März 1966 - Vietnamkrieg ohne Aussicht auf
Frieden
Der Krieg in Vietnam beschäftigte das
Weltgeschehen noch immer. Um Friedensverhandlungen
in Vietnam zu führen, müssten jedoch die
Bombenangriffe der USA auf Nordvietnam eingestellt
werden. Außerdem sei eine Beteiligung der Vietcong
an den Friedensgesprächen nötig. So erklärte es in
New York der Generalsekretär der Vereinten Nationen,
Sithu U Thant. Währenddessen hatte sich die
Bundesregierung entschlossen, Arzneimittel und
Verbandsstoffe im Wert von 17 Millionen DM als
humanitäre Hilfe nach Südvietnam zu schicken. Dass
in Washington Verteidigungsminister Robert McNamara
versprach, dass seitens der USA keine
Kernwaffeneinsätze in Vietnam geplant waren, zeugte
noch längst noch vom Friedenswillen der Amerikaner.
In den eigenen Reihen hatte die US-Führung mit
Vorwürfen zur Interventionspolitik in Indochina zu
kämpfen, die der Vorsitzende des Außenpolitischen
Ausschusses des US-Senats, James W. Fulbright
erhoben hatte.
Wichtige Ereignisse im
März 1966
1. März
USA 1966 – Vor dem Außenpolitischen Ausschuss des
US-Senats ging eine Serie von Anhörungen zur
Vietnam-Politk zu Ende. Dabei waren schwere Vorwürfe
gegen die Interventionspolitik Washingtons in
Indochina vom Ausschuss-Vorsitzenden James W.
Fulbright erhoben worden.
1. März
Weltraum 1966 – Die Weltraumsonde „Venus 3“ hatte
nach einem dreimonatigen Flug als erster
Raumflugkörper den Planet Venus erreicht. Sie war
jedoch auf der Oberfläche zerschellt, noch bevor sie
Bilder zur Erden funken konnte.
1. März
BRD 1966 – Bundesinnenminister Paul Lücke hatte den
fünften „Bericht über rechtsradikale und
antisemitische Bestrebungen in der Bundesrepublik“
vorgelegt, der als Ergebnis die Zunahme des
organisierten Rechtsradikalismus 1965 beinhaltete.
Während im Jahr 1964 insgesamt 22.500 Mitglieder in
119 rechtsextremen Organisationen erfasst waren,
hatte sich die Mitgliederzahl am Ende des Jahres
1965 auf 28.600 in 113 Organisationen erhöht.
2. März
BRD/Südvietnam 1966 – Die Bundesregierung hatte die
Versendung von Arzneimitteln und Verbandsstoffen im
Wert von 17 Millionen DM als humanitäre Hilfe nach
Südvietnam beschlossen.
2. März
USA 1966 – Mit großer Mehrheit hatten beide Häuser
des US-Kongresses neuen Kriegskrediten für Vietnam
in Höhe von 4,8 Milliarden US-Dollar (19,6
Milliarden DM) zugestimmt. Der Senat hatte die
Gelder mit 93 zu zwei Stimmen, das
Repräsentantenhaus mit 392 zu vier Stimmen
bewilligt.
3. März
Guatemala 1966 – In
Guatemala waren
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten
worden. Aus diesen Wahlen war der Vorsitzende der
gemäßigt linken Revolutionspartei, Julio César
Montenegro, als neuer Regierungschef hervorgegangen.
3. März
DDR/Theater 1966 – An der Ost-Berliner Volksbühne
war die Premiere des Theaterstücks „Aufstand der
Offiziere“ von Hans Hellmut Kirst in der
Inszenierung von Erwin Piscator auf scharfen Protest
des „Arbeitskreises 20. Juli 1944“ gestoßen. Die
Widerstandskämpfer um Claus von Stauffenberg wären
entwürdigend dargestellt worden.
3. März
BRD 1966 – In Dortmund war das neue Stadttheater mit
einem Festakt in Anwesenheit des
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Franz
Meyers eröffnet worden.
4. März
Großbritannien/Musik 1966 – Der Sänger und Gitarrist
der britischen Rockgruppe „The Beatles“, John
Lennon, hatte dem Londoner „Evening Standard“ ein
Interview gegeben. In Bezug auf die Rockgruppe hatte
er behauptet: „ We're more popular than Jesus now.“
In den USA hatte diese Äußerung zu derart heftigen
Reaktionen geführt, dass Radiostationen die
Beatles-Lieder boykottierten.
4. März
USA 1966 – In den US-amerikanischen Bundesstaaten
Alabama und Mississippi waren durch schwere
Wirbelstürme 58 Menschen ums Leben gekommen. Weitere
mehr als 400 Personen waren verletzt worden.
5. März
DDR 1966 – Im sächsischen Leipzig war die
traditionelle Frühjahrsmesse eröffnet worden. Im
Mittelpunkt der Ausstellung hatte das Bemühen der
DDR-Führung gestanden, den Interzonenhandel mit
Bundesrepublik auszubauen.
5. März
Japan 1966 – In Japan war eine Boeing 707 der BOAC
gegen den Berg Fuji geprallt. Dabei waren alle 124
Insassen ums Leben gekommen.
6. März
Österreich 1966 – Die Österreichische Volkspartei
(ÖVP) hatte erstmals nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs die absolute Mehrheit mit vier
Zusatzmandaten bei den Nationalratswahlen gewonnen.
Nachdem die Koalitionsverhandlungen mit der
Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ), mit der
sie seit
1945 koalierte, gescheitert waren, hatte
die ÖVP unter Josef Klaus die alleinige
Regierungsverantwortung übernommen.
7. März
West-Berlin/Ost-Berlin 1966 – Zwischen der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin und West-Berlin war ein
neues Passierscheinabkommen für Ostern und Pfingsten
abgeschlossen worden. Zwischen dem 7. und 20. April
sowie zwischen dem 23. Mai und 5. Juni durften
West-Berliner erneut zu ihren Verwandten im Ostteil
der Stadt reisen.
8. März
USA/Frankreich 1966 – In einem Schreiben an den
französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle
hatte US-Präsident Lyndon B. Johnson dessen
Vorschlag, zweiseitige Gespräche über die Zukunft
der US-amerikanischen Truppen in Frankreich zu
führen, zurückgewiesen. Allen Partnern der NATO
stünde dabei ein Mitspracherecht zu. Von Seiten
Frankreichs war im Februar der Austritt aus dem
Verteidigungspakt angekündigt worden.
8. März
Irland 1966 – In der irischen Hauptstadt Dublin war
bei einem Anschlag der Untergrundorganisation
Irisch-Republikanische Armee (IRA) das
Neslon-Denkmal zerstört worden. An dieser Stelle war
in der Folgezeit „The Spire“ erreicht worden.
8. März
Italien 1966 – In ganz Italien waren 750.000
Bauarbeiter, deren Tarifvertrag im Dezember 1965
ausgelaufen war, in den Streik getreten. Die
italienischen Bauunternehmer hatten sich geweigert,
angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme
ihres Gewerbes, den Forderungen der Arbeiter nach 5
Prozent mehr Lohn nachzukommen.
9. März
BRD 1966 – Bei einem „Energie-Spitzengespräch“ waren
die Bundes- und die Düsseldorfer Länderregierung
übereingekommen, dem Ruhrbergbau mit kurz- und
langfristigen Mitteln von rund 1 Milliarde DM
Unterstützung zukommen zu lassen. Die
nordrhein-westfälische Landesregierung hatte zudem
100 Millionen DM als Sofortmaßnahme für die von
Zechenstilllegung bedrohten Bergleute im Ruhrgebiet
zur Verfügung zu stellen.
9. März
BRD 1966 – Nach sechs Monaten Haft in Ghana war der
deutsche Journalist Lutz Herold in der BRD
eingetroffen. Wegen eines Devisenvergehens war er
unter der Regierung von Diktator Kwame Nkrumah am
30. November 1965 zu 40 Jahren Gefängnis und
Zwangsarbeit verurteilt worden. Nach dem Sturz von
Nkrumah wurde Herold vom neu installierten
Nationalen Befreiungsrat begnadigt.
10. März
UNO 1966 – In New York hatte der Generalsekretär der
Vereinten Nationen, Sithu U Thant, erklärt, dass
Friedensverhandlungen in Vietnam nur durch die
Einstellung der US-Bombenangriffe auf Nordvietnam
und eine Beteiligung der Vietcong an
Friedensgesprächen herbeigeführt werden könnten.
10. März
Indien 1966 – Im indischen West-Bengalen war es
erneut zu schweren Hungerdemonstrationen gekommen.
In deren Verlauf waren mehrere Menschen bei blutigen
Auseinandersetzungen verletzt worden. Fast 5.000
Personen waren verhaftet worden.
10. März
BRD 1966 – Der Zentralrat der
Juden in Deutschland
hatte angesichts zahlreicher Schändungen jüdischer
Friedhöfe vor einer Bagatellisierung dieser Vorfälle
gewarnt. Die Ausschreitungen würden ein Symptom
eines „moralischen Tiefstands“ sein.
10. März
Luxemburg 1966 – Die luxemburgische
Abgeordnetenkammer hatte von der Bundesrepublik
Deutschland Entschädigungen für während des Zweiten
Weltkriegs zwangsrekrutierte Luxemburger gefordert.
10. März
Niederlande 1966 – In Amsterdam fand die Trauung der
niederländischen Prinzessin Beatrix mit dem
deutschen Diplomaten Claus von Amberg statt.
11. März
BRD 1966 – Der 32. Starfighter vom Typ F-104 G war
bei Neuhütten im Hunsrück abgestürzt. Der Pilot, der
sich auf einem Übungstiefflug nach Frankreich
befunden hatte, war dem Absturz ums Leben gekommen.
11. März
USA 1966 – In einem in Washington veröffentlichten
Militärbericht hatte US-Verteidigungsminister Robert
McNamara erklärt, dass die USA keinen
Kernwaffeneinsatz in Vietnam planten.
11. März
Ungarn/Rumänien 1966 – Der ungarische Parteichef
János Kádár und Ministerpräsident Gyula Kállai waren
in Bukarest zu einem dreitägigen Freundschaftsbesuch
eingetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit dem
rumänischen Parteichef Nicolae Ceausescu hatten
Verbesserungen für die Situation der 1,8 Millionen
Ungarn im rumänischen Siebenbürgen gestanden.
11. März
Indonesien 1966 – Unter der Führung von General
Hadji Mohamed Suharto hatte in
Indonesien das
Militär die Regierung übernommen. Nominell war der
bisherige Regierungschef Achmed Sukarno
Staatsoberhaupt geblieben.
12.März
BRD 1966 – In Nürnberg war es bei einer
NPD-Kundgebung zu Schlägereien gekommen, als auf
einer polizeilich genehmigten Gegendemonstration
Spruchbänder mit den Aufschriften „33 fing's schon
mal so an“ und „NPD wählen heißt Gewaltherrschaft
wählen“ gezeigt worden waren. Die Polizei hatte zwei
Personen verhaftet. Die etwa 1.000 Rechtsextremisten
waren zuvor in einem Fackelzug durch die Stadt
marschiert.
13. März
Schleswig-Holstein 1966 – Die
CDU hatte bei
Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein 45,1 Prozent
der abgegebenen Stimmen erhalten. Das waren 2,8
Prozent mehr vor vier Jahren. Die SPD hatte mit 39,8
Prozent geringfügig dazugewonnen. Die FDP hatte mit
9,8 Prozent (1962: 10,7 Prozent) leichte Verluste
verzeichnet. Der Südschleswigsche Wählerverband kam
auf 2,2 Prozent der Stimmen.
13. März
Bayern 1966 – Die bayerische CSU hatte sich bei
Kommunalwahlen um fast drei Prozentpunkte auf 40,2
Prozent verbessert. Gewinne von 2 Prozent konnte die
SPD erreichen. Sie erhielt damit insgesamt 34,8
Prozent der Stimmen. Aus den Wahlen war die FDP mit
2,9 Prozent und die
NPD mit 1,6 Prozent
hervorgegangen.
13. März
BRD/Indien 1966 – Die deutsche Bundesregierung hatte
in einem Neu-Delhi unterzeichneten Abkommen Indien
einen Kredit in Höhe von 12 Millionen DM für den
Ankauf von 35.000 Tonnen Kunstdünger aus der
Bundesrepublik gewährt.
14. März
Kuba 1966 – In der kubanischen Hauptstadt Havanna
waren fünf Angeklagte von einem
„Revolutionstribunal“ verurteilt worden. Sie waren
beschuldigt worden, einen Mordanschlag auf
Ministerpräsidenten
Fidel
Castro geplant zu haben.
Die fünf Angeklagten wurden zu Freiheitsstrafen
zwischen 20 und 25 Jahren verurteilt.
14. März
Medizin international 1966 – Der US-amerikanische
Krebsforscher Peyton Rous vom New Yorker
Rockefeller-Institut erhielt in Frankfurt am Main
den Paul-Ehrlich-Preis. Die Auszeichnung ist die
höchste medizinische Ehrung, die von der
Bundesrepublik verliehen wird.
14. März
Ägypten 1966 – In der ägyptischen Hauptstadt Kairo
war der Rat der Regierungschefs der Arabischen
Staaten zu dreitägigen Gesprächen zusammengekommen.
Das Gremium hatte 15 Resolutionen verabschiedet, in
denen die US-amerikanischen Waffenlieferungen an
Israel verurteilt wurden. Zugleich wandte sich das
Gremium gegen finanzielle Kürzungen der UNO für
Palästinaflüchtlinge. Auf der 20. UN-Vollversammlung
in New York war am 15. Dezember 1965 auf die
kritische finanzielle Situation des Hilfswerks
hingewiesen worden.
14. März
BRD 1966 – In Düsseldorf hatte ein Vorstandssprecher
der IG Bergbau erklärt, dass die Gewerkschaft nicht
versuchen werde, ihre Interessen im Ruhrbergbau
durch Streiks durchzusetzen, auch wenn ihre
Tarifvorschläge nicht akzeptiert werden würden. Die
Bergarbeiter, die sich durch Arbeitslosigkeit
bedroht sehen würden, hätten kein Interesse daran,
die mehr als 16 Millionen Tonnen Kohle auf Halden
„wegzustreiken und dann noch die Zeche zu zahlen“.
15. März
BRD 1966 – Der Unternehmensverband Ruhrbergbau hatte
einen Vorschlag der Bundesregierung und der IG
Bergbau und Energie abgelehnt, in dem eine noch
nicht näher festgelegte Arbeitszeitverkürzung
vorgesehen war. Daraufhin hatte die IG Bergbau
vorzeitig ihren Tarifvertrag gekündigt.
15. März
DDR 1966 – Das SED-Politbüromitglied Erich
Mückenberger hatte den Sänger Wolf Biermann, den
Schriftsteller Stephan Heym und den
Naturwissenschaftler Robert Havemann als „Verbundete
der Gegner des Sozialismus bei den Versuchen ihrer
ideologischen Zersetzungsarbeit“ in einer Rede vor
der „Gesellschaft für deutsch-sowjetische
Freundschaft“ bezeichnet. Die Angesprochen hatten
wiederholt Regimekritik geübt.
16. März
Weltraum 1966 – Den beiden US-amerikanischen
Astronauten Neil Armstrong und David Scott war das
erste Kopplungsmanöver im Weltall gelungen. Die
bemannte US-amerikanische Raumkapsel „Gemini 8“ war
ein sogenanntes Kopplungs-Rendezvous mit einer
Zielrakete geglückt.
17. März
Belgien 1966 – In der belgischen Stadt Löwen war es
zu starken Ausschreitungen gekommen, als eine Gruppe
von 8.000 Flamen auf eine wallonische
Gegenkundgebung gestoßen war. Die Flamen hatten die
Verlegung des französischsprachigen Teils der
ortsansässigen Universität nach Wallonien gefordert.
17. März
Reitsport 1966 – Der Springreiter Fritz Ligges hatte
auf der Stute Finette in der Dortmunder
Westfalenhalle den Großen Preis der Bundesrepublik
Deutschland gewonnen.
17. März
Vietnam 1966 – Der südvietnamesische
Buddhistenführer Thich Tri Quang hatte die Saigoner
Militärregierung in einem Interview mit der „New
York Times“ als „verfault“ bezeichnet. Notfalls
würden Studenten und Buddhisten auch durch massive
Demonstrationen die Regierung des „verhassten“
Ministerpräsidenten Ngyuen Cao Ky stürzen. Die
Buddhisten hatten die Rückkehr zu einer
Zivilregierung gefordert.
17. März
Spanien 1966 – Das Madrider Ständeparlament hatte
ein neues Pressegesetz verabschiedet. Es verbot die
bisher geltende Vorzensur. Das Gesetz sollte einen
vorläufigen Kompromiss beim Übergang zu völliger
Pressefreiheit in Spanien darstellen, die
langfristig im Zuge der umfassenden
Demokratisierungsvorhaben von Diktator Francisco
Franco Bahamonde geplant waren.
17. März
USA 1966 – Im Stadtteil Watts, dem Schwarzenviertel
von Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien), waren
schwere Rassenunruhen ausgebrochen, nachdem am
Vortag ein schwarzer Junge verhaftet worden war, der
einen Stein gegen das Auto eines weißen Lehrers
geworfen hatte. Bei den anschließenden blutigen
Auseinandersetzungen mit der Polizei waren 26
Personen verletzt worden.
18. März
Vatikan 1966 – Der Vatikan hatte ein Dekret zu
Fragen der Mischehe veröffentlicht. Darin hatte die
Katholische Kirche eine tolerantere Position als
bisher zur Heirat von Katholiken und Protestanten
eingenommen.
18. März
DDR/BRD 1966 – Die SPD hatte einen „Offenen Brief“
der SED beantwortet, in dem diese um ein Treffen
beider Parteien bittet zu Verhandlungen über die
deutsche Frage. Es war das erste Mal, dass
westdeutsche Sozialdemokraten auf einen
Kontaktversuch der Ost-Berliner Führung reagiert
hatten.
18. März
BRD 1966 – Das Freiburger Schwurgericht hatte den
57-jährgen Hermann Herz, der im Zweiten Weltkrieg
Gestapo-Chef von Allenstein (Ostpreußen) gewesen
war, aus Mangel an Beweisen von der Mord-Anklage
freigesprochen. Herz hatte vor Gericht gestanden,
dass er den Befehl zur Erschießung von 15 polnischen
Häftlingen gegeben hatte. Gleichzeitig hatte er sich
auf den sogenannten Befehlsnotstand berufen.
19. März
Großbritannien/Fußball 1966 – In
London war der
Coupe Jules Rimet, mit dem der Sieger der
Fußball-Weltmeisterschafte ausgezeichnet wird,
gestohlen worden. Die 18 Kilogramm schwere Trophäe
aus purem Gold war trotz strenger Bewachung bei
einer Ausstellung in der Westminster Central Hall
entwendet worden. Er war eine Woche später in einem
Vorgarten vom Hund Pickles gefunden worden.
20. März
Belgien 1966 – In Brüssel hatte König Baudouin I.
von Belgien ein neues Kabinett aus
Christlich-Sozialen und Liberalen vereidigt. Das Amt
des Ministerpräsidenten hatte der Christlich-Soziale
Paul van den Boeynants übernommen. Die Regierung
unter Pierre Harmel war im Februar zurückgetreten
als Folge innenpolitischer Unruhen.
20. März
Pakistan 1966 – Die pakistanische Regierung in
Islamabad hatte bekanntgegeben, dass bisher 1.300
Menschen durch eine im Osten des Landes
grassierenden Pockenepidemie gestorben waren.
21. März
BRD 1966 – Erneut waren zwei Starfighter vom Typ
F-194 G bei einem Testflug in der Nähe von
Ingolstadt abgestürzt. Beide Piloten hatten sich
rechtzeitig mit dem Schleudersitz aus dem Flugzeug
katapultieren können. Sie hatten nur leichte
Verletzungen erlitten.
21. März
China/Taiwan 1966 – Zum vierten Mal war Chiang
Kai-shek zum Präsidenten der „Republik China auf
Taiwan“ gewählt worden. Er stand seit
1950 an dessen
Spitze.
21. März
Großbritannien 1966 – Der 31-jährige John Tyndall,
Führer der britischen Faschistenbewegung, und sieben
Mitglieder seiner Partei waren in London wegen
unerlaubten Waffenbesitzes verhaftet worden. Bei der
Vernehmung hatten sie angegeben, dass sie die Waffen
„zum Schutz vor Juden“ benötigen würden.
21. März
BRD 1966 – Im Bayerischen Landtag hatte der
SPD-Abgeordnete Erwin Essl eine Analyse der NPD
vorgelegt. Diese war zu dem Ergebnis gekommen, diese
Partei sei „nach ihrem ganzen Auftreten eine
Nachfolgeorganisation der NSDAP“. Essl, der
zahlreiche Veranstaltungen der NPD beobachten lassen
hatte, verwies darauf, dass hier wieder vom
„Weltjudentum“ als dem „Weltbrandstifter“ die Rede
war.
22. März
West-Berlin/Ost-Berlin 1966 – In einem
Protestschreiben an die Ost-Berliner Akademie der
Wissenschaften hatten sich sieben Professoren der
Freien Universität Berlin (West) gegen die
beabsichtigte Aussperrung des Philosophen und
Naturwissenschaftlers Robert Havemann gewandt.
Bereits 1964 war Havemann wegen „fortgesetzten
parteischädigenden Verhaltens“ aus der SED und der
Ost-Berliner Humbold-Universität ausgeschlossen
worden.
22 März
Großbritannien 1966 – Für 40.000 Pfund (448.000 DM)
war auf einer Versteigerung mittelalterlicher
Gegenstände im Londoner Auktionshaus Sotheby ein
elfenbeinernes Reliquienkreuz an das Viktoria- und
Albert-Museum verkauft worden. Es war das einzige
Exemplar dieser Art.
22. März
Vatikan 1966 – In Rom war Papst Paul VI. mit dem
Erzbischof von Canterbury, Michael Ramsey
zusammengetroffen. Es war die erste Begegnung des
Primas von England mit einem Papst seit der
Abtrennung der Anglikanischen Kirche im Jahr 1536.
22. März
Finnland 1966 – Die Sozialdemokraten hatten bei den
Wahlen zum finnischen Reichstag 18 Mandate (bisher
38) hinzugewonnen. Damit waren sie zur stärksten
Partei geworden. Zusammen mit den um fünf Mandate
erstarkten Linkssozialisten und den Kommunisten
hatten sie mit insgesamt 105 Parlamentssitzen die
neue Regierungskoalition unter dem Sozialdemokraten
Rafael Paasio gebildet. Die bisherige bürgerliche
Regierungskoalition hatte zusammen nur 94 Mandate
erhalten.
23. März
BRD 1966 – Zum Abschluss seiner dreitägigen
Zusammenkunft hatte Bundesparteitag der CDU
Bundeskanzler Ludwig Erhard zum neuen
Parteivorsitzenden gewählt.
23. März
USA 1966 – Eine medizinische Sensation war aus dem
US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gemeldet
worden. Eine 23-jährige Frau hatte im Abstand von 29
Tagen zwei Kinder geboren, die jedoch keine
Zwillingen waren. Der Grund für das Phänomen: Die
Frau besaß einen doppelten Uterus.
23. März
Archäologie international 1966 – Archäologen waren
an der italienischen Westküste auf einen Stein aus
dem dritten Jahrhundert vor Christus gestoßen, auf
dem fast vollständig das Alphabet der Etrusker
eingeritzt war. Die Sprache des antiken
mittelitalischen Volkes zu entschlüsseln, war der
Forschung bisher nicht gelungen.
23. März
BRD/Luxemburg 1966 – Das Bonner Außenministerium
hatte eine Entschließung des Parlaments in Luxemburg
auf erneute Entschädigung negativ beantwortet mit
der Begründung, dass die Ansprüche Luxemburgs
bereits durch den Vertrag vom 11. Juli
1959
abgedeckt worden seien.
24. März
Italien 1966 – In Mailand hatten 1.000 Jugendliche
gegen die Verhaftung von drei Schülern protestiert.
Sie hatten in einer Schülerzeitung eine Umfrage über
das Sexualverhalten Gleichaltriger gemacht.
24. März
Großbritannien/Film 1966 – Für ihre Leistungen in
dem Film „Darling“ hatten Julie Christie und Dirk
Bogarde von der Britischen Filmakademie die
Auszeichnungen als beste britische Schauspieler des
Jahres erhalten.
24. März
BRD 1966 – Im Deutschen Bundestag fand eine Debatte
über den Einsatz des Kampfflugzeugs Starfighter
statt. Durch diesen waren bis dato 27 Piloten ums
Leben gekommen.
25. März
BRD 1966 – In einer außenpolitischen
Regierungserklärung vor dem Bundestag hatte
Bundeskanzler Ludwig Erhard den Inhalt einer
„Friedensnote“ bekanntgegeben. Diese war an mehr als
100 Staaten der Welt gesandt worden.
25. März
Bergsteigen 1966 – Erstmals auf einer Direkt-Route
hatten fünf deutsche und britische Alpinisten die
Eiger-Nordwand bezwungen.
25. März
Großbritannien 1966 – In der Zeitschrift „British
Medical Journal“ hatten drei Glasgower Ärzte auf die
Schädlichkeit von Aspirin-Tabletten bei Kleinkindern
hingewiesen, durch die schwere Schädigungen
hervorgerufen werden konnten. Innerhalb von zwei
Jahren hatte es in ortsansässigen Krankenhäusern 79
Fälle von Aspirin-Schädigungen gegeben. Davon
endeten acht Fälle tödlich.
26. März
BRD 1966 – Die Bergarbeiter der Essener Zeche
Langenbrahm waren zum letzten Mal unter Tage
gefahren. Langenbrahm war eine von zahlreichen
Gruben im Ruhrgebiet, die aufgrund der anhaltenden
Absatzkrise schließen mussten.
27. März
BRD 1966 – Bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg
hatte die SPD mit 59 Prozent die absolute Mehrheit
erzielt. Die rechtsextremistische NPD hatte
überraschen 3,9 Prozent erreicht.
27. März
China 1966 – Vor ausländischen Journalisten in
Peking hatte ein Sprecher des chinesischen
Informationsministeriums Gerüchte über eine schwere
Krankheit des Parteichefs
Mao Zedong dementiert. In
der Öffentlichkeit gezeigt hatte sich der 73-jährige
Mao zum letzten Mal Ende November 1965.
28. März
UdSSR 1966 – In Nikolajew (Ukraine) waren acht
sowjetische Bürger zum Tode verurteilt worden. Diese
hatten zwischen Januar und Oktober
1942 als
Angehörige des sogenannten Selbstschutzes der
Waffen-SS mehr als 3.000 Menschen in der Ukraine, in
Rumänien und Bulgarien getötet.
28. März
Indien/USA 1966 – Zu einem zweitägigen offiziellen
Besuch in Washington war die indische
Premierministerin Indira Gandhi eingetroffen. Sie
wollte Hilfe erbitten wegen der drohenden Hungersnot
in ihrem Land. US-Präsident Lyndon B. Johnson gab am
30. März bekannt, dass die USA zusätzlich zu den
bisher vereinbarten Leistungen 6,5 Millionen Tonnen
Getreide zur Verfügung stellen werde.
29. März
Ecuador 1966 – Nach einem Generalstreik im ganzen
Land war die regierende Militär-Junta in Ecuador
zurückgetreten. Die provisorische Regierung hatte am
Folgetag Clemente Yerovi Indaburu übernommen.
29. März
Frankreich 1966 – In Frankreich waren 350.000
Arbeiter und Angestellte des öffentlichen Dienstes
in einen 24-stündigen Warnstreik getreten. Bei der
staatlichen Luftfahrtgesellschaft „Air France“
hatten viertägige Streiks für höhere Löhne begonnen.
29. März
Boxen 1966 – Der Schwergewichtsboxer
Cassius Clay
hatte in Toronto (Kanada) gegen George Chuvalo durch
einen Punktsieg nach 15 Runden gewonnen und damit
seinen WM-Titel verteidigt.
30. März
BRD 1966 – Die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände hatte nach einer zweitägigen
Konferenz bekanntgegeben, dass die deutsche
Wirtschaft auf Jahre hinaus noch mehr ausländischen
Arbeitskräfte benötigen werde. Der wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Eingliederung von
Gastarbeitern müsste man sich künftig mehr als
bisher widmen. Derzeit belief sich die Zahl
ausländischer Arbeitnehmer in der Bundesrepublik auf
1,2 Millionen.
30. März
BRD/Theater 1966 – Der Regisseur und Theaterleiter
Erwin Piscator, der am 17. Dezember 1893 in Ulm
(heute zum hessischen Greifenstein gehörend) war in
Starnberg (
Bayern) gestorben.
31. März
BRD 1966 – Zwischen Vertretern der FDP und der
Liberaldemokratischen Partei Deutschlands (LDPD) der
DDR hatte in Bad Homburg (Hessen) die erste
öffentliche Diskussion über die Möglichkeit der
Wiedervereinigung stattgefunden.
31. März
Großbritannien 1966 – In Großbritannien waren die
Parlamentswahlen mit einem klaren Sieg der Labour
Party mit Premierminister Harold Wilson an der
Spitze zu Ende gegangen.
März 1966 Deutschland in den Nachrichten
Nur ein Lehrer hatte das Sagen
Nordwest-Zeitung
Am 31. März 1966 wurde die Schule aufgelöst. Dann
trennten sich die Wege der vier Mädchen: Sie wohnten
alle in Gölriehenfeld, das zum Teil zu ....
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