Januar 1966 - Vision oder Eklat?
Der BRD-Neujahrsempfang in der Villa
Hammerschmidt war von einer sensationellen
Unstimmigkeit überschattet worden. In einem Gespräch
zwischen Bundespräsident Heinrich Lübke und
Bundeskanzler Ludwig Erhard war es zu einem Eklat
gekommen, der die Gemüter erhitzte. Lübke hatte die
Möglichkeit für die Bildung einer Großen Koalition
zwischen CDU und SPD als eine denkbare Option
ausgesprochen, was Ludwig Erhard vehement ablehnte.
Tags darauf hatte der Bundeskanzler vor der Presse
betont, dass seine Regierung an der Kleinen
Koalition zwischen CDU und FDP festzuhalten
gedachte. Damit hätten sie einen klaren
Wählerauftrag. Schließlich wurde die Diskussion über
Große oder Kleine Koalition auch Thema einer
Bundestagsdebatte. Hierbei hatte der Vorstand der
CDU/CSU-Fraktion seine Ablehnung gegen die Bildung
einer Großen Koalition zwischen CDU und SPD
eindeutig klargelegt. Vorausgegangen war ein
Gespräch zwischen dem CDU-Fraktionsvorsitzenden
Rainer Barzel und Bundespräsidenten Heinrich Lübke,
der aus seiner Befürwortung für eine Große Koalition
dieser Art keinen Hehl machte.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1966
1.Januar
International 1966 – Angesichts der wirtschaftlichen
Rezession hatten Politiker in Ost und West Appelle
zum Maßhalten gestellt. In den Mittelpunkt ihrer
Neujahrsansprachen hatten sie die Zukunft der beiden
deutschen Staaten und die Lage im Kriegsherd Vietnam
vorrangig thematisiert.
1. Januar
Zentralafrikanische Republik 1966 – Der bisherige
Oberbefehlshaber der Streitkräfte der
Zentralafrikanischen Republik, Jean Bedel Bokassa,
hatte nach einem Militärputsch die Regierung
übernommen.
1. Januar
Schweiz 1966 – In der Schweiz war Hans Peter Tschudi
als Bundespräsident von Hans Schaffner abgelöst
worden.
1. Januar
Sowjetunion 1966 – In der sowjetischenHauptstadt
Moskau war mit Beginn des neuen Jahres eine neue
Ausgangsbeschränkung für Schüler bis 16 Jahre in
Kraft getreten. Sie durften nach 21 Uhr nicht mehr
ohne Begleitung Erwachsener auf die Straße gehen.
Die Maßnahme war mit dem Zunehmen von Kinderbanden
und Ausschweifungen unter Jugendlichen begründet
worden.
1. Januar
Australien 1966 – In Australien war das Pfund
Sterling durch den Australischen Dollar als Währung
abgelöst worden. Außerdem war das englische
Maßsystem durch das metrische System ersetzt worden.
2. Januar
Bundesrepublik Deutschland 1966 – Die
Bundesregierung hatte bekanntgegeben, dass im Rahmen
des dritten Passierscheinabkommens zwischen Ost- und
West-Berlin 823.904 Bewohner aus dem Westteil der
Stadt Verwandte jenseits der Mauer besucht hatten.
Das Abkommen war am 18. Dezember 1965 für die Dauer
von 16 Tagen in Kraft getreten.
3. Januar
Obervolta 1966 – Die Regierung des westafrikanischen
Obervolta unter Staatspräsident Maurice Yameogo war
in einem Militärputsch gestürzt worden. Daraufhin
hatte der bisherige Armeestabschef Sangoulé Lamizana
die Macht übernommen.
4. Januar
BRD 1966 – Beim jährlich stattfindenden
Neujahrsempfang in der Villa Hammerschmidt war es zu
einem Eklat zwischen Bundespräsident Heinrich Lübke
und Bundeskanzler Ludwig Erhard gekommen, als Lübke
sich für die Bildung einer Großen Koalition zwischen
CDU und SPD ausgesprochen hatte.
5. Januar
BRD 1966 – Einstimmig hatte das Bundeskabinett den
Regierungsentwurf für den Etat 1966 verabschiedet.
Der Entwurf, der in der Folge an den Bundesrat
überwiesen worden war, hatte mit 69,15 Milliarden DM
geschlossen. Es waren ursprünglich 69,4 Milliarden
DM veranschlagt worden.
5. Januar
BRD 1966 – Vor Pressevertretern in Bonn hatte
Bundeskanzler Ludwig Erhard erklärt, dass seine
Regierung an der Kleinen Koalition zwischen CDU und
FDP festhalten werde, die einen klaren Wählerauftrag
erhalten hatte. Die Aufgaben des neuen Jahres seien
mit „Willen, Fleiß und Loyalität“ zu bewältigen.
5. Januar
BRD 1966 – In der bundesdeutschen Hauptstadt war der
90. Geburtstag von Altbundeskanzler Konrad Adenauer
mit einer Serie von Veranstaltungen begangen worden.
Anlässlich des Geburtstages hatte Oskar Kokoschka
ein Portrait Adenauers gemalt.
6. Januar
Ceylon 1966 – Auf Betreiben buddhistischer
Organisationen war in Ceylon (heute Sri Lanka) ein
Gesetz verabschiedet worden, das den Sonntag als
Feiertag abgeschafft worden. Stattdessen sollten
zukünftig jeden Monat vier aufeinanderfolgende
Vollmondtage als Feiertage begangen werden. Unter
der bis
1948 währenden britischen Kolonialherrschaft
hatte drei Jahrhunderte lang der Sonntag als
christlicher Feiertag gegolten.
7. Januar
BRD/USA 1966 – Die Bundesregierung Deutschlands
hatte den Eintritt der USA in den Vietnamkrieg
unterstützt.
7. Januar
Dominikanische Republik 1966 – In Santo Domingo, der
Hauptstadt der Dominikanischen Republik war ein
Putschversuch gegen provisorischen Präsidenten des
Landes, Héctor Garcia Godoy, vereitelt worden.
Dieser hatte angekündigt, dass er gedachte, die
Anhänger von extremen Gruppierungen in der Armee ins
Ausland zu verbannen. Garcia Godoy war am 3.
September 1965 an die Spitze der Interimsregierung
berufen worden im Anschluss an einen viermonatigen
Bürgerkrieg.
7. Januar
Italien 1966 – In der italienischen Hauptstadt Rom
waren 22.000 städtische Bedienstete, einschließlich
der Polizisten und Müllfahrer, in einen zweitägigen
Warnstreik getreten. Sie hatten dagegen protestiert,
dass die Regierung der Stadtverwaltung die erbetenen
Zuschüsse zur Aufbesserung von Löhnen und Gehältern
nicht bewilligt hatten.
8. Januar
USA/Vietnam 1966 – Zusammen mit einem australischen
und einem neuseeländischen Bataillon hatten
US-amerikanische Truppen in einer Stärke von 8.000
Mann die bisher größte Offensive gegen den in
Südvietnam operierenden Vietcong eingeleitet. Die
Operation hatte sich gegen Stellungen der von
Nordvietnam unterstützten Guerillakämpfer in einem
150 qkm großen Gebiet westlich von Saigon. Diese
wurde als Kriegszone D bezeichnet.
9. Januar
Frankreich 1966 – Die französische Regierung in
Paris hatte eine Lösung zur Beilegung des
sogenannten Kühlschrankkrieges zwischen Frankreich,
Italien und der BRD beschlossen.
9. Januar
BRD 1966 – Der Verband der deutschen
photographischen Industrie hatte in Frankfurt am
Main mitgeteilt, dass ein neues fotografisches
Verfahren entwickelt worden war, das zur schnelleren
Aufklärung von Verbrechen beitragen könnte. Bisher
hatten Fingerabdrücke vor dem Abfotografieren mit
Graphitmehl bestäubt werden müssen. Nun gab es die
Möglichkeit, diese mit Hilfe von Bleistaub und
Röntgenstrahlen sichtbar zu machen.
10. Januar
BRD 1966 – Einstimmig hatte sich der Vorstand
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag gegen die Bildung
einer Großen Koalition zwischen CDU und SPD
ausgesprochen. Vorausgegangen war der Erklärung ein
Gespräch zwischen dem CDU-Fraktionsvorsitzenden
Rainer Barzel und Bundespräsident Heinrich Lübke,
der die Große Koalition befürwortete.
10. Januar
Indien/Pakistan 1966 – Mit der Unterzeichnung der
Deklaration von Taschkent, die unter Vermittlung des
sowjetischen Ministerpräsident Alexei N. Kossygin in
der usbekischen Hauptstadt Taschkent zustande
gekommen war, wollten Indien und Pakistan ihre
Streitigkeiten beilegen und friedliche Beziehungen
wiederherstellen.
11. Januar
Indien 1966 – Neun Stunden nach der Unterzeichnung
der sogenannten Taschkenter Deklaration war der
indische Ministerpräsident Lal Bahadur Shastri an
einem Herzinfarkt gestorben. Sein Leichnam wurde am
13. Januar nach Hindu-Tradition in Neu-Delhi
eingeäschert.
11. Januar
Nigeria 1966 – In der nigerianischen Hauptstadt
Lagos hatte eine Konferenz des Commonwealth zur
Beratung von Boykottmaßnahmen gegen Rhodesien (heute
Simbabwe) begonnen. Großbritannien hatte sich gegen
militärische Maßnahmen ausgesprochen, um eine
Ausweitung des Konflikts zu vermeiden. Das
rassistische Regime unter Premierminister Ian Smith
hatte im Vorjahr gegen den Willen des britischen
Mutterlandes seine Unabhängigkeit erklärt.
11. Januar
USA 1966 – In Hattiesburg (US-Bundesstaat
Mississippi) hatten Unbekannte einen Brandanschlag
auf den schwarzen Bürgerrechtler Vernon Dahmer
verübt. Sein Haus brannte nieder und Vernon Dahmer
starb an seinen Brandverletzungen. Präsident Lyndn
B. Johnson hatte umgehend Untersuchungen des
Bundeskriminalamtes FBI angeordnet.
11. Januar
Brasilien 1966 – In der brasilianischen Hauptstadt
Rio de Janeiro waren bei einer Regenkatastrophe mehr
als hundert Einwohner ums Leben gekommen. Weitere
mehr als tausend Menschen waren verletzt worden.
Durch die Wolkenbrüche war es an den Berghängen zu
Erdrutschen gekommen. Vor allem in den
Elendsvierteln waren dadurch viele Häuser
eingestürzt.
12. Januar
BRD 1966 – Ein Bericht des Generalinspekteurs der
Luftwaffe, Werner Panitzki, vor dem
Verteidigungsausschuss des Bundestages hatte die
sogenannte Starfighter-Affäre in Gang gebracht.
Insgesamt hatte die Bundeswehr 1965 durch Abstürze
26 dieser Düsenjäger durch Abstürze verloren.
12. Januar
BRD/Vietnam 1966 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte
die Entsendung eines deutschen Hospital-Schiffes
nach Südvietnam beschlossen.
12. Januar
USA 1966 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte sich
in seiner jährlichen Ansprache zur Lage der Nation
zu seinem bisherigen sozialpolitischen Kurs bekannt.
Johnson hatte zugleich den verstärkten Einsatz von
US-Truppen im Vietnamkrieg legitimiert.
13. Januar
USA 1966 – Nach 13-tägigem Streik, der
zwischenzeitlich das gesamte öffentliche Leben
stillgelegt hatte, waren sich die Stadt New York und
die Transportarbeiter-Gewerkschaft TWU einig
geworden und hatten eine dreistufige Lohnerhöhung
von 15 Prozent beschlossen.
13. Januar
Polen/Vatikan 1966 – In der italienischen Hauptstadt
Rom waren in Anwesenheit Papst Pauls VI. die
Feierlichkeiten zum tausendjährigen der
Christianisierung Polens eröffnet worden. Der Papst
hatte in seinem Segen besonders den Primas der
Katholischen Kirche Kirche, Stefan Wyszinski,
hervorgehoben, dem die Reise nach Italien von der
polnischen Regierung verboten worden war.
14. Januar
BRD 1966 – In einem zentralen Gespräch mit den
Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie hatte die
IG Metall eine Beibehaltung der Arbeitszeit von
41,25 Stunden verweigert. Am 1. Juli trat demnach
die 1961 im sogenannten Homburger Abkommen
vereinbarte 40-Stunden-Woche für die
metallverarbeitende Industrie in Kraft. Die
Arbeitgeber hatten um einen Aufschub der
Arbeitsverkürzung gebeten, weil sie diese bei
gleichzeitigen Lohnerhöhungen für wirtschaftlich
nicht realisierbar erachteten.
14. Januar
DDR 1966 – Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte „einschneidende Veränderungen“ im
DDR-Schriftstellerverband und eine Umbesetzung in
der Redaktion der Verbandszeitschrift „Neue Deutsche
Literatur“ angekündigt. Es wurde „eine Reihe
schädlicher Tendenzen“ in der politischen Arbeit von
Schriftstellern als Begründung für die Maßnahme
angegeben.
15. Januar
Nigeria 1966 – Im Verlauf des in Nigeria durch
rebellierende Armeetruppen ausgebrochenen Putsches,
bei dem die Föderationsregierung in Lagos und die
Regierung der vier Bundesstaaten gestürzt werden
sollten, wurde Premierminister Tafawa Balewa
ermordet. Die Macht hatte daraufhin Generalmajor
Johnson Aguiyi-Ironsi übernommen. Er löste die
Parteien auf und hob die Verfassung auf.
15. Januar
Kuba 1966 – In der kubanischen Hauptstadt Havanna
war die erste „Solidaritätskonferenz der drei
Erdteile“ zu Ende gegangen. Sie hatte zwölf Tage
gedauert. Vertreter von kommunistischen Parteien und
Gruppierungen aus Staaten der Dritten Welt hatten
die Bildung einer Einheitsfront gegen
„imperialistische Machtansprüche“ vereinbart.
15. Januar
Mongolei/Sowjetunion 1966 – In der mongolischen
Hauptstadt Ulan-Bator war ein Vertrag über
Zusammenarbeit und gegenseitige wirtschaftliche
Hilfe zwischen der UdSSR und der mongolischen
Volksrepublik unterzeichnet worden. Der Vertrag war
eine Erneuerung des Freundschaftsvertrages von 1946.
Seit
1945 war die Mongolei von China unabhängig.
15. Januar
BRD 1966 – Zum ersten Mal präsentierten Heinz Schenk
und Lia Wöhr als Gastgeber die Unterhaltungsshow
„Zum Blauen Bock“. Damit hatten sie die Nachfolge
von Otto Höpfner angetreten, der wegen eines
Honorarstreits mit dem HR die Sendung abgegeben
hatte.
15. Januar
Fußball/DDR 1966 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
war der Fußballverein BFC Dynamo gegründet worden.
Der Verein hatte den Ruf eines Stasi-Clubs wegen der
Unterstützung durch Minister Erich Mielke.
15. Januar
BRD/Theater 1966 – Im Berliner Schiller-Theater war
das Schauspiel „Die Plebejer proben den Aufstand“ im
Beisein des Autors Günter Grass zur Uraufführung
gelangt. Das Drama hatte die Haltung Bertolt Brechts
während des Aufstands vom 17. Juni
1953 zum Thema.
Bei der DDR-Führung stieß das Stück auf Protest.
16. Januar
West-Berlin 1966 – Der Landesvorstand der
West-Berliner CDU hatte einen Wechsel in der Leitung
des Senders Freies Berlin (SFB) gefordert. Der Grund
war der Abschluss des Vertrages mit dem Ost-Berliner
„Deutschen Fernsehfunk“, den SFB-Chefredakteur
Eberhard Schütz abgeschlossen hatte und in dem
„Hauptstadt der DDR, Berlin-Mitte“ als Gerichtsstand
festgelegt worden war.
16. Januar
Kolumbien 1966 – In der Nähe der Hafenstadt
Cartagena war eine Propellermaschine der
kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca vom Typ
DC-4 ins Meer gestürzt. Nur acht der insgesamt 59
Insassen hatten das Unglück überlebt.
17. Januar
USA/Spanien 1966 – Beim Absturz eines
US-amerikanischen Bombers vom Typ B-52 vor der
spanischen Mittelmeerküste über Palomares war eine
H-Bombe verloren gegangen. Die Maschine war mit
einem Tankflugzeug kollidiert, dabei fielen
insgesamt vier Plutonium-Bomben ins Meer. Das
Absturzgebiet war durch freigesetzte Strahlung
verseucht worden. Die Bomben waren erst am 7. April
nach aufwändiger Suche gefunden worden.
17. Januar
Sowjetunion 1966 – Der Erste Sekretär der KPdSU,
Leonid Breschnew, war nach seinen fünftägigen
Konsultationen mit der mongolischen Regierungen nach
Moskau zurückgekehrt. Obwohl die Mongolei seit
1945
von China unabhängig war, übte China starken Druck
auf die Mongolei aus, die hielt jedoch an ihrem
Moskauer Kurs fest.
17. Januar
China 1966 – Das erste Exemplar des chinesische
Abfangjägers „Chengdu J-7“ hatte seinen Jungfernflug
erfolgreich absolviert.
18. Januar
USA 1966 – Als erster Schwarzer hatte der
Wirtschaftswissenschaftler Robert C. Weaver in den
USA ein Ministeramt erhalten. Er hatte die Leitung
des neu geschaffenen Ministeriums für Wohnungswesen
und Stadtentwicklung übernommen.
18. Januar
Indien 1966 – Die indische Kongresspartei hatte die
Informationsministerin Indira Gandhi zur
Fraktionsvorsitzenden gewählt.
18. Januar
BRD 1966 – Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte
bekanntgegeben, dass sich 1965 in der BRD 202
Banküberfälle ereignet hatten. Dabei waren insgesamt
2,14 Millionen DM erbeutet worden. Das waren rund
260.000 DM mehr als im Vorjahr.
18. Januar
USA 1966 – Vom Obersten Gerichtshof der USA in
Washington war ein Urteil gefällt worden, in dem
erstmals die Rassentrennung in öffentlichen Parks
grundsätzlich verboten worden war. Eine gegenteilige
Entscheidung war zuvor von einem Gericht in Macon
(US-Bundesstaat Georgia) getroffen worden.
18. Januar
NASA 1966 – Die US-Weltraumbehörde NASA hatte ein
neues Weltraumfahrzeug in Dienst genommen. Es sollte
bei der Rückkehr von Astronauten aus dem Weltraum
Ziellandungen auf normalen Flugplätzen ermöglichen.
Wissenschaftler schätzten den Raumgleiter HL-10 als
eine revolutionäre Erfindung ein. Er gilt als
Vorläufer der Weltraumfähren und sollte als
Zubringerfahrzeug zwischen der Erde und
Raumstationen zum Einsatz kommen.
19. Januar
Israel 1966 – Der Zionistische Generalrat hatte sich
zum Abschluss einer Konferenz in Jerusalem gegen die
„milden Urteile“ gewandt, die in jüngster Zeit vor
Gerichten in der BRD und in Österreich gegen
nationalsozialistischen Verbrecher gefällt worden
waren.
19. Januar
BRD 1966 – Nach der Gewerkschaft der Eisenbahner
Deutschlands hatten auch die Deutsche
Postgewerkschaft und die Deutsche
Angestellten-Gewerkschaft die Kündigung der Lohn-
und Gehaltstarife im öffentlichen Dienst zum 31.
März 1966 beschlossen.
20. Januar
Indien 1966 – Die von der Kongresspartei nominierte
Indira Gandhi war zur ersten Premierministerin des
Landes gewählt worden. Sie trat die Nachfolge für
den am 11. Januar verstorbenen Lal Bahadur Shastri
an, in dessen Kabinett sie Informationsministerin
gewesen war.
20. Januar
Australien 1966 – Nach 16 Jahren als Premierminister
von Australien war Sir Robert Menzies von seinem Amt
zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde sein
Parteifreund Harold Holt, der bisher Finanzminister
gewesen war.
20. Januar
Fußball/Ost-Berlin 1966 – Nach der Ausgliederung aus
dem TSC Berlin war der
1. FC Union Berlin gegründet
worden.
20. Januar
Fußball/Leipzig 1966 – Als Nachfolger des SC Leipzig
erfolgte die Gründung des 1. FC Lokomotive Leipzig.
20. Januar
Schweiz/Theater 1966 – Im Zürcher Schauspielhaus war
das Schauspiel „Der Meteor“ von Friedrich Dürrenmatt
uraufgeführt worden.
20. Januar
BRD 1966 – In der Nähe des Flughafens Wittmundhafen
(Ostfriesland) war ein Starfighter vom Typ F-104 G
abgestürzt und dabei völlig zertrümmert worden. Die
Luftwaffen hatte einen Triebwerkschaden als Ursache
vermutet.
20. Januar
Vietnam 1966 – Der südvietnamesische
Ministerpräsident Nguyen Cao Ky hatte 20 Offiziere
der Regierungstruppen festnehmen lassen. Den
Offizieren war Beteiligung an der Vorbereitung eines
Staatsstreichs gegen die Saigoner Führung zur Last
gelegt worden.
20. Januar
BRD 1966 – Die Arzneimittelkommission der deutschen
Ärzteschaft hatte bekanntgegeben, dass kein Anlass
zu einer Warnung vor der sogenannten Anti-Baby-Pille
bestehe. Vor allem der Verdacht, dass das
Verhütungsmittel Krebs hervorrufen könnte, habe sich
nicht bestätigt.
20. Januar
Hamburg 1966 – In Hamburg war die „Deutsche
Bootsausstellung – International“ eröffnet worden.
Sie dauerte eine Woche und verzeichnete
Rekordumsätze.
21. Januar
BRD 1966 – Die rechtsextreme Nationaldemokratische
Partei Deutschlands (NPD) durfte fortan als
„Nachfolgeorganisation der NSDAP“ bezeichnet werden.
So hatte es in einem Urteil des Konstanzer
Landgerichtshof geheißen.
21. Januar
Musik 1966 – Das Mitglied der britischen Popgruppe
„The Beatles“, George Harrison, hatte im Londoner
Vorort Epsom die Schauspielerin Pattie Boyd
geheiratet.
21. Januar
Autorennsport 1966 – Die Finnen Pauli Toivonen/Ensio
Mikander hatten die 35. Rallye Monte Carlo gewonnen,
die durch die Disqualifikation von zehn britischen
Fahrern überschattet wurde.
21. Januar
Italien 1966 – Die italienische Regierung unter dem
christdemokratischen Ministerpräsidenten Also Moro
war zurückgetreten, nachdem eine Gesetzesvorlage
über die Einrichtung von staatlichen Kindergärten im
Parlament am Widerstand sowohl der rechten als auch
der linken Parteien gescheitert war. Kommunisten,
Sozialisten, Liberale, Monarchisten und
Neofaschisten hatten zusammen gegen die Vorlage
gestimmt.
21. Januar
BRD 1966 – Wegen Beihilfe zum gemeinsamen Mord in
446 Fällen war in München der ehemalige
SS-Hauptsturmführer Alfred Renndorfer zu fünf Jahren
Zuchthaus verurteilt worden. Der ihm unterstellte
frühere SS-Untersturmführer Wilhelm Dadischeck hatte
aufgrund desselben Tatbestandes in 160 Fällen drei
Jahre und einen Monat Zuchthaus erhalten. Beiden war
die Beteiligung zwischen
1952 und
1943 an der
Ermordung von Juden in Weißruhtenien (UdSSR)
nachgewiesen worden.
22. Januar
BRD 1966 – Ein Lebensmittelhändler in Hamburg hatte
zum ersten Mal Brötchen für nur 4 Pfennig angeboten.
Die Durchschnittspreise in anderen Läden betrugen
zwischen 9 und 11 Pfennig. Die Konkurrenz hatte
daraufhin zum öffentlichen Protest gegen diese
„Dumpingbrötchen“ aufgerufen.
23. Januar
BRD 1966 – Bundesverteidigungsminister Kai-Uwe von
Hassel hatte den Kommandeur der 4.
Luftwaffendivision, Brigadegeneral Dieter Hrabak,
zum Sonderbeauftragten für den Starfighter berufen.
Er sollte eine Arbeitsgruppe leiten, die für
Verbesserung des Starfighter-Waffensystems
verantwortlich war.
23. Januar
Skisport 1966 – Mit den Siegen des Österreichers
Karl Schranz und des Franzosen Jean-Claude Killy war
das 26. Hahnenkammrennen in Kitzbühl (Österreich) zu
Ende gegangen.
23. Januar
Eisschnelllauf 1966 – Die Europameisterschaften in
Deventer (Niederlande) hatte mit 189,040 Punkten der
Niederländer Ard Schenk vor seinem Landsmann Kees
Verkerk und dem sowjetischen Athleten Valerij Kaplan
gewonnen.
24. Januar
BRD 1966 – Auf Beschluss des Ernährungsministeriums
wurde in
Schleswig-Holstein eine EDV-Anlage
installiert. Diese sollte durch Selektion der besten
Bullen die Nachzucht von 300.000 Kühen verbessern.
24. Januar
Flugzeugkatastrophe 1966 – Eine Boeing 707 der Air
India war am Gipfel des Mont Blanc zerschellt. Dabei
waren alle 177 an Bord befindliche Personen ums
Leben gekommen. Dieses Unglück war die schwerste
Flugzeugkatastrophe, die sich bisher in den Alpen
ereignet hatte.
25. Januar
West-Berlin/DDR 1966 – In der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin hatten die ersten Gespräche über neue
Passierscheine zwischen dem West-Berliner Senatsrat
Horst Korber und DDR-Staatssekretär Michael Kohl
stattgefunden. Sie blieben allerdings ohne Ergebnis.
Dennoch waren weitere Unterredungen zur
Verabschiedung eines neuen Abkommens vereinbart
worden.
25. Januar
Tschechoslowakei 1966 – Über die parteiamtliche
Zeitung „Rude Pravo“ hatte die tschechoslowakische
Regierung in Prag bekanntgegeben, dass 1966 nur
100.000 Reisen in den Westen genehmigt werden
würden. In den Vorjahren waren 150.000 Westreisen
zugelassen worden. Begründetet worden war die
Beschränkung mit Devisenmangel.
25. Januar
BRD 1966 – Zum ersten Mal wurde für das Fernsehjahr
1965 die Goldene Kamera vergeben.
26. Januar
Österreich 1966 – Aus dem Salzburger Mozart-Museum
hatten unbekannte Täter eine mit 200 Rautendiamanten
besetzte Uhr gestohlen. Diese Uhr hatte der
Komponist 1771 im Alter von 15 Jahren als Geschenk
von Maria Theresia erhalten.
26. Januar
USA 1966 – Von US-Präsident Lyndon B. Johnson wurde
die Juristin Constance Motley zur obersten Richterin
am Bundesbezirksgericht für das südliche New York
ernannt. Sie war die erste Schwarze, die ein solches
Amt ausübte. Zuvor war Motley Bürgermeisterin des
New Yorker Stadtteils Manhattan gewesen.
26. Januar
Fußball/DDR 1966 – Aus den Fußballabteilungen von
Turbine Erfurt und BSG Optima Erfurt war der FC
Rot-Weiß Erfurt gegründet worden.
26. Januar
BRD/UdSSR 1966 – Der Russe Michail Michailowitsch
Spagin war von der Bundesregierung aufgefordert
worden, die BRD innerhalb einer Woche zu verlassen.
Spagin, Mitglied der sowjetischen Handelsmission in
Köln, hatte einen Ende 1965 aufgedeckten
Spionagering geleitet. Dieser hatte
Forschungsergebnisse der Industrie weitergeleitet.
27. Januar
USA 1966 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte in
seiner jährlichen Wirtschaftsbotschaft an den
Kongress trotz der Belastungen durch die
Kriegsführung in Indochina ein Anhalten der
Hochkonjunktur vorausgesagt.
27. Januar
USA 1966 – Im Rahmen einer „Anti-Slum-Kampagne“ war
der US-amerikanische Bürgerrechtler und
Friedensnobelpreisträger Martin Luther King mit
seiner Familie in ein Elendsviertel von Chicago
umgezogen. Durch die großangelegte Aktion wollte die
Bürgerrechtsbewegung darauf aufmerksam machen, dass
die Probleme der Schwarzen in den überbevölkerten
Großstädten des als progressiv geltenden Nordens
genauso gravierend waren wie in den Südstaaten.
28. Januar
BRD/West-Berlin 1966 – Bundesernährungsminister
Hermann Höcherl hatte die „Grüne Woche“ in
West-Berlin eröffnet. Gegenüber dem Vorjahr war die
Zahl der Aussteller angestiegen.
28. Januar
BRD 1966 – Beim Landeanflug auf den Flughafen von
Bremen war eine Lufthansa-Maschine vom Typ Convair
abgestürzt. Dabei waren alle 46 Insassen ums Leben
gekommen.
29. Januar
Europa 1966 – Durch eine Kompromisslösung
(„Luxemburger Kompromiss“) war die seit sieben
Monaten andauernde sogenannte EWG-Krise beigelegt
worden. Aufgrund von Streitigkeiten über die
Finanzierung des gemeinsam Agrarmarktes war von
Frankreich seit Juni 1965 eine „Politik der leeren
Stühle“ im Ministerrat der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft betrieben worden.
30. Januar
Großbritannien/Rhodesien 1966 – Gegen das
rassistische Regime in Rhodesien (heute Simbabwe)
hatte Großbritannien ein totales Embargo verhängt.
Premierminister Harold Wilson, der sich gegen den
Einsatz militärischer Mittel ausgesprochen hatte,
betonte, dass das Embargo die Regierung unter Ian
Smith in die Knie zwingen würde.
31. Januar
USA/Vietnam 1966 – US-Präsident Lyndon B. Johnson
hatte nach 37-tägiger Bombardierungs-Pause die
Wiederaufnahme der Luftangriffe von
US-amerikanischen Streitkräften auf Nordvietnam
angeordnet. Zuvor war eine diplomatischen
Großoffensive fehlgeschlagen, die während der
Waffenruhe zu Verhandlungen mit der Regierung in
Hanoi führen sollte.
31. Januar
Fußball/DDR 1966 – In der
DDR war der Fußballverein
BSG Energie Cottbus gegründet worden, der spätere FC
Energie Cottbus.
Januar 1966 Deutschland in den Nachrichten
Australiens Regierungschef wurde abgewählt
DiePresse.com
Einer davon erlangte übrigens traurige Berühmtheit:
Harold Holt (1908-67, Amtszeit seit Januar 1966), ein
Liberaler und bekannter Lebemann aus .......
>>>
...
>>>
Werbung 1966
Reklame
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Das
geschah
1965
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