November 1966 - Alpenrepublik ahmt BRD nach
Das musste nun wirklich nicht sein! In
Österreich hatte eine „Nationaldemokratische Partei“
den Weg ins Vereinsregister gefunden. Die
Initiatoren hatten erklärt, dass die Notwendigkeit
bestünde, auch in der Alpenrepublik eine
„deutschnationale“ Partei ins Leben zu rufen. Dabei
war
Österreich doch neutral. Die Entwicklung des
Rechtsradikalismus in der BRD war deutlich sichtbar,
wenn auch noch in den Anfängen. Aber immerhin hatte
die
NPD mit 7,9 Prozent erstmals den Einzug in den
hessischen Landtag geschafft. Und bei den
Landtagswahlen in Bayern hatte die rechtsextreme
Partei 7,4 Prozent der Stimmen geschafft. Keine
guten Vorzeichen. Während sich viele Menschen
besorgt zeigten, hatte die „Düsseldorfer Allgemeine
Jüdische Wochenzeitung“ in einem Kommentar
geschrieben, dass die Gewinne der NPD zwar
betrüblich seien, man aber keine neue „braune Welle“
befürchtete, weil die Bundesrepublik auf „gediegenen
Grundlagen“ ruhe. Wachsamkeit konnte dennoch nichts
schaden.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1966
1. November
Vietnam 1966 – Am südvietnamesischen
Nationalfeiertag hatten Vietcong-Guerillas zwei
Granatüberfälle auf das Stadtzentrum von Saigon
verübt. Bei dem Feuerangriff waren 13 Menschen
getötet worden, weitere 38 Menschen waren verletzt
worden.
1. November
BRD 1966 – Einem Bericht des Statistischen
Bundesamtes in Wiesbaden zufolge, kamen 1965 bei
Verkehrsunfällen 1612 Jugendliche unter 15 Jahren
ums Leben. Das waren nur 24 weniger als 1964. Am
häufigsten betroffen waren Schulanfänger und
Radfahrer.
1. November
Indien 1966 – Als Haryana wurde der Teil des
indischen Punjab ein eigener indischer Bundesstaat.
1. November
Kuba/Vietnam 1966 – Der kubanische Staatspräsident
Osvaldo Dorticós Torrado und der stellvertretende
Ministerpräsident Raul Castro waren überraschend zu
einem Besuch in Nordvietnam eingetroffen. Hier und
bei einem anschließenden Aufenthalt in Nordkorea
hatten sie in einem gemeinsamen Kommuniqué mit den
Regierungen in Hanoi und Pjöngjang alle
sozialistischen Länder zur Entsendung eines
internationalen Truppenkontigents nach Vietnam
aufgerufen.
2. November
Österreich 1966 – In Österreich war eine
„Nationaldemokratische Partei“ in das
Vereinsregister eingetragen worden. Die Initiatoren
hatten erklärt, dass die Notwendigkeit bestehen
würde, auch in der Alpenrepublik eine
„deutschnationale“ Partei ins Leben zu rufen.
2. November
BRD/Justiz 1966 – Einem Beschluss des Frankfurter
Oberlandesgerichts zufolge durfte sich ein sechsmal
wegen Sittlichkeitsdelikten verurteilter Mann jetzt
in einem Gefängnislazarett kastrieren lassen, um der
Sicherheitsverwahrung im Zuchthaus zu entgehen. Der
Häftling wollte den Eingriff seit vielen Jahren
vornehmen lassen. Jedoch hatte das hessische
Justizministerium die Operation untersagt. Die
Möglichkeit zur freiwilligen Kastration oder
Sterilisation von Sexualverbrechern war in der
Bundesrepublik noch nicht gesetzlich verankert.
3. November
China 1966 – Bei der größten Demonstration seit
Gründung der
Volksrepublik China 1949 waren rund 2
Millionen Menschen acht Stunden lang durch die
Straßen Pekings gezogen. Sie huldigten dem von
Parteichef
Mao Zedong eingeleiteten politischen
Umschwung in der „Großen Proletarischen
Kulturrevolution“.
3. November
BRD 1966 – Die Hinernia AG in Herne, eine Tochter
des Energiekonzerns VEBA-AG, hatte die Stilllegung
ihrer Schachtanlage Möller-Rheinbaben bis Ende März
1967 beschlossen. Von der Zechenstilllegung waren
3.300 Beschäftigte betroffen. Bisher waren hier 1,4
Millionen Tonnen Steinkohle im Jahr gefördert
worden.
3. November
Indien 1966 – Bei Wirbelstürmen im Golf von Bengalen
waren laut einer Meldung der indischen Regierung in
Neu Delhi mehr als 1.000 Menschen ums Leben
gekommen.
3. November
USA/Musik 1966 – Die 100 Musiker des Los Angeles
Philharmonic Orchestra waren in den Streik getreten,
weil ihre Forderung nach einer Gagenerhöhung von 180
US-Dollar (720 DM) pro Woche nicht erfüllt worden
war. Daraufhin hatte das gesamte Konzertprogramm für
den Herbst abgesagt werden müssen.
4. November
Ghana 1966 – Das höchste Appellationsgericht von
Ghana hatte einstimmig entschieden, dass der frühere
KZ-Arzt Horst Schumann in die Bundesrepublik
ausgeliefert werden sollte. Schumann hatte vor dem
Gericht in Accra gestanden, weil er während des
Zweiten Weltkriegs die Tötung von 80.000 bis 120.000
geisteskranken Menschen überwacht hatte.
5. November
Italien 1966 – Nach wochenlangen schweren
Regenfällen war Italien von einem verheerenden
Unwetter heimgesucht worden. Dabei waren mehr als
200 Menschen ums Leben gekommen. Vor allem in
Florenz waren zahlreiche Kunstschätze zerstört oder
stark beschädigt worden.
6. November
BRD/Hessen 1966 – Bei den Landtagswahlen in Hessen
hatte die SPD ihre absolute Mehrheit mit 51 Prozent
der abgegebenen Stimmen behaupten können.
Überraschend hatte die rechtsextreme
NPD mit 7,9
Prozent zum ersten Mal Einzug in ein Parlament
gehalten.
6. November
Sowjetunion 1966 – Bei den Feierlichkeiten zum 49.
Jahrestag der Oktoberrevolution in Moskau hatte das
Politbüro-Mitglied Arwid J. Pelsche den politischen
Kurs Pekings angegriffen. Die anwesende chinesische
Delegation hatte daraufhin die Veranstaltung
verlassen.
6. November
DDR 1966 – Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte einen Vorschlag des Ratsvorsitzenden der
Evangelischen Kirche in Deutschland und
„Gesamtbischofs“ von Berlin-Brandenburg, Kurt
Scharf, verworfen, der ein vorgeschlagen hatte, ein
gesamtdeutsches Gremium aus „freien, politisch
ungebundenen Männern“ zu bilden, das die
Möglichkeiten einer Konföderation zwischen der
Bundesrepublik und der DDR prüfen sollte. Ein
Zusammenschluss könnte nur von den Regierungen der
beiden deutschen Staaten ausgehandelt werden.
7. November
Griechenland 1966 – In Griechenland waren 15.000
Bedienstete der öffentlichen Krankenhäuser für eine
5-prozentige Lohnerhöhung in einen 48-stündigen
Streik getreten.
7. November
BRD/Israel 1966 – Zu Beginn einer Reise durch Israel
war der Verleger Axel Springer von Ministerpräsident
Levi Eschkol empfangen worden. Anlass des Besuchs
war die Grundsteinlegung der Nationalbibliothek in
Jerusalem. Für diese hatte Springer Geld gestiftet.
7. November
Indien 1966 - In der indischen Hauptstadt Neu Delhi
war es zu blutigen Ausschreitungen zwischen Hindus
und Moslems gekommen. Dabei waren fünf Menschen
gestorben. Mehr als 500 Menschen waren schwer
verletzt worden. Hunderttausende von Hindus hatten
ein gesetzliches Verbot aller Kuhschlachtungen
gefordert. Die Regierung hatte zwar den
Unionsstaaten wegen der Hungersnot gestattet,
Verbote zu erlassen, hatte jedoch ein entsprechendes
Bundesgesetz für verfassungswidrig erklärt.
8. November
BRD 1966 – In einer Resolution aus Anlass seines
10-jährigen Bestehens hatte sich der Deutsche
Presserat gegen die Praktiken der rechtsextremen
„Deutschen National-Zeitung und Soldaten-Zeitung“
ausgesprochen, die „volks- und völkerverletzend“
wirkten.
8. November
Österreich 1966 – Ein Gericht in Wien hatte die
Brüder Wilhelm und Johann Mauer, ehemalige
SS-Angehörige der Gestapo-Dienststelle im
galizischen Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk in der
Westukraine), zu zwölf bzw. acht Jahren Zuchthaus
verurteilt. Sie waren beschuldigt worden, am 12.
Oktober 1941, dem sogenannten Blutsonntag von
Stanislau, an der Ermordung von mehr als 12.000
Juden beteiligt gewesen zu sein.
8. November
USA 1966 – In den USA hatten Halbzeitwahlen im
Kongress stattgefunden sowie Gouverneurswahlen. Die
Republikaner konnten Zugewinne verzeichnen. In
beiden Kongresskammern hatten die Demokraten ihre
Mehrheiten jedoch klar verteidigt. Zum
kalifornischen Gouverneur war Ronald Reagan gewählt
worden.
9. November
USA 1966 – Der Oberste Gerichtshof des
US-Bundesstaates New York hatte einen
Arzneimittel-Hersteller zu 1,2 Millionen US-Dollar
(4,8 Millionen DM) Schadenersatz verurteilt, weil
eine Frau nach Einnahme eines Mittels zur
Cholesterin-Senkung schwer erkrankt war. Deswegen
hatte sie sich unter anderem zwei Augenoperationen
unterziehen müssen.
9. November
BRD 1966 – Jede vierte Frau in der Bundesrepublik
besaß ein Kleidungsstück aus Pelz. Das besagte eine
Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie.
10. November
BRD 1966 – Die CDU-Fraktion hatte den
baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kurt
Georg Kiesinger zum Kanzlerkandidaten nominiert.
Kiesinger hatte sich im dritten Wahlgang gegen
Außenminister Gerhard Schröder, den
Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel und den
Präsidenten der EWG-Kommission, Walter Hallstein,
behaupten können. Seine Wahl war in Teilen der
internationalen Presse auf Widerspruch gestoßen.
11. November
BRD/Schleswig-Holstein 1966 – Die
evangelisch-lutherische Landeskirche von
Schleswig-Holstein in Rendsburg hatte mit großer
Mehrheit die Zulassung ab 1. Januar 1967 für Frauen
für das Pastorenamt beschlossen.
11. November
BRD/Baden-Württemberg 1966 – Das Stuttgarter
Gesundheitsministerium hatte bekanntgegeben, dass
Baden-Württemberg als erstes Bundesland ab 1967
Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Diabetes
vornehmen wird. In Zukunft sollten jedes Jahr 1,25
Millionen Menschen Teststreifen zur Eigenkontrolle
des Zuckergehalts im Urin bekommen.
11. November
BRD 1966 – Bei einem Explosionsunglück in der
Pulvertrocknungsanlange einer Munitionsfabrik in
Liebenau (Kreis Nienburg, Niedersachsen) waren fünf
Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere
Menschen waren verletzt worden.
11. November
USA 1966 – Zum ersten Mal war im US-Bundesstaat
Mississippi ein Weißer wegen Vergewaltigung einer
Schwarzen verurteilt worden. Jedoch war die
gesetzlich vorgeschriebene Todesstrafe in eine
lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt worden.
12. November
BRD/Bayern 1966 – Anlässlich der bevorstehenden
Landtagswahlen am 20. November hatte der Bayerische
Jugendring einen dringenden Appell an die 490.000
Jungwähler gerichtet, keinesfalls die NPD zu wählen.
Diese versuchten, „die Aufwertung jener düsteren
Kapitel der deutschen Geschichte zu ertrotzen“, mit
denen fertig zu werden nicht der jungen, wohl aber
der älteren Generation zugemutet werden müsste.
12. November
USA 1966 – In Washington hatte US-Präsident Lyndon
B. Johnson ein Gesetz über Ernährungshilfe für
bedürftige Länder unterzeichnet. Überschüssige
Lebensmittel im Wert bis zu 1,9 Milliarden US-Dollar
(7,6 Milliarden DM) dürften nach dem Gesetz jährlich
weiterverkauft werden.
12. November
USA 1966 – Im US-Bundesstaat Arizona hatte ein
18-jähriger Schüler, der vermutlich geisteskrank
war, fünf Frauen und ein Mädchen erschossen. Bei
seiner Festnahme hatte er als Grund für die Tat
angegeben, dass er bekannt werden wollte und in
letzter Zeit vermehrt von solchen Taten gelesen
hatte.
13. November
Israel/Jordanien 1966 – Die israelische Armee hatte
einen Vergeltungsschlag auf das palästinensische
Grenzdorf Samua in Jordanien verübt. Bei der
vierstündigen Aktion hatte es sich um die größte
militärische Auseinandersetzung seit zehn Jahren
gehandelt.
14. November
Afrika 1966 – Die Organisation für afrikanische
Einheit (OAU) war in der äthiopischen Hauptstadt
Addis Abeba zu ihrem dritten Gipfeltreffen
zusammengetroffen. Das Treffen war von Konflikten
einzelner Staaten untereinander überschattet worden.
14. November
Sojwetunion/Österreich 1966 – Der Erste Vorsitzende
des Obersten Sowjets der UdSSR, Nikolai W. Podgorny,
hatte einen achttägigen Staatsbesuch in Österreich
beendet. Podgorny hatte das neutrale Land während
seines Aufenthalts vor dem Eintritt in aus sechs
NATO-Staaten gestehende Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (WEG) gewarnt.
14. November
Frankreich 1966 – Der Titelbeitrag des französischen
Nachrichtenmagazins „L’Express“ war der Comic-Figur
Asterix gewidmet. Diese hatte seit ihrer „Geburt“
vor sieben Jahren alle US-amerikanischen
Zeichentrickhelden an Popularität weit überholt.
14. November
Boxen 1966 – In Houston (US-Bundesstaat Texas) hatte
Cassius Clay (Muhammad Ali) seine Box-WM-Titel gegen
Cleveland Williams durch K. o. gewonnen.
15. November
Raumfahrt 1966 – Nach dreitägigem Flug war die
Raumskapsel „Gemini 12“ südlich der Bahamas im
Pazifik gelandet. Vier Monate früher als erwartet
hatten die USA damit erfolgreich das ambitionierte
Raumflug-Programm beendet, das die Apollo-Flüge zur
bemannten Mondlandung vorbereitet hatte.
15. November
USA/Botswana 1966 – Der südafrikanische Professor
und ehemalige ANC-Amtsträger Zachariah Keodirelang
Matthews war durch den Präsidenten Botswanas zum
Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika
berufen worden.
15. November
Musik/Theater 1966 – An der Deutschen Oper in
West-Berlin hatte die Uraufführung der Oper
„Puntila“ von Paul Dessau stattgefunden.
16. November
BRD 1966 – Mehr als 2.000 Menschen hatten am Buß-
und Bettag in einem Schweigemarsch durch die
Darmstädter Innenstadt gegen die Gefährdung der
Demokratie durch die rechtsextreme NPD demonstriert.
Auf einer gleichzeitig in München stattfindenden
Protestaktion hatte sich der Schriftsteller Günther
Grass gegen ein Verbot dieser Partei ausgesprochen.
Damit sollte eine noch erfolgreichere Agitation im
Untergrund vermieden werden.
16. November
BRD 1966 – Der am 29. Oktober zurückgetretene
Finanzminister Rolf Dahlgrün hatte in einem Gespräch
mit der Tageszeitung „Die Welt“ Vorwürfe aus
CDU-Kreisen zurückgewiesen, dass er das Kabinett bis
zum 26. Oktober 1966 nicht über die prekäre
Haushaltslage unterrichtet hätte. Schon am 15. Juni
1965 hatte er in einem Schreiben an Bundeskanzler
Ludwig Erhard auf die Anzeichen einer schweren
Finanzkrise hingewiesen.
17. November
Brasilien 1966 – Bei einem Eisenbahnunglück in der
Nähe von Rio de Janeiro waren 38 Menschen ums Leben
gekommen. Weitere mehr als 300 Menschen waren schwer
verletzt worden. Die Ursache der Katastrophe war
eine falsche Signaleinstellung gewesen.
18. November
Frankreich 1966 – Der französische Kulturminister
André Malraux hatte in Paris eine Ausstellung
anlässlich des 85. Geburtstages von
Pablo Picasso
eröffnet. Es handelte sich um die bis dato
umfassendste Retrospektive des Lebenswerks des
Künstlers.
18. November
BRD 1966 – Da für leitende Angestellte wegen ihrer
nicht unerheblichen Nebenbezüge nicht die allgemeine
Arbeitszeitordnung galt, könnten sie – einer
Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts in Kassel
zufolge – keine besondere Vergütung für Überstunden
beanspruchen.
18. November
BRD/International 1966 – Der Amerikanisch-Jüdische
Kongress in New York hatte zu einem „weltweiten
Boykott“ der Passionsspiele in Oberammergau
aufgerufen. Der Grund war, dass die Bewohner des
bayerischen Dorfes auf dem traditionellen Spieltext
beharrten. Dieser wurde von vielen Juden als
antisemitisch empfunden.
19. November
Dänemark 1966 – Der Oberste Dänische Gerichtshof in
Kopenhagen hatte verfügt, dass Dänemark 2000
mittelalterliche Handschriften an Island zurückgeben
musste. Darunter befanden sich Teile der „Edda“.
Seit seiner Unabhängigkeit 1918 und in verstärktem
Maße nach der Aufhebung der Personalunion mit der
dänischen Krone
1944 hatte Island die Rückgabe
seiner Kulturschätze gefordert.
20. November
Bayern 1966 – Die CSU mit Ministerpräsident Alfons
Goppel an der Spitze hatte bei den Landtagswahlen in
Bayern 48,2 Prozent der abgegebenen Stimmen
erhalten. Die NPD hatte 7,4 Prozent der Stimmern
erzielt.
20. November
Schweiz 1966 – Bei einer Volksabstimmung im
Schweizer Kanton Zürich hatten 107.753 gegenüber
93.372 aller wahlberechtigten Männer gegen die
Einführung des Frauen-Wahlrechts gestimmt.
20. November
USA 1966 – In Hollywood (US-Bundesstaat Kalifornien)
war es zu schweren Krawallen von etwa 1000
Jugendlichen gekommen, die gegen eine Ausgangssperre
von Teenagern unter 18 Jahren nach 22 Uhr
demonstriert hatten. Die Polizei war mit
Schlagstöcken gegen die Jugendlichen vorgegangen,
die randalierend durch die Straßen gezogen waren.
20. November
USA/Theater 1966 – In New York City wurde das
Musical „Cabaret“ von John Kander, Fred Ebb und Joe
Masteroff am Broadhurst Theatre uraufgeführt.
21. November
Frankreich 1966 – Für ihr Werk „Palermo vergessen“
wurde der französischen Schriftstellerin Edmonde
Charles-Roux die höchste literarische Auszeichnung
in Frankreich, der Prix Goncourt, verliehen.
21. November
Togo 1966 – Der Präsident von Togo, Nicolas
Grunitzky, hatte mit Hilfe der Armee einen
Putschversuch niederschlagen können. Am Tag zuvor
hatten Aufständische das Rundfunkgebäude der
Hauptstadt Lomé besetzt und die Revolution
ausgerufen. Gleichzeitig hatten etwa 10.000 Menschen
vor dem Präsidentenpalast den Rücktritt Grunitzkys
gefordert. Dieser hatte wegen der Demission von zwei
Ministern das gesamte Kabinett aufgelöst.
22. November
BRD 1966 – In München hatte sich der CSU-Vorsitzende
Franz Josef Strauß für eine Wiederzulassung der
1956
verbotenen KPD ausgesprochen. Er hatte einer
Pressekonferenz geäußert, es sei „besser, den ganzen
Eisberg zu sehen als nur das kleine Stück, das über
dem Wasser schwimmt.“
22. November
BRD/Mexiko 1966 – Bundespräsident
Heinrich Lübke war
zu einem sechstägigen Staatsbesuch nach Mexiko
aufgebrochen. Dort stellte er der sozialistischen
Regierung unter Präsident Gustavo Diaz Ordaz einige
Technik- und Kulturabkommen in Aussicht.
22. November
USA 1966 – Ein Gericht in Hernando (US-Bundesstaat
Mississippi) hatte Aubrey Norvell zu fünf Jahren
Zuchthaus verurteilt. Norvell hatte im Juni
versucht, den schwarzen Bürgerrechtler James
Meredith aus dem Hinterhalt zu erschießen.
23. November
West-Berlin/BRD/Sowjetunion 1966 – Der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin und SPD-Vorsitzende
Willy Brandt hatten sich erneut zu einem
Meinungsaustausch mit dem sowjetischen Botschafter
in Ost-Berlin, Pjotr A. Abrassimow, getroffen.
Einzelheiten des Gesprächs, das in West-Berlin
stattgefunden hatte, waren nicht bekanntgegeben
worden.
23. November
Spanien 1966 – Der spanische Diktator Francisco
Franco Bahamonde hatte vor dem Parlament in Madrid
ein neues Staatsorgangesetz („Lex Organica“)
verlesen. Dieses sollte einen Schritt zur
Liberalisierung darstellen.
23. November
Ungarn/Vietnam 1966 – Die ungarische KP-Zeitung
„Népszabadság“ hatte aus Hanoi berichtet, dass seit
dem Einsetzen der US-amerikanischen Bombardements
drei Viertel der Einwohner der nordvietnamesischen
Hauptstadt evakuiert worden seien. Nur noch rund
190.000 Menschen lebten nun dort.
23. November
BRD 1966 – Die Professorenschaft an der Universität
Göttingen hatte sich entschlossen, auf einen Teil
ihrer letzten Gehaltserhöhung zu verzichten und das
Geld zu spenden für dringend notwendige
Unterrichtsverbesserungen.
23. November
BRD 1966 – Die „Düsseldorfer Allgemeine Jüdische
Wochenzeitung“ hatte in einem Kommentar geschrieben,
dass die Gewinne der NPD bei den Landtagswahlen in
Bayern zwar betrüblich seien, man jedoch auf keine
neue „braune Welle“ schließen könne. Im Gegensatz zu
1932 stehe 1966 „Adolf von Thadden nicht ante
portas“. Die Bundesrepublik würde auf „gediegenen
Grundlagen“ ruhen.
24. November
Tschechoslowakei 1966 – Bei einem schweren
Flugzeugunglück in der Nähe der tschechoslowakischen
Stadt Preßburg (heute Bratislava in der Slowakei)
waren 81 Insassen einer bulgarischen
Passagiermaschine ums Leben gekommen.
24. November
Italien/Film 1966 – Die Staatsanwaltschaft der
italienischen Stadt Novara hatte den Film „Die
Beute“ von Roger Vadim beschlagnahmt. Der Film, der
ohne Beanstandungen auf der Biennale in Venedig
gezeigt worden war, sei „eine einzige Folge von
Obszönitäten, die das öffentliche Schamgefühl
verletzen“.
24. November
BRD 1966 – In Anlehnung an die studentische
Widerstandsgruppe um die Geschwister Sophie und Hans
Scholl während des Nationalsozialismus hatten
Mitglieder der gemeinsamen Jugendorganisation von
CDU und CSU, der Jungen Union, unter dem Namen
„Weiße Rose“ in München ein Aktionsbündnis zum Kampf
gegen den wiederauflebenden Rechtsradikalismus
gegründet.
25. November
International/Vatikan 1966 – In einem in New York
veröffentlichten Brief an Papst Paul VI. hatten 85
führende Persönlichkeiten aus Kirche und
Wissenschaft, darunter 21 Nobelpreisträger, die
katholische Kirche zur Revision ihrer bisherigen
Position zur Geburtenkontrolle aufgefordert.
25. November
BRD 1966 – Bundeswissenschaftsminister Gerhard
Stoltenberg und Sprecher aller Fraktionen hatten vor
dem Bundestag einen schrittweisen Abbau aller
Zulassungsbeschränkungen für bundesdeutsche
Hochschulen gefordert. Gewährleistet ein müsse das
Recht auf freie Berufswahl und damit der
ungehinderte Zugang zum Studium ohne Numerus
clausus.
26. November
Italien/Österreich 1966 – Die italienische
Zeitschrift „T. V. Illustrazione“ hatte sich mit
einer Flugblattaktion in die aktuelle
Auseinandersetzung um die Südtirol-Frage
eingeschaltet. In 200.000 über Wien abgeworfenen
Pamphleten hatten sie die Österreicher aufgefordert,
gemeinsam mit den Italienern dem Terrorismus in
Südtirol ein Ende zu machen.
26. November
UNO/Sowjetunion 1966 – In einem Brief an
UNO-Generalsekretär Sithu U Thant hatte die UdSSR
die Staaten der westlichen Welt beschuldigt, „rüde
Angriffe“ gegen die DDR zum Nutzen der
„revanchistischen Bundesrepublik“ geführt zu haben.
Die UNO müsste diese Länder dazu bewegen, ihre
„unrealistische Haltung“ aufzugeben und die Existenz
zweier deutscher Staaten anzuerkennen.
26. November
Frankreich 1966 – In Frankreich war mit dem
Gezeitenkraftwerk Rance das weltweit erste
Gezeitenkraftwerk eingeweiht worden.
27. November
Uruguay 1966 – Bei einer Volksabstimmung anlässlich
der Wahlen zum Staatsrat hatten sich 60 Prozent der
Uruguayer für eine Rückkehr zum Präsidialsystem
entschieden. Im Jahr
1952 war eine
Kollegialverfassung nach Schweizer Vorbild
eingeführt worden.
28. November
USA 1966 – Das Washingtoner State Department hatte
sich der Forderung des Oberkommandierenden der
US-Streitkräfte in
Vietnam, General William C.
Westmoreland, zur Entsendung einer 20.000 Mann
starken Division zur Abriegelung des
Ho-Tschi-Minh-Pfads nach Laos widersetzt. Das
US-Außenministerium hatte eine weitere
Verschlechterung der sowjetisch-amerikanischen
Beziehungen befürchtet. Moskau war gemeinsam mit
London gemäß dem Genfer Indochina-Abkommen von
1954
verantwortlich für die Aufrechterhaltung des
Friedens in Laos.
28. November
Dominikanische Republik 1966 – Die Dominikanische
Republik hatte sich eine Verfassung gegeben.
28. November
Raumfahrt 1966 – Von der Sowjetunion war das unter
der Tarnbezeichnung „Kosmos 133“ unbemannte
Sojus-Raumschiff zu einem Testflug gestartet worden.
In der Folge hatten technische Probleme zu einem
Misserfolg des Tests geführt.
28. November
Großbritannien 1966 – Ein Londoner Galerist war zu
einer Geldstrafe von 220 DM verurteilt worden, weil
er Bilder des US-amerikanischen Pop-art-Malers Jim
Dine ausgestellt hatte, die ausschließlich
menschliche Genitalien zeigen.
29. November
Burundi 1966 – Nach einem unblutigen Putsch hatten
Militärs im ostafrikanischen Staat Burundi die
Regierungsgewalt übernommen und König Ntare V.
Entmachtet.
29. November
UNO 1966 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York hatte mit 57 zu 46 Stimmen den
Antrag Albaniens abgelehnt, anstelle Taiwans die
Volksrepublik China aufzunehmen. Stimmenthaltungen
gab es von 17 Staaten.
29. November
DDR 1966 – In einem Interview mit dem
SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ hatte der
DDR-Staats- und Parteichef
Walter Ulbricht erklärt,
er habe „auf dem Tiefpunkt der Bonner
Regierungskrise“ einen Brief an den SPD-Vorsitzenden
Willy Brandt gerichtet, in dem er gegen die
Teilnahme der
SPD an einer Regierung mit der CDU
protestiert habe. Der Vorstandssprecher der SPD,
Fritz Stallberg, hatte Ulbrichts „Einmischung in die
inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik“
entschieden zurückgewiesen.
29. November
Frankreich 1966 – Der 25-jährige Franzose Pierre
Mairetet, der am 1. Juni bei Cannes in eine 100 m
tiefe Höhle gestiegen war, war nach sechs Monaten
ans Tageslicht zurückgekehrt. Das vom französischen
Verteidigungsministerium unterstützte Experiment
hatte Aufschlüsse über menschliches Verhalten nach
längerer Abwesenheit von der Erdoberfläche geben
sollen.
30. November
BRD 1966 – Bundeskanzler Ludwig Erhard war von
seinem Amt zurückgetreten, nachdem seine Partei und
die SPD einen Tag zuvor die Bildung einer Großen
Koalition besiegelt hatten.
30. November
Kunst/USA 1966 – In New York war eine
Wanderausstellung des belgischen Surrealisten René
Magritte zu Ende gegangen. Diese war seit April in
verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten zu
sehen gewesen.
30. November
Barbados 1966 – Der Karibik-Staat Barbados war von
Großbritannien unabhängig geworden.
Wichtige Ereignisse im
November 1966
November 1966 Deutschland in den Nachrichten
Bunter Hingucker in der Wagner-Passage
donaukurier.de
Ingolstadt (dk) Am 19. November 1966 wurde während der
Geschäftszeiten ein orientalisch gemusterter
Marken-Teppich auf dem Pflaster der ...
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