Die BMW Geschichte Zusammenfassung kurz
In jenen Jahren, in denen die
Bayerischen Motorenwerke gleich zweimal gegründet
wurden, war die Herstellung von Flugzeugmotoren noch
ein erfolgversprechenderes Geschäft als die von
Automotoren. Während der Gründungsgeschichte von BMW
war immer noch die
Eisenbahn zu Lande
das unangefochten führende Verkehrsmittel. Die
Luftfahrt hingegen war ein Prestigeprojekt, dessen
Glanz durch den Ruhm deutscher Piloten im Ersten
Weltkrieg noch verstärkt wurde.
Begonnen hatte es
1913, als Karl Rapp die Rapp Motorenwerke
GmbH begründete. Am
7. März 1916 ging eine Firma an den
Start, die wir heute unter dem Namen BMW kennen: Der
vom Erfinder des Otto-Motors abstammende Gustav
Otto, der schon seit Längerem in der gleichen
Branche wie Rapp tätig war und zeitweise mit diesem
kooperierte, ließ die Bayerische Flugzeugwerke AG
ins Firmenregister eintragen. Ein Jahr später gab
sich die Rapp GmbH den Namen BMW GmbH und wurde
1918 zur
AG umgebildet.
Den richtungweisenden Entwicklungen dieser ersten
Bayerischen Motorenwerke setzten die Versailler
Verträge
1919
ein jähes Ende. Das Deutsche Kaiserreich, dem die
Hauptschuld an dem Krieg, den es verloren hatte,
zugesprochen wurde, durfte während der folgenden
fünf Jahre keine Flugzeugmotoren mehr produzieren.
Als
1922
der Hauptaktionär, der vielseitig aktive
Börsenspekulant und Flugzeugbaupionier Camillo
Castiglioni, zu den Bayerischen Flugzeugwerken
wechselte, nahm er die Rechte an dem Namen BMW
gleich mit. Die vormalige Firma BMW gehört seit
damals dem Knorr-Bremse-Konzern an.
Während es immer schwerer wurde, die Zeit bis zum
Ende des Flugzeugmotorenverbotes zu überbrücken,
entwickelten die Ingenieure Max Friz und Martin
Stolle eine neue Produktreihe: Ab 1923 stellte sie
Motorräder her, deren Grundkonzept sich so gut
bewährte, dass es im Wesentlichen bis heute
fortgeführt wurde. Im Jahr darauf konnte man endlich
wieder in der ursprünglichen Domäne der Firma tätig
werden.
1928 gestatteten es günstige Umstände, dass BMW die
Fahrzeugfabrik Eisenach, welche
1898 mit dem
Wartburg einen der ersten deutschen
Personenkraftwagen produziert hatte, aufkaufen
konnte. Nachdem zunächst der britische Austin Seven
auf Lizenzbasis nachgebaut wurde, lief 1932 mit dem
technisch weit ausgereifteren AM1 das erste eigene
Pkw-Modell vom Band, und
1933 konnte man mit dem 303
erstmals ein unverkennbares BMW-Automobil
vorstellen. Einen sportlichsten Wagen hatte BMW
1938
den 328 gebaut. Seine 80 PS brachten den Wagen auf
eine Höchstgeschwindigkeit von schnellen 150 km/h.
Als
Adolf Hitler die Wiederaufrüstung zum
Hauptschwerpunkt seiner Politik erklärte, rückte die
Herstellung von Flugzeugmotoren wieder in den
Vordergrund. Während der dreißiger Jahre brachte die
Firma noch mehrere erfolgreiche Automodelle heraus,
musste sich jedoch in den Kriegsjahren ganz auf
ihren vor allem im leistungsstarken Sternmotor
bestehenden Beitrag zur Luftfahrt konzentrieren. Wie
so oft wurden auch hierbei viele aus ihren
Heimatländern verschleppte Zwangsarbeiter
eingesetzt.
Nach dem Ende des Krieges befand sich die bisher
einzige Produktionsstätte für BMW-Automobile in
sowjetischer Hand. Das war bitter, da sich
inzwischen ein enormer Bedeutungszuwachs der
Automotoren abzeichnete. Zudem war das Münchener
Stammwerk von Demontagen betroffen. Und so verlegte
man sich zunächst auf Fahrzeugreparaturen für das
US-Militär und die Herstellung von Kochtöpfen. 1948
wurde die
Motorradproduktion wieder aufgenommen, und
drei Jahre später präsentierte man stolz den ersten
Nachkriegs-Pkw, den "Barockengel" genannten 501. Das
Modell brachte dem Hersteller zwar nur Verluste ein,
hob jedoch sein Renommee beträchtlich. Dass einige
Jahre später mit der als "Asphaltblase"
verhöhnten Isetta ein Kleinstwagen für weniger begüterte Bürger
folgte, war ökonomisch gesehen auch nicht hilfreich
- die auf Jahre bestehende unübersehbar große Kluft
zwischen den beiden Modellen und ihren Nachfolgern
sorgte sogar für Spott. Dem aufstrebenden
Mittelstand konnte BMW nichts bieten.
1959 konnte
ein Übernahmeversuch durch die Daimler-Benz AG nur
unter gemeinsamer Kraftanstrengung der Belegschaft,
des Betriebsrats und der Kleinaktionäre abgewehrt
werden.
Das Dilemma, einen Mittelklassewagen entwickeln zu
müssen, ohne dies irgendwie finanzieren zu können,
entfiel schlagartig, als der Industrielle Herbert
Quandt das nötige Kapital einbrachte. 1962 ging die
erfolgreiche "Neue Klasse" in Serie.
Eine wichtige Expansion bedeutete 1967 die Übernahme
der Hans Glas GmbH in Dingolfing. 1970 ernannte
Quandt den ehrenhalber promovierten Ingenieur
Eberhard von Kuenheim zum Vorstandsvorsitzenden.
Unter seiner Leitung, die bis 1993 andauerte,
vergrößerte sich die Belegschaft von mehr als 20.000
auf etwa 70.000 Mitarbeiter. Dementsprechend
entwickelten sich die Produktpalette und die Umsätze
- eine Erfolgsgeschichte ohne dramatische Brüche,
während derer BMW in Südafrika ein weiteres
Standbein etablierte und die auch ein Forschungs-
und Innovationszentrum hervorbrachte.
BMW Geschichte Kurzfassung
Das änderte sich, als die Firmenleitung sich 1994
mit der Übernahme der britischen Rover Group böse
verkalkulierte. Was die internationale
Konkurrenzfähigkeit festigen sollte, entwickelte
sich zum milliardenschweren Verlustgeschäft, aus dem
man sich nach sechs Jahren ziemlich angeschlagen
wieder zurückzog. Als glücklichere Entscheidung
erwies sich
2003 der Kauf von Markenrechten an Rolls
Royce-Modellen. Seither hat sich die Lage bei BMW
wieder stabilisiert.
Siehe auch:
BMW-Motorrad