
„Helgoland“ war von Hamburg aus nach Saigon
ausgelaufen. Das schwimmende Krankenhaus war im
Rahmen der Vietnam-Hilfe der BRD zur Versorgung von
150 bis 170 Kranken und Verletzten geschickt worden.
11. August
Musik/International 1966 – Zu ihrer vierten Tournee
durch die USA waren von London aus „The Beatles“
abgeflogen. Zuvor war es in den USA zu einer
Boykottwelle gegen die britischen Popmusiker
gekommen, nachdem John Lennon in einem Interview
behauptet hatte, dass sie populärer als Jesus seien.
11. August
Indonesien/Malaysia 1966 – In der indonesischen
Hauptstadt Jakarta hatten der stellvertretende
malaysische Ministerpräsident Tun Abdul Razak und
der indonesische Außenminister Adam Malik ein
Abkommen über die Normalisierung der Beziehungen
ihrer beiden Staaten unterzeichnet. Sie hatten seit
drei Jahren einen nicht erklärten Krieg geführt.
12. August
Japan 1966 – In der japanischen Hauptstadt Tokio war
die sechste Weltjugend-Versammlung eröffnet worden.
An dem Treffen nahmen 300 ausländischen Delegierte
aus 95 Ländern teil, das von der UNESCO
1949 ins
Leben gerufen war.
12. August
Großbritannien 1966 – In der Londoner Braybrook
Street waren drei Polizeibeamte getötet worden.
Daraufhin hatte eine der größten Fahndungsaktionen
in der Geschichte der britischen Polizei begonnen.
13. August
DDR/BRD 1966 – Der 5. Jahrestag der Errichtung der
Berliner Mauer war in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
mit einer Parade der „Kampfgruppen der
Arbeiterklasse“ gefeiert worden. In der BRD hatten
Bundeskanzler Ludwig Erhard und der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, die
„unmenschliche Mauer“, die „nicht die Stärke,
sondern die Schwäche des Kommunismus auf deutschem
Boden“ zeigte, verurteilt.
14. August
Automobilrennsport 1966 – Vor 30.000 Zuschauern
hatte der Stuttgarter Gerhart Mitter den Großen
Preis von Hockenheim für Prototypen und Sportwagen
auf einem Werks-Porsche gewonnen. Mitter hatte in
beiden Wertungsläufen über je 250 km gesiegt.
14. August
BRD 1966 – Das deutsche Kernkraftwerk Gundremmingen
Block A (kurz: KRB) hatte seine erste Kritikalität
erreicht.
15. August
USA 1966 – Die Verlagszeitung der US-amerikanischen
Zeitung „New York Herald Tribune“ hatte
bekanntgegeben, ihr Blatt, das seit dem 24. April
bestreikt wurde, werde auch nach Abschluss des
Ausstandes nicht mehr erscheinen. Seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs war die Produktion von 19
Tageszeitungen in verschiedenen US-amerikanischen
Großstädten eingestellt worden.
16. August
BRD/Sowjetunion 1966 – Die bundesdeutsche
Journalistin Martina Kischke war während einer
Privatreise durch die Sowjetunion verhaftet worden.
Ihr war Spionage von den sowjetischen Behörden
vorgeworfen worden.
16. August
China/BRD/West-Berlin 1966 – Für Touristen aus der
Bundesrepublik und aus West-Berlin hatte China die
Einreisebestimmungen gelockert. Reisen konnten ab
sofort gebucht werden, ohne dass wie bisher neben
dem
Visum eine Genehmigung aus Peking vorliegen
musste.
16. August
BRD/Vietnam 1966 – Im Hamburger Hafen war die vom
Malteser Hilfsdienst organisierte Einrichtung für
ein Krankenhaus in Vietnam auf das französische
Motorschiffe „Tayga“ verladen worden.
17. August
USA 1966 – Das Gremium zur Untersuchung
„unamerikanischer Umtriebe“ hatte in Washington ein
Hearing über Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg
begonnen. Dem Ausschuss hatte ein Gesetzesentwurf
vorgelegen, der Aktionen gegen die US-Armee unter
Strafe gestellt hatte.
17. August
Indonesien 1966 – Der weitgehend entmachtete
Staatspräsident Achmed Sukarno hatte zum 21.
Jahrestag der Unabhängigkeit Indonesiens vor 80.000
Menschen in Jakarta eine Fortsetzung seiner Politik
der „gelenkten Demokratie“ angekündigt.
18. August
UdSSR/USA 1966 – Im Falle einer Ausweitung
US-amerikanischer Bombenangriffe auf Nordvietnam
hatte das sowjetische Verteidigungsministerium mit
dem Einsatz seiner Luftwaffe gedroht.
18. August
BRD 1966 – Vom „kulturpolitische Infomationsdienst“
war die Zahl der Studenten in der Bundesrepublik
veröffentlicht worden. Im Sommersemester waren an
Universitäten und Hochschulen 266.648
eingeschrieben.
18. August
International 1966 – Auf der Genfer
Abrüstungskonferenz war der Ost-West-Dialog
zusammengebrochen, nachdem sich der sowjetische
Delegierte Alexei Roschtschin geweigert hatte, die
westlichen Argumente auch nur anzuhören.
18. August
Motorsport 1966 – Auf der abgesperrten Autobahn bei
Kaiserslautern hatte der Ludwigshafener Wilhelm Herz
einen Weltrekord für Zweiräder bis 350 ccm
aufgestellt. Er hatte mit 226,8 km/h die alte
Bestmarke um 14,6 km/h verbessert.
18. August
China 1966 – Auf dem „Platz des himmlischen
Friedens“ in der chinesischen Hauptstadt Peking
hatte die erste Massenkundgebung der „Roten Garden“
zur Feier der „Großen Proletarischen
Kulturrevolution“ stattgefunden.
Verteidigungsminister Lin Biao hatte im Namen des
Parteivorsitzenden der chinesischen KP, Mao Zedong,
gesprochen und damit seinen wachsenden Einfluss in
der Partei demonstriert.
19. August
China 1966 – In der
Volksrepublik China hatten die
„Roten Garden“ nach Lin Biaos Aufforderung vom
Vortag die Kampagne „Zerschlagt die Vier Alten“
begonnen. Damit war die Kulturrevolution ins Rollen
gekommen.
19. August
BRD 1966 – Im Bungalow des Bundeskanzlers am
Tegernsee (
Bayern) hatten sich der Bundeskanzler
Ludwig Erhard und der CSU-Vorsitzende Franz Josef
Strauß zu einem „Vier-Augen-Gespräch“ getroffen.
Dabei waren die Hauptthemen das sogenannte
Stabilisierungsgesetz und die politische Entwicklung
der Regierungsparteien gewesen.
19. August
Türkei 1966 – Bei dem schwersten Erdbeben seit
1943
war der Osten der Türkei bei Varto erschüttert
worden. Mindestens 2520 Menschen waren dabei ums
Leben gekommen.
19. August
Weltraum 1966 – Die US-amerikanische Mondsonde „Lunar
Orbiter I“ hatte Fotos vom Mare Smythii, das in der
Nähe des Mondäquators liegt, zur Erde gefunkt.
Darüber hinaus hatte die „Lunar“ erstmals Aufnahmen
des gesamten Erdballs geliefert.
20. August
BRD 1966 – Zum ersten Mal in der Geschichte der
Bundeswehr hatte ein Inspekteur öffentlich „sein“
Ministerium kritisiert. Luftwaffeninspekteur Werner
Panitzki hatte dem Verteidigungsministerium in einem
Interview der „Neuen Ruhr-Zeitung“ unter anderem
mangelnde Organisation und Arbeitsweise vorgeworfen.
21. August
BRD 1966 – Zum Abschluss des Pommern-Treffens hatte
der Sprecher der Landsmannschaft, Eggert, in der
Kieler Ostseehalle betont, dass die Pommern den
Anspruch auf ihre Heimat nicht aufgeben würden. An
den Veranstaltungen der Vertriebenorganisation
hatten 80.000 Menschen teilgenommen.
21. August
Theater/International 1966 – Die Edinburgher
Festspiele waren mit einer Aufführung der „Cantate
academica“ von Benjamin Britten eröffnet worden. Die
Festspiele dauerten bis zum 10. September.
22. August
BRD 1966 – Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel
hatte den Inspekteur der Luftwaffe, Werner Panitzki,
vom Dienst suspendiert. Panitzki hatte Kritik am
Ministerium geübt.
22. August
BRD/Thailand 1966 – Auf Einladung von
Bundespräsident
Heinrich Lübke waren in Bremen der
thailändische König Bhumibol Adulyadej Rama IX. und
Königin Sirikit zu einem siebentägigen Privatbesuch
in der BRD eingetroffen. Das Herrscherpaar war der
erste königliche Besuch in der Hansestadt seit 1733.
Da hatte König Christian VI. von Dänemark in Bremen
halt gemacht.
23. August
BRD/Bundeswehr 1966 – Mit dem Rücktritt von General
Heinz Trettner, Generalinspekteur der Bundeswehr,
hatte die Krise der Bundeswehr einen Höhepunkt
erreicht.
23. August
Weltraum 1966 – Von der Mondsonde „Lunar Orbiter 1“
war das erste Bild von der Erde, die über dem Mond
aufging, zur terrestrischen Bodenstation gefunkt
worden.
23. August
USA 1966 – In einem von Weißen bewohnten Vorort von
Chicago (US-Bundesstaat Illinois) war es zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und
demonstrierenden Bürgerrechtlern gekommen, die gegen
die Rassendiskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
protestierten. Etwa 1.500 Weiße hatten 150 meist
schwarze Demonstranten mit Steinen beworfen und
hatten zudem Feuerwerkskörper in die Menge
geschleudert.
24. August
USA 1966 – Während eines Pressegesprächs im Weißen
Haus in Washington hatte US-Präsident
Lyndon B.
Johnson erklärt, dass er eine Konferenz der
asiatischen Staaten zur Beilegung des
Vietnam-Konflikts unterstützen werde.
24. August
Uruguay 1966 – Das Parlament von Uruguay hatte die
Wiedereinführung des Präsidialsystems gebilligt. Der
nach Schweizer Vorbild
1951 eingeführte
Regierungsrat, der aus neun Mitgliedern bestand,
wurde abgeschafft. Eingesetzt wurde ein einzelnes
Staatsoberhaupt.
24. August
BRD/Autoindustrie 1966 – Die Automobilhersteller
Daimler-Benz und das Volkswagenwerk hatten die
„Deutsche Automobilgesellschaft mbH“ gegründet.
Aufgabe der Gesellschaft war eine Förderung der
Kooperation beider Autohersteller, die vor allem im
Bereich der technischen Entwicklung vorgesehen war.
24. August
USA/Vietnam 1966 – Der US-amerikanische
Oberbefehlshaber in Süd-Vietnam, General William
Westmoreland, hatte die erheblich gestiegenen
Verluste unter der Zivilbevölkerung „bedauert“. Die
„irrtümlichen“ Angriffe der US-Streitkräfte gegen
die Bevölkerung hatten beim amerikanischen
Oberkommando in Saigon „Beunruhigung“ ausgelöst.
24. August
BRD 1966 – Einer Mitteilung des Deutschen Touring
Automobil Clubs (DTC) zufolge, waren nur 10 Prozent
der 10 Millionen Personenkraftwagen in der
Bundesrepublik Deutschland bisher mit
Sicherheitsgurten ausgerüstet.
24. August
Weltraum 1966 – Die Sowjetunion hatte die Mondsonde
„Luna 11“ gestartet. Sie sollte Bilder von der
Mondoberfläche machen.
24. August
BRD 1966 – Bundespostminister Richard Stücklen hatte
die Hannoversche Nationale
Postwertzeichen-Ausstellung (HanaPosta) eröffnet.
Auf der größten nationalen Briefmarken-Ausstellung
hatten 400 Sammler 15.000 Wertzeichen im Gesamtwert
von rund 20 Millionen DM präsentiert.
25. August
Indonesien 1966 – In der indonesischen Hauptstadt
Jakarta hatten 5000 Studenten das Parlamentsgebäude
gestürmt und unter anderem eine weitergehende
Entmachtung von Präsident Achmed Sukarno gefordert.
25. August
BRD 1966 – Bundesverteidigungsminister Kai-Uwe von
Hassel hatte Ulrich de Maizière, Inspekteur des
Heeres, anstelle des zurückgetretenen Werner
Panitzki zum neuen Generalinspekteur der Bundeswehr
ernannt. Hassel wollte die Krise der Bundeswehr mit
der Neuorganisation der Führung bewältigen.
26. August
Frankreich 1966 – Der französische Staatspräsident
war im Rahmen seiner Weltreise im afrikanischen
Dschibuti eingetroffen. Sein dreitägiger Aufenthalt
in dem Land war von heftigen Tumulten begleitet
worden.
26. August
BRD 1966 – Das Bundeskabinett hatte den
Bundeshaushalt 1967 beschlossen. Dieser sollte mit
73,9 Milliarden DM um 5 Milliarden DM im Vergleich
zum Vorjahr ansteigen.
26. August
USA/Vietnam 1966 – Ein US-amerikanischer Bomberpilot
hatte versehentlich 45 km nördlich von Saigon
mehrere Napalm-Bomben auf ein US-Bataillon
abgeworfen. Es waren 20 US-amerikanische Soldaten
getötet bzw. verletzt worden.
26. August
BRD 1966 – In einem Interview mit der Tageszeitung
„Die Welt“ hatte der
SPD-Vorsitzende Willy Brandt
erklärt, dass momentan, angesichts der
„gegenwärtigen Führungskrise in Bonn“, ebenso wenig
eine Große Koalition wie eine Allparteienregierung
zu Diskussion stehen würde.
27. August
Film/International 1966 – Zur Eröffnung der 27.
Internationalen Filmfestspiele von Venedig wurde der
US-amerikanische Skandalfilm „Die wilden Engel“
unter der Regie von Roger Corman gezeigt. Das
Rocker-Drama enthält eine Reihe von Gewaltszenen.
Diese lösten beim Publikum große Empörung aus.
27. August
BRD 1966 – In Offenbach (Hessen) war die
Internationale Lederwarenmesse eröffnet worden.
27. August
Segeln 1966 – Im englischen Plymouth war Francis
Chichester zu einer Einhand-Weltumseglung gestartet.
28. August
Radrennsport 1966 – Auf dem Nürburgring war der
deutsche Radrennfahrer Rudi Altig Weltmeister der
Berufsstraßenfahrer geworden.
29. August
China 1966 – Vor der sowjetischen Botschaft in der
chinesischen Hauptstadt Peking hatte eine
Massenkundgebung stattgefunden. Die chinesische
Kulturrevolution hatte damit einen antisowjetischen
Akzent bekommen.
29. August
DDR 1966 – Grenzsoldaten der DDR hatten einen
40-jährigen West-Berliner erschossen. Er wollte in
den Ostsektor der Stadt schwimmen.
29. August
Musik/International 1966 – In San Francisco
(US-Bundesstaat Kalifornien) war die die britische
Popgruppe „The Beatles“ zum letzten Mal gemeinsam
aufgetreten.
30. August
BRD 1966 – Die bayerischen Automobilfirmen
BMW und
die Hans Glas GmbH hatten eine enge Zusammenarbeit
vereinbart. Die Kooperation hatte zwar noch nicht zu
einer „Verkaufsgemeinschaft“ geführt, sie war aber
ein erster Schritt auf dem Weg zu einer noch viel
intensivieren Zusammenarbeit gewesen.
30. August
Leichtathletik 1966 – Die 8.
Leichtathletik-Europameisterschaften waren im
Nep-Stadion der ungarischen Hauptstadt Budapest
eröffnet worden. Daran nahmen Aktive aus 31
Verbänden teil.
31. August
Frankreich/Kambodscha/Vietnam 1966 – Der
französische Staatspräsident Charles de Gaulle war
in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh mit
Nguyen Thuong, einem Vertreter des
nordvietnamesischen Staatschef Ho Chi Minh
zusammengetroffen. Nguyen Thuong hatte eine
persönliche Botschaft von Ho Chi Minh überreicht. Es
verlautete nichts über den Inhalt des Schreibens.
31. August
BRD/Bundeswehr 1966 – Rückwirkend zum 1. April 1966
war das Soldatenversorgungsgesetz geändert worden.
Es sah vor, dass Düsenpiloten der Bundeswehr nach
einem Unfall beim Ausscheiden aus dem Dienst eine
einmalige Unfallentschädigung von 80.000 DM erhalten
sollten, wenn sie zu dem Zeitpunkt um mehr als 90
Prozent in ihrer Erwerbstätigkeit beeinträchtigt
waren. Zudem sollten die Hinterbliebenen eines
tödlich Verunglückten 40.000 DM erhalten.
August 1966 Deutschland in den Nachrichten
Das ist Sandra Maischberger
RP ONLINE
Sandra Maischberger kam am 25. August 1966 in München
zur Welt. Sie ist eine deutsche Journalistin,
Moderatorin, Produzentin und Autorin. Derzeit ...
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