April 1966 - Vietnam und andere Konflikte in der
Welt
Immer noch war der Krieg in Vietnam ein
wichtiges Thema in den Schlagzeilen der Weltpresse.
Selbst in den USA mehrten sich die Stimmen, die
dagegen waren. Und die Ostermärsche in der
Bundesrepublik Deutschland waren ebenso ein Zeichen
des Protestes gegen den Krieg in dem asiatischen
Land. In Vietnam selbst war es in mehreren Städten
Nordvietnams zu Protesten von zehntausenden
Buddhisten gegen das Militärregime in Saigon
gekommen. In Deutschland war das Konflikt-Thema
Nummer eins immer wieder die Wiedervereinigung
beider deutscher Staaten, die sich indes immer
weiter auseinanderentwickelten. Auch der Austausch
von Rednern der
SPD und der SED werde das Problem
kaum lösen. Politiker warnten vor allzu großen
Illusionen in dieser Hinsicht. In der Sowjetunion
gab es Probleme mit dem Fischsterben durch
Fabrikabwässer, woran auch der Parteitag der KPdSU
nichts zu ändern vermochte. Lediglich ein neuer
Sekretär wurde gewählt – Leonid I. Breschnew.
Wichtige Ereignisse im
April 1966
1. April
DDR 1966 – Der Naturwissenschaftler und Philosoph
Robert Havemann war wegen seiner Kritik an der
SED-Führung aus der Ost-Berliner Akademie der
Wissenschaften ausgeschlossen worden.
1. April
BRD 1966 – In der Hamburger Universität waren die
Preisträger des erstmals ausgetragenen Wettbewerbs
„Jugend forscht“ ausgezeichnet worden.
1. April
Vietnam 1966 – Zehntausende Buddhisten hatten in
mehreren Städten Nordvietnams gegen das
Militärregime in Saigon demonstriert. Die
Protestaktionen hatten am Beginn eines zweimonatigen
blutigen Bürgerkriegs gestanden.
1. April
BRD 1966 – Die Deutsche Bischofskonferenz hatte in
einer in Freising (
Bayern) veröffentlichten
Erklärung vor dem „Missverständnis“ gewarnt, zu
glauben, dass die Misch-Ehe ein „Weg zur
beschleunigten Annäherung der Kirchen“ sei.
2. April
Frankreich 1966 – Zahlreiche Intellektuelle hatten
in Frankreich gegen das Verbot des Films „Suzanne
Simonin, die Nonne Diderots“ protestiert. Der Film
sollte wegen seiner vermeintlich kirchenfeindlichen
Aussage vom Informationsministerium abgesetzt
werden.
2. April
USA 1966 – Die US-amerikanische Zeitschrift
„Fortune“ hatte eine Aufstellung über die Einnahmen
von Bestseller-Autoren in den USA veröffentlicht. An
der Spitze hatte Truman Capote gestanden. Er hatte
allein für sein Buch „Kaltblütig“ mindestens 2
Millionen US-Dollar (8 Millionen DM) erhalten. James
Michener war von seinem Verleger mit 700.000
US-Dollar (2,8 Millionen DM) für den Roman „Die
Quelle“ entlohnt worden.
3. April
Sowjetunion 1966 – Auf dem Parteitag der KPdSU in
Moskau war bekanntgegeben worden, dass der
Fischreichtum des Asowschen Meeres, des Baikalsees,
der Wolga und des Don durch Fabrikabwässer gefährdet
sei. Gezählt worden waren an bestimmten
Kontrollpunkten in der Wolga 842.000 verendete Störe
und 735.000 andere tote Fische.
3. April
Weltraum 1966 – Zum ersten Mal war mit der
sowjetischen Mondsonde „Luna 10“ ein Satellit in die
Umlaufbahn des Mondes gelangt.
4. April
West-Berlin 1966 – Der Bund der Deutschen
Katholischen Jugend im Bistum Berlin hatte
angesichts der jüngsten Wahlerfolge der NPD vor dem
Anwachsen des Rechtsextremismus in der
Bundesrepublik gewarnt.
4. April
USA 1966 – Teile des US-Bundesstaates Florida waren
durch einen orkanartigen Sturm verwüstet worden. In
Tampa, der zweitgrößten Stadt des Staates, waren
sieben Tote aus Häusertrümmern geborgen worden.
Weitere mindestens hundert Menschen waren zum Teil
schwer verletzt worden.
4. April
BRD/West-Berlin 1966 – Zwischen der BRD und
West-Berlin war enie „Vieh-Luftbrücke“ eingerichtet
worden. Per Flugzeug wurden Schweine und Kühe nach
Berlin-Tegel transportiert. Auf diesem Wege sollten
350 Milchkühe und 3.800 Schweine nach West-Berlin
gebracht werden. Der Grund für Luftbrücke war das
strenge Verbot der DDR, aus Furcht vor Einschleppung
der Maul- und Klauenseuche, den Transit lebender
Tiere zu gestatten.
5. April
BRD/DDR 1966 – Im Hinblick auf den zwischen SED
(DDR) und SPD (BRD) geplanten Redneraustausch hatte
der CDU-Abgeordnete Werner Marx vor einer „Euphorie
gesamtdeutscher Gespräche“ gewarnt. Die Themen
„Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl“ müssten bei
solchen Unterredungen auf jeden Fall von
westdeutscher Seite angesprochen werden.
5. April
BRD 1966 – Einer Mitteilung der Bundesanstalt für
Arbeit in Nürnberg zufolge, war die Zahl der
Arbeitslosen in der BRD einschließlich West-Berlins
im März um 94.388 auf 141.428 gesunken.
5. April
West-Berlin/Israel 1966 – Die bisher größte
Jugendgruppe aus West-Berlin war mit 99 Teilnehmern
für 14 Tage nach
Israel gereist. Auf dieser vom Ring
politischer Jugend veranstalteten Reise ging es vor
allem um den Ausbau der Kontakte zur israelischen
Jugend.
6. April
Baden-Württemberg 1966 – Die Stuttgarter
Ballettwoche, die unter Leitung des britischen
Choreographen John Cranko stand und erstmals
ausschließlich vom Ensemble des Hauses bestritten
worden war, ging zu Ende.
6. April
Kanada 1966 – Das kanadische Unterhaus hatte sich
mit 143 gegen 112 Stimmen für eine Beibehaltung der
Todesstrafe bei Mord ausgesprochen.
6. April
USA 1966 – Vor Pressevertretern in Washington hatte
US-Außenminister Robert McNamara den Abzug von
15.000 Soldaten der 7. US-Armee aus Europa
angekündigt. Für diese Soldaten war ein Einsatz im
Vietnamkrieg vorgesehen.
6. April
BRD 1966 – Die Bundesregierung hatte in einer
Fünf-Punkte-Erklärung darauf bestanden, dass
Frankreich auch nach dem Ausscheiden aus dem
Nordatlantischen Verteidigungsbündnis (NATO) seine
Truppen nicht aus der Bundesrepublik abziehen dürfe,
weil diese Truppen „Bestandteil der gemeinsamen
Verteidigung“ seien.
6. April
BRD 1966 – Das CSU-Organ „Bayern-Kurier“ hatte
scharfe Kritik gegen die Vorschläge von Vizekanzler
Erich Mende (
FDP) zur Liberalisierung der
Deutschlandpolitik gerichtet. Er forderte
Bundeskanzler Ludwig Erhard zu personalpolitischen
Konsequenzen auf. Mende, der zugleich Minister für
gesamtdeutsche Fragen war, hatte auf einer
Pressekonferenz geäußert, dass er eines Tages
Verhandlungen der BRD im Auftrag der vier
Siegermächte mit der DDR für möglich halte.
7. April
BRD 1966 – Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden hatte
bekanntgegeben, dass 40 Prozent der in der BRD
verübten Ladendiebstähle von Kindern begangen worden
waren. Außerdem hätten 1965 mehr als 50.000 Kinder
und Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren Delikte
begangen, die von kleineren Entwendungen bis zum
Mord gereicht hatten.
7. April
Weltrekord 1966 – Mit seinem Hubschrauber „Hughes
OH-6 A“ flog R. G. Ferry mit 3.561 Kilometern einen
neuen Langstrecken-Weltrekord.
8. April
Sowjetunion 1966 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau ging der 23. Parteitag der Kommunistischen
Partei der Sowjetunion (KPdSU) zu Ende. Die Reformen
des früheren ersten ZK-Sekretärs und
Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow waren
widerrufen worden. Damit war eine teilweise
Rehabilitierung der Stalin-Ära besiegelt worden. Zum
Generalsekretär der Partei wurde Leonid I. Breschnew
ernannt.
9. April
UNO 1966 – Großbritannien war von der UNO zur
Blockade Rhodesiens (heute Simbabwe) ermächtigt
worden. Notfalls durfte Großbritannien mit
Waffengewalt gegen Tanker vorgehen, die trotz des
Handelsembargos, das über Rhodesien verhängt wurde,
weiterhin in Mocambique Öl für das Regime in
Salisbury (England) löschten.
9. April
Vatikan 1966 – Am Vorabend der Kreuzigung hatte
Papst Paul VI. im Gedenken an die biblische
Fußwaschung acht Jungen in
Rom die Füße gereinigt.
Zwei der Kinder waren blind, zwei waren
körperbehindert, zwei waren Waisen und zwei waren
Söhne von Strafgefangenen gewesen.
9. April
Vatikan 1966 – Von Kardinal Alfredo Ottaviani war
die Abschaffung des Index Librorum Prohibitorum
angekündigt worden. Der Index enthielt ein
Verzeichnus von Druckwerken, die von Katholiken
nicht gelesen werden durften. Die offizielle
Abschaffung des Index war auf den 14. Juni datiert
worden.
9. April
Italien 1966 – Die italienische Schauspielerin
Sophia Loren war in Paris mit dem Filmproduzenten
Carlo Ponti die Ehe eingegangen.
10. April
Senegal 1966 – In der senegalesischen Hauptstadt
Dakar hatten die ersten „Weltfestspiele der
schwarzen Kunst“ begonnen. Die Weltfestspiele waren
von Senegals Staatspräsident Léopold Sédar Senghor
initiiert worden.
10. April
Bundesrepublik Deutschland 1966 - Auf insgesamt 19
Ostermärschen und Kundgebungen für Frieden und
Abrüstung hatten in der BRD 145.000 Menschen
demonstriert. Zu der Aktion aufgerufen hatte die
„Kampagne für Abrüstung“, die nun auch erstmals von
den Gewerkschaften sowie von Jugend- und
Studentenorganisationen unterstützt wurde. Die
Ostermarsch-Bewegung war in den 1950er Jahren in
Großbritannien ins Leben gerufen worden. In der
Bundesrepublik hatte 1960 der erste Ostermarsch
stattgefunden.
11. April
BRD/DDR 1966 – Zwei 18-jährigen Thüringern war die
Flucht nach Bayern gelungen. Die beiden Männer
hatten alle Sperren unverletzt passieren können,
bevor sie die Saale schwimmend durchquerten.
11. April
Iran 1966 – Im Gebiet von Haftaph im südlichen Iran
waren Archäologen auf eine 33.500 Jahre alte Stadt
gestoßen.
11. April
USA 1966 – Der Entdecker des Laserstrahls, der
US-Amerikaner Theodore Maiman, hatte in Santa Monica
(US-Bundesstaat Kalifornien) mitgeteilt, dass es ihm
gelungen sei, einen Laserstrahl herzustellen, der
eine Lichtintensität von 250 Billionen Watt habe,
wenn er auf einen Punkt mit einem Durchmesser von
2,5 cm konzentriert werden würde. Bei der gleichen
Konzentration der Lichtintensität habe die Sonne nur
eine Helligkeit von 100 Watt pro Quadratzentimeter.
11. April
BRD 1966 – In Kassel (Hessen) war der Betrieb der
Herkulesbahn eingestellt worden.
12. April
Sowjetunion 1966 – Ein 25-jähriger Ukrainer hatte
sich vor einem Moskauer Gefängnis selbst in Brand
gesteckt. Die sowjetischen Behörden hatten ihm nicht
gestattet, als Kriegsfreiwilliger nach Vietnam zu
gehen. Der Mann war seinen Verletzungen erlegen. Die
Unterstützung Nordvietnams erfolgte von Seiten der
UdSSR nur Entsendung von Kriegsmaterial.
12. April
BRD 1966 - Das Bundesverkehrsministerium hatte
bekanntgegeben, dass bei dem unerwartet starken
Reiseverkehr zu Ostern 153 ums Leben gekommen waren.
Rund 5.000 Menschen hatten Verletzungen erlitten.
13. April
Vietnam 1966 – Bei einem Überfall von etwa 30
Vietcong auf den Flughafen von Saigon waren sieben
US-Amerikaner und ein Südvietnamese getötet worden.
Verletzt worden waren 130 Menschen. Es waren zudem
33 Flugzeuge zerstört oder schwer beschädigt worden.
Der Flughafen war einer der wichtigsten Stützpunkte
der US-amerikanischen Luftstreitkräfte in
Südvietnam.
13. April
Irak 1966 – Der irakische Staatspräsident Abd As
Salim Muhammad Arif war bei einem Flugzeug-Unglück
ums Leben gekommen. Sein Bruder Abd Ar Rahman Arif
hatte vier Tage später dessen Nachfolge übernommen.
14. April
Polen 1966 – Der Primas der Katholischen Kirche
Polens, Kardinal Stefan Wyszynski, hatte in Gnesen (Gniezno)
die 1000-Jahr-Feiern der Christianisierung seines
Landes eröffnet. Ausländischen Episkopatsvertretern
war die Einreise durch Regierung in Warschau
untersagt worden.
14. April
Schweiz 1966 – Der Schweizer Pharmakonzern Sandoz,
der einzige Hersteller der Droge LSD, hatte in den
USA die Auslieferung des Narkotikums eingestellt,
das nur noch für medizinische Zwecke verwendet
werden durfte. Die noch vorhandenen Bestände waren
der US-Regierung übergeben worden.
15. April
BRD/Nordrhein-Westfalen 1966 – Der
nordrhein-westfälische Landtagspräsident Wilhelm
Johnen war von seinem Amt zurückgetreten. Der Grund:
Er hatte das Bundesverdienstkreuz in angetrunkenem
Zustand verliehen.
15. April
USA 1966 – In New York war der Harvard-Professor für
Psychologie und „LSD-Papst“ Timothy Leary verhaftet
worden. Er wurde wegen illegaler Drogenexperimente
zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
15. April
Kuba 1966 – Politische Beobachter hatten aus der
kubanischen Hauptstadt Havanna berichtet, dass seit
dem 1. Dezember 1965 insgesamt 14.000 Menschen das
Land verlassen hatten. Um seinen Inselstaat „von
Konterrevolutionären zu befreien“, hatte
Regierungschef
Fidel Castro an diesem Tag die
Auswanderung in die USA legalisiert.
16. April
Niederlande/BRD 1966 – Die niederländische Regierung
in Den Haag hatte beschlossen, den ehemaligen
SS-Standartenführer Andreas von Koskull an die
deutschen Behörden auszuliefern. Gegen Koskull lag
in der BRD ein Haftbefehl vor. Koskull war am 28.
Februar auf den niederländischen Antillen
festgenommen worden. Er war in den Jahren
1941 und
1942 an der Erschießung zahlreicher Juden beteiligt
gewesen.
17. April
BRD 1966 – Der Vorsitzende der bayerischen NPD,
Franz Florian Winter, hatte bei der Eröffnung des
zweitägigen Parteitages erklärt, dass es Ziel der
Landtagswahlen im Herbst sei, die FDP aus dem
Landtag in München zu verdrängen, damit wieder „eine
konstruktive Opposition dort einziehen“ könnte.
17. April
BRD/UdSSR 1966 – Zum ersten Mal seit
1955 war eine
Verkehrsmaschine der Lufthansa in Moskau gelandet.
Die von einem führenden Touristikunternehmen
gecharterte Boeing 707 war mit 50 Personen in einem
Nonstop-Flug zu ihrem Reiseziel geflogen.
17. April
Japan 1966 – Aus Japan war gemeldet worden, dass der
Bakteriologe Mitsuru Suzuki absichtlich mindestens
270 Menschen absichtlich mit Ruhr- und
Typhusbazillen infiziert hatte, die er Lebensmitteln
beigegeben hatte. Als Tatmotiv hatte Suzuki
angegeben, dass er sich seinen Kollegen gegenüber
zurückgesetzt gefühlt hatte.
17. April
USA 1966 – In Washington waren bisher geheim
gehaltene Kongress-Protokolle einer Sitzung des
Fernost-Ausschusses veröffentlicht worden. Dabei
hatte US-Außenminister Dean Rusk in einem
Zehn-Punkte-Programm die neuen Richtlinien für die
Fernost-Politik der USA formuliert. Oberstes Ziel
war es, Taiwan vor militärischen Übergriffen der
Volksrepublik China zu schützen.
18. April
BRD/Griechenland 1966 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und Griechenland war ein
Doppelbesteuerungs-Abkommen geschlossen worden.
18. April
BRD/Bayern 1966 – Die Münchner Staatsanwaltschaft
hatte bekanntgegeben, dass bei ihr derzeit ein
Ermittlungsverfahren gegen die rechtsextreme
„National- und Soldatenzeitung“ laufe. In letzter
Zeit war vermehrt ein Verbot des Blattes gefordert
worden, weil darin unter anderem behauptet worden
war, dass die Zahl der unter dem Nationalsozialismus
ermordeten Juden bei Weitem nicht so hoch gewesen
wäre wie bisher angenommen.
18. April
USA/Film 1966 – Zum ersten Mal war im US-Fernsehen
die Oscar-Verleihung in Farbe ausgestrahlt worden.
Jeweils fünf Auszeichnungen hatten „Doktor Schiwago“
von David Lean und „Meine Lieder – meine Träume“ von
Robert Wise erhalten. Als beste Schauspieler des
Jahres 1965 waren Julie Christie und Lee Marvin
gekürt worden.
18. April
BRD 1966 – In
Frankfurt am Main (
Hessen) war die
erste jüdische Schule der Bundesrepublik eröffnet
worden. Sie hatte zunächst zwei Klassen. Die
Lehranstalt namens „Philantropin“ war bereits 1864
gegründet, jedoch
1941 von den Nationalsozialisten
geschlossen worden. Um eine Brücke zwischen beiden
Religionen zu schlagen, hatte sie von Anfang an auch
Kinder christlichen Glaubens aufgenommen.
19. April
USA 1966 – Jacqueline Kennedy, die Witwe des
ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, hatte
beim US-Kongress die Senkung der Bürospesen
beantragt, die ihr jährlich für die Erledigung ihrer
Korrespondenz bewilligt worden waren. Sie sollten
von 50.000 (200.000 DM) auf 30.000 US-Dollar
(120.000 DM) gesenkt werden, weil sie nun „nur“ noch
wöchentlich rund 1000 Briefe beantworten müsste.
19. April
Tschechoslowakei 1966 – Bei einer Grubenexplosion
auf einer Zeche in Mährisch-Ostrau waren 15
Bergleute umgekommen.
19. April
Taiwan/China 1966 – Die taiwanesische Zeitung „Chen
Huin“ hatte von der schweren Erkrankung des
72-jährigen chinesischen KP-Vorsitzenden
Mao Zedong
berichtet, der in einem Krankenhaus außerhalb von
Peking von vier Ärzten ständig betreut wurde. Der
Politiker war seit Monaten nicht mehr in der
Öffentlichkeit gesehen worden.
20. April
BRD 1966 – Im Ersten Deutschen Fernsehen war eine
fiktive Dokumentation über die Wiedervereinigung
ausgestrahlt worden. Ihr Autor, der Journalist
Rüdiger Altmann, war von der CDU, in der selbst
Mitglied war, für seine Vision heftig kritisiert
worden.
20. April
Italien 1966 – Im sogenannten zweiten Südtiroler
Sprengstoff-Prozess waren Haftstrafen bis zu 30
Jahren gegen Mitglieder des „Befreiungsausschusses
Südtirol“ (BAS) ausgesprochen worden. Von ihnen
waren seit mehreren Jahren vom österreichischen
Nordtirol aus Terroranschläge gegen italienische
Einrichtungen in Südtirol verübt worden.
20. April
BRD 1966 – Der Hamburger Innensenator Heinz Ruhnau
hatte den Bezug von Zeitungen und anderen
Publikationen aus der
DDR in der Hansestadt
freigegeben. Ruhnau hatte seine Initiative damit
begründet, dass die „besten Argumente gegen die
Kommunisten ihre eigenen Zeitungen“ seien. Die
Freigabe sollte dazu beitragen, „die Sprache derer
zu verstehen, mit denen die Deutschen in Rostock und
Leipzig leben“ müssten.
21. April
BRD 1966 – Bei einem „Deutschland-Gespräch“ unter
Vorsitz von Bundeskanzler Ludwig Erhard hatten
Vertreter der Bundesregierung und der im Bundestag
vertretenen Parteien gemeinsame Richtlinien in der
Deutschlandpolitik diskutiert.
21. April
USA/Indien 1966 –
US-Präsident Lyndon B. Johnson
hatte eine Resolution des US-amerikanischen
Kongresses unterzeichnet, mit der ein
Lebensmittel-Hilfeprogramm für Indien im Wert von
500 Millionen US-Dollar (2 Milliarden DM) genehmigt
worden war. Das von einer Hungersnot bedrohte Land
hatte im Rahmen dieses Programm unter anderem 3,5
Millionen Tonnen Weizen erhalten.
21. April
Indonesien 1966 – In der indonesischen Hauptstadt
Jakarta hatten rund 200 indonesische Studenten das
chinesische Konsulat besetzt. Sie hatten die
indonesische statt der chinesischen Flagge gehisst.
Die amtliche Nachrichtenagentur „Antara“ hatte
gemeldet, die neue Regierung unter Kemusu Suharto,
die eine scharfe Abkehr vom prochinesischen Kurs des
früheren Staatspräsidenten Achmed Sukarno
vorgenommen hatte, habe bereits 44 chinesische
Schule in Westjava schließen lassen.
22. April
Sowjetunion 1966 – Der ukrainische Schriftsteller
Iwan Swetlitschny war verhaftet worden, weil er
Werke „antisowjetischen Inhalts“ in den Westen
geschmuggelt hatte. Der Termin des
Gerichtsverfahrens war nicht bekanntgegeben worden.
22. April
Japan/BRD 1966 – Zwischen Japan und der
Bundesrepublik war ein Doppelbesteuerungsabkommen
unterzeichnet worden.
22. April
USA 1966 – Dem US-amerikanischen Gefäßchirurgen
Michael de Bakey war in Houston (Bundesstaat Texas)
zum ersten Mal die Einpflanzung eines künstlichen
Herzens gelungen. Der Patient hatte 100 Stunden
überlebt.
22. April
Südafrika 1966 – Der Korrespondent der „New York
Times“ in Südafrika, Joseph Lelyveld, war zum
Verlassen des Landes innerhalb einer Woche
aufgefordert worden. Lelyvelds kritische Berichte
über die Rassenprobleme in der Kaprepublik hatten
mehrfach das Missfallen der Behörden erregt. Zuvor
waren schon zwei Berufskollegen aus denselben
Gründen des Landes verwiesen worden.
23. April
BRD 1966 – Der SPD-Vorsitzende und Regierende
Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, hatte
in einem Interview mit dem Hamburger
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vor Illusionen im
Zusammenhang mit dem von SED und SPD anvisierten
Redneraustausches gewarnt. Damit würden „die Berge,
die der Wiedervereinigung entgegenstehen kaum in
Bewegung gesetzt“ werden.
24. April
BRD 1966 – Der niedersächsische Innenminister Otto
Bennemann hatte auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers Bergen-Belsen ein neues
Dokumentenhaus eingeweiht.
25. April
Kambodscha 1966 – Der kambodschanische
Staatspräsident Norodom Sihanouk hatten einen
Vertrag seines Landes mit Nordvietnam und den
Vietcong gekündigt. Sihanouk hatte in Phnom Penh
erklärt, dass die kommunistische „Nationale
Befreiungsfront“ Südvietnams der „einzige
authentische Vertreter“ des südvietnamesischen
Volkes sei.
25. April
IOC 1966 – In Rom hatte das IOC (Internationale
Olympische Komitee) die Stadt München zum Austragugsort
der Olympischen Sommerspiele 1972 ausgewählt.
25. April
BRD 1966 – In München war eine soziologische
Untersuchung veröffentlicht worden, nach der bei den
Aufnahmeprüfungen zu Gymnasien und Realschulen Waisen
im Vergleich am schlechtesten abschneiden würden. 35
Prozent der Kinder ohne Eltern hätten die
Aufnahmeprüfung für ein Gymnasium nicht geschafft.
Ebenso hoch war die Quote bei Kindern deren
Eltern geschieden waren.
26. April
Rhodesien/Großbritannien 1966 – In einem Interview
mit der Tageszeitung „Die Welt“ hatte der
rhodesische Ministerpräsident Ian Smith seine
Verhandlungsbereitschaft über die Lösung der Krise
mit Großbritannien erklärt. Smith hatte am 16. April
die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien
abgebrochen.
26. April
Sowjetunion 1966 – In der usbekischen
Landeshauptstadt Taschkent war es zu einem Erdbeben
gekommen, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Die
genaue Anzahl der Todesopfer war von der
sowjetischen Regierung verschwiegen worden. Etwa 150
Menschen waren verletzt worden. Mindestens 300.000
Menschen wurden obdachlos.
27. April
BRD 1966 – In Ludwigsburg (Baden-Württemberg) war
der ehemalige Kommandant, der „SS-Leibstandarte
Adolf Hitler“, Joseph Dietrich, beigesetzt worden.
An der Trauerfeier hatten sich 5.000 Angehörige der
NSDAP und der SS teilgenommen.
27. April
Sowjetunion 1966 – Der sowjetische Außenminister
Andrei A. Gromyko war als erstes Mitglied einer
sowjetischen Regierung zu einer Privataudienz im
Vatikan empfangen worden. Dabei hatte Papst Paul VI.
ihn zur Vermittlung im Vietnam-Konflikt
aufgefordert.
27. April
USA 1966 – Die Eisenbahngesellschaften New York
Central und Pennsylvania Railroads hatten sich zur
größten Gesellschaft in den USA zusammengeschlossen.
Das Unternehmen verfügte über 4 Milliarden US-Dollar
(16 Milliarden DM) Anlagekapital und 19.000 Meilen
Gleisanlagen. Es beförderte ein Achtel des gesamten
Eisenbahn-Frachtaufkommens in den Vereinigten
Staaten. Die Fusion war im Januar 1968 vom Obersten
Bundesgericht verboten worden.
28. April
USA 1966 – Auf einer Tagung der US-amerikanischen
Zeitungsverleger hatte der demokratische US-Senator
William J. Fullbright die psychologischehn
Begleiterscheinungen des Vietnamkrieges in den USA
scharf kritisiert. Er habe „Anzeichen eines
tödlichen Hochmuts jener Überbetonung von Macht und
Sendungsbewusstsein, die das alte Athen, das
Frankreich Napoleons und das Deutschland Hitlers in
Trümmer“ gelegt hätten, beobachtet.
29. April
BRD 1966 – Das Auswärtige Amt hatte ein Weißbuch
über „Die Bemühungen der deutschen Regierung und
ihrer Verbündeten um die Einheit Deutschlands
1955-1966“ vorgelegt.
30. April
BRD 1966 – Mit einem Tumult war eine Kundgebung der
NPD in Bremen zu Ende gegangen, als der
Parteivorsitzende Adolf von Thadden zur
„Selbstbesinnung auf die gesunden Blutskräfte des
Volkes“ aufgefordert hatte, die deutsche
Unterstützung für Vietnam sowie
Wiedergutmachungsgelder für Israel ablehnte. Erst
das Eingreifen von Polizeibeamten hatten den
Handgreiflichkeiten zwischen Saalordnern und
vorwiegend jüngeren Besuchern ein Ende gesetzt.
30. April
USA 1966 – In San Francisco (US-Bundesstaat
Kalifornien) war die Church of Satan gegründet
worden.
April 1966 Deutschland in den Nachrichten
Robin Wright - Fakten zur Schauspielerin
STERN
Sie wurde am 8. April 1966 in Dallas, Texas, geboren.
Nach der Scheidung ihrer Eltern zog sie als Dreijährige
mit ihrer Mutter und ihrem älteren ...
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