September 1966 - China schadete sich selbst mit
der Kulturrevolution
International wurde die fanatischen Aktion im
Rahmen der „Großen Proletarischen Kulturrevolution“
sehr zwielichtig beurteilt. Das Zentralkomitee der
SED in der DDR lehnte sie beispielsweise gänzlich
ab. In der Folge hatte der Leipziger Börsenverein
die Volksrepublik China auf der Leipziger Buchmesse
aufgefordert, ihre Bücher zurückzuziehen. Die
Chinesen hatten daraufhin ihren Stand sofort
geräumt. Auch die UdSSR und die USA sahen mit Sorge
nach China. War es doch in der parteiamtlichen
„Pekinger Volkszeitung“ zu scharfen Ausfällen gegen
die Sowjetunion und gleichermaßen gegen die
Vereinigten Staaten gekommen. Die sowjetischen
Führer wurden als „Termiten der Arbeiterklasse“
bezeichnet und als Hauptkomlizen der „US-Raubmörder
in Vietnam“. Bei allem Radikalismus im Lande Mao
Zedongs musste die Partei- und Staatsführung Chinas
dennoch einen zeitweiligen Stopp der
Kulturrevolution verhängen. Die „Roten Garden“
wurden auf dem Land zum Ernteeinsatz benötigt.
Inzwischen hatten die fanatisierten Hilfstruppen des
Diktators Mao das Land an den Rand des
Zusammenbruchs geführt.
Wichtige Ereignisse im
September 1966
1. September
BRD/Norwegen/Schweden 1966 – Bundeskanzler Ludwig
Erhard hatte während einer Skandinavienreise, die
ihn nach
Norwegen und Schweden führte, in der
schwedischen Hauptstadt Oslo eine Pressekonferenz
gegeben. Bei dieser Gelegenheit hatte er – zur
Überraschung politischer Beobachter – einer
politischen Integration der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) eine Absage erteilt.
1. September
UNO 1966 – Der Generalsekretär der Vereinten
Nationen, Sithu U Thant, hatte seinen Verzicht auf
eine zweite fünfjährige Amtszeit erklärt. Seine
Entscheidung hatte er mit der Unfähigkeit der
Vereinten Nationen, im Vietnamkonflikt eine Lösung
zu finden, begründet.
1. September
Jugoslawien 1966 – Beim schwersten zivilen
Flugzeugunglück in der Geschichte Jugoslawiens waren
95 Menschen ums Leben gekommen. Die britische
Verkehrsmaschine war in der Nähe von Ljubljana
abgestürzt. Aus dem Wrack wurden 22 Menschen lebend
geborgen.
2. September
Vietnam 1966 – Die Sowjetunion und China hatten zum
Nationalfeiertag Nordvietnams verstärkte Hilfe
zugesagt. Allerdings hatte die chinesische Seite ein
gemeinsames Vorgehen abgelehnt.
2. September
BRD/Bundeswehr 1966 – Generalleutnant Johannes
Steinhoff hatte von Verteidigungsminister Kai-Uwe
von Hassel die Ernennungsurkunde als neuer
Generalinspekteur der Luftwaffe erhalten. Die
vordringlichste Aufgabe des neuen Inspekteurs war
die Lösung des „Starfighter-Problems“.
2. September
Leichtathletik 1966 – Deutsche Zehnkämpfer hatten am
dritten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaft
in der ungarischen Hauptstadt Budapest einen großen
Sieg gefeiert. Die ersten vier Plätze hatten Graf
Werner von Moltke, Jörg Mattheis, Horst Beyer und
Max Klauss belegt.
3. September
Sowjetunion/Türkei 1966 – Die sowjetische Regierung
hatte dem türkischen Ministerpräsidenten Suleyman
Demirel eine Note übermittelt. Darin protestierte
die UdSSR gegen das geplante Einlaufen eines
US-Kriegsschiffes ins Schwarze Meer. Moskau hatte
diesen Vorgang wegen der zu hohen Feuerkraft der
„William V. Pratt“ als einen Verstoß gegen die
„Konvention über das Regime der Schwarzmeerengen“
bezeichnet.
3. September
USA 1966 – In Washington hatte sich eine Gruppe von
100 schwarzen Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung
getroffen, um eine Reihe von Resolutionen zu
verabschieden. Unter anderem wollten sie eine eigene
politische Partei gründen und bei Wahlen nur
Schwarzen ihr Vertrauen aussprechen. Sechs weiße
Bürgerrechtler waren aus dem Saal gewiesen worden.
3. September
BRD/Island 1966 – Landwirtschaftsminister Hermann
Höcherl hatte den ersten offiziellen Besuch eines
Bundesministers in Island beendet. Bei der
fünftägigen Visite waren Fragen der
Fischereiwirtschaft und des Luftverkehrs zur Sprache
gekommen.
4. September
Amnesty International 1966 – In der dänischen
Hauptstadt Kopenhagen war nach dreitägiger Dauer die
Jahreskonferenz von Amnesty International zu Ende
gegangen. Es hatten 2500 Delegierte aus 17 Nationen
teilgenommen. Ein Gutachten der
Menschenrechtsorganisation hatte festgestellt, dass
in der DDR zwischen 6000 und 8000 politische
Gefangene inhaftiert waren.
4. September
DDR/China 1966 – Die Volksrepublik China war auf der
Leipziger Buchmesse vom Leipziger Börsenverein
aufgefordert worden, ihre Bücher zurückzuziehen. Der
Messestand war daraufhin von den Chinesen geräumt
worden. Hintergrund der Aktion war die ablehnende
Haltung des Zentralkomitees der SED gegenüber der
chinesischen „Kulturrevolution“.
4. September
Automobilsport 1966 – Der Australier Jack Brabham
stand vor dem Saison-Schluss als Weltmeister der
Formel 1 fest.
5. September
BRD/Rumänien 1966 – Bundeswirtschaftsminister Kurt
Schmücker traf als erstes Mitglied einer
Bundesregierung zu einem dreitägigen Besuch in
Rumänien ein.
5. September
Großbritannien 1966 – Am Eröffnungstag der
Gewerkschaftskonferenz in Blackpool hatte sich der
britische Premierminister Harold Wilson für die
Aufnahme eines sechsmonatigen Lohnstopps eingesetzt.
Er hoffte auf die Mitarbeit der Gewerkschaften in
seinem Bemühen um die Beseitigung des
Zahlungsbilanz-Defizits.
5. September
England 1966 – Im südenglischen Farnsborough wurde
die 25. britische Luftfahrtschau eröffnet. Sofern
sie von britischen Motoren angetrieben wurden,
durften erstmals auch ausländische Flugzeuge
ausgestellt werden.
5. September
Philosophie/International 1966 – In Prag
(Tschechoslowakei) hatte der 6. Internationale
Hegel-Kongress begonnen. Es nahmen 170
Wissenschaftler aus 27 Ländern daran teil. Der
Kongress, der die Rechtsphilosophie Hegels zum Thema
hatte, fand zum ersten Mal in einem osteuropäischen
Land statt.
6. September
Südafrika 1966 – Der südafrikanische
Ministerpräsident Hendrik Frensch Verwoerd, der als
Hauptarchitekt der Apartheid galt, war bei einer
Parlamentssitzung in Kapstadt von einem
Parlamentsangestellten mit vier Messerstichen
ermordet worden.
6. September
BRD/NATO 1966 – Die Bundesregierung setzte sich bei
den NATO-Verbündeten dafür ein, das vom NATO-Rat im
November 1962 beschlossene „Röhrenembargo“, das
beinhaltete, keine Großrohre über 19 Zoll in die
Sowjetunion zu liefern, um den Bau von Öl-Pipelines
zu behindern, zu lockern.
7. September
Frankreich 1966 – Einem Beschluss der französischen
Regierung zufolge, sollten für fast alle
militärischen Tätigkeiten der NATO mit Beginn des
nächsten Jahres die Zahlungen eingestellt werden.
7. September
BRD 1966 – Das Bundeskabinett hatte beschlossen, bei
fast allen Einzelplänen des laufenden Haushalts
insgesamt 1,1 Milliarden DM einzusparen, um die
Fehlbeträge im Haushalt 1966, die auf annähernd 7
Milliarden DM veranschlagt worden waren, zu decken.
7. September
Bundesrepublik Deutschland 1966 – Die
Bundesregierung hatte anlässlich des 15-jährigen
Bestehens des Bundesverfassungsgerichts (BVG) dieses
als „Eckpfeiler der freiheitlichen
Verfassungsordnung“ gewürdigt. Beim BVG waren bisher
16.500 Verfahren anhängig, bei 90 Prozent davon
handelte es um Verfassungsbeschwerden.
8. September
China 1966 – In der parteiamtlichen „Pekinger
Volkszeitung“ war es zu scharfen Ausfällen gegen die
Sowjetunion und die USA gekommen. Die sowjetischen
Führer, die „Termiten der Arbeiterklasse“, seien
Hauptkomplizen der „US-Raubmörder in Vietnam“, hieß
es in dem Blatt.
8. September
BRD 1966 – Das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium
hatte bekanntgegeben, dass seit Beginn der
Kohlekrise im Jahr
1958 in Nordrhein-Westfalen 36
Steinkohlezechen stillgelegt worden waren. Dadurch
waren insgesamt 71.633 Arbeitsplätze
verlorengegangen.
8. September
Film/TV USA 1966 – In den Vereinigten Staaten hatte
die Serie „Star Trek“ ihre Fernseh-Premiere.
8. September
BRD/Musik 1966 – Im Nationaltheater Mannheim
(Baden-Württemberg) war die Oper „Hero und Leander“
von Günter Bialas uraufgeführt worden.
9. September
Vietnam 1966 – Die
Buddhisten Vietnams waren aus
Protest gegen die Wahlen zur Verfassungsgebenden
Nationalversammlung in Südvietnam und gegen die
amerika-freundliche Regierung Nguyen Cao Ky in einen
dreitägigen Hungerstreik getreten.
9. September
West-Berlin 1966 – Der Regierende Bürgermeister von
West-Berlin, Heinrich Albertz, war von der
Alliierten Stadtkommandantur von einer geplanten
Verstärkung des Streifendienstes entlang der Mauer
unterrichtet worden. Die Maßnahme sei notwendig
wegen der zunehmenden Zahl von Zwischenfällen, bei
denen Schüsse auf Flüchtlinge abgegeben worden
waren.
10. September
Sowjetunion/BRD 1966 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war anlässlich der Internationalen
Ausstellung „Interorgtechnika-66“ ein „Tag der
Bundesrepublik Deutschland“ veranstaltet worden, der
eine Verbesserung des Warenaustausches zum Ziel
hatte. Die Sowjetunion war mit einem Handelsvolumen
von 1,7 Milliarden DM (Stand 1965) der größte
Handelspartner der Bundesrepublik in Osteuropa
gewesen.
10. September
Boxen 1966 – In Frankfurt am Main (Hessen) konnte
der US-Amerikaner
Cassius Clay (später Muhammad Ali)
seinen WM-Titel gegen den bundesdeutschen Karl
Mildenberger verteidigen. Der Ringrichter musste
Mildenberger in der 12. Runde wegen
Verteidigungsunfähigkeit aus dem Kampf nehmen.
11. September
Vietnam 1966 – An den Wahlen in Südvietnam zur
Verfassungsgebenden Nationalversammlung, die von den
USA gewünscht worden waren, hatten 75 Prozent der
eingetragenen Wahlberechtigten teilgenommen. Die
Höhe der Wahlbeteiligung galt als Gradmesser für die
Akzeptanz der Regierung Nguyen Cao Ky.
11. September
BRD/DDR 1966 – In einer gepanzerten Planierraupe war
zwei Ehepaaren und einem dreijährigen Kind die
Flucht vom Ost-Berliner Stadtteil Staaken in den
Westteil der Stadt gelungen.
11. September
BRD 1966 – In Regensburg hatte das Vorstandsmitglied
des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Maria Weber,
scharfe Kritik an der Praxis vieler Arbeitgeber
geübt. Sie würden bei der Einstellung weiblicher
Arbeitnehmer Fragen stellen, die die Intimsphäre
betreffen würden.
12. September
BRD 1966 – Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt hatte
sich in Bonn zum künftigen Kurs seiner Partei
geäußert. Sofern es im Interesse des Volkes sei,
wollten sich die Sozialdemokraten einer
Zusammenarbeit mit der Regierung nicht verschließen.
Sie wollten jedoch keine „Lückenbüßer“ sein.
12. September
UdSSR 1966 – Die Sowjetunion hatte dem US-Amerikaner
Harold M. Koch politisches Asyl gewährt. Der frühere
Pfarrer hatte seine Auswanderung als Aktion „gegen
die verbrecherischen Aggressionen der USA in
Vietnam“ dargestellt.
12. September
BRD/Tschechoslowakei 1966 – Aus Protest gegen das
Hissen der Berliner Flagge auf der Internationalen
Messe in Brünn (heute Brno in Tschechien) hatte das
Bundeswirtschaftsministerium seinen offiziellen
Informationsstand geschlossen. Der Flaggenstreit
hatte im Zusammenhang mit der „Dreistaatentheorie“
gestanden.
12. September
BRD 1966 – Das Bonner Gesundheitsministerium hatte
Gerüchte, denen zufolge in der BRD die Droge LSD
zunehmend missbraucht wurde, dementiert. Das
Ministerium hatte mittlerweile ein Verfahren
eingeleitet, um LSD dem Betäubungsmittelgesetz zu
unterwerfen.
13. September
Südafrika 1966 – In Kapstadt war der bisherige
Justizminister Balthazar Johannes Vorster zum
Nachfolger des am 6. September ermordeten
südafrikanischen Ministerpräsidenten gewählt worden.
13. September
BRD 1966 – Der neue Inspekteur der Bundesluftwaffe,
Generalleutnant Johannes Steinhoff, hatte die volle
Wiederaufnahme der im Juli unter dem Eindruck der
gehäuften Starfighter-Abstürze eingeschränkten Tief-
und Nachtflüge bekanntgegeben.
14. September
Raumfahrt 1966 – Die Raumkapsel „Gemini“ des 15.
bemannten Raumfluges der USA hatte einen Höhenrekord
erreicht. Die „Apogaumshöhe“ (erdfernster Punkt der
Umlaufbahn) hatte 1372 km betragen.
14. September
BRD 1966 – In der Nordsee war das Schul-U-Boot „Hai“
verunglückt. Dabei waren 19 Besatzungsmitglieder ums
Leben gekommen. Überlebt hatte lediglich ein
Matrose.
14. September
BRD 1966 – Der Deutsche Bundestag in Bonn hatte das
geplante sogenannte Stabilitätsgesetz debattiert.
Damit sollte die Wirtschaft und die Währung vor
einer Krise bewahrt werden. Bundeskanzler Ludwig
Erhard und Wirtschaftsminister Kurt Schmücker hatten
an die SPD einen dringenden Appell zur Mitarbeit
gerichtet.
15. September
BRD 1966 – Der Chef des Bundeskanzleramtes, Ludger
Westrick, hatte nach heftigen Angriffen aus der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion seinen Rücktritt erklärt.
Damit hatte er den in Bedrängnis geratenen
Bundeskanzler Ludwig Erhard entlasten wollen.
15. September
Großbritannien 1966 – Im nordenglischen Hafen
Barrow-in-Furness war das erste britische
Polaris-U-Boot vom Stapel gelaufen. Die „Resolution“
war atomgetrieben und verfügte über
Nuklearsprengköpfe.
16. September
BRD/Justiz 1966 – In Frankfurt am Main (Hessen)
hatte das Schwurgericht die Urteile im zweiten
„Auschwitz-Prozess“ verkündet. Es hatte in zwei
Fällen Freiheitsstrafen und einmal lebenslänglich
verhängt.
16. September
BRD 1966 – Das Bundesverteidigungsministerium hatte
den erneuten Absturz eines Kampfflugzeuges vom Typ
„Starfighter“ mitgeteilt. Die Bundesluftwaffe verlor
seit der Einführung dieser Maschine im Jahr 1961
bereits 63 „Starfighter“. Dabei waren 35 Piloten ums
Leben gekommen.
16. September
USA/Musik 1966 – In New York war mit der
Welturaufführung der Oper „Antony and Cleopatra“ von
Samuel Barber in der Inszenierung von Franco
Zeffirelli die neue Metropolitan Opera, die neue
MET, eröffnet worden.
17. September
BRD 1966 – Durch den Rücktritt von Kanzleramtschef
Ludger Westrick seine personelle Fragen in den
Vordergrund gerückt, hatte der Fraktionsvorsitzende
der CDU im Bundestag, Rainer Barzel, erklärt. Der
Ruf nach einer Kabinettsumbildung hatte sich
verstärkt.
17. September
Zypern 1966 – Es war zwischen griechischen und
türkischen Bewohnern der Insel Zypern zu
Feuergefechten gekommen. Der Zwischenfall hatte sich
im Dorf Arsos, südöstlich der Hauptstadt Nikosia
ereignet.
17. September
BRD/Musik 1966 – Auf dem Höhepunkt seiner Karriere
war der lyrische Tenor Fritz Wunderlich an den
Folgen eines Treppensturzes in einer Klinik in
Heidelberg gestorben. Wunderlich, der am 26.
September 1930 in Kusel (
Rheinland-Pfalz) geboren
wurde, sollte wenige Tage später sein Debüt an der
New Yorker Metropolitan Opera geben.
18. September
Schweden 1966 – Die Sozialdemokraten hatten bei den
Gemeinde- und Landtagswahlen in Schweden schwere
Verluste erlitten. Sie hatten 8,2 Prozent verloren
und waren mit 42,8 Prozent auf den Stand von 1934
zurückgefallen.
18. September
UNO 1966 – In seinem Jahresbericht für die 21.
Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte
UNO-Generalsekretär Sithu U Thant den Vietnam-Krieg
als das Haupthindernis für die internationale
Zusammenarbeit bezeichnet. Ein Konzept des „Heiligen
Krieges zwischen Kommunismus und Demokratie“ würde
nur Gefahren für den Weltfrieden bergen.
18. September
BRD 1966 – In München hatte sich der CSU-Vorsitzende
Franz Josef Strauß für eine engere Zusammenarbeit
der Bundesrepublik mit Frankreich ausgesprochen.
Andernfalls könnte man nur „als Anhängsel der
amerikanischen Industriegesellschaft ein gewisses
Wohlstandsleben fristen“, dabei aber in den Zustand
zivilisatorisch minder entwickelter Völker geraten.
19. September
Großbritannien 1966 – In London hatte sich Ronald
Edwards, der als „Kopf“ der legendären
Posträuberbande galt, der Polizei gestellt. Damit
waren nur noch zwei Posträuber auf freiem Fuß.
Edwards hatte am 8. August 1963 den Postzug
Glasgow-London zusammen mit 14 Komplizen überfallen
und eine Beute von fast 30 Millionen DM gemacht.
19. September
China 1966 – Die Partei- und Staatsführung der
Volksrepublik China hatte einen zeitweiligen Stopp
der „Großen Proletarischen Kulturrevolution“
verfügt. Die „Roten Garden“ waren zum Ernteeinsatz
aufs Land geschickt worden. Die fanatisierten
Hilftruppen Maos hatten das Land an den Rand des
Zusammenbruchs geführt.
19. September
BRD/Umfrage 1966 – Nach einer Meinungsumfrage des
Godesberger Instituts für Sozialwissenschaften
hatten sich 54 Prozent der befragten Bundesbürger
für einen Rücktritt des umstrittenen
Verteidigungsministers Kai Uwe von Hasse
ausgesprochen. Weiter im Amt wollten ihn nur 19
Prozent sehen. Am 21. September legte die
SPD-Opposition im Bundestag dem Bundeskanzler die
Entlassung Kai Uwe von Hassels in einem Antrag nahe.
Der Antrag war mit 236 gegen 199 Stimmen bei einer
Enthaltung abgelehnt worden.
20. September
Vietnam 1966 – Der südvietnamesische
Ministerpräsident Nguyen Cao Ky hatte das im
Saigoner Hafen vor Anker liegende Hospitalschiff
„Helgoland“ besucht. Er erklärte: „Die Anwesenheit
dieses Hospitalschiffes beweist, dass sich
Westdeutschland mit Südvietnam verbunden fühlt.“
20. September
Frankreich 1966 – Im Pariser Theatre Sarah Bernhardt
war das als Skandalstück bezeichnete Schauspiel „Die
Verfolgung und Ermodung des Jean Paul Marat“ von
Peter Weiss zu einem Publikumserfolg geworden.
20. September
BRD/Literatur 1966 – Der aus Hamburg stammende
Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer bekam den mit
10.000 DM dotierten Georg-Büchner-Preis 1966
zugesprochen. Die Deutsche Akademie für Sprache und
Dichtung verleiht den Preis gemeinsam mit dem Land
Hessen und der Stadt Dortmund.
20. September
BRD 1966 – In Bonn hatte der Minister für
Gesamtdeutsche Fragen und Vizekanzler, Erich Mende,
eine Dokumentation über die Verletzung der
Menschenrechte durch die DDR vorgelegt. Am Vortag
hatte er sie der UN-Menschenrechtskommission in New
York präsentiert. Darin hieß es u. a., dass seit
1949 bei Fluchtversuchen 142 Menschen ums Leben
gekommen waren.
20. September
UNO 1966 – Neues Mitglied der Vereinten Nationen
wurde Guyana.
21. September
BRD/Literatur 1966 – In Frankfurt am Main war die
18. Internationale Buchmesse eröffnet worden. Sie
dauerte bis zum 27. September. Es hatten 2499
Aussteller ihre Bücher präsentiert, das waren 106
Aussteller mehr als im Vorjahr.
22. September
BRD 1966 – Es war auf dem Bundesvertretertag des
Deutschen Beamtenbundes in Bad Godesberg zu einem
Eklat gekommen. Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte
brüskiert den Saal verlassen, als der Vorsitzende
der Beamtenvereinigung, Alfred Krause, der Regierung
eine erfolglose Beamtenpolitik vorwarf und von
„Vertrauenskrise“ sprach.
22. September
USA/Vietnam 1966 – Die USA hatten die Einstellung
der Bombenangriffe auf Nordvietnam und den Abzug
ihrer Truppen angeboten, falls die
nordvietnamesischen Soldaten ihrerseits aus
Südvietnam abziehen würden.
22. September
Flugzeugunglück 1966 – In der Nähe der australischen
Stadt Winton war auf dem Flug von Mount Isa nach
Brisbane (Australien) eine viermotorige „Viscount“-Verkehrsmaschien
zerschellt. Dabei waren alle 24 Insassen ums Leben
gekommen.
23. September
UdSSR 1966 – Der sowjetische Parteichef Leonid I.
Breschnew hatte in der jugoslawischen Hauptstadt
Belgrad politische Gespräche mit dem jugoslawischen
Parteichef
Josip Broz Tito aufgenommen. Im
Mittelpunkt der Unterredung hatten der ideologische
Streit mit der
Volksrepublik China und die Lage der
internationalen Bewegungen gestanden.
23. September
Dänemark/EWG 1966 – In New York hatte der dänische
Wirtschaftsminister Ivar Noergard die Bereitschaft
seines Landes zum Beitritt in die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) erklärt, sofern
Schweden und Norwegen denselben Schritt tun würden.
24. September
BRD 1966 – Der Schriftsteller Heinrich Böll hatte
bei der Eröffnung des Wuppertaler Schauspielhauses
eine provokative Rede zum Verhältnis zwischen Kunst
und Staat gehalten.
24. September
Brasilien 1966 – Bei den schon wochenlang
andauernden Studentenunruhen in Brasilien, die sich
gegen die Militärregierung unter Marschall Castelo
Branco richteten, waren zwei Demonstranten getötet
und mehr als 1.000 Menschen verletzt worden.
25. September
BRD/Friedenspreis 1966 – Der Kurienkardinal Augustin
Bea und der niederländische Theologe Willem Visser’t
Hooft bekamen in der Frankfurter Pauslkirche den
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
25. September
Turnen 1966 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
gingen die 16. Turnweltmeisterschaften zu Ende. Die
erfolgreichsten Riegen waren Japan mit 17 Medaillen,
gefolgt von der Sowjetunion mit 14 Medaillen. Der
Deutsche Turnerbund hatte in der Gesamtwertung des
Mannschaftskampfes unter insgesamt 22 Teams den
zehnten Rang belegt.
26. September
West-Berlin/BRD 1966 – Auf einer Konferenz der
Ministerpräsidenten der Länder in West-Berlin hatte
der bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel vor
einem Übergewicht der zentralistischen Kräfte
gewarnt. Diese Kräfte würden „die Länder in
lebenswichtigen Bereichen ihrer staatlichen
Existenz“ bedrohen.
26. September
Raumfahrt/Japan 1966 – Der Versuch Japans, einen
Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen und damit
die erste Weltraumstation Asiens zu werden, war
gescheitert. Der 26 Kilogramm schwere Flugkörper war
in der Atmosphäre verglüht.
26. September
BRD/USA 1966 – Bundeskanzler Ludwig Erhard war zu
einem zweitägigen Staatsbesuch in der US-Hauptstadt
Washington eingetroffen. Der Bundeskanzler wollte
bei US-Präsident Lyndon B. Johnson einen Aufschub
der auf dem deutschen Haushalt lastenden
Devisenausgleichszahlungen erreichen. Als Ergebnis
des Besuchs hatten Bonn und Washington die
Einrichtung einer direkten Telefonverbindung, des
sogenannten heißen Drahts, angekündigt.
27. September
USA/Sowjetunion 1966 – In einem Interview hatte
US-Präsident Lyndon B. Johnson die UdSSR zur
Zusammenarbeit aufgefordert. Beide Länder hätten
„zum ersten Mal in der Geschichte die technischen
Voraussetzungen und die Produktionskapazität
erreicht, um der ganzen Menschheit dienen zu
können.“, sagte er unter anderem.
27. September
Vatikan 1966 – Zur Beilegung des Vietnamkriegs hatte
der Vatikan eine diplomatische Offensive gestartet.
Vor allem um den Ausgleich zwischen den
zerstrittenen Katholiken und Buddhisten Südvietnams
sollte sich eine Gruppe von Geistlichen kümmern. Die
Katholiken dort unterstützten das Saigoner
Militärregime.
27. September
BRD 1966 – Zur Eröffnung des 46. Deutschen
Juristentages hatte dessen Präsident Ernst
Friesenhahn einen Appell an alle mit der Verfolgung
und Aburteilung von NS-Gewaltverbrechen befassten
Stellen gerichtet. Um diese Verbrechen ohne Furcht
vor harten Urteilen zu bestrafen, sollten umfassende
Vorkehrungen getroffen werden.
28. September
Europarat 1966 – Die Beratende Versammlung des
Europarats hatte die Europäische
Transportministerkonferenz (CEMT) beauftragt,
Auskunft zu geben über die wirtschaftlichen
Auswirkungen eines Tunnels unter dem Ärmelkanal.
29. September
BRD 1966 – In einem Interview mit dem „Rheinischen
Merkur“ hatte sich Bundestagspräsident Eugen
Gerstenmaier als Nachfolger Ludwig Erhards in
Gespräch gebracht. Damit war in Bonn eine offene
Diskussion um die Kanzler-Nachfolge entbrannt.
29. September
BRD 1966 – Die Bundesregierung hatte Vorwürfe gegen
Bundespräsident Heinrich Lübke zurückgewiesen, die
ihm eine Beteiligung am Bau von Konzentrationslagern
während des Nationalsozialismus zur Last legten. Die
Vorwürfe wurden als „kommunistische Kampagne“
zurückgeworfen.
29. September
Falklandinseln 1966 – Argentinische Nationalisten
hatten eine Maschine der „Aerolinas Argentinas“ mit
43 Passagieren an Bord gekapert. Sie zwangen die
Maschine zur Landung auf den Falklandinseln. Damit
wollten die Entführer den Anspruch ihres Landes auf
die britisch verwalteten
Inseln im Süd-Atlantik
untermauern.
30. September
Europa 1966 – Die zweitägige Sitzung des
Ministerrats der Westeuropäischen Union (WEU) ging
in Paris zu Ende mit der grundsätzlichen
Bereitschaft der sechs EWG-Länder, die Aufnahme von
Großbritannien in die Wirtschaftsgemeinschaft zu
billigen. Seit 1963 hatte Großbritannien
Beitrittsverhandlungen mit der EWG geführt. Diese
waren bisher am französischen Veto gescheitert.
30. September
BRD 1966 – Die mehr als 100 Jahre alte Essener Zeche
„Amalie“ des Krupp-Konzerns schloss. Auf der
Schachtanlage waren 2000 Kumpel beschäftigt gewesen.
30. September
Botswana 1966 – Der südafrikanische Staat, das
vormalige britische Protektorat Betschuanaland wurde
von Großbritannien unabhängig und hieß nun Botswana.
Die neue Hauptstadt wurde Gabarone
September 1966 Deutschland in den Nachrichten
Lennon-Fans wollen in Verden feiern
WESER-KURIER online
Der 14. September 1966 ist schon eine kleine Ewigkeit
her, aber Harry Schwertner kann sich an diesen Tag noch
ganz genau erinnern. Damals stand ...
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