Martin Luther King – Unermüdlich zum Wohle der Menschen

Die Bürgerrechtsbewegungen hatten in den Südstaaten zu immer mehr und zu immer größeren Protesten geführt. Es kam auch zu unerlaubten Aktionen. In Albany im Bundesstaat Georgia, war es während der „Freedom Rides“ zu einer nicht genehmigten Demonstration gekommen, die die Polizei veranlasste, einzugreifen. Ungefähr 600 Menschen wurden verhaftet, wenn auch ohne Anwendung von Gewalt. Die Unruhen in Albany waren nicht erfolgreich, da sich derartige Vorgänge wiederholten. King, der nach Albany gereist war, konnte daran zwar nicht viel ändern, machte aber seinen Einfluss geltend, um nach wie vor die Gewaltlosigkeit im Kampf um die Gleichberechtigung aller Menschen in den Vordergrund zu stellen, die jedoch einer organisierten Form bedurfte. Nach dem er 1959 sein großes Vorbild Mahatma Gandhi in Indien besucht hatte, war er von einem friedlichen Protest umso mehr überzeugt. Die Ereignisse in Albany, die als Niederlagen in die Bürgerrechts-Geschichte eingingen, fielen in eine Zeit, in der die Sängerin Joan Baez mit dem Lied „We Shall Overcome“ nicht nur weltberühmt wurde, sondern es auch zur Hymne der Protestbewegungen machte.
King hatte die Vorgänge in Albany analysiert, den Mangel an guter Organisation erkannt und wollte in Birmingham (Alabama) erneut mit konkreten Plänen und guter Vorbereitung den Kampf aufnehmen. Er war in seinen Bemühungen nicht allein, stand lediglich an der Spitze einer Gruppe von Leuten, die sich im Kampf gegen die Rassentrennung zusammengefunden hatten. Der Geistliche Ralph Albernathy war einer von ihnen. Er war Kings engster Mitarbeiter und galt als seine rechte Hand.
Kings Organisation und die in Birmingham schlossen sich zusammen. Was mit kleinen Sitzprotesten begann, führte schließlich zu großen Widerstandsaktionen und Boykotts, die alle friedlich durchgeführt wurden. Auch die landesweiten Auftritte von Harry Belafonte, dem schwarzen Sänger mit internationalem Renommé, waren für Kings Bürgerrechtsbewegung eine enorme Unterstützung, nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Immer wieder kam es zu Verhaftungen, denen auch King nicht entging. Während seiner Inhaftierung in Birmingham bedurfte es wieder der Fürsprache des Präsidenten John F. Kennedy, um Kings Kontaktverbot nach draußen aufzuheben. Berühmt wurde Kings „Brief aus dem Gefängnis von Birmingham“, der ihm zu noch größerer Popularität verhalf.
Zusehends konnte King neue Erfolge erzielen. Es kam zu Einigungen mit den Weißen, offiziell sagte man zu, die Gleichberechtigung aller Menschen zu fördern und dennoch kam es zu hinterhältigen Aktionen. Ein Beispiel sind die Bombenattentate, die auf King verübten wurden, bei denen jedoch weder er noch sein Bruder verletzt wurden. Größere Unruhen, die bedrohliche Ausmaße annahmen, konnten durch 3000 Bundessoldaten verhindert werden, die Präsident Kennedy in den Süden entsandt hatte.
Als es 1963 zur Ermordung des schwarzen Bürgerrechtlers Medgar Evers kam, als ein weiterer Bombenanschlag vier Mädchen das Leben kostete, wurde deutlich, dass der Widerstandskampf der Afroamerikaner den rassistischen Geheimbund Kukluxklan aufgerüttelt hatte.