Das Autojahr 1937 - Kultobjekt Fiat 1100
Am 28. August 1937 wurde in Japan einer
der wichtigsten Automobilkonzerne weltweit
ins Leben gerufen. An diesem Tag gründeten
die beiden miteinander verwandten
Unternehmer Kiichiro Toyoda und Toyoda Eiji
die Toyota Motor Corporation. Schon im Jahr
zuvor war mit dem Toyota AA das erste Auto
des Konzerns der Öffentlichkeit vorgestellt
worden. Während des Zweiten Weltkriegs
konzentrierte sich Toyota auf die Produktion
von LkW für das japanische Militär.
Nach
1947 wurde die Fertigung kommerzieller
Fahrzeuge für den Privatgebrauch erneut
aufgenommen. In den folgenden Jahrzehnten
avancierte die Toyota Motor Corporation zu
einem der führenden Automobilproduzenten der
Welt. Akio Toyoda, der im Jahr 1956 geborene
Geschäftsmann und Enkelsohn des
Firmengründers, ist seit 2009 leitender
Direktor sowie Präsident des Konzerns, der
unter den Markennamen Toyota, Lexus, Hino,
Scion und Ranz Automobile produziert. Im
Januar 2014 wurde Toyota auf Basis seines
Umsatzes als vierzehntgrößtes Unternehmen
der Welt gelistet.
Für das US-amerikanische Unternehmen Auburn
Automobile Company bedeutete das Jahr 1937
das Ende seiner Existenz. Seit 1900 hatten
Frank und Morris Eckhardt, die beiden Söhne
eines deutschen Einwanderers, zuerst
verdeck- und türlose Einzylinder-Fahrzeuge
gebaut und später, nach dem Erwerb einer
großen Fabrik begonnen, großräumige
Automobile anzufertigen. Nachdem die
Produktionsstätten während des Ersten
Weltkriegs geschlossen worden waren, kaufte
eine Investorengruppe die Auburn Automobile
Company und führte die Herstellung von Autos
weiter. Wie viele andere Unternehmen in den
Vereinigten Staaten fiel auch Auburn den
Folgen der Weltwirtschaftskrise zum Opfer
und musste die Fabriken im Jahr 1937 für
immer schließen.
In Deutschland brachte die Adam Opel AG im
Jahr 1937 gleich drei neue Modelle auf den
Markt. Der Luxuswagen Opel Super 6 fiel vor
allem durch die Scheibenwischer auf, die
durch eine mechanischen Kupplung von der
Nockenwelle aus betrieben wurden. In zwei
Jahren wurden mehr als 46.000 Exemplare
angefertigt, bis der Super 6 von seinem
Nachfolger, dem Opel Kapitän abgelöst wurde.
Von dem günstigen Opel Kadett, der bereits
im Dezember 1936 der Öffentlichkeit
vorgestellt worden war, verließen in seinem
ersten Produktionsjahr mehr als 33.000 Stück
die Opel-Fabriken. Nach dem Produktionsende
der ersten Generation des Opel Kadett im
Jahr 1940 wurde der Name von dem Konzern
mehr als zwanzig Jahre später wieder
aufgenommen und hielt sich bis 1993. Auch
das im Jahr 1937 präsentierte Luxusauto Opel
Admiral, das in erster Generation bis 1939
hergestellt wurde, erfuhr zwei Jahrzehnte
später den Beginn neuer Produktionsserien.
Bis 1977 fabrizierte Opel unter dem
Modellnamen Admiral höchst populäre und
kommerziell erfolgreiche Fahrzeug-Serien.
BMW fiel im Jahr 1937 mit der Präsentation
des Modells 320 auf, das als Limousine und
als Cabriolet gebaut wurde. Bereits im
darauf folgenden Jahr wurde der BMW 320
jedoch von seinem Nachfolger 321 abgelöst.
Von dem sportlichen Zweisitzer BMW 327
hingegen wurden in den BMW-Werken in
Eisenach bis zum Jahr 1941 insgesamt 1965
Stück hergestellt, nach dem Zweiten
Weltkrieg nahm BMW die Produktion dieses
Sportwagens erneut auf und stellte bis 1955
insgesamt 505 Exemplare her.
In Großbritannien brachte Opels
Schwesterunternehmen Vauxhall im Jahr 1937
die kleine Limousine Vauxhall Ten auf den
Markt, die sich sowohl in der technischen
als auch in der optischen Entwicklung an
ihrem Vorbild, dem Opel Olympia orientierte.
Im Jahr 1940 wurde das Vauxhall-Werk in
Luton auf die Herstellung von Panzern
umstrukturiert, und das Unternehmen musste
die Produktion des kleinen Ten aufgeben. Ein
neuer Versuch nach 1946, das Modell erneut
herzustellen und zu verkaufen, wurde
frühzeitig abgebrochen, da sich die
Nachkriegsgesellschaft für solche Wagen
nicht mehr interessierte.
Der in mehreren Karosserie-Ausführungen
verkaufte Mittelklasse-Wagen Lancia
Aprilia
wurde ab 1937 ein großer Erfolg für das
italienische Unternehmen Lancia. Bis im Jahr
1949 der Nachfolger Lancia Ardea auf den
Markt kam, hatten insgesamt 27.636 Exemplare
des Aprilia die Lancia-Werke verlassen.
Dem in Italien führenden Konzern Fiat gelang
1937 mit der Präsentation des kompakten Fiat
1100 erneut ein Kultobjekt, das neben dem
Topolino bis 1969 den Status eines der
beliebtesten Autos der Italiener genoss.
Auch
Renault hatte mit dem 1937
vorgestellten kompakten Familienauto
Juvaquatre, das auch unter dem Namen Renault
Dauphinoise bekannt wurde, einen Wagen
entwickelt, der sich mehrere Jahrzehnte lang
großer Popularität in Frankreich erfreute.
Bis 1960 wurde das von Louis Renault
entworfene Automobil in mehreren
Produktionsserien in Frankreich und Belgien
angefertigt.
<<
Autojahr 1936
|
Autojahr
1938 >>