Die BMW Motorrad Geschichte
Die Bayerische Motoren Werke AG – kurz
BMW – wurden
am 7. März 1916 zunächst als Bayerische
Flugzeugwerke gegründet. Anfangs wurden dort
ausschließlich Flugmotoren hergestellt. Nach dem
Ersten Weltkrieg wurde jedoch im Versailler Vertrag
festgehalten, dass in Deutschland in den nächsten
fünf Jahren keine Flugzeuge mehr gebaut werden
durften. Das Fortbestehen des Unternehmens war somit
gefährdet. Ein neues Produkt musste schnellstmöglich
her. Der Ingenieur und Chefkonstrukteur Max Fritz,
der seit Anfang 1917 bei BMW tätig war, wandte sich
von nun an dem Bau von Motorrädern zu.
Bereits
1922 hatte Fritz nach fünf Wochen Arbeit die
ersten Pläne für das erste BMW Motorrad fertig
gestellt: Die R 32 wurde am 28. September 1923 in
Berlin bei der Deutschen Automobilausstellung
öffentlich vorgestellt. Diese Präsentation sorgte
für großes Aufsehen. Mit der Konstruktion der R 32
war der Grundstein für den neuen Weg des
Unternehmens gelegt, dem Bau von Motorrädern. Der
bei den ersten Maschinen verwendete Kardan-Antrieb
und der Boxermotor haben im Motorradbau bis heute
Maßstäbe gesetzt. Die Zylinder sind beim Boxermotor
nicht mehr längs, sondern quer zur Fahrtrichtung
eingebaut, so dass eine gleichmäßige Kühlung
erstmals gewährleistet war.
1924 durften dann auch wieder Flugmotoren gebaut
werden. Vier Jahre später kam bei BMW die
Herstellung von Automobilen hinzu. Die
Motorradproduktion wurde jedoch weiter ausgebaut und
bildet bis heute einen wichtigen Produktionszweig.
Kurz darauf, im Jahr
1925, wurde ein neues
Motorradmodell entwickelt – die R 39. Diese zweite
Baureihe war das erste Einzylinder-Modell von BMW
und wurde als sportliches Motorrad konzipiert. Der
Motorradrennfahrer Josef Stelzer gewann mit ihr noch
im selben Jahr die Deutsche Straßenmeisterschaft des
Deutschen Motorsport-Verbands. Die R 39 setzte neue
Maßstäbe für den Rennsport. Die beiden Baureihen
galten dann auch in den kommenden Jahrzehnten als
die Standardmodelle von BMW, die ständig
weiterentwickelt wurden. Mehrere
Geschwindigkeitsrekorde der von BMW entwickelten
Motorräder sorgten in den folgenden Jahren immer
wieder für Aufsehen.
Während des
Zweiten Weltkriegs erfuhr die
Flugzeugproduktion bei BMW zunächst einen großen
Aufschwung. Doch durch die spätere Demontierung und
die Zerstörung der
Produktionsstätten durch
Luftangriffe war die Produktion Ende des Zweiten
Weltkriegs stark beeinträchtigt. Der Motorradbau
konnte erst Ende der 40er-Jahre wieder aufgenommen
werden.
Mitte der 50er-Jahre wurde eine neue Ära bei der
Motorradherstellung eingeläutet. Die
Vollschwingen-BMW wurde mit einer Neukonstruktion
des Fahrwerks entwickelt. Ab 1966 wurde der Bau von
Einzylinder-Modellen eingestellt. Es wurden nun
ausschließlich Zweizylinder-Motorräder gebaut. Das
Unternehmen erschloss sich in dieser Zeit mehr und
mehr auch den amerikanischen Markt. Im Jahr 1969
wurde die BMW-Motorrad-Produktion von München nach
Berlin verlegt.
Die Einstellung zum Motorrad hatte sich in den
folgenden Jahren verändert. Das Freizeiterlebnis
stand beim Motorradfahren nunmehr im Vordergrund.
1980 lief mit der R 80 G/S die erste Enduro mit
Mehrzylindermotor vom Band – BMW war damit auch im
Rennsport wieder mit dabei. Die K 100 aus dem Jahr
1983 gilt als ein weiterer Meilenstein in der
Motorradproduktion, sie war das erste Motorrad mit
Antiblockiersystem. In den 90er Jahren konnte BMW
seine Absatzzahlen im Bereich Motorrad weiter
ausbauen. BMW zählt heute in der Motorradproduktion
zu den umsatzstärksten Unternehmen innerhalb
Europas.