Oktober 1966 - Missverständlicher Blumengruß
Der Regierende Bürgermeister von
West-Berlin,
Willy Brandt, war in die öffentliche
Kritik geraten. Er hatte der Tochter des aus der
Haft entlassenen ehemaligen Rüstungsministers Albert
Speer einen Blumenstrauß geschickt. Nun hatte der
Landesvorstand der West-Berliner SPD eine
Ehrenerklärung für ihren Bürgermeister abgegeben, in
der betont wurde, dass Brandts Haltung zum
Nationalsozialismus „über jeden Zweifel erhaben“
sei. Einem „privaten Vorgang“ könnte eben „kein
anderer Charakter“ gegeben werden. Ebenfalls am 1.
Oktober war der frühere nationalsozialistische
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach aus dem
Spandauer Militärgefängnis entlassen worden. Beide
ehemaligen NS-Größen hatten 20 Jahre Haft
abgesessen. Ebenfalls in die Kritik geriet der
Frankfurter Pfarrer Wilhelm Reinmuth, der einen
Skandal auslöste, als er während eines
Erntedank-Gottesdienst für jeden sichtbar eine
Kondom-Packung auf den Altar gelegt hatte. Nicht
negativ, aber dennoch eine Schlagzeile im Oktober:
In West-Berlin war das neue Verlagshaus von Axel
Springer in der Kochstraße eingeweiht worden. Und
auch in Spanien gab es eine große Einweihung – das
Fußballstadion des Vereins Atlético Madrid wurde
eröffnet, das später in Estadio Vicente Caldéron
benannt wurde.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1966
1. Oktober
BRD 1966 – Zum ersten Mal seit 1963 hatte in Köln
wieder die „Photokina“ stattgefunden. Die
Veranstaltung dauerte bis zum 9. Oktober.
1. Oktober
Großbritannien 1966 – Die Geschäftsleitung der
britischen Tageszeitung „The Times“ hatte
mitgeteilt, dass die Zeitung an den kanadischen
Verleger Kenneth Thomson übergehen werde.
1. Oktober
BRD 1966 – Der frühere nationalsozialistische
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach und der
ehemalige Rüstungsminister und Baumeister Adolf
Hitlers, Albert Speer, wurden aus dem Spandauer
Militärgefängnis entlassen nach 20-jähriger Haft.
2. Oktober
Spanien 1966 – Der spanische Fußballverein Atético
Madrid hatte sein am Fluss Manzanares gelegenes
Stadion eröffnet, das später in Estadio Vicente
Caldéron umbenannt wurde.
2. Oktober
DDR/Jugoslawien 1966 – Der DDR-Staats- und
Parteichef
Walter Ulbricht hatte einen siebentägigen
Besuch in Jugoslawien beendet. Im Mittelpunkt der
Gespräche mit Staatspräsident
Josip Broz Tito hatte
die Verbesserung der Beziehung zwischen den beiden
Staaten gestanden.
2. Oktober
BRD 1966 – Der Frankfurter Pfarrer Wilhelm Reinmuth
hatte einen Skandal ausgelöst, als er während eines
Erntedank-Gottesdienstes für jeden sichtbar eine
Kondom-Packung auf den Altar gelegt hatte.
2. Oktober
Pakistan/Ceylon 1966 – Im Osten Pakistans und in
Ceylon (heute Sri Lanka) wüteten verheerende
Unwetter. Ein Hurrikan und eine Sturmflut hatten
mehr als 1000 Menschenleben gefordert. Aus der
Hafenstadt Chittagong mussten 10.000 Menschen
evakuiert werden. Zur gleichen Zeit waren in der
Karibik 1300 Menschen durch den Hurrikan „Inez“ ums
Leben gekommen.
3. Oktober
USA 1966 – Der Vorsitzende des Außenpolitischen
Ausschusses des US-Senats, James W. Fulbright, hatte
in einer Fernsehsendung vor der Möglichkeit, dass
Thailand durch die Entsendung von „Hunderten von
Millionen Dollar und mehr als 30.000 Soldaten“ für
die USA zu einem zweiten Vietnam werden könnte.
3. Oktober
Brasilien 1966 – In Brasilien war Arturo da Costa e
Silva zum neuen Staatspräsidenten des Landes gewählt
worden. Der bisherige Verteidigungsminister war als
einziger Kandidat angetreten.
3. Oktober
Nigeria 1966 – In Nordnigeria waren bei blutigen
Kämpfen zwischen den rivalisierenden Stämmen der
Haussas und der Ibos mindestens 1000 Menschen ums
Leben gekommen. Der Konflikt war durch massiven
Militäreinsatz unter Kontrolle gebracht worden.
3. Oktober
Tunesien/Ägypten 1966 – Tunesien hatte seine
diplomatischen Beziehungen zu Ägypten abgebrochen.
Das Verhältnis der beiden Staaten hatte sich in den
letzten 18 Monaten verschlechtert, weil Ägypten eine
härtere Anti-Israel-Politik betrieb.
4. Oktober
West-Berlin 1966 – Der Landesvorstand der
West-Berliner SPD hatte eine Ehrenerklärung für den
Regierenden
Bürgermeister Willy Brandt abgegeben.
Brandt war in der Öffentlichkeit kritisiert worden.
Er hatte der Tochter des aus der Haft entlassenen
ehemaligen Rüstungsministers Albert Speer einen
Blumenstrauß geschickt. Einem „privaten Vorgang“
könne „kein anderer Charakter“ gegeben werden.
Brandts Haltung zum Nationalsozialismus sei „über
jeden Zweifel erhaben“.
4. Oktober
DDR 1966 – In Rostock war ein 39-jähriger Mann zu
zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte
ungestempelte DDR-Briefmarken im Wert von mehreren
tausend Mark an Freunde in der Bundesrepublik
geschickt. Ihm waren „fortgesetzte Verstöße gegen
die Zollbestimmungen“ zur Last gelegt worden.
4. Oktober
Lesotho 1966 – Das im südlichen Afrika befindliche
Land Lesotho war unabhängig geworden.
5. Oktober
DDR 1966 – In der DDR-Messestadt Leipzig waren fünf
Arbeiter wegen „Widerstandes gegen Volkspolizisten“
zu Zuchthausstrafen zwischen 15 und 24 Monaten bzw.
Gefängnis von acht bis 15 Monaten verurteilt worden.
Die Angeklagten sollen bei einer Kneipentour einen
Polizisten gehindert haben, einen jugendlichen
Randalierer zu verhaften. Das Gericht hatte das
Verhalten auf den schädigenden Einfluss
westdeutscher Rundfunk- und Fernsehsendungen
zurückgeführt.
5. Oktober
BRD 1966 – Die Deutsche Bank in Frankfurt am Main
hatte eine Statistik veröffentlicht. Danach hatte
jeder ausländische Arbeitnehmer 1965
durchschnittlich 116 DM monatlich in sein Heimatland
überwiesen. Insgesamt hatten rund 1,1 Millionen
Gastarbeiter 1,7 Milliarden DM nach Hause geschickt.
5. Oktober
USA/Justiz 1966 – Das Appellationsgericht des
US-Bundesstaates Texas hatte das Todesurteil gegen
Jack Ruby, den Mörder des mutmaßlichen Attentäters
von Präsident John F. Kennedy, Lee Harvey Oswald,
aufgehoben. Ruby, ein ehemaliger Nachtclub-Besitzer,
hatte Oswald zwei Tage nach Kennedys Ermordung bei
der Überführung in ein anderes Gefängnis erschossen.
5. Oktober
BRD/Film 1966 – Der mit fünf Oscars ausgezeichnete
US-Film „Doktor Schiwago“ nach dem gleichnamigen
Roman von Boris Pasternak hatte in Frankfurt am Main
(Hessen) seine Deutschland-Premiere. Die
Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer hatte die
Einnahmen der Aufführung, bei der jeder Platz 50 DM
kostete, der Deutschen Akademie der Darstellenden
Künste zur Vorbereitung der Frankfurter Bühnenreihe
„Experimenta II“ überwiesen.
6. Oktober
DDR 1966 – In Erfurt (Thüringen) hatte
DDR-Ministerpräsident Willi Stoph den Willen der DDR
bekräftigt, trotz des geplatzten Redneraustausches
den Dialog zwischen der
SPD und der SED
fortzusetzen. Eine „Normalisierung der Beziehungen
zwischen beiden deutschen Staaten“ würde eine
„Politik der Mitte“ darstellen.
6. Oktober
BRD/UNO 1966 – Die Bundesregierung hatte den
Vereinten Nationen für 1967 einen
Entwicklungshilfe-Beitrag von 10 Millionen US-Dollar
(40 Millionen DM) zugesagt. Das war 1 Million
US-Dollar mehr als im laufenden Jahr. Für das
kommende Jahr war von UNO-Generalsekretär Sithu U
Thant ein Planziel von 200 Millionen (800 Millionen
DM) gesteckt worden.
6. Oktober
West-Berlin 1966 – In West-Berlin war das neue
Verlagshaus von
Axel Springer in der Kochstraße
eingeweiht worden.
7. Oktober
BRD 1966 – Die Polizei in Frankfurt am Main (Hessen)
hatte eine Pressekonferenz untersagt, auf der der
hessische Landesvorsitzende des Verbandes der
Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN), Ludwig Landwehr,
Dokumente präsentieren wollte, in denen
Bundespräsident Heinrich Lübke der Beteiligung am
Bau von Konzentrationslagern bezichtigt worden war.
Zur Begründung des Verbots hatte es geheißen:
Landwehr wolle Lübke verunglimpfen und die
verfassungswidrige Kommunistische Partei
Deutschlands (KPD) fördern.
7. Oktober
Sowjetunion 1966 – Einer Meldung der sowjetischen
Nachrichtenagentur TASS zufolge, mussten alle
chinesischen Studenten in der UdSSR bis Ende Juli
das Land verlassen haben. Diese Entscheidung hatte
die Sowjetunion damit begründet, dass Peking im
September „einseitig das Gegenseitigkeitsprinzip
verletzt“ habe, indem sie das Studium sowjetischer
Studenten in ihrem Land ausgesetzt hatte.
8. Oktober
Kanada 1966 – Westlich von Montreal war ein Omnibus
verunglückt. Darin sollten Schüler zu einer
Tanzveranstaltung gebracht werden. Bei dem Unglück
kamen 19 Jugendliche ums Leben. Weitere 21
Jugendliche waren schwer verletzt worden.
9. Oktober
Algerien 1966 – Bei einer Hochwasserkatastrophe im
Westen Algeriens waren 50 Menschen ums Leben
gekommen. Mehr als 9000 Menschen waren obdachlos
geworden.
10. Oktober
Polen/Sowjetunion 1966 – Der polnische Parteichef
Wladyslaw Gomulka war zu einem einwöchigen Besuch in
die sowjetische Hauptstadt Moskau gereist.
10. Oktober
USA 1966 – US-Außenminister Robert McNamara hatte
Forderungen der südvietnamesischen Regierung eine
klare Absage erteilt, die US-amerikanischen
Bodenoperationen auf Nordvietnam auszudehnen. Weder
eine Invasion Nordvietnams noch der Sturz des
kommunistischen Regimes in Hanoi würden zu den
Zielen der USA gehören. Die USA wollten lediglich
dafür sorgen, dass die Aggression Nordvietnams
beendet und eine demokratische Zukunft in Südvietnam
gesichert werde.
11. Oktober
Sowjetunion/USA 1966 – Der sowjetische Außenminister
Andrei A. Gromyko, der sich anlässlich der
UNO-Vollversammlung in New York aufhielt, war für
einen Tag zu Gesprächen mit US-Präsident
Lyndon B.
Johnson in Washington zusammengetroffen. Im
Mittelpunkt der Zusammenkunft hatte der baldige
Abschluss eines Atomsperrvertrags gestanden.
11. Oktober
BRD 1966 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) hatten
4000 Schüler vor dem Rathaus gegen die geplante
Erhöhung der Straßenbahn- und Busfahrpreise um 70
Prozent demonstriert. Die Verkehrs-AG hatte ihr
Vorhaben mit einem Defizit von 6,5 Millionen DM
begründet.
11. Oktober
USA 1966 – Das US-amerikanische Amt für
Bevölkerungsstatistik hatte bekanntgegeben, dass auf
der Erde fast 750 Millionen Analphabeten lebten.
12. Oktober
West-Berlin/Ost-Berlin 1966 – Der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, war zu
einem Abendessen beim sowjetischen Botschafter in
der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin, Pjotr A. Abrassimow,
eingeladen worden. Brandt war erstmals seit dem Bau
der Berliner Mauer 1961 in den Ostteil der Stadt
gefahren.
12. Oktober
Fußball 1966 – In der türkischen Hauptstadt Ankara
hatte die Bundesrepublik ein Fußball-Länderspiel
gegen die Türkei 2:0 gewonnen.
12. Oktober
BRD/Justiz 1966 – Der Vierte Senat des
Bundesgerichtshofs in Karlsruhe hatte entschieden,
dass der Vorsitzende eines Wiedergutmachungssenats
nicht abgelehnt werden könnte, weil er formell einer
Organisation der NSDAP angehört hatte. Eine
Verfolgte des Nationalsozialismus hatte gegen die
Entscheidung des Entschädigungssenats eines
Oberlandesgerichts Revision eingelegt mit der
Begründung, dass der Vorsitzende Mitglied der
Reiter-SS gewesen sei.
13. Oktober
Kanada 1966 – Auf dem Flughafen von Montreal hatten
Unbekannte 15 Postsäcke mit Banknoten im Wert von 1
Million kanadischer Dollar (4 Millionen DM) geraubt.
Die Diebe hatten unbemerkt entkommen können.
13. Oktober
BRD 1966 – Der Informationsdienst „Innere
Sicherheit“ vom Bundesinnenministerium hatte
mitgeteilt, dass der Nationaldemokratischen Partei
Deutschlands (NPD) mindestens 1200 sogenannte alte
Kämpfer (Mitglieder der NSDAP vor 1933) angehörten.
Hinzu würden zahlreiche hohe Funktionäre kommen, die
sich der Partei nach der Machtergreifung 1933
angeschlossen hätten. Die NPD hatte sich gerichtlich
mehrfach gegen den Vorwurf verwahrt, eine
rechtsradikale Partei zu sein.
13. Oktober
Reitsport 1966 – Bei der
Springreiter-Weltmeisterschaft in Buenos Aires
(Argentinien) hatte Pierre d'Oriola auf Pomona
(Frankreich) den bisherigen Titelinhaber Raimondo
d'Inzeo (Italien) abgelöst. Dieser war diesmal nur
Dritter geworden. Den zweiten Platz hatte der
Spanier José Alvarez de Bohorquaz auf Quizas belegt.
13. Oktober
DDR 1966 – Einstimmig hatten die Abgeordneten der
DDR-Volkskammer ein Gesetz beschlossen, das die
Bestrafung aller West-Berliner Beamten, Juristen und
Bürger vorsah, die aufgrund westdeutscher
Rechtsprechung aus politischen Gründen gegen
DDR-Bürger vorgingen. Das Gesetz war mit Hinweis auf
das „Gesetz gegen die befristete Freistellung von
der deutschen Gerichtsbarkeit“ angenommen worden.
14. Oktober
Niederlande 1966 – Die niederländische
Koalitionsregierung aus Katholischer Volkspartei,
Antirevolutionärer Partei und Sozialisten bestehend,
wurde durch ein Misstrauensvotum der Katholischen
Volkspartei von Ministerpräsident Joseph Cals
gestürzt.
15. Oktober
USA 1966 – Im Westen des US-Bundesstaates Texas war
der Guadalupe-Mountains-Nationalpark geschaffen
worden.
15. Oktober
Olympiade 1966 – Die Mannschaft der DDR hatte
vorzeitig die vorolympischen Spiele in Mexico City
verlassen. Ihr war vom Internationalen Olympischen
Komitee (IOC) untersagt worden, unter der
Bezeichnung DDR anzutreten. Das IOC hatte verlangt,
die DDR, die bis 1964 mit der Bundesrepublik in
einer Mannschaft antrat, sollte fortan unter der
Bezeichnung „Ostdeutschland“ teilnehmen.
16. Oktober
UNO 1966 – Der Sozialausschuss der Vereinten
Nationen hatte in New York gegen die Stimme
Südafrikas beschlossen, den 21. März fortan als
„Internationalen Tag der Abschaffung der
Rassendiskriminierung“ zu begehen. Der Tag sollte an
das Blutbad in Sharpeville (Südafrika) am 21. März
1960 erinnern. Dabei waren 67 Schwarze erschossen
worden, als sie für mehr Rechte demonstriert hatten.
16. Oktober
Italien 1966 – In Italien war eine zweite
kommunistische Partei neben der moskau-treuen
Partito Comunista Italiano (PCI) gegründet worden.
Die neue Partito Comunista d'Italia Marxista
Leninista“ strebte eine enge Verbindung mit Peking
an.
16. Oktober
BRD 1966 – Die Generalversammlung des Verbandes
deutscher Zeitschriftenverleger hatte sich zum
Abschluss einer dreitägigen Konferenz in Hannover
(Niedersachsen) gegen eine „Lex Springer“
ausgesprochen. Die Marktkonzentration zugunsten des
Axel-Springer-Verlags sei noch keinesfalls
bedrohlich, solange das Leistungsprinzipp
beibehalten und Dumping-Maßnahmen unterbunden
würden.
17. Oktober
BRD 1966 – In einem geheimen Bunker in der Eifel
hatten Mitglieder der Bundesregierung im Rahmen der
NATO-Stabsübung „Fallex 66“ erstmals den Notstand im
Falle eines Feindangriffs geprobt.
17. Oktober
USA/Fernost 1966 – US-Präsident Lyndon B. Johnson
war zu einer 17-tägigen Fernost-Reise aufgebrochen.
Er wollte mit den pazifischen Verbündeten der
Vereinigten Staaten Möglichkeiten zur Lösung des
Vietnam-Konflikts beraten.
17. Oktober
BRD 1966 – Der Direktor der bundesdeutschen
Hauptgeschäftsstelle gegen die Suchtgefahren, Arthur
Uhlemann, hatte in Marburg mitgeteilt, dass 1965
rund 28,5 Milliarden DM für Alkohol und Tabak
ausgegeben worden waren. Das stellte einen neuen
Negativ-Rekord dar. Jeder achte Alkoholkranke sei
ein Jugendlicher.
17. Oktober
UNO 1966 – Als neue Mitglieder der Vereinten
Nationen waren Botswana und Lesotho aufgenommen
worden.
18. Oktober
Frankreich 1966 – In Paros war der Prozess um den
1965 entführten marokkanischen Oppositionspolitiker
Mehdi Ben Barka unterbrochen worden. Die Affäre
hatte sich in Frankreich zu einem innenpolitischen
Skandal ausgeweitet, nachdem eine Beteiligung des
französischen Geheimdienstes an dem Fall bekannt
geworden war.
19. Oktober
BRD 1966 – Bundesfinanzminister Rolf Dahlgrün hatte
die neue Satzung der Versorgungsanstalt des Bundes
und der Länder genehmigt. Diese sah eine
beamtenähnliche Altersversorgung für die 1,2
Millionen Angestellten und Arbeiter des öffentlichen
Dienstes vor.
19. Oktober
DDR/BRD 1966 – In einem Schreiben an Bundesminister
Paul Lücke hatte die DDR-Regierung Einsicht in
Dokumente verlangt, die angeblich die Beteiligung
des jetzigen Bundespräsidenten Heinrich Lübke am Bau
von Konzentrationslagern während des
Nationalsozialismus belegten. Das Bonner Ministerium
hatte die Annahme des Fernschreibens verweigert.
19. Oktober
Großbritannien 1966 – Der britische
Verteidigungsminister Deniks Healey hatte
bekanntgegeben, dass Großbritannien den
unverzüglichen Abzug von 10.000 Soldaten aus
Südostasien, vornehmlich aus Borneo, vorbereitete.
Damit sollten Verteidigungskosten in Höhe von 10
Millionen Pfund (110 Millionen DM) eingespart
werden.
20. Oktober
UNO/Syrien/Israel 1966 – Eine Beobachter-Kommission
der Vereinten Nationen hatte mit der Inspektion der
syrisch-israelischen Grenze begonnen. Es sollte die
Behauptung Syriens und der UdSSR überprüft werden,
dass Israel entlang der Grenze für einen massiven
Angriff auf den Nachbarstaat rüsten würde. Am selben
Tag waren bei einem Grenzzwischenfall drei Araber
und ein Israeli getötet worden.
20. Oktober
BRD 1966 – Ein nicht angekündigtes Referat von Carl
Friedrich von Weizsäcker hatte auf dem in München
tagenden Physiker-Kongress großes Aufsehen erregt.
Der Wissenschaftler hatte dabei von der Möglichkeit
der Entwicklung einer neuen universellen
„Welt-Formel“ gesprochen. Allerdings hatte sich der
Vortrag auf philosophische Erwägungen beschränkt.
20. Oktober
Italien 1966 – Die italienische Regierung hatte ein
von den Faschisten vor 26 Jahren eingeführtes Gesetz
abgeschafft. Danach durften italienische Kinder nur
auf italienische Namen getauft werden.
21. Oktober
Polen 1966 – Der Philosoph und Schriftsteller Leszek
Kolakowski war wegen Regimekritik aus der Polnischen
Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) ausgeschlossen
worden.
21. Oktober
Großbritannien 1966 – In dem Bergarbeiterdorf
Aberfan in Südwales hatte eine abrutschende
Kohlenhalde eine Katastrophe nach sich gezogen. Die
Erdmassen zerstörten 20 Häuser, eine Farm und die
gesamte Grundschule des Ortes und Teile der
benachbarten Mittelschule. Insgesamt waren bei dem
Unglück 144 Menschen ums Leben gekommen, davon 116
Kinder.
22. Oktober
Großbritannien 1966 – Dem berühmtesten Spion in der
britischen Nachkriegsgeschichte, George Blake, war
die Flucht aus dem Londoner Wormwood
Scrubs-Gefängnis gelungen. Angeblich hatte er mit
Hilfe osteuropäischer Mittelsmänner in die DDR
entkommen können.
23. Oktober
NATO 1966 – Die Bundesregierung hatte nach langem
Zögern der Verlegung des NATO-Rates von Paris nach
Brüssel zugestimmt. Viele „Gaullisten“ innerhalb der
CDU/CSU hatten sich dafür ausgesprochen, die
politische Organisation innerhalb des westlichen
Verteidigungsbündnisses in der französischen
Hauptstadt zu belassen.
23. Oktober
Laos 1966 – In
Laos war ein Putschversuch von
Offizieren der Armee gescheitert. Nachdem sie drei
Tage lang den Flughafen der Hauptstadt Vientiane
besetzt gehalten und von dort aus ein
Militärquartier außerhalb der Stadt bombardiert
hatten, waren die Rebellen von regierungstreuen
Truppen zum Aufgeben gezwungen worden.
23. Oktober
Polen 1966 – Das polnische Fernsehen hatte verärgert
auf eine Wettervorhersage des BRD-Fernsehens
reagiert, in der die ehemaligen deutschen Ostgebiete
mit Stettin (Szczecin) und Breslau (Wroclaw)
eingezeichnet waren. Um die „revisionistischen
Tendenzen“ in der Bundesrepublik bloßzustellen,
hatte der Ansager eine Wettervorhersage für Köln und
Hamburg bekanntgegeben.
23. Oktober
USA/Phlippinen 1966 – In der Bucht von Manila waren
bei einem Zusammenstoß eines US-amerikanischen
Dampfers mit einem philippinischen Dampfer 75
Menschen ums Leben gekommen.
24. Oktober
BRD 1966 – In Köln war es zu blutigen
Ausschreitungen gekommen. Mehrere tausend Studenten
hatten die Gleise der örtlichen Verkehrsbetriebe
wegen angekündigter Fahrpreiserhöhungen besetzt.
24. Oktober
Indien 1966 – Zwischen Kalkutta und Patna war in der
Nacht ein Schnellzug in eine Menschenmenge gerast,
die in einer Eisenbahnstation gewartet hatte. Es
kamen bei der Katastrophe 32 Menschen ums Leben.
Weitere zwölf Menschen waren verletzt worden.
25. Oktober
Indonesien 1966 – Der frühere indonesische
Außernminister Subandrio war von einem
Militärtribunal in Jakarta zum Tode verurteilt
worden. Ihm war die Beteiligung an dem
kommunistischen Militärputsch im Herbst 1965 zur
Last gelegt worden.
25. Oktober
BRD 1966 – Vor dem Münchner Künstlerhaus waren
mehrere Teilnehmer einer Anti-Amerika-Demonstration
festgenommen worden, weil die Aktion im Vorfeld
nicht angemeldet worden war. Die Protestierenden
hatten vor dem Haus, in dem US-Botschafter George
McGhee sprach, verschiedene Transparente mit den
Aufschriften „Vietnam – das Auschwitz des
US-Regimes“ und „Schluss mit dem Krieg in Vietnam“
gezeigt.
26. Oktober
DDR 1966 – Die Dresdner Bezirksdirektion der
DDR-Volkspolizei hatte auf einer Pressekonferenz
bekanntgegeben, dass in der ersten Hälfte des Jahres
insgesamt 28.777 für Dresden bestimmte Postsendungen
mit „Schmutz- und Schundliteratur“ aus der
Bundesrepublik beschlagnahmt worden waren.
26. Oktober
Jemen 1966 – In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa
waren sieben ehemalige Regierungsmitglieder
öffentlich hingerichtet worden. Sie waren
beschuldigt worden, eine von Saudi-Arabien
finanzierte Verschwörung zum Sturz von
Ministerpräsident Abdallah As Sallal vorbereitet zu
haben.
26. Oktober
USA/Vietnam 1966 – Bei einem Brand auf dem
US-amerikanischen Flugzeugträger „Oriskany“ waren im
Golf von Tonking (Südvietnam) 43 Soldaten ums Leben
gekommen.
26. Oktober
Sowjetunion 1966 – Sowjetische Milizangehörige
hatten chinesische Studenten gehindert, vor ihrer
durch Ausweisung erzwungenen Ausreise aus der UdSSR
das Lenin-Mausoleum am Roten Platz und das Grab
Stalins an der Kreml-Mauer aufzusuchen. Als bekannt
wurde, dass die Studenten Kränze niederlegen
wollten, war das Mausoleum „wegen Reparaturarbeiten“
geschlossen worden.
27. Oktober
BRD 1966 – Auf Druck aus den Reihen ihrer Partei
hatten die vier FDP-Minister im Kabinett von
Bundeskanzler Ludwig Erhard ihren Rücktritt erklärt,
nachdem mit der CDU keine Einigung über die Deckung
des Haushaltsdefizits erzielt werden konnte.
27. Oktober
Kolumbien 1966 – Die kolumbianische Regierung hatte
als Reaktion auf Demonstrationen von kommunistischen
Studenten drei neue Dekrete in Kraft gesetzt. Darin
wurde die paritätische Beteiligung von Studenten an
Universitätsverwaltungen sowie Reisen nach Kuba
untersagt und die Ausweisung verdächtiger Ausländer
verordnet.
28. Oktober
Südafrika/Namibia 1966 – Die Vereinten Nationen
hatten Südafrika das Mandat über Namibia entzogen.
Der Beschluss war von der UNO-Vollversammlung in New
York mit großer Mehrheit gefasst worden. Die
Verwaltung des Landes wurde der UNO direkt
unterstellt.
29. Oktober
Indien 1966 – Meldungen aus Neu Delhi zufolge hatten
in den indischen Unionsstaaten Bitar und Uttar
Pradesh rund 100.000 Dörfer mit fast 30 Millionen
Einwohnern am Randes des Verhungerns gestanden.
30. Oktober
BRD 1966 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatten
21.000 Menschen gegen die geplanten Notstandsgesetze
der Bundesregierung demonstriert. Damit waren sie
einem Aufruf des Kuratoriums „Notstand der
Demokratie“ gefolgt.
30. Oktober
USA 1966 – In mehr als 100 Städten der Vereinigten
Staaten hatten zahlreiche Hausfrauen gegen die
Lebensmittelpreise in den Supermärkten protestiert.
Durch die bereits vor Wochen begonnene Boykott-Welle
hatten bereits einige Preissenkungen für
Grundnahrungsmittel bewirkt werden können.
31. Oktober
BRD 1966 – In Bonn hatten 250 protestantische
Pfarrer aus dem gesamten Bundesgebiet unter der
Parole „Wer den Vietnam-Krieg unterstützt, verrät
das Evangelium der Liebe“ für eine Beendigung des
Krieges in Südostasien demonstriert.
31. Oktober
BRD 1966 – Im Ruhrgebiet hatten 54.750 Bergleute aus
28 Schachtanlagen eine unbezahlte Feierschicht
eingelegt.
31. Oktober
Venezuela 1966 – Ein gegen Staatspräsident Rául
Leoni gerichteter Putschversuch in
Venezuela war von
der Nationalgarde niedergeschlagen worden. Eine
verfassungsmäßige Regierung hatte das Land seit
1964.
31. Oktober
Japan 1966 – Der japanische Mediziner Sayushi Yada
von der Mie-Universität in Tokio hatte ein neues
Verfahren zur Ermittlung der menschlichen Blutgruppe
vorgestellt. Die Bestimmung erfolgte nach
Untersuchung der Haare.
Oktober 1966 Deutschland in den Nachrichten
Rund 49 Jahre wenden Bahnen auf der grünen Wiese
Derwesten.de
Am 22. Oktober 1966 fährt auch die 16 zum letzten Mal
von Oberhausen-Holten über Styrum und Stadtmitte nach
Saarn. Seit 49 Jahren endet die ...
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