Juli 1966 - China, wie es regierte und
schwamm...
Die Gerüchte über den schlechten
Gesundheitszustand des 73-jährigen
Parteivorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas
(KPCh) hatten immer mehr um sich gegriffen. Dagegen
galt es anzukämpfen. Der chinesische
Spitzenpolitiker
Mao Zedong hatte das auf besondere
Weise getan. Er hatte mit einer aufsehenerregenden
Kraftleistung bewiesen, dass er noch fit und
regierungstauglich war – er hatte den sechs
Kilometer langen Fluss Jangsekiang durchschwommen.
Die Gerüchte über seine eingeschränkte Gesundheit
waren damit erst einmal verstummt. Nicht verstummt
hingegen war der Konflikt zwischen West- und
Ostdeutschland. Am Widerstand der Bundesregierung,
die erneut auf der sogenannten salvatorischen
Klausel als Bestandteil des Vertrages bestanden
hatte, war die Unterzeichnung eines neuen
Passierschein-Abkommens zwischen West-Berlin und
Ost-Berlin gescheitert. Den Juli beherrschten auch
weiterhin die Schlagzeilen über den Krieg in
Vietnam. Die USA hatten ihren Luftkrieg verstärkt,
dennoch hatte der nordvietnamesische Staatspräsident
Ho Chin Minh betont, dass keine Freiwilligen aus den
Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts zu Hilfe eilen
sollten, das nordvietnamesische Volk sei heroisch
und erfolgreich und würde sich auf seine eigenen
Kräfte stützen.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1966
1. Juli
BRD 1966 – Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Iven
hatte gegen Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel
Strafanzeigen wegen fahrlässiger Tötung erstattet.
Iven hatte seine Anzeige mit der Ausrüstung von
veralteten Schleudersitzen im Starfighter vom Typ
F-104 G begründet.
1. Juli
Jugoslawien 1966 – Der jugoslawische Staatspräsident
Josip Broz Tito hatte die Amtsenthebung des
bisherigen Vizepräsidenten Akedsandar Rankovic
bekanntgegeben. Ihm und dem ebenfalls abgesetzten
Polizeimeister Svetislav Stefanovic wurde
Geheimdienst-Manipulation und Unterwanderung der
Reformbemühungen Titos zur Last gelegt.
1. Juli
Tennis 1966 – Der spanische Tennisspieler Manuel
Santana hatte den Sieg in Wimbledon mit 6:4, 11:9
und 6:4 gegen den US-Amerikaner Dennis Ralston im
Finale des Tennisturniers geholt.
2. Juli
Frankreich 1966 – Nachdem Frankreich die
Atomtest-Versuchsreihen in das Gebiet des
Süd-Pazifik verlegt hatte, führte die Atommacht
ihren ersten oberirdischen Kernwaffenversuch auf dem
Mururoa-Atoll durch. Vordem hatte Frankreich sein
Versuchsgelände in der Sahara gehabt. Dort hatte das
Land zwischen 1960 und 1961 insgesamt 13 Test
durchgeführt. Die Unabhängigkeitserklärung Algeriens
machte eine Verlegung nötig.
2. Juli
Tennis 1966 – Das Damenfinale in Wimbledon hatte die
US-amerikanische Spielerin Billie Jean King
gewonnen.
3. Juli
Bolivien 1966 – Aus den bolivianischen
Präsidentschaftswahlen war der Konservative René
Barrientos Ortuno mit 62 Prozent der abgegebenen
Stimmen als Sieger hervorgegangen.
3. Juli
USA/Großbritannien 1966 – Der US-Wanderprediger
Billy Graham war zum Auftakt einer großangelegten
Reise durch Europa in London eingetroffen. Dort
hatte er im Amüsierviertel Soho zur Abkehr vom
Laster aufgerufen.
3. Juli
Großbritannien 1966 – Aus Protest gegen ein neues
Gesetz zur Lohn- und Preispolitik hatte der
britische Minister für Technik, Frank Cousins,
seinen Rücktritt angekündigt. Dieses Gesetz hatte
die Regierung ermächtigt, einen Lohn- und Preisstopp
zu verfügen bis Ende 1966. Frank Cousins hatte in
seiner Rücktrittsbegründung angeführt, dass eine
Politik, die Lohnerhöhungen beschränke, keine
geeignete Wirtschaftspolitik sei, weil das Recht der
Gewerkschaften auf freie Lohnverhandlungen ein
grundlegendes Element sozialer Demokratien sei.
4. Juli
West-Berlin/Ost-Berlin 1966 – Am Widerstand der
Bundesregierung, die erneut auf der sogenannten
salvatorischen Klausel als Bestandteil des Vertrages
bestanden hatte, war die Unterzeichnung eines neuen
Passierschein-Abkommens zwischen West-Berlin und
Ost-Berlin gescheitert.
4. Juli
DDR/Justiz 1966 – Der Lungenfacharzt Kurt Kreismeyer
war in Magdeburg (DDR, heute Sachsen-Anhalt) wegen
„fortgesetzter Verbrechen gegen die Menschlichkeit“
zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden.
Dass er zwischen
1944 und April
1945 im
Konzentrationslager Neuengamme an Menschen
zahlreiche medizinische Experimente mit
Tuberkulosebazillen durchgeführt hatte, gab
Kreismeyer zu.
4. Juli
USA/BRD 1966 – Vor dem US-Generalkonsulat am
Hamburger Alster-Ufer hatten anlässlich des
amerikanischen Unabhängigkeitstages 500 Personen
gegen die Intervention der USA in Vietnam
demonstriert. Als diese versuchten, in das Gebäude
einzudringen, war die Polizei mit Wasserwerfern und
Gummiknüppeln auf die „Linksradikalen“ losgegangen.
4. Juli
Sowjetunion 1966 – Die UdSSR hatte im
Industriegebiet von Perm die Fünf-Tage-Woche
eingeführt. In diesem Gebiet wohnten 3 Millionen
Menschen. Auf dem 23. Parteitag der KPdSU im April
hatte Generalsekretär Leonid I. Breschnew
angekündigt, die Sechs-Tage-Woche sollte bis 1970
überall in der UdSSR abgeschafft werden.
4. Juli
BRD 1966 – Bundesforschungsminister Gerhard
Stoltenberg hatte auf Anfrage eines
SPD-Bundestagsabgeordneten mitgeteilt, dass derzeit
jeder siebte Lehrstuhl an bundesdeutschen
Universitäten unbesetzt sei, das hieß, dass von 4598
Professorenstellen waren 654 vakant.
5. Juli
BRD/Film 1966 – Auf der 16. Berlinale (West-Berlin)
war der „Wenn Katelbach kommt“ von Roman Polanski
mit dem Goldenen Bären für die beste Regie
ausgezeichnet worden.
5. Juli
Leichtathletik 1966 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm war der Australier Ron Clarke mit 13:16,6
min einen Weltrekord über 5000 m gelaufen.
5. Juli
UNO 1966 – Auf einer Tagung des Wirtschafts- und
Sozialrats der UNO in Genf hatte Generalsekretär
Sithu U Thant für die nächsten vier Jahre 3 bis 4
Milliarden US-Dollar (12-16 Milliarden DM)
zusätzliche Entwicklungshilfe von den „reichen“
Staaten der Welt gefordert. Zwar hatte die
Entwicklungshilfe 1964 mit 8 Milliarden US-Dollar
(32 Milliarden DM) von den Ländern mit freier
Marktwirtschaft und 1,2 Milliarden US-Dollar (4,8
Milliarden DM) von den sozialistischen Staaten ihren
bisherigen Höhepunkt erreicht, jedoch hatte sich das
Gefälle zwischen der sogenannten Ersten und Dritten
Welt noch mehr verschärft.
6. Juli
China 1966 – Der 73-jährige Parteivorsitzende der
Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Mao Zedong,
hatte den 6 km breiten Jangtsekiang durchschwommen.
Mit dieser Kraftleistung wollte der Politiker
Gerüchte über seinen schlechten Gesundheitszustand
öffentlich widerlegen.
6. Juli
BRD/Nordrhein-Westfalen 1966 – Der Bundeskanzler
Ludwig Erhard hatte in Gelsenkirchen eine Rede
anlässlich der bevorstehenden Wahlen in
Nordrhein-Westfalen abbrechen müssen. Rund 1.000 der
4.000 Kundgebungsteilnehmer hatten lautstark gegen
die Zechenstilllegungen im Ruhrgebiet protestiert.
Der Kanzler hatte erbost dem „schamlosen Gesindel“
entgegnet: „Diese Lümmel und Uhus wären schon in den
Windeln verkommen, wenn sie nicht in dieser Zeit
aufgewachsen wären.“
6. Juli
Malawi 1966 – Durch das Inkrafttreten einer neuen
Verfassung in Malawi, dem einstigen britischen
Protektorat Njassaland, war die Unabhängigkeit von
Großbritannien besiegelt worden. Unter dem Namen
Malawi wurde die Republik in den Commonwealth
aufgenommen. Premierminister Hastings Kamuzu Banda
war Präsident des südostafrikanischen Landes Malawi
geworden.
7. Juli
Warschauer Pakt 1966 – In der rumänischen Hauptstadt
Bukarest war eine dreitägige Gipfelkonferenz des
Warschauer Pakts zu Ende gegangen. Auf der Konferenz
hatte das Gastgeberland Rumänien wiederholt die
Auflösung der militärischen Machtblöcke und einen
Abzug der sowjetischen Truppen aus den verbündeten
Staaten der UdSSR gefordert.
7. Juli
Indien 1966 – Die indische Ministerpräsidentin
Indira Gandhi war zu einer Reise nach Ägypten,
Jugoslawien und in die Sowjetunion aufgebrochen. Im
Verlauf der Reise bemühte sich Gandhi um Vermittlung
im Vietnam-Konflikt.
8. Juli
BRD 1966 – Von der 58. Plenarversammlung der
Westdeutschen Rektorenkonferenz in Hamburg war eine
Empfehlung an die Kultusminister zur Verabschiedung
einer neuen Hochschulordnung herausgegeben worden.
Darin war vor allem eine intensivierte
Zusammenarbeit zwischen Universitäten und
Pädagogischen Hochschulen angeraten worden, damit
auch die Ausbildung der Volksschullehrer auf eine
wissenschaftliche Basis gestellt werden könnte.
8. Juli
USA 1966 – Vor dem Außenpolitischen Ausschuss des
Senats in Washington hatte der stellvertretende
US-Außenminister George Ball erklärt, es werde keine
dauerhafte Lösung der Sicherheitsprobleme in Europa
geben ohne eine deutsche Wiedervereinigung.
8. Juli
DDR/China 1966 – Nachdem der FDJ-Hochschulgruppe der
Ost-Berliner Humboldt-Universität die Reise nach
Peking vom Zentralkomitee der SED verboten worden
war, sagte diese sie ab. In der ZK-Begründung hieß
es, dass die
Volksrepublik China immer wieder die
UdSSR angreife und die einheitliche Kooperation des
sozialistischen Lagers verhindere.
9. Juli
Kanada 1966 – Am Institut für Körperbehinderte an
der Universitätsklinik von Montreal war ein
künstlicher, elektrisch betriebener Arm für
sogenannte Contergan-Kinder präsentiert worden.
Durch die Prothese wurden Greif- und Drehbewegungen
möglich.
10. Juli
BRD/Nordrhein-Westfalen 1966 – Unerwartet hatte die
SPD bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
49,5 Prozent erzielt. Mit nur 42,8 Prozent hatte die
CDU schwere Verluste einstecken müssen. Die FDP war
auf 7,4 Prozent gekommen. Mit einer Minderheit von
nur zwei Parlamentssitzen war die bisherige
Regierungskoalition aus CDU und FDP im Amt
geblieben.
10. Juli
China 1966 – Der bisherige Chef der
Propaganda-Abteilung im ZK der KP Chinas, Lu
Ting-ji, war im Zuge der „Großen Proletarischen
Kulturrevolution“ seines Amtes enthoben worden. Er
war duch Tao Ch'ou ersetzt worden, einem treuen
Gefolgsmann von Parteichef Mao Zedong.
10. Juli
USA 1966 – Zwei Mitglieder des terroristischen
Geheimbundes
Ku-Klux-Klan waren in Athens
(US-Bundesstaat Georgia) von einem
Bundesgeschworenengericht zu je zehn Jahren
Gefängnis verurteilt worden. Aus einem Hinterhalt
hatten die beiden Angeklagten 1964 einen schwarzen
Lehrer in seinem Wagen erschossen.
11. Juli
Indien 1966 – Um einen angekündigten Generalstreik
zu verhindern, waren im indischen Bundesstaat Uttar
Pradesh 500 Personen verhaftet worden. Der Streik
hatte eine Protestaktion gegen die
Wirtschaftspolitik der Regierung von
Ministerpräsidentin Indira Gandhi darstellen sollen.
Dem Land stand eine Hungerkatastrophe unmittelbar
bevor.
12. Juli
USA 1966 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
waren schwere Rassenunruhen ausgebrochen. Sie
weiteten sich auf verschiedene Großstädte der
Vereinigten Staaten aus. Hintergrund waren die
gravierenden sozialen Probleme in den Slums der
Stadt. Die Proteste waren blutig niedergeschlagen
worden.
12. Juli
BRD 1966 – Einer Mitteilung der Bundesanstalt für
Arbeit zufolge, waren Ende Juni 1966 insgesamt 1,3
Millionen Gastarbeiter in der Bundesrepublik tätig
gewesen.
12. Juli
Indien 1966 – In Bombay hatte Indiens berühmtester
Fakir und Yogi, Laxman Sandra Rao, bei einer
spektakulär aufbereiteten Veranstaltung versucht,
über Wasser zu gehen.
13. Juli
DDR/BRD 1966 – Das SED-Organ „Neues Deutschland“
hatte die Verleihung des Großen
Bundesverdienstkreuzes an Herbert Wehner zum Anlass
genommen, sich scharf gegen die Deutschlandpolitik
des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden
auszusprechen. Es hieß u. a.: Wehner sei „im Dienste
des Verrats an Volk und Vaterland ergraut“. Als
„Kumpan Erhards“ wirke er an den Plänen eines
„verdeckten Krieges gegen die DDR“ mit.
13. Juli
BRD/Gewerkschaft 1966 – Der Vorstand der
Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und
Verkehr (ÖTV) hatte eine von den Angestellten im
Kernforschungszentrum Jülich (
Nordrhein-Westfalen)
geplante Urabstimmung und anschließende
Kampfmaßnahmen gebilligt. Die ÖTV würde bereits seit
zwei Jahren für die dort Beschäftigten einen eigenen
Tarifvertrag und eine Bezahlung, die dem
internationalen Standard angeglichen sei, fordern.
Damit sollte die zunehmende Abwanderung von
Forschern aus der BRD abgewendet werden.
14. Juli
Frankreich 1966 – Die französische
Filmschauspielerin Brigitte Bardot und der deutsche
Industrielle Gunther Sachs waren in Las Vegas
(US-Bundesstaat Nevada) die Ehe eingegangen.
14. Juli
USA 1966 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
hatte ein Mann namens Richard Speck acht
Schwesternschülerinnen in einem Schwesternwohnheim
ermordet und war dann gegangen. Eine überlebende
Frau, die sich versteckt hatte, hatte dann die
Polizei über den Serienmörder und seine Tat
informiert.
14. Juli
Tour de France 1966 – Von 50.000 Zuschauern im
Pariser Prinzenparkstadion bejubelt, war der
Franzose Lucien Aimar als Sieger der 53. Tour de
France eingefahren. Er hatte nach 22 Etappen über
4177 km eine Gesamtfahrzeit von 117:34,21 h
benötigt.
15. Juli
Großbritannien 1966 – Zum ersten Mal waren
Absolventinnen der traditionellen britischen
Universität Oxford im Minirock zur Examensverleihung
erschienen.
16. Juli
Israel 1966 – Der israelische Ärzteverband hatte in
Tel Aviv den Boykott aller internationalen Kongresse
beschlossen, auf denen Deutsch als offizielle
Sprache zugelassen war.
16. Juli
BRD 1966 – Der Minister für Gesamtdeutsche Fragen,
Vizekanzler Erich Mende, hatte dem in der Schweiz
lebenden deutschen Philosophen Karl Jaspers
„weltfremde Thesen“ vorgeworfen. Mit seinem Buch
„Wohin treibt die Bundesrepublik“, in dem Jaspers
zum Verzicht auf eine Wiedervereinigung aufforderte,
habe dieser eine verfehlte „Ferndiagnose“ gestellt.
Jaspers habe weder politische Gespräche geführt,
noch jemals die Mauer gesehen.
17. Juli
Automobilrennsport 1966 – Beim Großen Preis von
England hatte der Australier Jack Brabham auf der
341 km langen Strecke von Brands Hatsch überlegen
vor Denis Hulme (Neuseeland) und Graham Hill
(Großbritannien) gesiegt.
17. Juli
BRD 1966 – Mit einer Versöhnungsbotschaft an das
polnische Episkopat war der 81. Deutsche
Katholikentag zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt des
Katholikentages hatte die praktische Umsetzung der
Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils
(1962-65) gestanden.
17. Juli
Vietnam 1966 – Der nordvietnamesische
Staatspräsident Ho Chi Minh hatte die
Teilmobilmachung der Streitkräfte zur verstärkten
Unterstützung der Vietcong in Südvietnam angeordnet.
In einer öffentlichen Rede hatte er
Friedensverhandlungen abgelehnt: „Der Krieg mag
fünf, zehn, zwanzig Jahre oder noch länger dauern.
Das vietnamesische Volk wird sich nicht
einschüchtern lassen.“
18. Juli
BRD 1966 – In der Nähe von Helgoland war der 61.
Starfighter vom Typ F-104 G abgestürzt. Trotz
Suchaktionen hatte man den Piloten nicht mehr aus
der Nordsee bergen können.
18. Juli
BRD/Tunesien 1966 – Der tunesische Staatspräsident
Habib Burgiba war zu einem viertägigen Besuch in die
BRD gekommen. Tunesien unterhielt als einziges
Mitglied der Arabischen Liga noch diplomatische
Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland. +18.
Juli
Sowjetunion 1966 – Ein aserbaidschanischer Bauer
namens Shirali Mislimow hatte als „Methusalem der
UdSSR“ seinen 161. Geburtstag gefeiert.
18. Juli
International 1966 – Nach sechsjähriger Prozessdauer
hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag
eine Klage Äthiopiens und Liberias gegen Südafrika
wegen Vernachlässigung der Mandatspflichten in
Südwestafrika (heute Namibia) zurückgewiesen. Nach
der Auflösung des Völkerbundes
1946 hatte Südafrika
das Mandatsgebiet in die Südafrikanische Union
eingegliedert. Die Vereinten Nationen hatten es als
rechtliche Nachfolgeorganisation der
UN-Treuhandschaft unterstellen wollen. Äthiopien und
Liberia hatten als ehemalige Mitglieder des
Völkerbunds geklagt.
18. Juli
BRD/Bayern 1966 – Die fünfte Kammer des Bayerischen
Verwaltungsgerichts in München hatte befunden, dass
Beat-Konzerte von der Vergnügungssteuer befreit
seien, weil sie Musikveranstaltungen wären. Mit der
Begründung, Beat-Konzerte seien „Lustbarkeiten“,
waren von der Stadt München von vier Veranstaltern
20.000 DM Vergnügungssteuer eingefordert worden.
19. Juli
BRD 1966 – Das Bundesverfassungsgericht hatte die
Parteienfinanzierung aus dem Bundeshaushalt
gestrichen. Erstattet werden durften nur
„angemessene Wahlkampfkosten“.
19. Juli
BRD/Tunesien 1966 – Zwischen
Tunesien und der BRD
wurde ein Kulturabkommen geschlossen, das am 13.
März 1967 in Kraft trat.
19. Juli
Frankreich 1966 – Der französische Maler jüdischer
Herkunft, Marc Chagall, hatte seinem Land 60 seiner
Gemälde geschenkt.
19. Juli
USA 1966 – In Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada)
hatte der US-amerikanische Sänger und Schauspieler
Frank Sinatra seine 30 Jahre jüngere Kollegin Mia
Farrow geheirtat.
19. Juli
BRD 1966 – Vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
waren Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt für die
politische Informationsarbeit der Parteien für
verfassungswidrig erklärt worden. Allein die
Wahlkampfkostenerstattung wäre mit dem Grundgesetz
vereinbar.
20. Juli
BRD/Justiz 1966 – Im sogenannten Neusandez-Prozess
waren vor dem Bochumer Schwurgericht vier der 14
Angeklagten zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt
worden. Die anderen Angeklagten hatten Strafen
zwischen 38 Monaten und zehn Jahren erhalten. Sie
waren für schuldig befunden worden, an der Ermordung
von 17.000 Juden im Gebiet von Neusandez (heute Nowy
Sacz in Polen) beteiligt gewesen zu sein.
20. Juli
USA 1966 – In Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) war
nach zweitägigen Rassenunruhen, in deren Verlauf die
Polizei zwei Schwarze erschossen hatte, der
Ausnahmezustand verhängt worden. Zur
Aufrechterhaltung der Ordnung waren 1.500 Angehörige
der Nationalgarde eingesetzt worden.
21. Juli
Sowjetunion/Vietnam 1966 – Einer Meldung des
sowjetischen Regierungsorgans „Iswestija“ zufolge,
würde Nordvietnam nach der Bombardierung von Hanoi
und Haiphong keine Fabriken mehr in städtischen
Gebieten errichten, sondern nur noch in
Dschungelgegenden.
21. Juli
BRD/Frankreich 1966 – Bei einem Arbeitsbesuch in der
BRD hatte der französische Staatspräsident Charles
de Gaulle seine fortdauernde Bindung an den Westen
bekräftigt. Mit Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte er
eine „politische Einigung“ in der Frage der
Stationierung der französischen Truppen in der
Bundesrepublik nach Frankreichs NATO-Austritt
erzielt.
22. Juli
Polen 1966 – Der polnische Außenminister Marian
Spychalski hatte anlässlich einer Militärparade zum
1000-jährigen Bestehen der polnischen Nation die
Einheit des Warschauer Pakts gegen die
„imperialistische Aggression“ der USA in Vietnam
beschworen.
22. Juli
Großbritannien 1966 – Der Vergnügungsdampfer „Prince
of Wales“ war mit 38 Personen an Bord an der
britischen Westküste vor Barmouth gekentert. Bei dem
Unglück waren 13 Menschen ertrunken.
23. Juli
BRD 1966 – Die Illustrierte „Quick“ hatte eine
Repräsentativ-Umfrage veröffentlicht, nach der 68
Prozent der Bundesbürger nicht mehr mit der
Kanzlerschaft Ludwig Erhards zufrieden waren. Immer
häufiger waren Erhard Führungsschwächen zur Last
gelegt worden.
23. Juli
USA/Film 1966 – Der US-amerikanische Film- und
Theaterschauspieler Montgomery Clift war in New York
gestorben. Clift war am 17. Oktober 1920 in Omaha
(US-Bundesstaat Nebraska) geboren worden.
23. Juli
Nordirland 1966 – In der nordirischen Hauptstadt
Belfast war es zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen der Polizei und militanten protestantischen
Gruppen, die die Freilassung des presbyterianischen
Geistlichen Ian Paisley aus dem Gefängnis forderten,
gekommen. Paisley hatte sich geweigert, einer
Anordnung zur Unterzeichnung eines Religionsfriedens
mit den nordirischen Katholiken Folge zu leisten.
24. Juli
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1966 – Die
Mitgliedsstaaten der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hatten sich in Brüssel
(Belgien) auf die Errichtung eines gemeinsamen
Agrarmarktes geeinigt.
24. Juli
USA 1966 – In einem Kohlebergwerk bei Mount Hope im
US-Bundesstaat Virginia waren bei einer Gasexplosion
sieben Bergleute ums Leben gekommen. Es konnten
zwölf Männer gerettet werden.
24. Juli
Schwimmen 1966 – Im französischen Beziers hatte die
Südafrikanerin Ann Fairlie mit 1:07,4 min einen
Weltrekord im 100-m-Rückenschwimmen aufgestellt.
24. Juli
Sowjetunion/UNO 1966 – Auf Einladung der
sowjetischen Regierung war der UNO-Generalsekretär
Sithu U Thant zu viertägigen Gesprächen in Moskau
eingetroffen. Im Mittelpunkt hatte ein
Meinungsaustausch mit Parteichef Leonid I. Breschnew
und Ministerpräsident Alexei N. Kossygin über die
Lage im Vietnam-Konflikt gestanden.
25. Juli
Indonesien 1966 – In Jakarta hatte der entmachtete,
jedoch weiterhin amtierende Staatspräsident
Indonesiens, Achmed Sukarno, das neue Kabinett
vorgestellt. Dem gehörten nur noch 29 Mitglieder an
Stelle der bisherigen 100 Mitglieder an. Der neue
Machthaber Kemusu Suharto besetzte in Personalunion
die Ämter des Regierungschefs,
Verteidigungsministers und Oberbefehlshabers der
Streitkräfte.
25. Juli
Brasilien 1966 – Auf dem Flugplatz von Recife
(brasilianischer Bundesstaat Pernambuco) war auf den
brasilianischen Verteidigungsminister Arturo da
Costa e Silva ein Anschlag verübt worden. Der
Verteidigungsminister war unverletzt geblieben,
jedoch waren drei Personen in seiner Umgebung ums
Leben gekommen. Weitere 25 Menschen waren verletzt
worden. Der ultrakonservative Minister hatte für die
nächste Präsidentschaftswahl im Oktober kandidiert.
Hinter dem Attentat waren Anhänger von Kubas
Ministerpräsident
Fidel Castro vermutet worden.
25. Juli
BRD 1966 – Bei einem der schwersten Verkehrsunfälle
in der Geschichte der BRD bis dato waren in der Nähe
von Limburg an der Lahn 28 belgische Kinder und acht
Erwachsene ums Leben gekommen. Auf der Rückfahrt von
einer Ferienreise hatte der Bus mit der Reisegruppe
ein Geländer auf der Autobahn Frankfurt-Köln
durchbrochen und war 15 m in die Tiefe gestürzt. Der
Fahrer war vermutlich eingeschlafen.
26. Juli
Vietnam 1966 – Der nordvietnamesische
Staatspräsident Ho Chi Minh hatte in Hanoi erklärt,
dass gegenwärtig keine Notwendigkeit bestehen würde,
Freiwillige aus Mitgliedsstaaten des Warschauer
Pakts im Krieg gegen das von den USA unterstützte
Südvietnam einzusetzen. Das nordvietnamesische Volk,
das sich auf seine eigenen Kräfte stützte, sei
heroisch und erfolgreich.
27. Juli
BRD/Justiz 1966 – Die Dritte Zivilkammer des
Landgerichts in Göttingen (Niedersachsen) hatte eine
Klage der NPD gegen einen Redakteur des
Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zurückgewiesen.
Von diesem war die Partei erneut als
„Nachfolgeorganisation der NSDAP“ bezeichnet worden.
27. Juli
Südafrika 1966 – In einem Hirtenbrief hatten die
katholischen Bischöfe Südafrikas Stellung gegen die
Apartheidspolitik der Regierung in Pretoria
genommen. Die Rassendiskriminierung stehe im
Gegensatz zum göttlichen Gesetz. Das Naturrecht auf
freie Verbindung der Menschen könne nicht aus
rassistischen Gründen zerstört werden.
28. Juli
Algerien 1966 – In Algier, Constantine und Annabe
hatte die algerische Regierung mehr als 100
Gewerkschaftsfunktionäre verhaftet. Es sollte ein
Generalstreik verhindert werden, mit dem Forderungen
nach Lohnerhöhungen und mehr Mitbestimmungsrechten
der Arbeiter erreicht werden sollten. Der seit Juni
1965 amtierende Revolutionsrat unter Staatspräsident
Houari Boumedienne fürchtete hinter dem Widerstand
den Einfluss der verbotenen Opposition.
29. Juli
USA/Vietnam 1966 – Unvermittelt hatten die USA ihren
Luftkrieg gegen Nordvietnam verschärft. In 350
Einsätzen hatten sie Flugzeuge der Luftstreitkräfte
und der Marine einen ununterbrochenen Bombenhagel
auf Nachschubwege und Treibstoffdepots der
kommunistischen Regierung niedergehen lassen.
29. Juli
Österreich 1966 – In der Südwand des 2996 m hohen
Dachsteins im Salzkammergut waren bei einem
plötzlich einsetzenden Schneetreiben drei
Bergsteiger ums Leben gekommen.
30. Juli
Sowjetunion 1966 – Der sowjetische
Schriftstellerverband hatte jede Zusammenarbeit mit
dem PEN-Club abgelehnt, weil ein Eintritt
sowjetischer Literaten von „entwürdigenden,
diskriminierenden Bedingungen“ abhängig gemacht
werden würde. Es sei unerträglich, dass dem im
Februar ausgebürgerten Valerij Tarsis auf dem
PEN-Kongress in New York das Wort erteilt worden
war.
30. Juli
Fußball 1966 – Nach Verlängerung im Endspiel war
England im Londoner Wembley-Stadion durch einen
4:2-Sieg gegen die deutsche Mannschaft zum ersten
Mal Fußball-Weltmeister geworden. Das berühmte
Wembley-Tor fiel.
31. Juli
Italien 1966 – Die Sozialistische Partei (PSI) unter
Pietro Nenni und die Sozialistische Demokratische
Partei (PSDI) unter Giuseppe Saragat hatten in
Italien ihren Zusammenschluss zur Vereinigten
Sozialistischen Partei erklärt. Die PSDI hatte sich
1947 von der PSI abgespalten, als sie ein
Zusammengehen mit den Kommunisten befürchtete.
Juli 1966 Deutschland in den Nachrichten
Der Pfarrhaus-Bau in Buterere kommt gut voran
Südwest Presse
Nach dem Abschluss in Heverle Leuven in Belgien wurde er
am 2. Juli 1966 in Frankfurt zum Priester geweiht und
feierte einen Tag später in ...
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