Dezember 1966 - Der neue Bundeskanzler
Gleich zu Beginn des Monats Dezember war das
Kabinett der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD
vereidigt worden. Der neue Bundeskanzler hieß
Kurt
Georg Kiesinger und wurde als dritter Kanzler der
Bundesrepublik Deutschland der Nachfolger von Ludwig
Erhard, der sich nicht mit der Großen Koalition
anfreunden konnte und zurückgetreten war. Kiesinger,
der vordem von
1958 an Ministerpräsident von
Baden-Württemberg war, war studierter Jurist und der
erste Kanzler, der mit einer Koalition aus zwei
gegensätzlichen Parteien regierte. Als
baden-württembergischer Ministerpräsident war er als
Universitätsgründer –
Konstanz und Ulm – in die
Geschichte dieses Bundeslandes eingegangen. Bei
seiner Wahl zum Bundeskanzler bekam Kiesinger 340
der 447 Stimmen. Mit 68,5 Prozent der insgesamt 496
Abgeordneten war dies das prozentual gesehen das
zweitbeste Ergebnis aller Kanzlerwahlen der
Nachkriegszeit bis dahin. Die Gegenstimmen kamen vor
allem aus den Reihen der SPD, die durchaus
Vorbehalte gegen diese Koalition hatten. Aber auch
die Person selbst war Grund für Gegenstimmen
gewesen, in dem Fall sogar aus den eigenen Reihen.
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1966
1. Dezember
BRD 1966 – Der Deutsche Bundestag hatte mit 340 von
447 Stimmen
Kurt Georg Kiesinger zum neuen
Bundeskanzler gewählt. Das Kabinett der Großen
Koalition aus CDU/CSU und SPD wurde am Nachmittag
vereidigt.
1. Dezember
BRD/Nordrhein-Westfalen 1966 – Die SPD-Fraktion im
nordrhein-westfälischen Landtag hatte sich für eine
Koalition mit der FDP ausgesprochen. Als neuer
Ministerpräsident der sozial-liberalen
Landesregierung war acht Tage später Heinz Kühn von
der SPD vereidigt worden.
1. Dezember
USA 1966 – Auf dem Huronsee im US-Bundesstaat
Michigan war der 180 m lange Erzfrachter „Daniel J.
Morris“ bei einem Schneesturm auseinandergebrochen.
Bei der Katastrophe waren 28 Seeleute ums Leben
gekommen.
2. Dezember
Großbritannien/Rhodesien 1966 – Der Premierminister
von Großbritannien, Harold Wilson und sein
Amtskollege aus Rhodesien (heute Simbabwe), Ian
Smith, waren zu zweitägigen Konsultationen auf einem
Kreuzer vor Gibraltar zusammengetroffen, um den
Konflikt zwischen beiden Staaten auszuräumen.
Rhodesien hatte am 11. November 1965 einseitig die
Unabhängigkeit vom britischen Mutterland erklärt.
2. Dezember
Sowjetunion/Frankreich 1966 – Der sowjetische
Ministerpräsident Alexei N. Kossygin war zu einem
neuntägigen Staatsbesuch in Frankreich eingetroffen.
Die von Staatspräsident Charles de Gaulle erhoffte
Annäherung in der Deutschlandfrage war erneut
gescheitert.
2. Dezember
Libanon 1966 – Der libanesische Ministerpräsident
Abdallah al-Yafi war von seinem Amt zurückgetreten.
Der Bankrott der Beiruter Intra-Bank, die den
größten Teil der Wirtschaft des Landes
kontrollierte, hatte seinen Rücktritt notwendig
gemacht.
2. Dezember
UNO 1966 – Auf einer Sondersitzung hat die
UNO-Vollversammlung der Vereinten Nationen den
Burmesen Sithu U Thant einstimmig für weitere fünf
Jahre zum Generalsekretär der Vereinten Nationen
gewählt.
2. Dezember
International 1966 – Aus Londoner Diplomatenkreisen
wurde bekannt, dass China auf dem Landweg keine
Waffenlieferungen des Ostblocks an Nordvietnam mehr
passieren ließ. Ihr Ziel würden diese Waffen nur
noch über den Seeweg erreichen können.
2. Dezember
Italien 1966 – Die Mailänder Staatsanwaltschaft
hatte gegen einen Buchhändler Anklage erhoben.
Dieser hatte das deutsche Werk „Erotische
Illustrationen französischer Klassiker“ verkauft. In
der Klagebegründung hieß es, dass das Buch, in dem
Kunstdrucke aus dem 17. Jahrhundert abgebildet sind,
pornographisch sei.
3. Dezember
Jemen 1966 – In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa
waren fünf Männer als „Handlanger der Reaktion und
des Kolonialismus“ erschossen worden. Das
Todesurteil war 15 Minuten zuvor vom Obersten
Gerichtshof des Landes verhängt worden.
4. Dezember
DDR 1966 – In einer Fernsehansprache hatte das
SED-Politbüromitglied Albert Norden bestritten, dass
die deutschen Sozialdemokraten einen unnachgiebigen
Widerstandskampf gegen Adolf Hitler geführt hatten.
Die SPD habe stattdessen stets „Front gegen die
fortschrittlichen Kräfte“ gemacht.
4. Dezember
Macao/China 1966 – In der portugiesischen Kolonie
Macao war es zu schweren Unruhen gekommen, als etwa
1000 prochinesische Studenten gegen die
Polizeibehörden der Kolonialmacht protestierten.
Dabei starben vier Menschen bei den blutigen
Auseinandersetzungen mit den Ordnungskräften.
Weitere 63 Menschen waren verletzt worden.
4. Dezember
DDR/Musik 1966 – Die Komische Oper in der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin, die zwei Jahre lang wegen
Erweiterungs- und Rekonstruktionsarbeiten
geschlossen war, wurde mit Mozarts „Don Giovanni“
unter der Leitung von Zdenek Kosler wiedereröffnet.
4. Dezember
Tschechoslowakei 1966 – Die Tschechoslowakei hatte
offiziell verschiedene Briefmarken der Bundespost
aus der Reihe „Deutsche Bauten aus zwölf
Jahrhunderten“ beanstandet. Darauf waren Städte
abgebildet, die nicht mehr zum Gebiet der BRD
gehörten. Während in der DDR Briefe mit den
beanstandeten Marken an die Absender zurückgesandt
wurden, hat die Post in der Tschechoslowakei diese
als „revanchistisch“ beurteilten Marken lediglich
unleserlich gemacht.
4. Dezember
BRD 1966 – Bei Umbauarbeiten am Hohen Chor des
Braunschweiger Doms war ein Kirchenschatz aus der
Zeit des sächsischen Welfenherzogs Heinrich des
Löwen (um 1129 bis 1195) gefunden worden. Der Schatz
enthielt eine Bleiurne sowie zwei Pergamente mit
Stiftungsurkunden und einige Reliquien.
5. Dezember
Sowjetunion 1966 – Im Beisein von Vertretern der
sowjetischen Führung waren an der Kreml-Mauer in
Moskau die Gebeine eines unbekannten Soldaten aus
dem Zweiten Weltkrieg beigesetzt worden.
5. Dezember
BRD 1966 – Die Ruhrtal-Brücke, die über die
Bundesstraße 288 die Städte Essen und Düsseldorf
verbindet, war eingeweiht worden.
6. Dezember
BRD 1966 – Nach dem 65. Absturz eines Starfighters
vom Typ f-104 G am 28. November bei Büchel
(
Rheinland-Pfalz) hatte der Generalinspekteur der
Luftwaffe, Johannes Steinhoff, ein vorübergehendes
Start- und Flugverbot über alle Starfighter-Verbände
verhängt.
6. Dezember
Frankreich 1966 – Etwa 1.500 Menschen hatten vor der
Deutschen Botschaft in Paris für ein Verbot der
Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD)
demonstriert. Aufgerufen hatte zu der Protestaktion
die Kommunistische Partei Frankreichs (KPF) und die
kommunistische Gewerkschaft CGT (Confédération
Générale du Travail).
6. Dezember
Österreich 1966 – Ein Wiener Geschworenengericht
hatte den ehemaligen SS-Oberscharführer Leopold Lanz
wegen Mordes zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.
Lanz hatte den Wachmannschaften des
Konzentrationslagers Treblinka angehört. Er war der
Tötung von mindestens zehn Menschen für schuldig
befunden worden.
6. Dezember
UNO 1966 – Der Kolonialausschuss der Vereinten
Nationen (UN) hatte mehrheitlich eine Entschließung
angenommen, in der alle Staaten, die Portugal
Militär- und Wirtschaftshilfe leisteten, angehalten
wurden, diese zu unterlassen. Mit den
Sanktionsmaßnahmen sollte die portugiesische
Regierung gezwungen werden, die Unterdrückung der
afrikanischen Bevölkerung in den Kolonien Mocambique
und Angola zu beenden.
7. Dezember
China 1966 – Tausende von Arbeitern hatten die
„Straße vor dem südlichen Tor“, eine 6 km lange
Hauptverkehrsstraße, mit Tonnen leuchtender
Lackfarbe in die „erste rotgoldene Straße der Welt“
verwandelt. Dies verlautete aus Peking. Die Aktion
hatte im Zusammenhang mit der am 4. Mai
eingeleiteten „Großen Proletarischen
Kulturrevolution“ gestanden.
7. Dezember
Syrien 1966 – In Damaskus hatte der syrische
Staatspräsident Nur Ad Din Al Atasi öffentlich zum
Sturz des jordanischen Königs Hussein aufgerufen und
der syrischen Armee für das Unternehmen
Unterstützung zugesichert. Die „Beseitigung des vom
amerikanisch-britischen Imperialismus beschützten
jordanischen Throns“ sei die einzige Möglichkeit
„für die fortschrittlichen Kräfte in Jordanien, die
Rückkehr nach Palästina zu ermöglichen“.
8. Dezember
BRD 1966 – In Tübingen (Baden-Württemberg) hatten
3000 Studenten gegen das Anwachsen des
Rechtsextremismus in der Bundesrepublik mit einem
Schweigemarsch demonstriert.
8. Dezember
Griechenland 1966 – Auf der Fahrt von Kreta nach
Piräus war das griechische Fährschiff „Iraklion“
gesunken. Von den 281 Menschen an Bord überlebten
nur 46 Personen.
8. Dezember
Türkei 1966 – In einer Militärunterkunft im
türkischen Erzurum waren bei einer Explosion 65
Soldaten ums Leben gekommen.
9. Dezember
Kuba 1966 – Bei einer Ansprache in Santa Clara hatte
der kubanische Staatschef
Fidel Castro die Rolle der
Frau in der Revolution gerühmt. Die Frau habe sie
letztlich von der „kapitalistischen Ausbeutung und
Erniedrigung“ erlöst. In der Produktion des Landes
seien 150.000 Frauen beschäftigt.
9. Dezember
BRD 1966 – Der IV. Strafsenat des Bundesgerichtshofs
in Karlsruhe hatte aufgrund medizinischer Gutachten
entschieden, dass Kraftfahrer mit einem
Blutalkoholgehalt von 1,3 Promille fahruntüchtig
seien. Die bisherige
Promillegrenze hatte bei 1,5 Promille
gelegen.
10. Dezember
Schweden/International 1966 – In Stockholm hatte der
schwedische König Gustav VI. Adolf die Nobelpreise
1966 überreicht. Der Friedensnobelpreis war nicht
vergeben worden.
11. Dezember
BRD 1966 – Das Bundesinnenministerium hatte in
seiner Informationsschrift „Innere Sicherheit“
bekanntgegeben, dass es derzeit elf rechtsextreme
Jugendgruppen mit insgesamt 600 Mitglieder in der
BRD geben würde. Mehr als die Hälfte hatten den drei
Organisationen „Bund heimattreuer Jugendlicher“, „Wiking-Jugend“
und „Jugendbund Adler“ angehört.
11. Dezember
China 1966 – Der chinesische Außenminister Tschen Ji
hatte in einem Interview mit dem „Journal do Brasil“
in Peking geäußert, dass die Sowjetunion und die USA
wahrscheinlich in absehbarer Zukunft die
Volksrepublik China von Norden her angreifen würden.
Offensichtlich würde die Politik Moskaus ein
gemeinsames Vorgehen mit Washington ansteuern.
12. Dezember
Großbritannien 1966 – Ein Londoner Amtsgericht hatte
den 1964 veröffentlichten Roman „Letzte Ausfahrt
Brooklyn“ von Hubert Selby für pornografisch erklärt
und die Vernichtung von drei beschlagnahmten
Exemplaren angeordnet. Bisher waren in
Großbritannien 11.000 Exemplare verkauft worden.
12. Dezember
International 1966 – Der Brite Francis Chichester
hatte nach 107 Tagen auf dem Meer mit dem
Einhandsegler „Gipsy Moth IV“ die australische Küste
bei Sydney erreicht.
12. Dezember
BRD 1966 – Unter dem Motto „Notopfer UB“ hatte der
Göttinger Allgemeine Studenten-Ausschuss eine
einwöchige Spendenaktion für die niedersächsische
Staats- und Universitätsbibliothek gestartet. Die
Studenten hatten 3000 Flugblätter verteilt. Darauf
hieß es: „Helfen wir uns selbst, der Staat allein
schafft es doch nicht“.
13. Dezember
BRD 1966 – In seiner Regierungserklärung hatte
Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger die Aufgaben der
Großen Koalition umrissen. Im Vordergrund der
Bemühungen stünden die Überwindung der
Wirtschaftskrise, eine „konsequente und wirksame
Friedenspolitik“ und eine Entspannung im Verhältnis
zur DDR.
13. Dezember
USA 1966 – Der Jesuit John Fichter, Soziologe und
Dozent an der Harvard-Universität in Boston
(US-Bundesstaat Massachusetts) hatte einen
Untersuchungsbericht veröffentlicht, in dem sich
zwei Drittel der katholischen Priester in den
Vereinigten Staaten für die eigene
Entscheidungsfreiheit zur Heirat aussprachen. Nur
wenig mehr als die Hälfte der Befragten hatte die
Zulassung von Frauen zum Priesteramt befürwortet.
14. Dezember
BRD/West-Berlin 1966 – Der West-Berliner Senat hatte
Pastor Heinrich Albertz als Nachfolger von Willy
Brandt zum Regierenden Bürgermeister von West-Berlin
gewählt. Brandt hatte das Amt des Außenministers in
der neuen Bonner Regierung übernommen. In
West-Berlin änderte sich nichts an der
sozial-liberalen Koalition.
14. Dezember
BRD 1966 –
Außenminister Willy Brandt hatte in einer
Rede vor der Westeuropäischen Union (WEU) den
Verzicht der Bundesrepublik auf eine atomare
Teilhabe innerhalb der NATO erklärt.
15. Dezember
USA/Film 1966 – Der „Vater der Micky Maus“, der
US-amerikanische Zeichner und Filmproduzent Walt
Disney war in Burbank (US-Bundesstaat Kalifornien)
gestorben. Disney war eine der prägendsten und
meistgeehrten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Geboren wurde er am 5. Dezember 1901 in Chicago
(US-Bundesstaat Illiois).
16. Dezember
BRD/Baden-Württemberg 1966 – Der
baden-württembergische Landtag hatte den
CDU-Politiker
Hans Filbinger zum Nachfolger von Kurt
Georg Kiesinger als Ministerpräsidenten gewählt.
Vier Tage zuvor war der Wechsel von einer Kleinen
zur Großen Koalition vollzogen worden.
16. Dezember
China 1966 – Die Regierung in Peking hatte drei
sowjetische Korrespondenten wegen „chinafeindlicher
Berichterstattung“ des Landes verwiesen. Die drei
Journalisten hatten über die Ausschreitungen der
Roten Garden im Rahmen der „Großen Proletarischen
Kulturrevolution“ berichtet.
16. Dezember
Großbritannien 1966 – In einem Protesttelegram
hatten 56 britische Labour-Abgeordnete US-Präsident
Lyndon B. Johnson aufgeFordert, die „Bombenangriffe
auf Hanoi, die mit Verlusten unter der
Zivilbevölkerung verbunden sind“, einzustellen und
Friedensverhandlungen einzuleiten.
16. Dezember
DDR 1966 – Der DDR-Staats- und Parteichef Walter
Ulbricht hatte vor dem 14. Plenum des
SED-Zentralkomitees eine Annäherung an die Große
Koalition in Bonn abgelehnt. Diese sei eindeutig auf
einen „scharfen Rechtskurs“ ausgerichtet. Ihr
außenpolitisches Programm enthielt zwar einige
„Nuancen in der Färbung“, es ähnele letztlich jedoch
dem der Regierung von Ludwig Erhard „wie ein faules
Ei dem anderen“.
17. Dezember
BRD 1966 – In Bad Godesberg waren 700
Parteimitglieder der SPD, darunter die gesamte
Bundestagsfraktion, zu einer zweitägigen
Arbeitssitzung zusammengetroffen. Der
Parteivorsitzende Willy Brandt hatte zum Abschluss
erklärt, dass die Große Koalition ein ungewohntes
Bild sei, weil plötzlich „zwei Rivalen“
zusammenarbeiteten. Die Kontinuität der bisherigen
sozialdemokratischen Politik würde jedoch gewahrt
bleiben: „Die SPD hat sich nicht billig gemacht.“
17. Dezember
West-Berlin 1966 – Bei einem vom Sozialistischen
Studentenbund Deutschlands (SDS) organisierten
„Spaziergang-Protest“ gegen das „zu scharfe
Vorgehen“ der Polizei bei einer
Vietnam-Demonstration eine Woche zuvor war es auf
dem West-Berlin Kurfürstendamm zu schweren
Ausschreitungen gekommen. Vorübergehend waren 86
Demonstranten festgenommen worden.
18. Dezember
UNO 1966 – Die UNO hatte die österreichische
Hauptstadt Wien als Sitz für ihre neu gegründete
Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO)
bestimmt. Die UNIDO sollte sich mit technischen und
finanziellen Problemen der Industrialisierung in den
Entwicklungsländern befassen.
18. Dezember
Raumfahrt 1966 – Der erste sogenannte Bio-Satellit
der USA, der vier Tage zuvor mit Einzellern,
Insekten und anderen Kleintieren an Bord in den
Weltraum geschickt worden war, konnte wegen eines
Defekts der Bremsraketen nicht wie geplant zur Erde
zurückkehren.
18. Dezember
Kolumbien 1966 – Auf dem Flugplatz der
kolumbianischen Hauptstadt Bogotá war beim
Landeanflug eine viermotorige Verkehrsmaschine vom
Typ „Superconstellation“ zerschellt. Dabei waren 60
Insassen ums Leben gekommen, weitere 20 Menschen
hatten Verletzungen erlitten. Trotz des starken
Nebels hatte sich der Pilot zur Landung
entschlossen. Er hatte befürchtet, dass die
Treibstoffreserven nicht ausreichen würden.
19. Dezember
BRD/DDR 1966 – Die Saale-Brücke, die 1964 als erstes
gesamtdeutsches Bauprojekt begonnen worden war,
wurde für den Verkehr geöffnet.
19. Dezember
UNO 1966 – Die Vereinten Nationen hatten
Menschenrechtspakte über bürgerliche und politische
Rechte festgelegt sowie über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte.
20. Dezember
UNO 1966 – Die UN-Vollversammlung hatte den Entwurf
für ein Abkommen zur Freihaltung des Weltraums von
Kernwaffen einstimmig gebilligt.
20. Dezember
Jugoslawien 1966 – Die Belgrader Tageszeitung „Borba“
hatte mitgeteilt, dass jugoslawische Staatsbürger ab
März 1967 kein Ausreisevisum für Auslandsreisen mehr
benötigten.
20. Dezember
Sowjetunion/Türkei 1966 – Der sowjetische
Ministerpräsident Alexei N. Kossygin war zu einem
siebentägigen Staatsbesuch in der
Türkei
eingetroffen. In Verlauf des Besuchs war ein
Wirtschaftsabkommen zustande gekommen. Darin hatte
sich die UdSSR zum Bau von Erdölraffinerien und
Stahlwerken im Wert von 280 Millionen US-Dollar
(1,12 Milliarden DM) bereit erklärt. Im Gegenzug
wollte die Türkei Rohstoffe und Agrarprodukte
liefern.
20. Dezember
USA 1966 – Der US-Landwirtschaftsminister Orville L.
Freeman hatte nach einer Konferenz mit Präsident
Lyndon B. Johnson in Austin (US-Bundesstaat Texas)
erklärt, dass die USA Indien im Januar 1967
insgesamt 1 Million Tonnen Getreide schicken
wollten. Von weiteren Lieferungen habe Präsident
Johnson jedoch abgeraten. An dem Hilfsprogramm
müssten auch Staaten Europas und des Ostblocks
teilnehmen.
20. Dezember
BRD 1966 – Einer Mitteilung des
Bundespostministeriums zufolge würden an den
Weihnachtstagen bei Telefongesprächen in die DDR
Wartezeiten bis zu 14 Stunden anfallen, weil die
Zahl der Anrufe gewöhnlich um ein Vielfaches
anstiege. Im Durchschnitt wurden täglich 600 bis 700
Gespräche mit der DDR geführt.
20. Dezember
Großbritannien 1966 – Die britische Regierung hatte
der staatlichen Rundfunkgesellschaft BBC (British
Broadcasting Corporation) die Erlaubnis erteilt,
eines ihrer drei Programme fast ausschließlich mit
Schlagern und Beat-Musik zu gestalten. Gleichzeitig
hatte sie die Einführung eines kommerziellen
BBC-Kanals abgelehnt. Die Umgestaltung sollte eine
Konkurrenz zu den Piratensendern darstellen.
21. Dezember
Frankreich/BRD 1966 – Die Verhandlungen über den
rechtlichen Status der in der BRD stationierten
französischen Truppen hatten mit einem Briefwechsel
zwischen Außenminister Willy Brandt und seinem
französischen Amtskollegen Maurice Couve de Murville
ihren Abschluss gefunden. Die Verhandlung waren seit
dem NATO-Austritt Frankreichs geführt worden.
21. Dezember
USA 1966 – Der Verband jüdischer Kriegsveteranen in
den USA hatte Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger in
einem Telegramm aufgeFordert, dass Angehörigen der
Bundeswehr jegliche politische Betätigung zu
verbieten sei. Die NPD habe bei den Landtagswahlen
in Hessen und Bayern die meisten Stimmen in kleinen
Garnisonsstädten bekommen. Dort hätten auch
Offiziere für die NPD kandidiert.
21. Dezember
Griechenland 1966 – Auf Druck der rechten
Sammelbewegung „Nationale Radikale Union“ (ERE)
hatte die von König Konstantin II. im Vorjahr
eingesetzte griechische Regierung unter Stefanos
Stefanopulos zurücktreten müssen. Am Tag darauf
hatte Joannis Paraskevopulos ein neues Kabinett
gebildet.
21. Dezember
BRD 1966 – Eine vom Verband deutscher Forstwirte
vorgelegte Studie hatte ergeben, dass in 95 Prozent
aller bundesdeutschen Haushalte zu Weihnachten ein
Christbaum stehen würde. Zum Fest 1966 würden 16
Millionen Bäume benötigt, vorwiegend Tannen.
21. Dezember
BRD 1966 – Zum 20. Mal seit
1947 waren in
Baden-Baden die beliebtesten Sportler des Jahres
ausgezeichnet worden.
22. Dezember
Vatikan 1966 – Papst Paul VI. hatte in seiner
Weihnachtsansprache für eine verlängerte Waffenruhe
und umgehende Friedensverhandlung in Vietnam
plädiert.
23. Dezember
USA 1966 – Der US-amerikanische Journalist William
F. Pepper hatte in einem Bericht für die Zeitschrift
„Ramparts“ behauptet, dass bisher mehr als 250.000
Kinder im Vietnam-Krieg getötet wurden und 750.000
verletzt worden seien.
23. Dezember
Italien/Film 1966 – In Italien war der Film „Zwei
glorreiche Halunken“ von Sergio Leone in die Kinos
gekommen.
24. Dezember
Vietnam 1966 – In Vietnam hatte für 48 Stunden
Waffenruhe geherrscht. Zuvor hatte US-Präsident
Lyndon B. Johnson einen Appell von Papst Paul VI.
und UNO-Generalsekretär Sithu U Thant zur
Verlängerung der Kampfpause abgelehnt.
24. Dezember
Vietnam 1966 – In Südvietnam war eine
Militärmaschine vom Typ C-44 auf eine Ortschaft
gestürzt. Dabei waren 129 Menschen ums Leben
gekommen.
25. Dezember
Weihnachten 1966 :-)
25. Dezember
Niederlande 1966 – Die Weihnachtstage standen in den
Niederlanden im Zeichen andauernder Demonstrationen
von Jugendlichen, Geistlichen und Künstlern, die
gegen die Interventionen der USA in Vietnam
protestierten. Vor der US-Botschaft in Den Haag
hatten Angehörige einer pazifistischen Organisation
während der
Feiertage mit Spruchbändern Wache
gehalten.
26. Dezember
Sowjetunion 1966 – Die seit vier Monaten in der
UdSSR festgehaltene bundesdeutsche Journalistin
Martina Kischke durfte überraschend in die BRD
zurückkehren. Sie war gegen den früheren
SPD-Bundestagsabgeordneten Alfred Frenzel
ausgetauscht worden, der 1961 wegen Spionage für die
Tschechoslowakei zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt
worden war. Gleichzeitig hatte die
DDR zwei weitere
Personen ausgetauscht, die dort wegen politischer
Tätigkeiten zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt
worden waren.
26. Dezember
Chin 1966 – Die Pekinger „Volkszeitung“ hatte
anlässlich des 73. Geburtstages des
Parteivorsitzenden
Mao Zedong die Arbeiter Chinas
aufgeFordert, diesen im Kampf gegen
„parteifeindliche Elemente“ zu unterstützen.
„Korrupte Parteizellen“ in Fabriken und Geschäften
sollten aufgelöst werden.
26. Dezember
Indonesien 1966 – Ein Militärgericht in Jakarta
hatte den früheren Oberbefehlshaber der
indonesischen Luftwaffe, Dhani, zum Tode verurteilt.
Wie auch dem ehemaligen Außenminister Subandrio war
ihm eine Beteiligung am kommunistischen
Putschversuch der Armee im Oktober 1965 zur Last
gelegt worden.
26. Dezember
Angola 1966 – In der portugiesischen Kolonie Angola
hatten mehrere hundert Eindringlinge aus der
kongolesischen Provinz Katango das Grenzdorf
Teixeira de Sousa überfallen. Angaben des
Oberbefehlshabers der angolanischen Armee zufolge
waren dabei 200 Katangesen und sechs Portugiesen ums
Leben gekommen.
27. Dezember
Sowjetunion 1966 – Ein Militärgericht in der
westukrainischen Stadt Lwow hatte sechs Soldaten der
sowjetischen Roten Armee zum Tode verurteilt. Diese
waren während des Zweiten Weltkriegs zur deutschen
Armee übergelaufen und hatten nach einer
Sonderausbildung bei der SS in einem
Vernichtungslager in der Nähe von Lwow gedient. Dort
waren während des Krieges 200.000 Menschen
umgekommen.
28. Dezember
Tennis 1966 – Das australische Team mit Roy Emerson
und Fred Stolle hatte im Finale um den Davis Cup in
Melbourne (Australien) gegen die Inder Ramathan
Krishan und Jaideep Mukerjea 4:1 gewonnen.
29. Dezember
BRD 1966 – Auf dem Gelände der BASF in Ludwigshafen
waren bei einem Explosionsunglück 63 Menschen
verletzt worden. Es war zudem ein Sachschaden von 5
Millionen DM entstanden.
30. Dezember
BRD/USA 1966 – Zur Erfüllung des Abkommens über die
Devisenhilfe zum Ausgleich der Stationierungskosten
hatte die BRD den USA 1,8 Milliarden DM gezahlt.
30. Dezember
Sowjetunion 1966 – Aus der Moskauer
Tretjakow-Galerie hatten die sowjetischen Behörden
Bilder von Marc Chagall und Wassili Kandinsky
entfernt, die zunächst im Rahmen einer Ausstellung
von Aquarellen russischer Künstler erschienen waren.
Obwohl die Gemälde im Katalog erwähnt worden waren,
hatte ein Beamter des Museums erklärt, es würde
keine Absicht bestehen, die beiden Künstler
auszustellen. Beide waren Anfang der 1920er Jahre
aus der Sowjetunion emigriert.
31. Dezember
USA/Film 1966 – Die New Yorker Filmkritiker hatten
„A man for all seasons“ von Fred Zinnemann zum
besten Film des Jahres gewählt. Hauptdarsteller Paul
Scofield wurde bester Schauspieler.
31. Dezember
Jugoslawien 1966 – Der jugoslawische Staatspräsident
Josip Broz Tito hatte Milovan Djilas amnestiert. Der
frühere Vizepräsident des Politbüros war
1954 wegen
öffentlicher Kritik am Kommunismus in Haft genommen
worden. Durch die Amnestie waren ihm vier Jahre und
ein Monat seiner Strafe erlassen worden.
Dezember 1966 Deutschland in den Nachrichten
Auf dem Kleinen Heuberg sind die Beiden fest
verwurzelt
Schwarzwälder Bote
Im Dezember 1966 wechselte er als Leiter der
Bauabteilung nach Dotternhausen zum Zementwerk Rudolf
Rohrbach, heute Teil des Holcim-Konzerns ...
>>>
...
>>>
Werbung 1964
Reklame
<<
Das
geschah
1964
|
Das geschah 1966 >>