Martin Luther King Lebenslauf
Martin Luther King – Der Traum eines
Bürgerrechtskämpfers
Er war ein amerikanischer Bürgerrechtskämpfer, der
wegen seines herausragenden Engagements gegen
Rassismus und soziale Ungerechtigkeit weltweit
bekannt wurde – Martin Luther King.
Vier Jahre vor seinem Tod wurde ihm
1964 der
Friedensnobelpreis verliehen und noch heute
verbindet sich mit seinem Namen stets die
gewaltfreie Lösung gesellschaftlicher Probleme, die
durch den großen Inder
Mahatma Gandhi vorgelebt wurde und an
dessen Wirken sich King orientierte.
Kindheit und Jugend
Martin Luther King, dessen ursprünglicher Name
Michael King jr. war, wurde am
15. Januar 1929 in Atlanta, im
amerikanischen Bundesstaat Georgia, geboren. Seine
Mutter, Alberta King, war Lehrerin
und sein Vater,
Michael King senior, war Baptistenprediger. Kings
Großvater mütterlicherseits, der
1863
geboren worden war, auf Baumwollplantagen seinen
Lebensunterhalt verdient hatte, entstammte noch
einer Sklaven-Familie. Das religiöse Zuhause der
Kings war seit
1894 die Ebenezer-Gemeinde, der nach dem
Großvater auch alle anderen Familienangehörige
beitraten.
Kings Vater hatte zunächst Hilfsarbeiten verrichtet,
später jedoch nebenbei auch seinen Schulabschluss
nachgeholt. Als der Sohn Martin geboren wurde, war
der Vater in Atlanta bereits aktiv engagiert und
bekleidete den Posten des Vorsitzenden einer
Bürgerrechtsorganisation. Den Namen „Martin Luther
King“ brachte der Vater Michael
1934 von
einer ausgedehnte Europareise mit. Er hatte u. a.
Deutschland
bereist und die tiefe Verehrung für den
protestantischen Reformer
Martin Luther,
dessen Wirken im 16. Jahrhundert ihn sehr
beeindruckt hatte, nahm er zum Anlass, seinen und
den Namen seines Sohnes in Martin Luther King
senior, bzw. junior zu ändern.
Martin Luther King jr. war von frühester Kindheit
mit familiärer Nachdrücklichkeit religiös erzogen
worden. Obwohl King jr. bis
1941 mit
seinen Eltern in einer Gegend gelebt hatte, in der
seine schwarzen Spielkameraden und deren Familien
nicht mittellos waren, wurde er bald mit den
Diskriminierungen konfrontiert, die zu jener Zeit
den Schwarzen gegenüber noch an der Tagesordnung
waren. Der Alltag in den Südstaaten, zu denen der
Bundesstaat Georgia gehörte, war von strikter
Rassentrennung gekennzeichnet. Schulen,
Verkehrsmittel, Kirchen, einfach alles, was
öffentlich zugänglich war, war für die jeweilige
Hautfarbe ausgewiesen. Die Erziehung, die Luther
King sr. dem
Sohn hatte angedeihen lassen, hatte
diesen ein unerbittliches Gefühl für Gerechtigkeit
gelehrt. Das manifestierte sich noch mehr, als King
jr. bei der Einschulung die Rassentrennung am
eigenen Leib erfahren musste. Sein bester Freund war
weiß und besuchte eine andere Schule, während King
jr. auf eine Schule gehen musste, die ausschließlich
den Schwarzen vorbehalten war. Seither durften die
beiden Freunde auch nicht mehr miteinander spielen.
Den Unterrichtsstoff nahm der Junge leicht auf,
wechselte in der sechsten Klasse auf die „David T.
Howard Colored Elementary School“. Nach nochmaligem
Wechsel wurde er
1944 auf dem „Morehouse College“
aufgenommen, das er bereits mit 15 Jahren mit einem
Bachelor in Soziologie abschloss. An dieser
Hochschule war schwarzen Schülern das Lernen
gestattet und sie war in dieser Art die einzige in
den Südstaaten zur damaligen Zeit. Neben seinem
Vater wurde Benjamin Mays, der Präsident der Schule
und zugleich ein engagierter Bürgerrechtler, für
King jr. ein neues Vorbild.
Während dieser Zeit - Martin Luther King jr. war
noch minderjährig - gewann er im amerikanischen
Dublin einen Redner-Wettbewerb. Schon damals
prangerte er die Nation als undemokratisch an, weil
sie zuließ, dass eine große Bevölkerungsgruppe,
nämlich die der Schwarzen, nicht nur ignoriert,
sondern auch schlecht ernährt und Krankheiten
ausgesetzt war.
King jr. hatte alle Voraussetzungen, um Prediger zu
werden, vor allem einen unerschütterlichen Glauben.
Seine Begabung, Menschen mit seinen Reden
mitzureißen, sie zu beeinflussen und zu ermutigen,
hatte sich in jungen Jahren schon gezeigt. Dennoch
wollte er zunächst nichts wissen von dem Beruf eines
Predigers. Schließlich konnten ihn seine Lehrer und
auch sein Vater dazu bewegen, ein Theologie-Studium
aufzunehmen. Religion und Politik waren in seinen
Reden immer wieder in einer selbstverständlichen
Verknüpfung miteinander verbunden. Er konnte die
Menschen mit seiner eigenen, tiefen Überzeugung
begeistern. Nachdem King jr. in seinen Studien auch
durch die Schriften von Plato, Jean-Jacques
Rousseau, Aristoteles und anderen großen Denker
gelernt hatte, war er zwar Prediger wie sein Vater,
hatte den Beruf aber für sich auf eine Stufe erhoben
und weiterentwickelt.